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Wie die Ungleichheit in die Welt kam

"Das schwarze Schaf" von Italo Calvino und Lena Schall ist ein ganz besonderes Buch über die Ungleichheit auf der Welt. Ihr könnt ein Exemplar dieser Perle im Schmuckschuber gewinnen!

Cover "Das schwarze Schaf", Italo Calvino, Lena Schall, Mixtvision, 2017

Weihnachten bietet jedes Jahr Gelegenheit, uns zu besinnen, uns Gedanken zu machen über die Welt, an die Armen und Benachteiligten zu denken und ihnen idealerweise auch zu helfen. Wir tun das dieses Jahr zum Beispiel mit "2 x Weihnachten". "Das schwarze Schaf" aus dem Mixtvision Verlag regt zum Nachdenken an und passt deshalb ideal zum Türchen, das sich heute im Adventskalender bei Tafjoras #BloggersWeihnacht öffnet. Schaut mal auf Tanjas Blog vorbei, da findet ihr ein Interview mit mir rund ums Thema Weihnachten.

Aber nun zum Buch: "Das schwarze Schaf" basiert auf einer Erzählung vom italienischen Schriftsteller, Journalist und Lektor Italo Calvino aus dem Jahr 1944. Die junge deutsche Illustratorin Lena Schall hat die Geschichte ganz speziell illustriert - oder vielleicht besser: nachgespielt. Denn die Bilder kommen daher wie Szenen aus einem Theaterstück: Modellierte Puppen mit Kleidern, Kopfbedeckungen, langen Armen und Fingern bewegen sich durch eine gemalte Kulisse, ausstaffiert mit fotografierten Häusern und allerlei Gegenständen. Da finden sich Pflanzen, Gemüse, Äpfel - an Bäumen der Erkenntnis? - Fernseher, Schokoladentaler, Spielzeugautos, Bücher, Flaschen und Christbaumschmuck.

In dieser skurrilen Szenerie spielte sich folgendes ab: In einer Stadt aus lauter Dieben bestahl jeder jeden. Es war ein herrliches Gleichgewicht von nehmen und nehmen lassen. Alle hatten von allem genug. Auch die Regierung war durch und durch kriminell. Sie bestahl ihre Bürger und diese hintergingen wiederum die Obrigkeit. So gab es weder Reiche noch Arme, sondern nur...? Genau! Diebe.

Doch dann kam ein Ehrlicher in die Stadt und das Kleinstadtidyll bekam erste Risse. Denn der Ehrliche wollte einfach nicht stehlen. Er war das schwarze Schaf der Diebesgesellschaft. Lieber blieb er zu Hause, rauchte und las Romane. So blieb sein Haus voll und ein Dieb ging leer aus. Weil es so nicht weitergehen konnte, baten die Diebe den Ehrlichen, sein Haus doch bitte abends zu verlassen. Das tat er, aber ohne zu stehlen. Und so wurde zwar sein Haus leergeräumt, aber immer noch blieb ein anderes Haus voll. Ein glücklicher Dieb kam also mit lauter Ware nach Hause und konnte sein bereits volles Haus noch mehr anfüllen. Er wurde reicher als die anderen. Und so ging es immer weiter. Ein Teil der Bewohner wurde reicher und reicher, ein anderer ärmer und ärmer. Und die Reichen begannen, ihr Hab und Gut zu schützen. Und dann nutzten sie die Ärmsten sogar als Beschützer ihrer Häuser aus. Sie etablierten die Polizei und bauten Gefängnisse. Kurz: Der Ehrliche hatte die Ungleichheit in die Welt der Diebe gebracht, eine kapitalistische Welt war entstanden und mit ihr Arm und Reich.

Fazit

Lena Schall gelingt es in "Das schwarze Schaf", die sozialkritische Erzählung von Italo Calvino skurril, detailverliebt und mit vielen subtilen Hinweisen zu inszenieren. Das Buch lädt zum Nachdenken und zum Philosophieren ein. Darüber wie unsere kapitalistische Welt funktioniert, darüber was Armut und Reichtum bedeuten und wie zufällig sie den einen oder die andere treffen. Für alle Fans des Besonderen und Skurrilen ein echtes Schmuckstück!

Die Altersempfehlung von 5 oder 6 Jahren würde ich allerdings nicht unterschreiben, viel zu komplex sind die Gedankengänge und die abstrakten Begriffe, die in der Geschichte auftauchen. Für ältere Betrachterinnen und Betrachter ab ca. 12 Jahren gibt es aber viel zu entdecken.

Die Fakten

Das schwarze Schaf

Italo Calvino (Text)

Lena Schall (Illustration)

Übersetzung: Burkhart Kroeber

Mixtvision

32 Seiten

Erschienen am 25.09.2017

ISBN: 978-3-95854-101-6

Verlosung

Mixtvision hat mir ein Exemplar von "Das schwarze Schaf" zur Verfügung gestellt, das ich unter euch verlosen darf! Herzlichen Dank dafür.

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