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  • Die Möglichkeit von Glück

    Anne Rabes Debütroman "Die Möglichkeit von Glück" steht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2023. Und das sehr zu recht! Weshalb, erfahrt ihr in diesem Beitrag. "Die Möglichkeit von Glück" von Anne Rabe hat mich richtig fertig gemacht. Und das ist als grosses Lob zu verstehen. Das wünsche ich mir von Literatur! Natürlich nicht immer, aber immer wieder und gerade, wenn es um so wichtige Themen geht wie in diesem Roman. Vorab möchte ich eine Triggerwarnung aussprechen: Dieser Roman enthält Szenen häuslicher und sexualisierter Gewalt, Selbstverletzung, Drogenkonsum und Mobbing. Ein emotionales Abtragen der Familiengeschichte, Schicht um Schicht Mit der Ich-Erzählerin Stine, wie die Autorin selbst 1986 in der sich dem Ende zuneigenden DDR geboren, macht sich Anne Rabe auf die Suche nach der Geschichte der Familie und danach, wie diese Geschichte bis heute Stines Leben prägt. "Da war ich also. Jüngstes Glied einer langen Kette unglücklicher Umstände, die meine Familie sein würden." (S. 9) Stine erinnert sich an ihr Aufwachsen in einer ostdeutschen Kleinstadt an der Ostsee, wie viel Gewalt da herrschte, innerhalb und ausserhalb der Familie, vor und nach der Wende. Wie kalt ihre Mutter war, wie sie physische, aber vor allem auch psychische Gewalt ausübte, quasi mit harter Hand das Bild der heilen Familie zu erhalten versuchte. Und der Vater, der nicht nur der Mutter stumm zusah, nicht einschritt, sondern selbst zum Täter wurde, seine Tochter sexuell missbrauchte (siehe Schlussbemerkung). Und sie erinnert sich daran, wie geschwiegen wurde und wird: Über die eigene Rolle in der DDR oder davor im Zweiten Weltkrieg, über das sich Zurechtfinden - oder eben auch nicht - im wiedervereinigten Deutschland. Stines eigene Mutterschaft und ihr Ziel, ihre Kinder in Geborgenheit und frei von Gewalt aufwachsen zu lassen, werden zum Ausgangspunkt für ihr Erinnern an die eigene Kindheit und für Nachforschungen über das Leben ihrer Vorfahr*innen, insbesondere ihres Grossvaters mütterlicherseits. Opa Paul entschied sich nach dem Zweiten Weltkrieg als einziger seiner Familie für ein Leben in Ostdeutschland. Und das schien ihm eine Weile auch zu gelingen. Doch Stine kommt mehr und mehr dahinter, dass "Nie wieder Faschismus!" nicht ausreicht, um es besser zu machen als die Nazis. "Opa Paul hat viele Leben geführt. Das Leben im Lumpenproletariat der Weimarer Republik, das Leben als Kanonenfutter, das Leben als Propagandist der SED und zum Schluss das des Betrogenen." (S. 288) Immer wieder springt Anne Rabe in der Zeit, webt die Verbindungen von der Vergangenheit in die Gegenwart, zeichnet ein immer deutlicheres Bild. Nicht nur der Familie, sondern auch des Aufwachsens im Ostdeutschland der Nachwendezeit und des Umgangs mit den geschichtlichen und familiären Prägungen. Klar, das erste Stichwort, das einem da in den Sinn kommt, ist "intergenerationales Trauma". Die grosse Kunst von Anne Rabe liegt aber nun darin, den Blick nicht "nur" auf ein isoliertes Trauma zu legen, sondern die ganze gesellschaftliche Situation in Ostdeutschland, das (fehlende) kollektive Aufarbeiten des Lebens in einer Diktatur, die eine andere Diktatur ablöste, zu analysieren. Und da wurde es mir zugegebenermassen angst und bang, wenn ich an die aktuellen Entwicklungen - Stichwort AfD - und die bevorstehenden Wahlen in deutschen Bundesländern denke. Und diese Befürchtungen lassen sich ja auch auf die Schweiz und andere europäische Länder übertragen, wo sich Ähnliches abspielt. Trotzdem macht "Die Möglichkeit von Glück" auch Hoffnung. Hoffnung, dass wir Spiralen von Gewalt, Rassismus und autoritären Systemen (ob nun innerhalb von Familien oder in der Gesamtgesellschaft) überwinden können, wenn wir wie Anne Rabe den Mut haben, das Schweigen zu brechen, hinzuschauen, nicht nur auf die Symptome wie die Baseballschlägerjahre, Pegida, brennende Asylunterkünfte, rassistische Gewalt und Rechtsrutsche allenthalben, sondern auf deren Ursachen. Und wenn wir die Erinnerungskultur nicht nur hochhalten, sondern auch persönlich nehmen! "So gewiss wie Max Mustermann sagen kann, dass im Dritten Reich Juden, Homosexuelle, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, körperlich und geistig Behinderte, psychisch Kranke und Widerständler mit deutscher Gründlichkeit verfolgt, gedemütigt, gefoltert und ermordet wurden, so sicher ist er sich auch, dass Opa Hänsel und Uroma Gretel damit nichts zu tun hatten." (S. 67) Dann kann die im Mauerfall inbegriffene Möglichkeit von Glück vielleicht Realität werden. "Alljährlich im Herbst laufen über die Bildschirme die glücklichen Bilder des Mauerfalls. Die Menschen, die sich in die Arme fallen und kaum fassen können, dass das, was da gerade passiert, wirklich geschieht. Auf ihren Gesichtern Erleichterung und die Möglichkeit von Glück." (S. 13) Besonders berührt haben mich in Anne Rabes Debüt die Passagen, in denen Stine zu sich selber spricht. Man möchte sie und ihren kleinen Bruder Tim einfach nur in den Arm nehmen. Ihnen eine zweite Kindheit schenken. "Was Tim und ich uns erzählen, wenn wir über unsere Kindheit sprechen, sind Geschichten davon, wie wir gelernt haben, still zu sein." (S. 19) Für das Erkennen der historischen Dimension sind aber auch die faktenbasierten, eher berichtenden Teile bedeutend. Das Sprengen von Genre-Grenzen macht diesen Roman auch auf formaler Ebene zu einem aussergewöhnlichen Werk, einem Werk mit politischer Aussagekraft. Eine Stimme, die es gerade heute so dringend braucht und von der ich mir noch viel mehr Wünsche! Schlussbemerkung Ich habe zahlreiche Besprechungen des Buches gelesen und mir einige Interviews mit der Autorin angehört. Der sexuelle Missbrauch durch den Vater wird da konsequent ausgeblendet. Er wird durchgehend als passiv, quasi als Mittläufer und Schweiger beschrieben. Und da frage ich mich: Wieso können nicht mal Rezensent*innen oder Interviewpartner*innen seine Täterschaft klipp und klar benennen? Haben sie Angst, sie müssten dann die Anschlussfrage nach dem Anteil an Autobiografischem stellen? Oder spielt hier wieder einmal der Mechanismus, dass etwas so Grausames nicht sein darf und deshalb nicht sein kann? Vielleicht liege ich ja völlig falsch und die betreffenden Personen wollten einfach nicht spoilern. Aber irgendwie scheint mir das nicht der Grund und auch kein Zufall zu sein. Als wäre die Rezeption des Buches der beste Beweis dafür, wie sich Gaslighting und misogyne Prozesse, das Schweigen über Gewalt in unserer patriarchalen Gesellschaft immer weiter ziehen. Wenn ihr Gegenbeispiele findet, freue ich mich sehr über einen Hinweis via Kommentare oder per Mail. Fazit Lest "Die Möglichkeit von Glück" von Anne Rabe. Es ist ein Aufruf zum Hinschauen und zum konsequenten Verarbeiten und Bewältigen der Vergangenheit. Dieses Buch tut weh, aber es ist so gut. Für mich ist dieser Roman absolut Buchpreis-würdig! Die Fakten Die Möglichkeit von Glück Anne Rabe Klett-Cotta Verlag 384 Seiten Erschienen am 17.03.2023 Hardcover ISBN: 978-3-608-98463-7 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Anne Rabe auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Deutschen Buchpreis und den Klett-Cotta Verlag für das digitale Rezensionsexemplar. Die Seitenzahlen bei obigen Zitaten beziehen sich auf die EBook-Ausgabe, können also von jenen der Printausgabe abweichen. Weitere Bücher der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2023 bei mint & malve Kochen im falschen Jahrhundert - Teresa Präauer (Wallstein 2023) Birobidschan - Tomer Dotan-Dreyfus (Voland & Quist 2023) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch oder Hörbuch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Who Let the Dogs Out?

    Das waren die Illustratorin Dorothée de Monfreid und der Verlag Reprodukt: Mit "Schläfst du?", "Keine Lust" und "Wartet auf mich!" haben sie uns dieses Frühjahr gleich drei Geschichten um eine witzige Hundebande beschert. In der Hundereihe erzählt die französische Illustratorin Dorothée de Monfreid witzige Geschichten im Comicstil rund um Zaza, Micha, Jane, Omar, Pedro, Popow, Kaki und Nono. In den Kinderbüchern aus Pappe für Kinder ab 2 geht es um ganz alltägliche Probleme, wie sie wohl jeder von uns schon erlebt hat, nur in lustig und mit kleinen empathischen Botschaften. Von Kettenreaktionen und den Vorteilen des Vorlesens Der erste Band "Schläfst du?" ist eine Gutenachtgeschichte mit einem alltäglichen Problem, das viele von euch bestimmt aus den Ferienlagern der Schulzeit noch in bester Erinnerung haben: Es ist Nacht, alle schlafen. Eigentlich. Denn einer schnarcht und das stört einen Anderen, der beschwert sich darüber, der Nächste wird wach, der Erste kann nicht mehr einschlafen und will noch etwas vorgelesen bekommen, was wiederum die Dritte aus dem Schlaf reisst und so weiter und so fort. Die Kettenreaktion ist nicht mehr zu stoppen: Einer nach dem anderen wird wach, an Schlaf ist - ausser für den Schnarcher - nicht mehr zu denken. Diese erste Geschichte ist denn auch gleich meine liebste von den bisher auf Deutsch erschienen drei Bänden. Ihr erratet bestimmt weshalb, wenn ihr die Bilder anschaut: Was gibt es Schöneres, als dass alle gemeinsam in einem Bett sitzen, einer Geschichte lauschen und darüber friedlich einschlafen? Eben. Da kann man dem Schnarcher, der am ganzen Schlamassel Schuld ist, ja kaum böse sein. Apropos Vorlesen: Interessierte sollten sich den Gastbeitrag von Marion zur Blogparade #vorlesefieber nicht entgehen lassen. Wenn Hopfen und Malz verloren ist Manchmal hilft einfach nichts. Die Laune ist und bleibt schlecht. Kennt ihr bestimmt, oder? Wenn nicht von euch, dann sicher von euren Kindern. So ergeht es auch Micha in "Keine Lust": Egal was seine Freunde auch versuchen, um ihn aufzumuntern, es hilft alles nichts. Er hat einfach zu nichts Lust. Nichts? Doch! Auf etwas zu Essen! Als er damit endlich herausrückt, sind seine Freunde ganz schön erleichtert und wir gönnen es ihm, dass er auch jetzt keine Lust hat - keine Lust, was von seinem Keks abzugeben. Wie du mir, so ich dir "Wartet auf mich!" ruft Omar, weil er seinen Hundefreunden auf dem Weg zum Strand und ins Wasser einfach nicht hinterherkommt. Aber die hören und merken gar nichts und gehen so lange vor Omar baden. Na gut, dann nutzt Omar eben die Chance und macht sich als Erster über die Brotzeit her. Aber da hat er die Rechnung ohne die hungrige Hundebande gemacht! Eine witzige Badegeschichte wie gemacht für die kommenden Sommerferien! Fazit Dorothée de Monfreid hat mit ihrer Hundebande eine lustige Truppe geschaffen, die uns in ihren kleinen Alltagsabenteuern immer wieder zum Schmunzeln bringt und dazu anregt, uns in andere einzufühlen. Zweijährige werden die Finessen der Geschichten im Comicstil noch nicht erfassen, aber gerade aufgrund des subtilen Humors bleiben sie auch für ältere Kinder und ihre Vorleserinnen und Vorleser lange ein Genuss. Wie gut, dass mit "Das grösste Geschenk der Welt" im Oktober eine weitere Geschichte der sympathischen Rasselbande erscheint! PS: Schaut unbedingt auch sonst mal bei Reprodukt vorbei. Der Indiebook-Verlag aus Berlin hat viele tolle Comics und Graphic Novels im Programm. Unter anderem auch die Unerschrocken-Reihe von Pénélope Bagieu mit Portraits aussergewöhnlicher Frauen. Die Fakten Schläfst du? | Wartet auf mich! | Keine Lust Dorothée de Monfreid Reprodukt 24 Seiten Erschienen zwischen Januar und März 2018 ISBN: 978-3-95640-138-1 | 978-3-95640-153-4 | 978-3-95640-152-7 Ab 2 Jahren Die Hundebande bei Reprodukt Blog von Dorothée de Monfreid Reprodukt auf Instagram Reprodukt auf Facebook Reprodukt auf Twitter

  • Gute Nacht, Schmetterling!

    Komako Sakai ist bekannt für ihre ruhigen, sanft illustrierten Bilderbücher. Klar, darf da auch ein Gute-Nacht-Buch nicht fehlen! Zusammen mit Chihiro Ishizu und dem Pappbilderbuch "Gute Nacht zusammen!" löst sie diesen Anspruch ein. Ich habe euch erst kürzlich "Warte, warte - wo willst du hin?" von Komako Sakai vorgestellt. "Gute Nacht zusammen!" geht in dieselbe Richtung, wieder ein ganz zartes Büchlein. Einschlafen gehört dazu In "Gute Nacht zusammen!" sehen wir, wie sich verschiedene Tiere, ein Spielzeug, Äpfel und am Schluss ein kleines Mädchen zur Ruhe legen. Jedem Akteur im weitesten Sinne sind zwei Doppelseiten gewidmet. Auf der ersten Doppelseite sind sie noch in Aktion, auf der zweiten machen sie dann Pause, stehen still oder legen sich hin. So flattert der Schmetterling zuerst noch von Blüte zu Blüte und ruht sich dann aus. Die Äpfel kullern am Anfang noch umher und liegen am Ende zufrieden im Körbchen. Jede neue Szene wird von Chihiro Ishizu bzw. von der Übersetzerin Ursula Gräfe lautmalerisch eingeleitet. Es macht "Flatter, flatter", "Miau, miau" oder "Tschu, tschu". Der Wortlaut "Jetzt aber..." wiederholt sich in jeder Szene und leitet über zum Zur-Ruhe-Kommen. So vermittelt das Bilderbuch den Kindern, dass es ganz normal ist, sich auszuruhen, einzuschlafen und dass man sich davor nicht zu fürchten braucht. Zart und doch kräftig Die Illustrationen von Komako Sakai sind wie gewohnt unaufgeregt. Neben vielen gedeckten Farben, verwendet sie aber doch auch ein leuchtendes Rot und erfrischendes Gelb. Ganz speziell macht die Illustrationen die Struktur des Untergrunds, der wie Stoff oder Leinwand unter Ölfarbe durchzuschimmern scheint. So hat man den Eindruck, man betrachte ein altes Kunstwerk. Fazit "Gute Nacht zusammen!" von Komako Sakai und Chihiro Ishizu ist die ideale kurze und sanfte Gutenachtgeschichte für die Kleinsten. Wie selbstverständlich begleiten wir Tiere, Gegenstände und ein kleines Mädchen ins Bett, so dass wir dabei selber ganz entspannt und ruhig werden. Vielleicht klappt es ja auch bei euren kleinen Wildfängen und sie schlummern nach der gemeinsamen Lektüre selig ein! Die Fakten Gute Nacht zusammen! Komako Sakai (Illustration) Chihiro Ishizu (Text) Ursula Gräfe (Übersetzung aus dem Japanischen) Moritz Verlag 22 Seiten Erschienen am 03.12.2019 ISBN: 9783895653896 Ab 1 Jahr Dieses Buch ist im lokalen Buchhandel erhältlich. Unterstützt die Buchhandlungen in eurer Region! Fast alle haben auch einen Online-Shop oder bieten die Bestellung per Mail oder Telefon an und liefern persönlich oder per Post direkt nach Hause. PS: Herzlichen Dank an den Moritz Verlag für das Rezensionsexemplar. Like it? Pin it! Magst du diesen Bilderbuchtipp für die Kleinsten? Dann merke dir doch den Pin dazu auf Pinterest.

  • Welches Tier war hier?

    Habt ihr einen kleinen Bücherwurm zuhause? Dann bringt euch das Pappbilderbuch "Welches Tier war hier?" von Lena Walde und Meike Töpperwien bestimmt grossen Spass ins Kinderzimmer! Auf geht's in die Savanne! Mit dem neuen Pappbilderbuch "Welches Tier war hier?" von Lena Walde und Meike Töpperwien heften wir uns an die Fersen typischer tierischer Bewohner der afrikanischen Steppenlandschaft. Doch auf den ersten Blick zeigen uns die beiden nur die Spuren von Giraffe, Zebra, Löwe, Elefant und Affe. Ein Fussabdruck hier, eine Hinterlassenschaft dort. Mit frischen Reimen ruft Lena Walde die kleinen Bücherwürmer zum Suchen auf. "Könnten diese fremde Fährte und die Kötel - ziemlich klein - etwa von den grossen, gelben, braun gefleckten Tieren sein?" Der Sucherfolg stellt sich ganz bestimmt schnell ein, so dass sich das Kind schon beim Vorlesen diebisch freut, die Giraffe hinterm Baum oder den zweiten Elefantenrüssel längst entdeckt zu haben. In Ergänzung zu den gereimten Passagen finden wir immer wieder Sprechblasen von Klein- und Kleinsttieren, die mal mehr, mal weniger den Durchblick haben. Meine jüngste Tochter ist zwar schon vier Jahre alt, aber sie hat immer noch einen riesigen Spass an diesem Bilderbuch. Ihr Lieblingsstelle? "Ist doch pupseinfach!" Äh, ja. Fäkalsprache zieht auch bei Vierjährigen noch. Auf den von Meike Töpperwien gestalteten Seiten ist schon recht viel los. So kann man auch beim zweiten und dritten Vorlesen noch etwas Neues entdecken und auch etwas älteren Kindern wird's nicht langweilig. Mir gefallen die savannig-gelb-grüne Farbpalette und die für ihren Stil typischen, lustigen Kulleraugen der Tiere. Und zu guter Letzt möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass wir hier für einmal nicht ins pauschalisierte "Afrikaaaa" reisen, sondern eben in den ganz spezifischen Lebensraum der Savanne, der auch so benannt wird. Fazit "Welches Tier war hier?" von Lena Walde und Meike Töpperwien ist ein wunderbar gereimtes Pappbilderbuch, das schon die Kleinsten zu einer Spurensuche in der Savanne einlädt. Ein Bilderbuch, das immer wieder Spass macht - auch beim zehnten Mal! Die Fakten Welches Tier war hier? Lena Walde Meike Töpperwien Oetinger 16 Seiten Erschienen am 12.08.2023 Pappbilderbuch ISBN: 978-3-7512-0307-4 Ab 18 Monaten Buch kaufen bei genialokal.de* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Lena Walde auf Instagram Meike Töpperwien auf Instagram PS: Herzlichen Dank an die Autorin und den Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Pappbilderbücher auf mint & malve Wuschelkopf und Pupspopo - Cornelia Lindner, Verena Tschemernjak (Achse Verlag 2023) So schlafe ich! Und wie schläfst du? - Olaolu Fajembola, Tebogo Nimindé-Dundadengar, Paran Kim (Carlsen 2023) Suppe ist fertig! - Susanne Strasser (Peter Hammer Verlag 2022) Und was fühlst du, Känguru? - Nora Imlau, Lisa Rammensee (Carlsen 2022) Komm, wir zeigen dir unseren Wald! - Constanze von Kitzing (Carlsen 2022) Meine Gartenfreunde. Die kleine Meise - Carla Häfner, Sandy Lohss (Oetinger 2022) Guten Morgen, schöner Tag! - Elisabeth Steinkellner, Michael Roher (Tyrolia Verlag 2022) Wo versteckst du dich? Kleiner Koala - Franziska Jaekel, Rachael Hare (Dorling Kindersley 2021) Bin gleich fertig! - Martin Baltscheit, Anne-Kathrin Behl (Beltz & Gehlberg 2021) Noch mehr Pappbilderbücher findet ihr mit dem Hashtag #Pappbilderbücher. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Ein total genialer Mummeltag

    (Werbung/Verlosung) Kennt ihr diese Tage, wo ihr tolle Pläne schmiedet, die aber kurzerhand ins Wasser fallen? Genau einen solchen Tag erlebt die Mummelfamilie im Bilderbuch "Ein total genialer Mummeltag" von Nora Imlau und Pe Grigo. Zum Weltkindertag darf ich ein Exemplar dieses gefühlvollen Kinderbuchs an euch verlosen! Die Familie Mummel entscheidet sich nach einigem Hin und Her dazu, ins Schwimmbad zu fahren. Mit dem Entscheid ist es natürlich nicht getan, da fängt der Vorbereitungsstress für den Ausflug erst an. Ihr kennt's bestimmt! Erst recht, wenn die Familie so gross und divers ist wie Familie Mummel. Bis da das coole Mummel, das rosalila Mummel, das gelb getupfte Mummel, das orange Mummel und das grün gescheckte Mummel alles beisammen haben, hat das winzig kleine Minimummel schon wieder Hunger! Aber das kuschelweiche Mummel bewahrt zum Glück Ruhe und irgendwann sind tatsächlich alle startklar. Wenn nichts nach Plan läuft Doch, oh Schreck! Beim Schwimmbad angekommen, gibt's das nächste Problem: "Heute geschlossen", steht da auf dem Schild. Oh nein! Jetzt wird geweint und getobt und verzweifelt die Schwimmbrille in den nächsten Busch gepfeffert. Was nun? Das kuschelweiche Mummel weiss zum Glück Rat, überlegt zuerst einmal, was denn die Bedürfnisse der Mummel-Bande sein könnten und findet eine Lösung, die alle zufriedenstellt. Und so wird es doch noch ein total genialer Mummeltag. Nora Imlau erzählt mit ihrem Bilderbuch "Ein total genialer Mummeltag" eine Geschichte, die sowohl die Kinder als auch die vorlesenden Eltern oder Bezugspersonen so, so gut nachvollziehen können! Die Bedürfnisse der verschiedenen Mummel sehr unterschiedlichen Alters gehen weit auseinander. Und das kuschelweiche Mummel scheint erst noch alleinerziehend zu sein oder zumindest heute das einzige erwachsene Mummel. Bedürfnisorientiert ans Ziel Mit viel Humor wirft uns die Expertin fürs bedürfnisorientierte Familienleben mitten hinein ins ganz normale Familienchaos. Und genauso führt sie uns ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit einer guten Portion Kreativität und einer Prise Bedürfnisorientierung wieder hinaus. Wie das bei den Mummel genau funktioniert, müsst ihr selber nachlesen. Und beim nächsten Familienausflug denkt ihr garantiert schmunzelnd an die Mummel-Misere! ;-) Im Abspann gibt uns Nora Imlau noch ein paar Tipps an die Hand, wie wir selbst zu kreativen Problemlöse-Mummeln werden können. In die Mummel muss man sich einfach verlieben. Jedenfalls war es um meine Kinder und mich sofort geschehen, weil sie so empathisch erzählt, aber auch zu süss von Pe Grigo illustriert sind. Die Mimik und Gestik der Mummel ist einfach zu witzig. Wir können ihre Gefühle so gut nachvollziehen. Was meine Kinder zuerst fragen würden, wenn sie ein Mummel anträfen? "Isst du echt gerne rohe Zwiebeln?!" Das beschäftigt besonders unsere Kleineste sehr. ;-) Da die Mummel eine grosse Altersspanne aufweisen, hören aber auch die grösseren Kinder noch gerne mit und wir Erwachsenen lesen dieses Bilderbuch mit relativ viel Text auch sehr gerne vor. Seit über einem Jahr ist es jetzt hoch im Kurs. Deshalb freue ich mich, dass ich weiter unten ein Exemplar an euch verlosen darf! Die Fakten Ein total genialer Mummeltag Nora Imlau (Text) Pe Grigo (Illustration) Carlsen Verlag 40 Seiten Erschienen am 29.08.2022 Hardcover ISBN: 978-3-551-52163-7 Ab 3 Jahren Buch kaufen bei genialokal.de* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Nora Imlau auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensions- und das Verlosungsexemplar. Weitere Kinderbücher von Nora Imlau bzw. Pe Grigo Und was fühlst du, Känguru? - Nora Imlau, Lisa Rammensee (Carlsen 2022) Leopeule - Nina Hundertschnee, Pe Grigo (Dragonfly 2020) VERLOSUNG ZU #HEUTEEINBUCH: Gewinnt 1 Exemplar von "Ein total genialer Mummeltag"! Im Rahmen der Blogger*innen-Aktion "Heute ein Buch! - Aus Liebe zum Lesen" darf ich zum Weltkindertag mit Unterstützung des Carlsen Verlags ein Exemplar von "Ein total genialer Mummeltag" an euch verlosen! So geht's: Verrate mir in den Kommentaren, welcher Plan zuletzt bei euch so gar nicht aufging. Weitere Lose gibt's hier: Instagram Facebook Die Verlosung startet mit Freischaltung der Posts und endet am Montag, 25. September 2023, 23:59 Uhr. Teilnahmebedingungen: Du bist mindestens 18 Jahre alt und wohnst in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Das Los entscheidet über die Gewinner*innen. Im Falle des Gewinns wirst du hier bzw. auf Facebook oder Instagram benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Der Versand erfolgt durch den Carlsen Verlag. Die Verlosung hat nichts mit Instagram oder Facebook zu tun. Viel Glück! Eure Eliane Noch mehr Kinderbücher zum Weltkindertag! Bei untenstehenden Blogs oder Social Media-Accounts könnt ihr heute ebenfalls euer Glück versuchen und ein tolles Buch zum Vorlesen gewinnen. Schaut vorbei! Alu – https://www.grossekoepfe.de/ Anne – https://www.xmalanderssein.de/ Brigitte – https://www.wallinger.at/ Janet – https://www.kinderbuchlesen.de/ Jenny – https://www.kinderchaos-familienblog.de/ Jenny – https://www.instagram.com/minibandme/ Katja – https://kuestenkidsunterwegs.blogspot.com/ Lukas – https://www.instagram.com/buecherwuermchen_universum/ Marsha – https://mutterundsoehnchen.com/ Miri – https://geschichtenwolke.de/ Steffi – https://www.biber-butzemann.de/blog Susanne – https://familienbuecherei.blogspot.com/ Tobias – https://www.instagram.com/papa.hirsch.liest/ * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Birobidschan - ein literarisches Experiment

    Lust auf ein jüdisch-sozialistisches Experiment, sibirische Wälder, vielleicht auch ein paar Bären und etwas magischen Realismus? Dann kann ich euch "Birobidschan", den Debütroman von Tomer Dotan-Dreyfus empfehlen. "Birobidschan" von Tomer Dotan-Dreyfus ist der zweite Roman von der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2023, den ich gelesen habe. Hier könnt ihr nachlesen, was ich zu Teresa Präauers "Kochen im falschen Jahrhundert" zu sagen hatte. "Dieser Text ist ein Experiment, der Versuch einer Umkehrung: Kann die Zeit auch von links nach rechts, von Westen nach Osten kriechen? Kann sie von aussen nach innen fliessen?" (S. 10) Birobidschan gab es wirklich, als stalinistisches Experiment einer jüdisch-sozialistischen Autonomie am Rande Sibiriens, direkt an der chinesischen Grenze. Während das reale Experiment in den 1930ern scheiterte, erzählt Debütautor Tomer Dotan-Dreyfus die Geschichte des jüdisch-sozialistischen Schtetls inmitten sibirischer Wälder weiter. Wir treffen auf eine kleine, eingeschworene Gemeinschaft, die fernab des Weltgeschehens ihrer Wege geht. Es wird gefischt, aufgewachsen, gemalt, sich zum Kartenspielen - auch heimlich um Geld - getroffen, über den Marktplatz flaniert, ab und zu demonstriert, mit der Tsukunft nach Moskau gereist und gedichtet. Mal treffen neue Menschen, vor allem Kinder, auf der Flucht vor dem Zweiten Weltkrieg, ein oder jemand verlässt das sozialistische Städtchen, um sich in der kapitalistischen Welt zu versuchen. "An diesem 20. September war der erste Schnee gefallen, und das Kaminski'sche Schweigen klang in Saschas Ohren lauter als gewöhnlich. Nicht nur sein Mund schwieg, sein ganzer Körper beteiligte sich am Schweigen, insbesondere seine Augen." (S. 20) So idyllisch es klingt, das Leben in Birobidschan schreitet nicht ohne Verwerfungen voran. Gregory hat eine Depression, Rachel überlegt, ob es das mit ihrer Kindergartenliebe Alex jetzt gewesen sein soll. Boris, der älteste Fischer im Ort, stirbt. Und Sulamith musste schon zwei Ehemänner gehen lassen. Ihrer besten Freundin Josephin ergeht es am Ende auch nicht besser. In diesem Schtetl bleibt praktisch nichts im Verborgenen, nichts geht verloren, schon gar keine 500 Rubel-Scheine oder Gewehre. Gleichzeitig trägt sich Merkwürdiges zu, zwei fremde Männer tauchen auf, ein schweigendes Mädchen beunruhigt die Bewohner*innen, Bären und Wölfe werden zur Bedrohung und zwei Tote sind zu beklagen. Literarisches Experiment geglückt? Wie Stalin einst mit dem realen Birobidschan so wagt auch Tomer Dotan-Dreyfus mit seinem Roman ein Experiment. Der (unzuverlässige) Erzähler dieses Romans wirft Zutaten in den Geschichten-Erzähltopf, hebt das Zeitkontinuum auf und schaut was passiert. Explosives, ja! Dem bin ich gut 150 Seiten gerne gefolgt und auch wenn ich das wirklich zahlreiche Personal noch überschauen konnte, habe ich doch keinen emotionalen Zugang zu den Personen gefunden. Viel zu oft durch die allzu kurzen Episoden wieder herausgerissen aus der jeweiligen Gefühlswelt. Auch schien mir die Erzählanlage nicht konsequent durchgezogen. Wenn die Zeit schon nicht linear fliesst, hätte ich mir noch mehr Mut gewünscht, von diesem Fakt auch die Handlung beeinflussen zu lassen. Das geschah mir zu wenig oder zu wenig offensichtlich. Ein wenig versöhnt hat mich das wirklich erschütternde Ende (oder Fastende), das ich natürlich nicht spoilern möchte. Allerdings wurde das dann auch wieder etwas lapidar in zwei Sätzen abgehandelt, anstatt dass es die gesamte Geschichte zum Implodieren gebracht hätte, wie damals, 1908, als ein Knall den Wald von Tunguska erschütterte. So wiegen für mich die von Alex im Zitat beklagten erzählerischen Lücken und der magische Realismus auf Sparflamme zu schwer, um "Birobidschan" als wirklich runden Roman zu bezeichnen. "Wäre er (Alex, a.d.R.) in einem Buch oder einem Film, so fühlte er, gäbe es zu viele Handlungslücken. Seine Unruhe würde nicht verdampfen, bis es gelang, diese Lücken zu füllen. Warum war Boris ermordet worden, wer waren diese Jäger, was genau wollten chinesische Bären diesseits der Grenze und warum schwankte in letzter Zeit Rachels Stimmung so oft?" (S. 89) Wirklich rund möchte der Roman wohl auch nicht sein. Von daher findet er bestimmt seine Leser*innenschaft. So einige vom Autor hervorgerufene Bilder, noch nie gelesene Metaphern und philosophische Anklänge habe ich an dem Roman sehr genossen. Auch die direkte, unvermittelte Art der Birobidschaner*innen war mir äusserst sympathisch. Den gewitzten Erzähler im Hintergrund hätte ich gerne öfter in der Handlung getroffen. Von daher kann ich euch einen Besuch im jüdisch-sozialistischen Schtetl trotzdem empfehlen. Schliesslich, ohne dass ich das jetzt dem Roman selbst anlasten würde, hätte ich mir ein sorgfältigeres Lektorat bzw. vor allem Korrektorat gewünscht. Auf der Shortlist sehe ich den Roman eher nicht, würde es ihm aufgrund der erzählerischen Versuchsanlage aber von Herzen gönnen. Fazit "Birobidschan" von Tomer Dotan-Dreyfus eröffnet uns einen fiktiven jüdisch-sozialistischen Kosmos am Rande Sibiriens. Mit einer Prise magischem Realismus und dem Versuch, das Zeitkontinuum aufzuheben, wirbeln die Leben der Birobidschaner*innen auch fernab des übrigen Weltenlaufs durcheinander. Ein spannendes Experiment mit einigen literarischen Perlen. Auch wenn er mich nicht ganz überzeugt hat, empfehle ich jeder*Jedem, diesen Debütroman für sich selbst zu entdecken. Die Fakten Birobidschan Tomer Dotan-Dreyfus Voland & Quist 324 Seiten Erschienen am 20.02.2023 Hardcover ISBN: 978-3-86391-347-2 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Tomer Dotan-Dreyfus auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Deutschen Buchpreis und Voland & Quist für das digitale Leseexemplar. Die Seitenzahlen der obigen Zitate beziehen sich auf die E-Book-Version meines E-Readers und können daher von denjenigen in der Printausgabe abweichen. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch oder Hörbuch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Kochen im falschen Jahrhundert

    Ein Abend mit Gästen. Was kann da schon schiefgehen? In Teresa Präauers Roman "Kochen im falschen Jahrhundert" so einiges. Ob die österreichische Autorin das richtige Rezept gefunden hat, um den diesjährigen Deutschen Buchpreis zu gewinnen? Lest selbst! Ich bin dieses Jahr Buchpreisbloggerin und darf den Deutschen Buchpreis begleiten. Mehr dazu erfahrt ihr auf Instagram und im Podcast von Mädels, die lesen. Ausserdem habe ich auf Instagram ein Interview mit Bookstagram-Kollege und Buchhändler Florian Valerius aka @literarischernerd gemacht, der dieses Jahr Teil der Jury des Deutschen Buchpreises ist. Mein Patenbuch von der 20 Titel starken Longlist ist "Kochen im falschen Jahrhundert" von Teresa Präauer aus dem unabhängigen Wallstein Verlag. Ich freue mich, euch den Roman hier vorstellen zu können. Ein Abend mit Gästen in Variationen Teresa Präauer wirft uns mitten hinein in einen Abend mit Gästen. Noch sind diese nicht aufgetaucht. Wir warten mit der namenlosen Gastgeberin und ihrem ebenso namenlosen Partner, dass ein Schweizer und ein Paar, das vor Kurzem Eltern geworden ist, eintreffen. Die Gastgeberin ist bereit, die Cracker stehen auf dem Tisch, die Playlist mit Jazzmusik läuft. Der Schweizer kommt entgegen seinem Ruf 15 Minuten zu spät. Als Gastgeschenk bringen alle eine Flasche Wein mit. Ziemlich einfallslos. Doch vielleicht ist es ja gar nicht so, und das befreundete Paar kommt zu spät? Die Wartenden trinken zwischenzeitlich Crémant und der Schweizer lässt sich über die Studierenden aus, über Schweizer Tageszeitungen und überhaupt: "Es gibt keine Utopien mehr, rief der Schweizer etwas zu laut und zu verzweifelt und schnappte sich den letzten Cracker aus der ersten Schüssel." (S. 17) Oder trägt sich die Sache nochmals ganz anders zu und alle kommen zu spät? Und das Gastgeberpaar betrinkt sich schon mal ordentlich, bevor die Gäste auch nur eingetroffen sind? Könnte ja ganz lustig werden. Oder vielleicht eskaliert es auch dezent und es tauchen nicht nur ungebetene Gäste aus Übersee, sondern sogar die Polizei auf? "Wieso sagten die Menschen in letzter Zeit so oft kein Problem? Wo es doch statt keinem eher viele Probleme gab. Es war schwierig mit den Wörtern in diesen Tagen. Aber das war es ja immer schon gewesen, nicht wahr?" (S. 133) Mit den unterschiedlichen Variationen des Abends verschieben sich auch immer leicht die Rollen der Anwesenden, was getrunken und worüber gesprochen wird, ob Lilien in der Ecke oder Wiesenblumen auf dem Tisch stehen - und natürlich die gesamte Gruppendynamik. Tut der Gastgeberin in der ersten Szene der Fleck auf dem neuen dänischen Esstisch noch weh, nimmt sie ihn in der zweiten gelassen hin. Immerhin stammt er von einem ebenso dänischen Geschirrtuch. Backt sie den Boden der Quiche Lorraine in der einen Szene gewissenhaft blind, schmeisst sie in der nächsten alles gleichzeitig in den Ofen. Schmeckt genauso gut! Hauptsache, die Deko stimmt. Teresa Präauer schildert die Szenen voller Humor, nimmt die Vierzigjährigen der gehobenen Mittelschicht, stets bemüht um Distinktionsgewinn, auf die Schippe und lässt eine diebische Freude an der Manipulation ihrer absichtlich schablonenartigen Figuren durchscheinen. Das macht Spass und gleichzeitig sieht man sich immer wieder herausgefordert, sich selbst zu diesen Zeitgenoss*innen und ihren Themen zu positionieren. Fühlt sich an der einen Stelle ertappt und distanziert sich an der anderen von den aufgeblasenen, weil doch recht oberflächlichen, Mitgliedern der urbanen, gebildeten Mittelschicht - oder als Schweizerin wahlweise von der Funktionskleidung. ;-) Geschickt bindet sie auch die Rolle sozialer Medien ein. Hier ein Bohème-Filter, dort eine gesponserte Flasche Wein, da ein Tag und schwupp, schon sitzt Joe aus Amerika mit am Tisch: "Es kam ihr so vor, als hätte der Amerikaner sie wirklich gesehen, als hätte er in ihr Artischockenherz geblickt, als hätte er all die Zweifel, die sie hegte, und die Ansprüche, die sie an sich und die anderen stellte, darin ablesen können." (S. 149) Ebenfalls gut gefallen haben mir im Grundsatz die Zwischenstücke dieses Kammerspiels, in denen die Gastgeberin auf die Entwicklung der Ess- und Tischkultur blickt. Wie sich Funktion und Ansehen einer Schürze über die Generationen verändern - gar nicht zu reden vom Lilienporzellan! Oder wie wir ins "Gastgeben" hineinwachsen, uns mehr und mehr fürs Essen, Weine, das Kochen und das ganze Drumherum interessieren, immer höhere Ansprüche an uns selbst und womöglich auch die Gäste stellen. Allerdings kriegt der Text trotz seiner relativen Kürze dadurch und durch die verschiedenen Variationen eine gewisse Länge. Weiter auf die Shortlist? Ich habe "Kochen im falschen Jahrhundert" sehr gerne gelesen, habe mich amüsiert, die zahlreichen Referenzen auf gesellschaftliche Diskussionen, Moden und Verwerfungen aus diesem und anderen Jahrhunderten genossen, bin den typisierten Figuren gerne gefolgt, mochte die Sprache und liess mich von Teresa Präauer auch gerne aufs Glatteis der sozialen Distinktion führen. Für die Shortlist, fürchte ich, mangelt es dem Roman etwas an thematischer Wucht. Gönnen würde ich es Teresa Präauer aber allemal! Übrigens: Teresa Präauer ist mit ihrem neuen Roman auch für den Bayerischen Buchpreis und den Österreichischen Buchpreis nominiert. Schaut mal vorbei, es hat weitere Bekannte auf der Liste! Und wer nun mehr von Teresa Präauer lesen möchte, findet hier alle bei Wallstein erschienenen Bücher von ihr. Fazit Die österreichische Autorin Teresa Präauer präsentiert uns in "Kochen im falschen Jahrhundert" einen Abend mit Freund*innen in mehreren herrlich zeitgeistigen Variationen voller Komplikationen: von schmerzenden Brustwarzen der Neo-Mutter, über olfaktorisch unzumutbare Lilien, bis hin zu explodierendem Crémant, ungebetenen Gästen und aus dem Ruder laufenden Gefühlen. Diese Fusion aus literarischem Kammerspiel und Milieustudie hat mich wunderbar unterhalten! Ich bin also in jedem Fall sehr gespannt, ob wir den Roman auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis wiedersehen! Die Fakten Kochen im falschen Jahrhundert Teresa Präauer Wallstein Verlag 198 Seiten Erschienen am 22.02.2023 Hardcover ISBN: 978-3-8353-5429-6 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Teresa Präauer auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Wallstein Verlag für das digitale Rezensionsexemplar. Die Printversion ist selbst gekauft. Man könnte sagen: Ich hab den Braten gerochen. Entschuldigt den schlechten Kalauer, Teresa Präauer macht das definitiv besser! PPS: Herzlichen Dank an den Deutschen Buchpreis, dass ich dieses Jahr zu den Buchpreisblogger*innen gehören darf. Diese Romane hätte ich auch noch auf der Longlist gesehen 22 Bahnen - Caroline Wahl (Dumont 2023) Seemann vom Siebener - Arno Frank (Tropen 2023) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch oder Hörbuch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Heute geh ich in die Schule - So lernen Kinder rund um den Globus

    Wie gehen Kinder in Japan zur Schule? Wie sieht ein Klassenzimmer in Brasilien aus? Und was essen die Schüler*innen in Kamerun zu Mittag? Clara Schaksmeier und Pauline Pete nehmen uns in ihrem Sachbilderbuch "Heute geh ich in die Schule" mit in Schulzimmer rund um die Welt und beantworten diese und weitere Fragen. Vielerorts hat das neue Schuljahr begonnen oder beginnt in wenigen Tagen. Unsere Kinder haben gerade die erste Woche des neuen Schuljahrs hinter sich. Eine neue Erfahrung, da sie diese Zeit zum ersten Mal in den USA erleben. Und hier läuft so einiges anders als in der Schweiz! So lernen Kinder rund um den Globus Kinderbuchautorin, Lehrerin und Coachin Clara Schaksmeier und Illustratorin Pauline Pete zeigen uns in "Heute geh ich in die Schule", wie unterschiedlich der Alltag im Klassenzimmer aussehen kann. Mit ihrem Kindersachbuch begleiten sie 13 Schüler*innen in 10 Ländern auf 4 Kontinenten im Schulalltag. Auf jeweils 5 Seiten erfahren wir von ein oder zwei Kindern, wie sie zur Schule kommen, wie sie dort lernen, ob sie Uniformen tragen und sich zur Morgenversammlung im Schulhof treffen, ob sie mit Computern und Tablets arbeiten oder sogar noch eine kleine Schiefertafel benutzen. Wir lernen Schulen kennen, wie die von Yuki und Akio in Japan, die Schüler*innen und Lehrer*innen gemeinsam putzen. Oder solche, die aus einem einzigen grossen Raum bestehen, wie die von Elkan und Amanda aus Melbourne, Australien. Ganz ähnlich übrigens wie die Schule unserer Kinder hier in Wisconsin! In einigen Schulen gibt es mehrere Schichten, eine für die jüngeren, eine für die älteren Kinder. Es gibt ganz unterschiedlich lange Schulstunden, Klassengrössen (in Vietnam sind es 40 Kinder, in Kamerun gar 60!), Unterrichtszeiten und Pausen. Mancherorts wird über Mittag geschlafen und andere essen sogar in der Schule zu Abend. Hier wird vor der Schule die Nationalhymne gesungen, dort gebetet und da in der Pause gemeinsam getanzt. Der Text ist in angenehme Häppchen aufgeteilt und vermittelt sowohl Einblicke in einzelne Familien und Schulen als auch allgemeineres Wissen, wie das über die bereits 200 Jahre alte deutsche Tradition der Schul- oder Zuckertüten. Mit "Heute geh ich in die Schule" kann man mit Kindern wunderbar ins Gespräch kommen über den eigenen Schulalltag, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zum Gezeigten. Das kann ich mir gerade auch zu Beginn eines neuen Schuljahrs sehr gut als Gesprächsanlass für Schulklassen vorstellen. Als wir zum Beispiel lasen, dass die Kinder in Japan wie in der Schweiz nur mit Hausschuhen ins Klassenzimmer gehen, erinnerte uns das an eine herrliche Szene mit unserem Nachbarsmädchen. Sie fragte unsere Tochter, was in der Schweizer Schule anders sei als in den USA und die erklärte ihr die Sache mit den "Finken" (Schweizerdeutsch für Hausschuhe). Das Nachbarsmädchen war ganz baff und kriegte sich kaum mehr ein, wie schlau das sei. Sie erzählte es sofort begeistert ihrer Mutter und am nächsten Tag der Lehrerin. Sollten die Kinder in Wisconsin also dereinst in Hausschuhen zur Schule gehen. Wisst ihr, wem sie das zu verdanken haben. :-) So vielfältig wie unsere Welt Clara Schaksmeier hat für die Porträts nicht einfach Nachbarländer von Deutschland oder die üblichen Verdächtigen wie z.B. die USA ausgewählt, sondern ganz besondere wie Georgien, Nordmazedonien, Vietnam oder Indien, von denen wohl die wenigsten der Leser*innen etwas über das Bildungssystem wissen. Auch die einzelnen Schulen und die Kinder sind ganz unterschiedlich, sei es nun vom Alter her oder ihren Lernbedürfnissen. Neben den spannenden Einblicken in den Schulalltag rund um die Welt mag ich besonders die abgebildete Vielfalt der Menschen im Buch. Hier gibt es Menschen aller Hauttöne, unterschiedlichste Frisuren, Kinder mit Lernbehinderung, ein nicht-binäres Kind, sehbehinderte und blinde Kinder, Kinder mit Augenpflaster und Hörgeräten, Lehrerinnen mit Hijab, Kinder im Rollstuhl, Menschen mit Sommersprossen, Vitiligo oder Albinismus und mehr. Hinzu kommt, dass die Kinder erfreulich genderneutral gekleidet sind und das Inhaltsverzeichnis mit Weltkarte für einmal nicht eurozentristisch daherkommt! Etwas grösser könnte die Diversität in Bezug auf die Körperformen sein, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Für Pauline Pete ist "Heute geh ich in die Schule" ihr Debüt und ich finde es sehr gelungen! Neben der gezeigten Vielfalt überzeugt auch die wunderbare eher gedeckte Farbpalette, die dem Kinderbuch einen Retrocharme verleiht. Auf den einzelnen Seiten gibt es viel zu sehen, so dass man richtig schön in den Details versinken kann. Gestalterisch hervorheben möchte ich auch das wunderschöne Vorsatzpapier mit den Schultaschen. Ein Notizheft mit dem Umschlag, eine Postkarte oder ein Poster davon wären ein Traum! Fazit Eine Weltreise in die Klassenzimmer dieser Erde? Die könnt ihr mit dem Kindersachbuch "Heute geh ich in die Schule" von Clara Schaksmeier und Pauline Pete unternehmen. Dabei erfahrt ihr, wie vielfältig der Schulalltag, Lernformen und Rituale rund um die Welt sind und wie Schule auch funktionieren kann. Grosse Leseempfehlung von mir - nicht nur zum Schulstart! Die Fakten Heute geh ich in die Schule So lernen Kinder rund um den Globus Clara Schaksmeier (Text) Pauline Pete (Illustration) Knesebeck Verlag Erschienen am 01.07.2023 64 Seiten Hardcover ISBN 978-3-95728-679-6 Ab 6 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Clara Schaksmeier auf Instagram Pauline Pete auf Instagram PS: Herzlichen Dank an Clara Schaksmeier und den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar. Noch mehr Bücher zum Thema Schule und Schulstart auf mint & malve Alle gehen in die Schule - Anna Fiske (Hanser 2021) Bereit für die Schule? - Deborah Davis, Nicholas Elliott, Wendy Mairena, Subi Bosa, Suman Maharjan, Phung Nguyen Quang, Ola Yousef, Tasneem Amiruddin (Librio) Jippie! Ich bin ein Schulkind - Erinnerungsalbum zum Schulanfang - Viktoria Schlünzen (Nellie & Finn 2021) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Ulf und das Rätsel um die Neue

    Wenn ihr Kindercomics mögt, dann kommt ihr nicht um die Comics von Tanja Esch herum. "Ulf und das Rätsel um die Neue" begeistert mit sympathischen Protagonist*innen und einer skurrilen Detektivgeschichte. Meine Grosse hat kürzlich mit Begeisterung "Boris, Babette und lauter Skelette" von Tanja Esch gelesen, das ich hier auch schon vorgestellt habe (weitere Bücher unten). Da war klar, dass wir auch "Ulf und das Rätsel um die Neue" haben müssen. Hier kriegen Ulf und seine Bande eine neue Mitschülerin. Uli scheint ihnen von Anfang an etwas komisch. Auch ihre Eltern sehen irgendwie verdächtig aus, so exzentrisch gekleidet wie sie sind. Und Uli scheint den ganzen Tag nichts zu essen. Geheime Ermittlungen Schnell ist klar, das ist ein neuer Fall für die Detektivbande Ulf, Otto, Tita und Heiko. Besonders Otto ist mit Feuereifer dabei. Fragt man Ulf, übertreibt er es ein ganz kleines Bisschen. Er sieht wirklich hinter allem und jedem ein Indiz, etwas Verdächtiges oder gar eine Verschwörung. Als dann auch noch ein Ufo ins Spiel kommt und sie befürchten müssen, dass Heiko von Ausserirdischen entführt wurde, wird es Ulf wirklich langsam unheimlich. Tanja Esch erzählt wie gewohnt aus kindlicher Sicht, so dass eine zunächst harmlos wirkende Geschichte sich schnell ins Hyperspannende steigert. Die Gruppendynamik und die Spannung rund um den neuen Fall entfalten einen richtigen Sog. Die Comicautorin bringt Abwechslung in die Panels, indem sie mal mit, mal ganz ohne Text arbeitet und immer wieder von den 6 Panels pro Seite abweicht. Die Farben sind wunderbar kräftig und die Mimik einfach, aber nicht weniger effektvoll gezeichnet. Ariol hat auch in diesem Comic seinen obligaten Cameo-Auftritt. Die Figuren sind klischeefrei, was ihre Kleidung und ihre Rollen angeht. So zeigt sich zum Beispiel Heiko als feinfühliger Typ, bei dem sich Sorgen immer wieder in Bauchschmerzen äussern. Etwas Vielfalt bringt Tanja Esch ins Spiel mit unterschiedlichen Hauttönen der Kinder und Namen wie Defne oder Diego. Sehr cool finde ich auch das türkische Sprichwort, das wir dank Defne lernen. Ob hier tatsächlich Ausserirdische am Werk sind und welches Geheimnis die Neue wirklich versteckt, müsst ihr selber herausfinden. Fazit Mit "Ulf und das Rätsel um die Neue" erzählt Tanja Esch eine wilde Detektivgeschichte mit überraschender Wendung. Es ist eine wahre Freude, der sympathischen Detektivbande bei ihren Ermittlungen aus der Besenkammer zuzuschauen. Bitte mehr davon! Apropos "mehr": Mehr Comics findet ihr auf Instagram unter den Hashtags #KidsComicDay und #KidsComicWeek sowie in meinen Guides. Und über die Suche auf der Startseite findet ihr natürlich auch ganz viele Comictipps (für Klein und Gross) hier auf dem Blog. Die Fakten Ulf und das Rätsel um die Neue Tanja Esch (Text + Illustration) Kibitz Verlag 136 Seiten Erschienen am 01.06.2020 Hardcover ISBN: 978-3-948690-00-7 Ab 6 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Tanja Esch bei Instagram Kibitz Verlag bei Instagram Noch mehr von Tanja Esch bei mint & malve Boris, Babette und lauter Skelette - Tanja Esch (Kibitz 2022) Wahrheit oder Quatsch - Tanja Esch (Klett Kinderbuch 2021) supercool - Eine Grundschulgeschichte - Tanja Esch (Jaja Verlag 2015) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Die Blüte von Paris

    Mit ihrer Graphic Novel "Die Blüte von Paris" erzählt uns Gaëlle Geniller die Geschichte einer Identitätssuche und Emanzipation jenseits von Geschlechtergrenzen. Die Geschichte um Rose, einen 19-jährigen Mann, ist im Paris der 1920er Jahre angesiedelt. Also in die Zeit des Aufbruchs nach dem 1. Weltkrieg. Eine Zeit, in der viele Künstler*innen, Musiker*innen und Schriftsteller*innen ihr freies und kreatives Leben in Paris genossen. Rose wächst in einem Kabarett auf, das seine Mutter führt. Von klein auf bewundert er die tanzenden Frauen, liebt Kleider und möchte als junger Mann selbst vor Publikum tanzen und seine feminine Seite zeigen. Die anderen Blumen unterstützen die kleine Knospe, wie sie ihn liebevoll nennen, dabei und schon sein erster Auftritt wird zum Erfolg. In einem Verleger und Millionär namens Aimé hat er schnell einen Verehrer, der den Kontakt mit ihm sucht und mit der Zeit zu einem guten Freund wird. Das Gerücht eines tanzenden Mannes lockt auch die Presse an und so gibt Rose sein erstes Interview, zieht immer mehr Gäste an. Er beginnt aber auch über seine Identität und sein tänzerisches Können zu grübeln, fühlt sich mehr und mehr unter Druck. Eine Auszeit auf dem Land mit Aimé führt den jungen Mann erstmals aus Paris heraus. Hier tritt er als Frau auf und wird auch von den Dorfbewohner*innen als solche wahrgenommen. Wie sich die Geschichte in "Die Blüte von Paris" weiterentwickelt und ob Rose dem Kabarett treu bleibt, müsst ihr selbst herausfinden. Diverser Comic über Geschlechterrollen Gaëlle Geniller erzählt mit "Die Blüte von Paris" eine wunderbar diverse Geschichte über eine Identitätssuche jenseits von klaren Geschlechts- bzw. Genderzuordnungen. Rose wächst in einer Umgebung voller starker Frauen und Empathie auf, wird umsorgt und unterstützt, fühlt sich immer geborgen. Seine Mutter, die anderen Frauen des Etablissements und Aimé nehmen ihn, wie er ist, lieben ihn bedingungslos. Die Graphic Novel ist wunderschön gezeichnet. Die Illustrationen erinnern mit den Blumenmustern und den geschwungenen Linien und auch von der Farbgebung her stark an den Jugendstil - beispielsweise die Plakate von Alfons Mucha. Die Panels sind abwechslungsreich und die Geschichte wird mal mit Dialogen, mal ganz ohne Worte vorangetrieben. Besonders eindrücklich finde ich den Umgang mit Licht und Perspektive. Hier spielt bestimmt eine Rolle, dass Gaëlle Geniller auch Animationszeichnerin ist und "Die Blüte von Paris" ursprünglich ein Kurzfilmprojekt war. Spannend ist auch der Einblick in die Entstehung des Comics, den die Autorin auf den letzten Seiten des Buches gibt. Wenn ihr mehr über die Hintergründe erfahren möchtet, kann ich euch ein Interview empfehlen, das Gaëlle an der Leipziger Buchmesse gegeben hat: Fazit "Die Blüte von Paris" von Gaëlle Geniller ist eine wunderschöne Graphic Novel mit einer diversen Coming-of-Age-Geschichte. Ich habe sie bereits zweimal gelesen bzw. angeschaut und würde es jederzeit wieder tun! Es ist ein grosser Genuss und kann Jugendliche darin bestärken, ihren eigenen Weg zu gehen. Die Fakten Die Blüte von Paris Gaëlle Geniller (Text + Illustration) Christiane Bartelsen (Übersetzung aus dem Französischen) Carlsen Verlag 224 Seiten Erschienen am 02.05.2023 Hardcover ISBN: 978-3-551-76016-6 Ab 12 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Gaëlle Geniller auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für das digitale Rezensionsexemplar. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • 22 Bahnen

    Bevor der Sommer definitiv vorbei ist, möchte ich euch mit "22 Bahnen" von Caroline Wahl noch ein Lesehighlight dieses Sommers vorstellen. Der Roman "22 Bahnen" ist das Debüt der deutschen Autorin Caroline Wahl, geboren 1995 in Mainz, wohnhaft in Rostock. Für ihren Debütroman wurde sie mit dem Ulla-Hahn-Autorenpreis 2023 ausgezeichnet. Ich hätte das Buch auch durchaus auf der Longlist des Deutschen Buchpreises gesehen. Das hat leider nicht geklappt. Aber genug der Vorrede, worum geht es in "22 Bahnen"? Ich-Erzählerin Tilda studiert Mathematik, jobbt nebenbei an der Supermarktkasse und geht regelmässig ins Schwimmbad, wo sie konsequent ihre 22 Bahnen schwimmt und sich gerne auch mal alles vom Beckenboden aus anschaut. Das klingt erstmal nach normalem Student*innen-Leben. Aber Tilda kümmert sich auch noch um ihre kleine Schwester Ida, weil die alkoholkranke Mutter das nicht hinkriegt. Und faktisch bedeutet das auch, dass sie sich um ihre Mutter und den ganzen Haushalt kümmern muss. "Ich atme den Chlorgeruch tief ein, schmeiße meinen Rucksack auf die Bank neben Ursulas bunten Korb, ziehe das Kleid über meinen Kopf, springe kopfüber ins Wasser, tauche in den tiefen Bereich bis zum Grund, setze mich auf den Boden und schaue mir das Geschehen im Becken von unten an." (S. 10) Kein Wunder, will sie da auch einfach mal abtauchen. Denn Tildas Alltag ist mehr als voll, rein von der zeitlichen, aber auch von der psychischen Belastung her. Halt geben ihr da die Zahlen, die klar strukturierte Welt der Mathematik und die Regelmässigkeit des Bahnenziehens im Schwimmbad. Immer sind es 22 Bahnen. Bis eines Tages Viktor auftaucht, der ebenfalls 22 Bahnen schwimmt. Von da an legt Tilda immer eine oben drauf. Zwischen dem eigenen Leben und der Sorge um die kleine Schwester Der schöne Viktor fasziniert Tilda, lässt aber auch die Geschichte um den Tod seines kleinen Bruders Ivan wieder hochkommen. In wechselnden Erzählsträngen nimmt uns Tilda mit in ihre Gegenwart und in die Vergangenheit: Wie es ihrer Mutter immer schlechter geht. Wie sie nicht weiss, ob sie eine Stelle als Doktorandin im weit entfernten Berlin annehmen und ihre Schwester alleine zurücklassen kann. Wie es ist, ohne Abendbrottisch-Familie aufzuwachsen, nie in den Urlaub zu fahren, nach dem Abitur kein Zwischenjahr einzulegen. Und wie das war in diesem schicksalshaften Sommer vor 5 Jahren, als Ivan starb. Caroline Wahl erzählt herrlich jung, in einfachen Sätzen, aber mit guten Bildern und voller Humor. Der lockere Erzählton kontrastiert sehr gut mit den harten Themen wie der Alkoholsucht der Mutter, die das Buch verhandelt. Bei diesem Roman kann man herzlich lachen, aber auch mit Tilda verzweifeln, weinen, sich im Zwiespalt der Gefühle verlieren. Die Geschwistergeschichte zwischen Tilda und Ida geht besonders ans Herz. Zwei so tolle Menschen, gefangen in den Lebensumständen mit der kranken Mutter, ohne Vater oder anderen unterstützenden Erwachsenen und ohne Hoffnung auf Besserung. "Solange der Wind nachts auf mich fällt, denke ich, kann ich mich tagsüber in den Krieg da draußen stürzen. Gegen meine Mutter, gegen ihre Launen, gegen diese Kleinstadt. Und für Ida." (S. 14) Das Buch ist inhaltlich grossartig, nimmt einen richtig mit, ist aber auch sprachlich ganz besonders. Ich liebe den lockeren Ton in Kombination mit trockenem Humor und unerwarteten Gedanken und Bildern. So etwa, wenn Tilda ihrer Freundin Marlene auf einer Party zuhört und dann sagt: "Ich habe Marlene während ihres Monologs die ganze Zeit aufmerksam beobachtet, und ich bin mir sicher, dass sie keinmal Luft geholt hat. Sie wäre eine gute Taucherin. Vergeudetes Talent." (S. 19) Ich könnte an dieser Stelle noch so viele gute Zitate bringen, aber ihr sollt das Buch ja selber noch lesen. Für mich ist es ein absolutes Highlight dieses Lesejahrs und ich möchte unbedingt noch mehr lesen von dieser jungen, eigenwilligen Stimme. "Vielleicht wissen wir einfach nicht, was wir sagen sollen, weil jedes Wort das falsche und keines das richtige ist. Aber vielleicht gibt es auch keine falschen und richtigen Worte, und wir sollten endlich darüber reden, denke ich und schweige." (S. 20) Fazit Caroline Wahl schenkt uns mit "22 Bahnen" den Sommerroman des Jahres: Ergreifend, witzig und frisch erzählt. Die perfekte Kombination aus tiefgründiger Familien-, zarter Liebes- und starker Emanzipationsgeschichte. Ich-Erzählerin Tilda und ihrer kleinen Schwester Ida wäre ich auf ihrem Lebensweg noch über viele, viele weitere Seiten gefolgt. Eine ganz grosse Leseempfehlung, egal zu welcher Jahreszeit! Die Fakten 22 Bahnen Caroline Wahl Dumont 208 Seiten Erschienen am 18.04.2023 Hardcover mit Lesebändchen ISBN: 978-3-8321-6803-2 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Caroline Wahl bei Instagram PS: Herzlichen Dank an Dumont und Netgalley für das digitale Rezensionsexemplar. PPS: Die Seitenangaben beziehen sich auf die E-Book-Version und können im Print etwas abweichen. Noch mehr Schwimmbad-Bücher Dieses Jahr scheinen besonders viele Bücher im Schwimmbad oder sonst irgendwo am oder im Wasser zu spielen, was sich auch in den vielen blauen Cover widerspiegelt. Auf Instagram findet ihr weitere Buchtipps rund ums Wasser unter den Hashtags #Sunkissedcoverbeach von @c_booksblog und #LiterarischeSchwimmwoche von @pinkfisch_royal. Ich kann euch aus dieser Rubrik auch folgenden Roman nochmals wärmstens ans Herz legen: Seemann vom Siebener - Arno Frank (Tropen Verlag 2023) Weitere Bücher rund um Suchterkrankungen bei mint & malve Silberregen glitzert nicht - Christine Werner (Mixtvision 2023), ab 11 Jahren Pizza Girl - Jean Kyoung Frazier (Kampa 2022) Das grüne Auge - Nathacha Appanah (Lenos Basel 2021) Auf Erden sind wir kurz grandios - Ocean Vuong (Hanser Verlag 2019) Loyalitäten - Delphine de Vigan (Dumont 2018) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch oder Hörbuch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge

    Nils Pickert erzählt mit "Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge" eine Freundschaftsgeschichte jenseits der typischen Geschlechterklischees. Ich war zugegebenermassen etwas kritisch beim Titel "Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge", weil das schon sehr nach einfacher Klischeeumkehrung klingt und es darauf hinauslaufen könnte, Klischees zu zementieren, anstatt sie aufzubrechen. Aber Autor Nils Pickert erzählt im Kern eine Freundschaftsgeschichte. Das Aufbrechen von Geschlechterklischees funktioniert so ganz natürlich und ohne wahnsinnig explizit gemacht zu werden. Zudem verfügt das Vorlesebuch über weitere Vielfaltsmerkmale in Schrift und Bild. Eine Freundschaftsgeschichte jenseits von Rollenklischees Mara ist ein Seeräubermädchen, schon immer, mit allem Drum und Dran, Augenklappe, Enterhaken, Säbel und Seeräuberhund Landratte. Eines Tages lernt sie auf dem Spielplatz Milo kennen. Milo ist so ziemlich das Gegenteil von Mara. Mit seinem Kleid, Lieblingspuppe Lulu, seinen Krönchen, dem Elfenzauberstab und den schönen Glitzerbändern an der Schaukel ist er ein echter Prinzessinnenjunge. So unterschiedlich die beiden sind, so gut ergänzen sie sich. Mal fliegt Mara mit Milos Glitzerbänder-Schaukel durch die Lüfte, mal sticht Milo zusammen mit Mara und ihrem Seeräuberschiff in See. Und zum Glück verstehen sich auch Maras Papa und Milos Eltern prächtig. "Milo entdeckte, wie frei das Leben auf dem Ozean war. Mara fand heraus, dass schöne Dinge besonders gut fliegen konnten." (S. 31) Dann verreisen Mara und ihr Papa zu ihren Tanten Paula und Hetty und Maras beiden Kusinen. Und die grosse Vermissung setzt ein. Milo erscheint plötzlich alles ganz grau - was sich auch in Lena Hesses Illustrationen abbildet. Und Mara will es zwar mögen am Meer, wo ihre Tanten leben, aber es gelingt ihr einfach nicht. "Es war schön, sich die Seeluft um die Nase wehen zu lassen. Aber ohne Milo glitzerte nichts." (S. 44) Nils Pickert erzählt ganz fein von den grossen, turbulenten Gefühlen der beiden ungleichen Freund*innen. Dabei baut er immer wieder witzige und neu erfundene Begriffe ein wie "langweilige Grossigkeiten", "Klettergerüstschiff" und "Glitzerbandschaukel" oder die "entbuntete Kita". Der kreative Umgang mit Sprache passt wunderbar zu den fantasievollen Spielszenen von Mara und Milo und macht Vorlesenden und Zuhörenden gleichermassen Spass. Komischerweise hält die Vermissung an, als sich die beiden endlich wiedersehen. Irgendwie finden sie nicht mehr in ihr gemeinsames Spiel. Wie die beiden die Situation überwinden, müsst ihr selber herausfinden! Bedingungslos liebende Eltern und vielfältige Charaktere Maras alleinerziehender Vater (die Mutter wird nicht thematisiert) und Milos Eltern bestärken die Kinder in ihren jeweiligen Vorlieben, unterstützen das Rollenspiel und erfüllen den Kindern ihre Herzenswünsche - ob Enterhaken, Seeräubersäbel, Glitzerbänder oder Prinzessinnenkronen. Mara, ihr Vater und eine ihrer Tanten sind of Color. Maras Tante hat eine Frau. Maras Vater ist wie erwähnt alleinerziehend und leistet entsprechend auch die Carearbeit. Fazit Nils Pickert schenkt uns mit seinem Vorlesebuch "Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge" eine wunderbare Freundschaftsgeschichte, die mit tradierten Geschlechterrollen bricht und auch sonst divers daherkommt. Eine grosse Vorleseempfehlung für alle, die es klischeefrei mögen, oder gar ein Seeräubermädchen oder einen Prinzessinnenjungen zuhause haben. Die Fakten Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge Nils Pickert (Text) Lena Hesse (Illustration) Carlsen 72 Seiten Erschienen am 29.08.2023 Hardcover ISBN: 978-3-551-52195-8 Ab 5 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch kaufen bei Thalia (DE)* Buch kaufen bei Orell Füssli (CH)* Buch kaufen bei Buchhaus (CH)* Buch kaufen bei Thalia (AT)* Nils Pickert auf Instagram Lena Hesse auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Bücher ohne bzw. gegen Geschlechterklischees auf mint & malve (kleine Auswahl) Die Prinzessin und das Pony - Kate Beaton (Reprodukt 2023) Akissi 4 - Die Königin der Nervensägen - Marguerite Abouet, Mathieu Sapin (Reprodukt 2022) Märchenland für alle - Boldizsár M. Nagy (Hrsg.), Lilla Bölecz (Stern, DK Verlag 2022) Rotkäppchen rettet den Wolf. Ein Nicht-Märchen - Petra Piuk, Gemma Palacio (Leykam 2022) Der kleine Holzroboter und die Baumstumpfprinzessin - Tom Gauld (Moritz 2022) Zack! - Volker Schmitt, Màriam Ben-Arab (Kibitz Verlag 2021) Bin gleich fertig! - Martin Baltscheit, Anne-Kathrin Behl (Beltz & Gelberg 2021) Power-Prinzessinnen-Patrouille - Mawil (Reprodukt 2021) Fast vergessene Märchen - Isabel Otter, Ana Sender (360 Grad Verlag 2019) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch oder Hörbuch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

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