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Wir müssen zur Arbeit

Heute wird's blutig. Wer kein Blut sehen kann, muss also leider wegschauen! Für alle anderen gibt's "Wir müssen zur Arbeit" von Pija Lindenbaum. Ein Bilderbuch gewordenes Plädoyer fürs freie Spiel!


Wir müssen zur Arbeit - Pija Lindenbaum (Klett Kinderbuch 2021)

"Mami faffe (Mama schaffen)", sagt unsere Kleinste immer, wenn ich arbeiten muss. Klar, dass sie da auch arbeiten muss. Das bedeutet meistens, dass sie sich eine ausgemusterte Computertastatur schnappt und darauf herumtippt.


Etwas wilder sieht das bei Elin, Micky und der Ich-Erzählerin Jina mit dem Eisbär-Pulli in Pija Lindenbaums neustem Bilderbuch "Wir müssen zur Arbeit" aus. Die drei arbeiten nämlich als Ärzt*innen. Und bevor sie los können, muss erst mal das Schwein - äh, das Baby - ruhig gestellt werden. Gar nicht so einfach, wenn es sich wehrt und quengelt, statt zu schlafen. Aber dann ist es geschafft und nach einer rasanten Autofahrt - am Steuer die Ich-Erzählerin - kommen die drei im Krankenhaus an. Da fliessen Tränen en masse, Blut tropft literweise aus verletzten Fingern und Operationswunden. Aber keine Sorge, die drei haben ihr Metier im Griff. Egal, ob innere Verletzungen oder Knochenbrüche, bei den Dreien geht das zack, zack und der Patient kann von Mama wieder abgeholt werden.


Und nach der Arbeit? Klar, da geht das Abenteuer weiter! Die drei Freund*innen gehen Einkaufen, fahren Zug, treffen auf eine Hexe, fahren Roller, machen ein Feuer, essen tonnenweise Marshmallows... Hauptsache spielen, spielen, spielen. Bis die eine oder der andere nicht mehr mag. Und morgen? Da geht der Spass wieder los!


So geht Spielen

Die Schwedische Autorin und Illustratorin Pija Lindenbaum nimmt uns mit ihrem ganz eigenen Humor mit in die kindliche Welt des Spielens. In eine Welt, in der Kinder alles können und nur machen, wozu sie gerade Lust haben. In eine Fantasiewelt, die sie sich zur Wirklichkeit machen. In eine Welt, in der sie die Macht haben und sich als selbstwirksam erleben. In eine Spielwelt, in der nichts anderes zählt als der Moment.



Dabei betrachten wir die ganze Szenerie meist von schräg oben, als hingen wir wie eine Spinne in der oberen Zimmerecke. Die Illustrationen sind doppelseitig. Die Umgebung ist immer in eine dominierende Farbe oder zwei getunkt, so dass sich die drei Hauptprotagonist*innen und ein paar weitere zentrale Figuren, die bunter dargestellt sind, gut abheben. Zu erwähnen ist auch der tolle Satz, den wir Florian von Wissel zu verdanken haben.


Neben der Handlung und der impliziten Message fürs freie Spiel gefällt mir am Buch, dass Pija Lindenbaum über die Hautfarbe der Ich-Erzählerin etwas Diversität ins Spiel bringt und über ihren Kleidungsstil Geschlechterklischees den Kampf ansagt.


Fazit

Pija Lindenbaums Bilderbuch "Wir müssen zur Arbeit" macht kleinen Zuhörer*innen irrsinnig Spass und lässt grosse Vorleser*innen nostalgisch an Kindertage ohne Uhren, ja überhaupt ohne Begriff von der Zeit, zurückdenken. Hier ist alles möglich, was Kinder sich wünschen. Hier gibt es nur einen Imperativ: Spielen! Grosse Vorleseempfehlung für alle Verspielten ab 4 Jahren.


Übrigens: Am 28. Mai 2021 ist Weltspieltag oder auch World Play Day! Ein Aktionstag, mit dem Kinder und Jugendliche auf ihr Recht auf freies Spiel aufmerksam machen.


Die Fakten

Pija Lindenbaum (Text + Illustration)

Jana Hemer (Übersetzung aus dem Schwedischen)

Klett Kinderbuch

40 Seiten

Erschienen am 19.02.2021

Hardcover

ISBN: 978-3-95470-241-1

Ab 4 Jahren




PS: Herzlichen Dank an Klett Kinderbuch für das Rezensionsexemplar.


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mint & malve Buchtipp: Wir müssen zur Arbeit - Pija Lindenbaum (Klett Kinderbuch 2021)


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