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Pinguine & Eisbären - Eine coole Expedition zum Nordpol und Südpol

Kommt ihr mit auf eine Expedition in die Arktis und Antarktis? Dann schlagen wir doch einfach das Kindersachbuch "Pinguine & Eisbären" von Grace Helmer und Alicia Klepeis auf und machen uns auf an die kältesten Orte der Erde.

Pinguine & Eisbären. Eine coole Expedition zum Nordpol und Südpol - Grace Helmer, Alicia Klepeis (Kleine Gestalten 2020)

Gestern Nacht konnte man hier in Wisconsin Nordlichter sehen. Wir haben sie leider verpasst, so ärgerlich.


Ich verbinde mit Nordlichtern die Polarregionen und musste sofort an das Kindersachbuch "Pinguine & Eisbären" denken, das ich euch deshalb heute vorstellen möchte. Kommt mit auf eine Expedition der besonderen Art!


Nordpol und Südpol entdecken

Autorin Alicia Klepeis und Illustratorin Grace Helmer nähern sich den beiden Polregionen entlang des roten Fadens einer imaginären Polarexpedition ins ewige Eis im Norden und im Süden der Erde. Dafür wird zuerst einmal gepackt, zum Beispiel warme Kleidung, eine Schneebrille und Trockennahrung, dann erfahren wir viel über die Kälte, das Eis, Vulkane der Antarktis und Inseln der Arktis oder die bereits erwähnten Nordlichter und ihr Pendant, die Südlichter. Wusstet ihr zum Beispiel, dass in der Antarktis einmal fast -90 °C gemessen wurden?! Da es in der Arktis weniger kalt wird, können in vielen Regionen noch Menschen leben. Bei -50 °C stelle ich mir die Pause der Schulkinder aber doch eisigkalt vor!


Aber Achtung! Das Eis schrumpft mit der Erderwärmung und zwar rasant. Die Kinderbuchmacherinnen sparen auch diese Entwicklung und ihre Folgen - zum Beispiel für Adeliepinguine - nicht aus. In Sachen Umweltverschmutzung und Nachhaltigkeit kommt auch die Verschmutzung mit Mikroplastik zur Sprache.


Wer lebt alles in Eis und Schnee?

Auch der faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt in der Arktis und Antarktis widmen sich die beiden ausführlich. Dass Eisbären und Pinguine sich nie begegnen, dürften die meisten Kinder wissen, aber wusstet ihr auch, dass die antarktischen Weddellrobben über 700 Meter tief tauchen können oder dass es im Norden der USA und Kanadas Eiswürmer gibt? Spannend ist hier auch die Doppelseite über Vögel der Polarregionen. Bezüglich wandernden Tieren kann ich euch auch das kürzlich vorgestellte Vorlesebuch "Ist es noch weit?" empfehlen. In Bezug auf die Flora in diesen frostigen Regionen war praktisch alles Neuland für mich, richtig spannend!


Vor allem bei der Arktis geht es auch um die menschlichen Bewohner*innen der Polarregion, von Norwegen und den Lofoten, über Island, bis nach Grönland, Alaska und Sibirien. Über 4 Millionen Menschen und 40 verschiedene Gruppen indigener Menschen leben im hohen Norden - Samen, Yupik, Ewenken, Inuit und viele mehr. Hier werden sowohl traditionelle Behausungen, Kleidung, Fortbewegungs- und Nahrungsmittel thematisiert als auch deren moderne Varianten.

In Bezug auf die Antarktis geht es mehr um die Entdeckungs- und Forschungsreisen, die vor allem ab Beginn des 20. Jahrhunderts, aber auch schon lange davor, wurden. Da fallen natürlich bekannte Namen wie Robert Falcon Scott oder Ernest Shackleton und Roald Amundsen, aber auch Frauen wie Ann Bancroft und Liv Arnesen finden Erwähnung. Rund um die Nordpolexpeditionen von Robert Peary werden auch der afroamerikanische Forscher Matthew Henson sowie die Bedeutung der Unterstützung durch indigene Menschen wie die Inuit hervorgehoben.

Abgesehen davon, dass die Illustrationen von Grace Helmer optisch ein Genuss sind, gefällt mir auch, dass die Kinder der Arktis nicht stereotyp dargestellt werden, sondern zum Beispiel genauso moderne Kleidung tragen wie andernorts auf der Erde und auch sie haben unterschiedliche Gesichtszüge und Hauttöne.


Kritisieren möchte ich an der deutschen Übersetzung (auf English sind die Begriffe genderneutral), dass sehr oft nur das generische Maskulinum steht. Bei den Entdeckern des frühen 20. Jahrhunderts mag das noch annähernd korrekt sein, bei den aktuellen Polarforscher*innen sicher nicht mehr. Inhaltlich hätte ich es begrüsst, wenn nicht nur die bedeutende Rolle von Inuit und anderen indigenen Völkern des Nordens für Polarexpeditionen erwähnt worden wäre. Sondern zusätzlich auch die Rolle und das problematische Verhalten der weissen "Entdecker*innen" zumindest kritisch angeschnitten worden wäre.


Fazit

"Pinguine & Eisbären" von Grace Helmer und Alicia Klepeis wird seinem Untertitel gerecht, eine sehr coole Expedition. Und ihr müsst euch nicht mal die Zehen abfrieren dafür! Kuschelt euch einfach in eine Decke und stöbert durch die wunderschönen, informativen 56 Seiten dieses grossformatigen Kindersachbuchs.


Die Fakten

Grace Helmer (Illustration)

Alicia Klepeis (Text)

Andreas Bredenfeld (Übersetzung aus dem Englischen)

Kleine Gestalten

56 Seiten

Erschienen am 13.10.2020

Hardcover

ISBN: 978-3-89955-850-0

Ab 7 Jahren



PS: Herzlichen Dank an Kleine Gestalten und an Kirchner Kommunikation für das Rezensionsexemplar.


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