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- Helvetia Vegetaria – vegetarische Rezepte aus der Schweiz
Ich bin nicht gerade bekannt als gute Köchin, deshalb habe ich mir für die Besprechung des wunderbaren Kochbuchs "Helvetia Vegetaria" aus dem AT Verlag Hilfe von einem Profi geholt: Moana vom Mama- und Foodblog Miss Broccoli nimmt euch in diesem Gastbeitrag mit auf eine kulinarische Reise durch die Schweiz. Ich liebe es, in Kochbüchern zu schmökern und neue Ideen zu sammeln. Es kommen immer wieder neue, schöne Bücher auf den Markt und mein Büchergestell wird voller und voller, mit Ideen aus der asiatischen, der veganen, der Gemüseküche. Was mir aber noch fehlte, ist die traditionelle Schweizer Küche. Und da wir zu Hause ja vegetarisch kochen, kam dieses Kochbuch wie gerufen: traditionelle Rezepte aus der Schweiz, vegetarisch interpretiert. Altbekannte und vergessene Rezepte – eine Reise durch die Schweizer Küche Das Kochbuch Helvetia Vegetaria ist sehr wertig und schön aufgemacht, mit einem gebundenen Umschlag, einem Lesebändchen und schönen Zeichnungen und Fotos. Das Buch ist 2017 im AT Verlag erschienen und nimmt traditionelle Schweizer Gerichte aus allen Regionen auf. Die vier Autoren – alle mit grosser Erfahrung im Schreiben von Kochbüchern – haben daraus eine Sammlung vegetarischer Rezepte kreiert, die alle sehr lecker tönen. Das Buch zeigt einmal mehr, dass vegetarisch alltagstauglich ist und dass die Schweiz eine Vielfalt an Rezepten, teilweise mit Jahrhunderte alter Tradition zu bieten hat. Das Buch nimmt die Leser auf eine Reise durch die Schweiz und gibt Einblicke in uralte Traditionen. Ich habe drei einfache Rezepte – die zudem kindertauglich sind, denn mein 2-jähriger Sohn isst mit – nachgekocht und gebe euch einen Einblick in das Buch. „Schnitz und Drunder“ – das traditionelle Rezept verbindet süss mit salzig. Vielfalt Schweiz: Von der Westschweiz bis in den Osten Die kulinarische Reise beginnt in der Westschweiz mit dem sehr unbekannten "Kardy-Gratin" (dieses Gemüse ist aber dann auch wirklich nur dort erhältlich) oder einer "Cholera". Dieser Walliser Kuchen aus Lauch, Kartoffeln, Käse und Äpfeln ist wirklich ein Traditionsgericht. Die Nordwestschweiz und das Schweizer Mittelland: viele Klassiker Vom Mittelland bis in die Nordwestschweiz treffen wir auf die bekannten "Basler Mehlsuppe", die "Basler Leckerli", eine "Emmentaler Kartoffelsuppe", eine klassische "Berner Rösti" oder ein "Schnitz und Drunder" (ja das heisst so, wer kennt’s?). Linsensuppe aus dem Schweizer Mittelland Bei den süssen Speisen (die schliesslich jede Region zu bieten hat) wartet das Buch mit den "Meringues" aus dem Emmental oder dem Restenverwertungsrezept "Fotzelschnitten" auf. Auch die bekannte "Aargauer Rüeblitorte" darf natürlich nicht fehlen. Aargauer Rüeblitorte: Der süsse Klassiker mit Karotten. Zentralschweiz bis Zürich: viel Süsses Es folgt die Zentralschweiz mit einigen weniger bekannten salzigen Speisen, einer "Süssmostcreme" oder einem "Birnenweggenkuchen". Und das bekannteste Dessert dieser Region ist natürlich die "Zuger Kirschtorte". Süssmostcreme: süss, sauer, lecker. Im Osten – auch Mostindien genannt – geht’s mit Äpfeln und Käse weiter Und nun sind wir im Osten angekommen. Die Ostschweiz liefert spannende Rezepte und Geschichten. Lustig sind oft auch die Namen, in dem jeweiligen Dialekt geschrieben: Appenzeller "Gsöödsoppe" oder "Schaffhauser Bölletünne" (wer errät die Zutaten?). Noch interessanter ist die "Binätschtünne" (Spinatwähe). Diese werde ich baldmöglichst mal nachkochen. Auch hier gibt es natürlich die "Appenzeller Rösti" und meinen Lieblings-Mais für Polenta: einen "Gerösteten Ribel". Lecker tönt auch das "Thurgauer Apfelbrot" oder der "Mandelfisch". Ribelmais, klassisch mit Apfelmus zubereitet. Im Südosten geht es Richtung Berge: Käse und Nüsse Hier sind wir in der Region Graubünden, Uri, Glarus und Ob- und Nidwalden. Vegetarische "Capuns" und "Pizzoccheri" dürfen natürlich nicht fehlen (Mmmmmmh!), gut tönen auch die "Ziigermindeschträ" (Zigersuppe) oder die "Älplermagroonä" und die "Samnauner Käseknödel". Und eine "Engadiner Nusstorte" ist eines der besten Süssgebäcke aus der Schweiz – meiner Ansicht nach. Pizzocheri di Poschiavo, die Bündner Spezialität. Das Tessin mit italienischem Flair macht den Abschluss Und zuletzt befinden wir uns auf dem kulinarisch-historischen Weg durch die Schweiz im Tessin und den Bündner Südtälern. Eine Nuss- oder Brotsuppe, schwarze Polenta oder "Buchweizenspätzli" stehen hier auf dem Programm. Zum Dessert werden "Wein-Pfirsiche" oder ein "Kastanienfladen" serviert. Fotzelschnitten – oder arme Ritter – schmecken Gross und Klein. Das Fazit: Eine Empfehlung auch für Nicht-Vegetarier Das Kochbuch ist eine spannende Reise durch die Schweiz, die verschiedenen Regionen und die Geschichte der jeweiligen Kantone werden schön dargestellt. Einige Gerichte kennt man, diverse hingegen gar nicht. Es sind alte, teilweise vergessene Rezepte unserer Vorfahren. Spannend tönt fast alles und aufwändig sind die wenigsten Rezepte. Nicht immer hat es ein Bild vom Gericht, was mich persönlich etwas stört. Was mir zu den Rezepten noch auffällt: Früher waren viele Gerichte, die heute "Kultstatus" erreicht haben, ein Restenverwertungsessen. Das gefällt mir, genauso wie die Einfachheit gewisser Gerichte. Schön ist auch, dass das Fleisch oder der Fisch nirgendwo zu fehlen scheinen. Deshalb empfehle ich das Kochbuch auch allen, die gerne Fleisch essen und natürlich allen Vegetariern und Veganern, die nicht in die Ferne schauen, sondern die Schweizer Küche lieben. Die Fakten Helvetia Vegetaria Carlo Bernasconi AT Verlag 264 Seiten Erschienen 2017 ISBN: 978-3-03800-928-3 Blick ins Buch und Bestellung beim AT Verlag AT Verlag auf Facebook AT Verlag auf Instagram Über Miss Broccoli Miss Broccoli ist ein Mama- und Foodblog für die ganze Familie. Neben der Rubrik Mamablog, der vom (immer öfter nachhaltigen) Alltag zwischen Arbeit, Kind, Haus & Garten handelt, dreht sich alles ums Kochen und Essen. Moana von Miss Broccoli ist ein Foodie und liebt Gemüse, gutes Essen und die kleinen schönen Dinge im Leben. Sie arbeitet seit mehreren Jahren in der Gemüsebranche und ist somit an der Quelle dieses spannenden Nahrungsmittels, welches auch die Hauptrolle in ihren Rezepten spielt. Auf ihrem Blog finden sich neben Mamathemen viele Rezepte vom ersten Babybrei bis zu gesunden kleinkindergerechten Familienrezepten. Alle Rezepte sind saisonal, vegetarisch (teilweise vegan), einfach und sehr schnell zubereitet. Optimal also für alle Mamas mit wenig Zeit, die gerne gesund kochen. Hinzu kommen Tipps für Restenverwertung, Öko-Tipps für das Leben und den Haushalt sowie Tipps für Gemüseverweigerer und die vegetarische Ernährung von Kindern. Miss Broccoli findet ihr auch in den Social Media: www.facebook.com/missbroccoli www.instagram.com/_missbroccoli www.pinterest.com/missbroccoli Alle Bilder stammen von Moana Werschler (Miss Broccoli). Ein Besprechungsexemplar von "Helvetia Vegetariana" wurde vom AT Verlag zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!
- Ein Roadtrip voller Begegnungen
Wolfgang Herrndorfs "Tschick" hat mich begeistert. Der unvollendete Roman "Bilder deiner grossen Liebe" rund um Isa Schmidt konnte mich nicht so fesseln, aber das hat wohl gute Gründe. Wer "Tschick" (zur Rezension) kennt, erinnert sich bestimmt noch an Isa, die Ausreisserin, die sich auf der Mülldeponie herumtrieb und dann eine Weile mit Tschick und Maik unterwegs war. "Bilder deiner grossen Liebe" erzählt von ihrer Flucht aus einer Anstalt und der Reise zu Fuss durch Deutschland. Auf dieser Reise begegnet sie nicht nur Maik und Tschick, die allerdings nur ganz kurz auftauchen, sondern vielen weiteren Menschen, genauer: Männern und Jungen. Darunter sind ein Schiffer, ein Fernfahrer, ein taubstummer Junge und ein Schriftsteller. Isa war offenbar aufgrund irgendeiner psychischen Erkrankung in der Anstalt und ist sich selbst nicht sicher, ob sie nun irr ist oder nicht. Ziemlich verrückt ist sie auf jeden Fall und so sind es auch ihre Gespräche mit den Menschen, denen sie auf ihrem Streifzug durch Felder, Wälder, über Berge, durch die Stadt, zu Wasser und über Land begegnet. So spricht sie wie selbstverständlich mit dem taubstummen Jungen, scheint sich so gar nichts aus der sexuellen Belästigung des Fernfahrers zu machen und tischt ihren Zuhörern selbst ziemlich abstruse und wirre Geschichten auf. In "Bilder deiner grossen Liebe" taucht ab und zu auf, was ich an "Tschick" so mochte: Herrndorfs Sprachwitz, das Tempo, die irrwitzigsten Wendungen, die direkten, schroffen und witzigen Dialoge und gleichzeitig poetische Bilder, ohne in Kitsch abzudriften. Aber der Roman hat mich auch oft verwirrt: Wir begegnen vielen losen Enden, Gedanken und Handlungen, die nicht weiter erklärt werden, befinden uns nicht in einer erkennbaren Chronologie, sondern irren mit Isa durch Zeit und Raum, begegnen Widersprüchen (lebt ihr Vater noch oder nicht?), die nicht aufgelöst werden. Nun kann das natürlich gewollt sein von Herrndorf und würde auch Isas Geisteszustand nicht schlecht entsprechen. Mir hat diese Verwirrung das Eintauchen in den Roman jedenfalls erschwert und ich habe sie dem Umstand zugeschrieben, dass es sich eben um einen unvollendeten Roman handelt, der erst nach Herrndorfs Tod veröffentlicht wurde. Der Anhang der Herausgeber Marcus Gärtner und Kathrin Passig "Zur Entstehung dieses Buches" bringt viel Klärung und macht deutlich, dass meine Verwirrung zumindest nicht unbegründet ist. Vielleicht waren Teile davon von Herrndorf so gewollt, aber er hat zwischendurch selber daran gezweifelt, dass der Roman je fertig würde. Und als klar war, dass er ihn selbst nicht mehr würde vollenden können, wurden verschiedene Varianten diskutiert und wieder verworfen - unter anderem die eines Koautors. Schliesslich einigten sich die Herausgeber und Herrndorf, eine Woche vor dessen viel zu frühen Tod, in welcher Form der Roman - mit den zahlreichen Lücken, Varianten von Szenen, Anmerkungen etc. - doch noch erscheinen sollte. Im Nachhinein würde ich allen Leserinnen und Lesern empfehlen, den Anhang zuerst zu lesen. Er erklärt so viel und lässt einen wohl mit noch mehr Verständnis in die verrückte Welt von Isa eintauchen. Fazit Wolfgang Herrndorfs "Bilder deiner grossen Liebe" kommt nicht an "Tschick" heran, das muss es als unvollendeter Roman aber auch nicht. Aus jeder Szene, jeder Begegnung, ganz vielen Dialogen und Gedanken spürt man Herrndorfs Fähigkeit, grosse Literatur zu schaffen. Auch wenn der rote Faden oft abhanden kommt, bieten die einzelnen Fragmente höchsten Lesegenuss! Für Herrndorf-Fans ein Muss, für mich Anreiz, mir weitere seiner Bücher vorzunehmen. Habt ihr schon etwas von Herrndorf gelesen? Was würdet ihr weiterempfehlen? Ich freue mich über eure Kommentare ganz am Ende der Seite. Die Fakten Bilder deiner grossen Liebe Wolfgang Herrndorf Rowohlt Verlag 144 Seiten Erschienen am 26.09.2014 ISBN: 978-3-87134-791-7 Leseprobe und mehr bei Rowohlt Wolfgang Herrndorfs Blog "Arbeit und Struktur" Rowohlt bei Instagram Rowohlt bei Facebook
- Schauen, was vielleicht passiert
Mit "Leben" von Cynthia Rylant und Brendan Wenzel öffne ich für euch das 20. Türchen vom #kinderbuchadvent - wiederum mit Gewinnchance. Kommt herein und seht, was vielleicht passiert! "Leben" der Autorin Cynthia Rylant und des Illustrators Brendan Wenzel ist eine poetische, ja, eine philosophische Reise durch das Leben. Was ist das Leben? "Das Leben fängt klein an", schreibt Cynthia Rylant - sogar bei den grössten Tieren. Und dann wächst es. Und wächst. Das Leben hat viele schöne Seiten: Das Schönste für das Kamel ist der Sand, der Habicht liebt den Himmel und die Schlange das Gras. Aber so einfach und schön ist das Leben nicht immer, es kann auch düster sein und hart und stürmisch. Wir erleben Hungerstrecken, Zeiten voller Gegenwind und Stolpersteinen, nein, Felsen! Wir fühlen uns verfolgt, werden so richtig durchgeschüttelt von der Welt. "Doch auf die eine oder andere Art kommt man da auch wieder raus." So macht die Autorin mit ihrem Bilderbuch Mut, reicht den Kindern die Hand. Regt dazu an, über die schönen Seiten des Lebens zu philosophieren, Gründe für die Lust am Leben zu suchen und finden - auch in der schwärzesten Zeit, auch im dunkelsten Loch. Denn alles verändert sich und die Tiere wissen: "...dass es sich jeden Morgen aufzuwachen lohnt, um zu schauen, was vielleicht passiert." Der Text ist insgesamt sehr reduziert, liest sich wie ein Gedicht, ist sehr rhythmisch und lässt Raum und Zeit zum Betrachten, zum Nachdenken, zum Diskutieren. Brendan Wenzel hat das poetische Werk ebenso poetisch illustriert: Man sieht die Wale förmlich im Wasser schweben, man wähnt sich mit dem Habicht in den wunderbarsten Aufwinden und linst mit dem Kaninchen durch das hohe Gras. Was sich bei Wenzel durchzieht, sind die Tieraugen mit schwarzer Pupille auf weissem Grund - oft als humoristisches Stilmittel eingesetzt. Ansonsten variiert er mit seinem Pinsel stark: Seen erinnern an Gemälde von Monet, Gräser an solche Van Goghs, feinste Pinselstriche treffen auf grosse Flächen, auf abstrakte Landschaften. Fazit Cynthia Rylant und Brendan Wenzel haben uns mit "Leben" ein wunderbares Bilderbuch geschenkt. Und nicht nur das, sondern auch Licht, Zuversicht, Vertrauen in das Gute und darauf, dass im Leben immer etwas Spannendes passieren kann. Dass es sich immer lohnt, aufzustehen, um die Ecke zu schauen, neue Wege zu beschreiten, weiterzumachen. Ich hoffe und bin überzeugt: Dieses Buch erreicht viele Kinder ab 4 Jahren, aber auch ältere Kinder und Erwachsene, ist ihnen Stütze und Zufluchtsort in schweren Zeiten. Kleiner Ausblick - mit Betonung auf Blick "Leben" ist nicht Brendan Wenzels erstes Bilderbuch. International gelang ihm mit "They All Saw a Cat" der Durchbruch. Sein Erstling erscheint im Januar 2018 beim NordSüd Verlag auch auf Deutsch (siehe Vorschau). Die Besprechung hier auf dem Blog ist schon fest eingeplant. Ich freue mich auf ein buntes und spannendes 2018 mit euch und vielen, vielen Büchern! Die Fakten Leben Cynthia Rylant (Text) Brendan Wenzel (Illustration) Thomas Bodmer (Übersetzung) NordSüd Verlag 48 Seiten Erschienen am 04.08.2017 Ab 4 Jahren ISBN: 978-3-314-10417-6 Leseprobe und Bestellung beim NordSüd Verlag NordSüd Verlag bei Facebook Website von Brendan Wenzel Verlosung im Rahmen des #kinderbuchadvent Im Rahmen des Kinderbuchblogger-Adventskalenders könnt ihr jetzt ein Exemplar von "Leben" gewinnen! Morgen geht es dann weiter bei Juli liest. Die gesamte Übersicht findet ihr im Blogbeitrag zum #kinderbuchadvent. Willst du künftig mehr Buchtipps von MINT & MALVE? Dann kannst du den Newsletter abonnieren und bleibst fortan auf dem Laufenden. Um an der Verlosung teilzunehmen, hinterlasse einfach unten einen Kommentar, was du am Leben besonders magst. Viel Glück! Teilnahmebedingungen Die Verlosung beginnt am 20.12.2017 um 00:00 Uhr und endet am 21.12.2017 um 23.59 Uhr. Jeder, der unter diesem Beitrag einen Kommentar hinterlässt, erklärt sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden und kann gewinnen. Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren. Es entscheidet das Los. Die Gewinner werden von mir benachrichtigt. Der Versand erfolgt in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Im Falle eines Gewinns benötige ich eine Lieferanschrift. Da der Verlag den Versand übernimmt, gebe ich ihm zu diesem Zweck die Adresse weiter. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Erhalte ich auf die Gewinnbenachrichtigung nicht innert einer Woche Bescheid, ist der oder die nächste an der Reihe. Herzlichen Dank an den NordSüd Verlag für das Besprechungs- und Verlosungsungsexemplar.
- Über das Vatersein
Barbara Weber-Ruppli erzählt im Buch "#Vatersein" die ganz persönlichen Geschichten von elf Vätern und ihren Entwürfen des väterlichen Alltags. Das Sachbuch aus dem Arisverlag ruft nach einer Rezension eines Vaters. Jérôme Lacourrège ist Papablogger und zweifacher Vater. In diesem Gastbeitrag verrät er, was er von "#Vatersein" hält. #Vatersein Da ich selber Anfang November zum zweiten Mal Vater geworden bin, interessiert mich das Thema natürlich sehr. Wie haben andere Männer das Vatersein gemeistert? Gibt es Parallelen? Kann ich allenfalls sogar ganz konkret etwas lernen? Bild links: Corinne Chollet, Bild rechts: Marlene Zuppiger Vice Spannende Experteninterviews Das Buch beginnt mit Interviews mit dem Philosophen Yves Bossart, dem Männeraktivisten Markus Theunert und der Väterforscherin Diana Baumgarten. Die Experten versuchen die wichtigsten Fragen rund ums Vatersein einzuordnen und zu beantworten. Yves Bossart, genau wie ich Jahrgang 1983 und selber Jungvater, spricht dabei auch die Generation Y an, bei der es nicht mehr nur um Geld und Karriere geht, sondern wo auch die Work Life Balance wichtig ist. Genau diese Generation – meine Generation – kommt meiner Meinung nach bei den Väterportraits etwas zu kurz.. Auch wenn mit Aaron ein 31-jähriger „Jungvater“ portraitiert wird, fehlt mir die verstärkte Sicht auf die Probleme der Generation der „Pionierväter“ – wie sie in den Interviews genannt werden. Aaron kann jedes Jahr mehrere Monate am Stück mit seiner Familie verbringen. Das ist doch sehr aussergewöhnlich. Die meisten Väter heute haben diese Chance nicht. Gerade weil die Autorin dem Titel des Buches einen Hashtag voransetzt hätte ich mir mehr zur Generation Y gewünscht. So wirkt der Hashtag etwas aufgesetzt. Elf Väter, elf Geschichten, viel Unverständnis Die Portraits der Väter könnten verschiedener nicht sein und doch zieht sich durch alle eine Gemeinsamkeit: die Beziehung zu ihren eigenen Vätern. Dieser ist oft entweder Vorbild oder aber abwesend. Dies sind für mich jeweils die stärksten Stellen der Portraits, regen sie doch zum intensiven Nachdenken über die Beziehung zum eigenen Vater an. Was will ich anders machen? Was war gut? Was hätte ich ihn gerne noch gefragt zum Thema Vatersein? In meinen Fall sind es nur hypothetische Fragen, ist mein Vater doch früh verstorben und habe ich ihn nur selten gesehen. Beim Lesen der Lebensgeschichten musste ich das Buch einige Male zur Seite legen, weil ich mich so sehr über die Väter ärgerte. Peter, dem Ferien für sich alleine wichtiger sind als das Vatersein, Matthias, dessen überkomplexes Familienmodell an unerfüllten gegenseitigen Erwartungen scheitert, Balthasar, dessen Prioritäten im Leben Beruf, Sport und Militär sind (in dieser Reihenfolge), Hans, der politische Hardliner der in erster Linie Nationalrat und Offizier ist (und erst dann Vater), Walter, der zwar fünf Kinder hat, aber null Interesse an diesen zeigt und sich erst mit 70 wieder an seine Familie annähert... Mitleid fühlte ich hingegen bei Roland und Detlef, die ihre Kinder (zum grössten Teil schuldlos) an ihre dominanten Ehefrauen verlieren und das Beste aus ihrer Situation machen müssen und wollen. Am sympathischsten sind mir die Väter, die ihre Rolle entspannt und pragmatisch sehen und nicht dogmatisch Ziele für sich und ihre Familie verfolgen, sondern das Leben mit all seinen Facetten auf sich zukommen lassen. Diese gibt es zum Glück auch. Mein Fazit Die Interviews und Portraits sind spannend und regen zum Nachdenken an. Ohne es zu wollen, (be)wertet man die Väter und ihre Rollen. Ist sich sicher, vieles niemals so zu machen, wie sie es getan haben. Ich stehe noch ganz zu Beginn des Abenteuers #Vatersein – wer weiss, was noch alles passieren wird, in welche Verhaltensmuster ich rutschen werde. Ich frage mich, wie das Portrait "#12 Jérôme" jetzt aussehen würde. Wie in 10 Jahren? In 25 Jahren? "#Vatersein" ist die erweiterte, überarbeitete Zweitauflage des 2012 erschienen Buches "PapiPapa". Ich würde mir ein "#Vatersein 2.0" wünschen, welches (auch in den Väterportraits) noch mehr auf die heutige Zeit eingeht. Denn gerade jetzt, wo die Ansprüche an Jungväter ins Unendliche steigen und das Thema Vaterschaftsurlaub kontrovers diskutiert wird (vgl. Blogbeitrag auf mama rocks), ist ein Buch über die männliche Familiensicht wichtiger denn je! Die Fakten #Vatersein Barbara Weber-Ruppli Arisverlag 235 Seiten Erschienen am 21.11.2017 ISBN: 978-3-9524654-4 Mehr zum Buch inklusive eines umfangreichen zwölften Vaterportraits Arisverlag auf Facebook Arisverlag auf Instagram Herzlichen Dank an den Arisverlag für das Besprechungsexemplar. Jérôme lebt mit seiner Familie in Zürich. Er bloggt zusammen mit seiner Frau auf dem Mamablog mama rocks, dem Hochzeitsblog Mademoiselle No More und seit 2016 auch für den Coop Hello Family Club. Bild: Corinne Chollet
- Wie die Ungleichheit in die Welt kam
"Das schwarze Schaf" von Italo Calvino und Lena Schall ist ein ganz besonderes Buch über die Ungleichheit auf der Welt. Ihr könnt ein Exemplar dieser Perle im Schmuckschuber gewinnen! Weihnachten bietet jedes Jahr Gelegenheit, uns zu besinnen, uns Gedanken zu machen über die Welt, an die Armen und Benachteiligten zu denken und ihnen idealerweise auch zu helfen. Wir tun das dieses Jahr zum Beispiel mit "2 x Weihnachten". "Das schwarze Schaf" aus dem Mixtvision Verlag regt zum Nachdenken an und passt deshalb ideal zum Türchen, das sich heute im Adventskalender bei Tafjoras #BloggersWeihnacht öffnet. Schaut mal auf Tanjas Blog vorbei, da findet ihr ein Interview mit mir rund ums Thema Weihnachten. Aber nun zum Buch: "Das schwarze Schaf" basiert auf einer Erzählung vom italienischen Schriftsteller, Journalist und Lektor Italo Calvino aus dem Jahr 1944. Die junge deutsche Illustratorin Lena Schall hat die Geschichte ganz speziell illustriert - oder vielleicht besser: nachgespielt. Denn die Bilder kommen daher wie Szenen aus einem Theaterstück: Modellierte Puppen mit Kleidern, Kopfbedeckungen, langen Armen und Fingern bewegen sich durch eine gemalte Kulisse, ausstaffiert mit fotografierten Häusern und allerlei Gegenständen. Da finden sich Pflanzen, Gemüse, Äpfel - an Bäumen der Erkenntnis? - Fernseher, Schokoladentaler, Spielzeugautos, Bücher, Flaschen und Christbaumschmuck. In dieser skurrilen Szenerie spielte sich folgendes ab: In einer Stadt aus lauter Dieben bestahl jeder jeden. Es war ein herrliches Gleichgewicht von nehmen und nehmen lassen. Alle hatten von allem genug. Auch die Regierung war durch und durch kriminell. Sie bestahl ihre Bürger und diese hintergingen wiederum die Obrigkeit. So gab es weder Reiche noch Arme, sondern nur...? Genau! Diebe. Doch dann kam ein Ehrlicher in die Stadt und das Kleinstadtidyll bekam erste Risse. Denn der Ehrliche wollte einfach nicht stehlen. Er war das schwarze Schaf der Diebesgesellschaft. Lieber blieb er zu Hause, rauchte und las Romane. So blieb sein Haus voll und ein Dieb ging leer aus. Weil es so nicht weitergehen konnte, baten die Diebe den Ehrlichen, sein Haus doch bitte abends zu verlassen. Das tat er, aber ohne zu stehlen. Und so wurde zwar sein Haus leergeräumt, aber immer noch blieb ein anderes Haus voll. Ein glücklicher Dieb kam also mit lauter Ware nach Hause und konnte sein bereits volles Haus noch mehr anfüllen. Er wurde reicher als die anderen. Und so ging es immer weiter. Ein Teil der Bewohner wurde reicher und reicher, ein anderer ärmer und ärmer. Und die Reichen begannen, ihr Hab und Gut zu schützen. Und dann nutzten sie die Ärmsten sogar als Beschützer ihrer Häuser aus. Sie etablierten die Polizei und bauten Gefängnisse. Kurz: Der Ehrliche hatte die Ungleichheit in die Welt der Diebe gebracht, eine kapitalistische Welt war entstanden und mit ihr Arm und Reich. Fazit Lena Schall gelingt es in "Das schwarze Schaf", die sozialkritische Erzählung von Italo Calvino skurril, detailverliebt und mit vielen subtilen Hinweisen zu inszenieren. Das Buch lädt zum Nachdenken und zum Philosophieren ein. Darüber wie unsere kapitalistische Welt funktioniert, darüber was Armut und Reichtum bedeuten und wie zufällig sie den einen oder die andere treffen. Für alle Fans des Besonderen und Skurrilen ein echtes Schmuckstück! Die Altersempfehlung von 5 oder 6 Jahren würde ich allerdings nicht unterschreiben, viel zu komplex sind die Gedankengänge und die abstrakten Begriffe, die in der Geschichte auftauchen. Für ältere Betrachterinnen und Betrachter ab ca. 12 Jahren gibt es aber viel zu entdecken. Die Fakten Das schwarze Schaf Italo Calvino (Text) Lena Schall (Illustration) Übersetzung: Burkhart Kroeber Mixtvision 32 Seiten Erschienen am 25.09.2017 ISBN: 978-3-95854-101-6 Mehr über "Das schwarze Schaf" bei Mixtvision Mixtvision bei Instagram Mixtvision bei Facebook Mixtvision bei Pinterest Verlosung Mixtvision hat mir ein Exemplar von "Das schwarze Schaf" zur Verfügung gestellt, das ich unter euch verlosen darf! Herzlichen Dank dafür. Wer keine Gewinnchance verpassen oder auch einfach weitere Buchtipps von MINT & MALVE möchte, kann den Newsletter abonnieren und bleibt fortan auf dem Laufenden. Um an der Verlosung teilzunehmen, hinterlasse einfach unten einen Kommentar. Viel Glück! Teilnahmebedingungen Die Verlosung beginnt am 18.12.2017 um 00:00 Uhr und endet am 19.12.2017 um 23.59 Uhr. Jeder, der unter diesem Beitrag einen Kommentar hinterlässt, erklärt sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden und kann gewinnen. Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren. Es entscheidet das Los. Die Gewinner werden von mir benachrichtigt. Der Versand erfolgt in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Im Falle eines Gewinns benötige ich eine Lieferanschrift. Da der Versand durch den Verlag erfolgt, werde ich die Adresse zu diesem Zweck an Mixtvision weitergeben. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Erhalte ich auf die Gewinnbenachrichtigung nicht innert einer Woche Bescheid, ist der oder die nächste an der Reihe.
- Von kleinen Lügen und grossen Brüdern
Heute darf ich für euch das 13. Türchen vom #kinderbuchadvent öffnen - Gewinnchance inklusive. Tadaaah! Und drin ist Robinhund. Ein Kindergärtner, der so einiges anstellt und den man einfach lieben muss! "Ich war's nicht!, sagt Robinhund" ist das erste Bilderbuch der norwegisch-schwedischen Illustratorin Alice Lima de Faria. Robinhund möchte nicht mehr in den Kindergarten. Viel lieber will er mit seinem grossen Bruder, den ganzen Tag im Baumhaus verbringen. Im Kindergarten sind alle doof, denn sie geben immer ihm die Schuld, wenn etwas schiefgeht. Robinhund hat die Milch vergossen. Robinhund hat Onno mit dem Fussball abgeschossen. Robinhund ist schuld, dass Fritzi von der Schaukel gefallen ist. So sehen das die anderen Kindergartenkinder. So sieht das die Lehrerin. Und so sieht das die Direktorin. Aber Robinhund sieht das ganz anders. Er findet: "Ich war's nicht!" Und das muss Robinhund erst mal loswerden, als sein grosser Bruder, sein wirklich grosser und breiter Bruder, der Bruder mit Schuhgrösse 78, ihn abends abholt. Denn das war alles keine Absicht. Und der grosse Bruder? Er glaubt Robinhund. In "Ich war's nicht!, sagt Robinhund" erleben und fühlen wir mit Robinhund mit, wie es ist, wenn einem ständig irgendwelche Missgeschicke passieren und niemand glaubt, dass es keine Absicht war. Als Vorleserin oder Zuhörer macht man eine Achterbahn der Gefühle durch: Zuerst denkt man amüsiert, was für ein Tollpatsch Robinhund ist. Dann wird man wütend auf die fiesen Kindergartenkinder, die ihm immer die Schuld in die Schuhe schieben. Dann leidet man mit Robinhund mit, als er zur Direktorin muss und völlig verängstigt aus ihrem Büro flüchtet. Und am Ende ist man einfach nur erleichtert, dass der kleine Robinhund jemanden hat, der ihm glaubt und der ihn bedingungslos umsorgt. Der Illustrationsstil von Alice Lima de Faria erinnert an eine Mischung aus Collagen und Comics. Die Silhouetten und prägnantesten Merkmale der Figuren sind mit Tusche gezeichnet. Die Umgebung bleibt abstrakt, besteht aus einfarbigen Flächen von Mintgrün und Petrol, über Gelb, bis Rosa und Magenta. Fazit "Ich war's nicht!, sagt Robinhund" ist ein wunderbar illustriertes, mitreissendes Buch über kleine Lügen und Ehrlichkeit. Darüber, wie wichtig es für Kinder ist, ernst genommen zu werden. Sie anzuhören. Ihnen auf Augenhöhe zu begegnen. Ihre Sicht der Dinge wahrzunehmen. Und ihnen Geborgenheit zu schenken. Und genau das tut der phänomenale grosse Bruder von Robinhund. Das Bilderbuch kann ich sehr empfehlen für alle Eltern mit Kindern ab drei Jahren, die auch öfters mal ein volles Glas umwerfen, einen Stein ins Fenster schmeissen oder die kleine Schwester schubsen. Alles ohne Absicht, natürlich! Die Fakten Ich war's nicht!, sagt Robinhund Alice Lima de Faria Mixtvision 40 Seiten Erschienen am 21.08.2017 ISBN: 978–3–95854–105–4 Ab 3 Jahren "Robinhund" bei Mixtvision Mixtvision auf Instagram Mixtvision auf Facebook Mixtvision auf Pinterest Verlosung im Rahmen des #kinderbuchadvent Im Rahmen des Kinderbuchblogger-Adventskalenders könnt ihr jetzt ein Exemplar von "Robinhund" gewinnen! Morgen geht es dann weiter bei Kunterbuntes Bücherregal. Am 20.12. öffnet sich bei mir das nächste Türchen. Die gesamte Übersicht findet ihr im Blogbeitrag zum #kinderbuchadvent. Wer mehr von MINT & MALVE möchte, kann den Newsletter abonnieren und bleibt fortan auf dem Laufenden. Um an der Verlosung teilzunehmen, hinterlasse einfach unten einen Kommentar. Ich hoffe, die 13 ist eine Glückszahl für dich! Teilnahmebedingungen Die Verlosung beginnt am 13.12.2017 um 00:00 Uhr und endet am 14.12.2017 um 23.59 Uhr. Jeder, der unter diesem Beitrag einen Kommentar hinterlässt, erklärt sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden und kann gewinnen. Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren. Es entscheidet das Los. Die Gewinner werden von mir benachrichtigt. Der Versand erfolgt in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Im Falle eines Gewinns benötige ich eine Lieferanschrift, an die ich das Buch versenden kann. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Erhalte ich auf die Gewinnbenachrichtigung nicht innert einer Woche Bescheid, ist der oder die nächste an der Reihe. Herzlichen Dank an den Mixtvision Verlag für das Verlosungsungsexemplar. Dieser Beitrag erschien in ähnlicher Form auch als Gastbeitrag auf Tinas Blog Kind | Küche | Chaos.
- Die Welt zwischen zwei Buchdeckeln
Heute bin ich zu Gast auf dem Blog von LouMalou by Nadja Zimmermann. Im Gepäck habe ich passend zu Weihnachten zehn Buchtipps für Gross und Klein. Es ist alles dabei: Klassiker und Neuheiten, Bilderbücher und Romane, kunstvoll illustrierte Sachbücher und herzerwärmende Geschichten. Kurz: Zehn meiner absoluten Lieblinge. Schaut bei LouMalou vorbei und lasst gerne einen Kommentar da, welches Buch dieses Jahr bei euch unter den Christbaum wandern könnte.
- Es weihnachtet sehr...
Unsere Weihnachts- und Adventsbücher kann ich an einer Hand abzählen. Deshalb habe ich für euch pünktlich vor dem 1. Advent einen Gastbeitrag von Claudia von Hoi Berlin über ihre liebsten Weihnachtsbücher. Denn als gewiefte Sammlerin zaubert sie natürlich auch in Sachen Samichlaus, Christkindli und wer an Weihnachten sonst noch so seinen grossen Auftritt hat, das Richtige aus dem Hut. Aber lest selbst! Unsere liebsten Weihnachtsbücher Wir sind eine Bilderbuchfamilie. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn bei uns zuhause sind alle Regale des Kinderzimmers voll mit Kinder- und Bilderbüchern. Ich gebe es zu. Es liegt an mir. Ich kaufe ständig neue, weil ich mich einfach nicht zurückhalten kann. Es gibt für mich fast nichts Schöneres, als mit den Mädels Bilderbücher anzuschauen und vorzulesen. Speziell in der Adventszeit, wenn ich die Weihnachtsbücher aus der extra dafür gebastelten Weihnachtsschachtel hole und wir es uns mit vielen Decken und Kissen gemütlich machen. Dieses Jahr ist es noch besonderer, weil sich Mips mittlerweile auch in die Welt der Bücher entführen lässt. Unsere drei Lieblinge stelle ich hier vor. Es sind alles Bücher aus der Schweiz und wir haben sie von Gotti Ursina, Céline und Tante Guggu geschenkt bekommen. Geissbock Charly feiert Weihnachten Roger Rhyner und Patrick Mettler, Baeschlin Verlag, 2014, ISBN: 978-3-85546-271-1 Ein Duftbuch mit 12 duftenden Bildern. Ja! Ihr habt richtig gelesen. Es duftet! Alles was man machen muss, ist, mit dem Finger über die Seiten zu rubbeln und dann daran zu riechen. Schon hat man die tollsten Gerüche aus der Vorweihnachtszeit (Gummibärchen, Lebkuchen, Zimtsterne, Erdnüsse und noch acht weitere) bei sich am Finger und die Geschichte von Charly macht noch mehr Spass. "Geissbock Charly möchte endlich einmal mit allen Tieren gemeinsam Weihnachten feiern. Alle beginnen mit den Vorbereitungen für den grossen Tag. Doch am Weihnachtsabend ist plötzlich der Weihnachtsbaum verschwunden. Wer hat ihn gestohlen? Charlys Traum von gemeinsamen Weihnachten scheint zu platzen..." (Copyright Baeschlin Verlag). > Buch bestellen Schweiz / Buch bestellen Deutschland Wach auf, Siebenschläfer, Sankt Nikolaus ist da Eleonore Schmid, NordSüd Verlag, 2012, ISBN: 978-3-314-10124-3 Unglaublich schön gezeichnet und erzählt. Eine herzerwärmende Geschichte und perfekt, um sich aneinander zu kuscheln, Waldtiere zu studieren und in die Winterwelt des Nikolaus einzutauchen. "Glisglis ist ein richtiger Siebenschläfer: Im Herbst beginnt er seinen Winterschlaf und wacht erst im Frühling wieder auf. Dabei möchte er so gern einmal den Sankt Nikolaus sehen! Wenn er nur wüsste, wie er sich am besten wach halten könnte. Er versucht alles Mögliche, aber nichts klappt. Da verspricht das Eichhörnchen, ihn zu rufen, wenn der Nikolaus kommt. Und vergisst es. Aber die Eule hat das gemerkt, weckt den Siebenschläfer und zeigt ihm den Weg zum Nikolaus, der allen Tieren des Waldes die wunderbarsten Knabbersachen mitgebracht hat. Glisglis bewundert staunend die verschneite Welt und die vielen Leckereien. Dann versteckt er sich in der warmen Manteltasche des Nikolaus und schläft dort glücklich ein." (Copyright NordSüd Verlag) > Buch bestellen Die Weihnachtsäpfelchen Marianne Stutz-Stocker, Blau Kreuz Verlag, 2009, ISBN: 978-3-85580-467-2 Ein wunderbares Buch, um so richtig ins Schweizer Landleben einzutauchen. Natürlich mit Kuhstall, Ofenbank und Räbeliechtli-Umzug. "Eine warmherzige Kindergeschichte aus der Schweiz, die vom üppigen Herbst auf dem Land bis zu Weihnachten in der Stadt führt." (Copyright Blau Kreuz Verlag) > Buch bestellen Claudia bloggt hauptsächlich und mit grosser Leidenschaft auf Hoi Berlin über ihr kunterbuntes Familienleben mit Maus, Mips, Mann und Katz. Zudem arbeitet sie als freie Autorin für verschiedene Blogs und Magazine. Nebst rotem Lippenstift, Mumins und Matcha Tee liebt sie alles, was schön gestaltet ist, reist gerne um die Welt und robbt auch mal auf allen vieren durch den Wald. Nach drei Jahren Berlin am Stück, wohnt sie nun wieder in ihrer Heimatstadt Zürich und behält Berlin im Namen und im Herzen. Herzlichen Dank für diesen weihnachtlichen Gastbeitrag, liebe Claudia! Und liebe Leserinnen und Leser, schaut unbedingt auf Claudias Blog Hoi Berlin, auf ihrem Instagram-Profil, auf Facebook oder Pinterest vorbei. Ihr werdet so viel Buntes, Nützliches, Skurriles und Sinnfreies bei ihr finden, es ist ein Fest! Mein Liebling ist die Serie #ausgesitzt. Worum's da geht? Hüpft rüber! In diesem Sinne, ein wunderbares erstes Adventswochenende! Like it? Pin it! Magst du Claudias Buchtipps für Weihnachten und Advent? Dann freuen wir uns, wenn du dir diesen Pin auf Pinterest merkst.
- Aus der Zeit gefallen
In "Hagard", dem dritten Roman von Lukas Bärfuss, erleben wir mit, wie Philip, ein Liegenschaftshändler Ende vierzig, zum Jäger wird und sich dabei völlig verliert. Ein spannender Roman und gleichzeitig eine Kritik an unserer technikabhängigen Gesellschaft. Die Geschichte von Philip wird erzählt von einem unbekannten Erzähler, der versucht, sich selbst zu erklären, was denn eigentlich geschehen ist: "Ich weiss alles, und begreife nichts.", sagt er eingangs und das bleibt auch so. Wer der Erzähler ist, wie er zu den Informationen kam oder wie er zu Philip steht, erfahren wir nicht. Häufig reflektiert vom Erzähler erleben wir die Ereignisse nochmals mit. Alles beginnt damit, dass Philips Blick nach einem normalen Arbeitstag im März wie durch Zufall an einem Paar pflaumenblauen Ballerinas hängen bleibt. Philip verfolgt die grazile Gestalt der Besitzerin, deren Gesicht er nie sieht, mit den Augen und beginnt ihr zu folgen. Über den Platz, an den Bahnhof, in den Zug und hinaus bis in einen Vorort Zürichs. Er wird zum Stalker, ignoriert alles, was ihn sonst in geordneten Bahnen gehalten hätte: den Verlust des Portemonnaies und eines Schuhs, den dahinschwindenden Akku seines Handys, die Fahrscheinkontrolle im Zug und die Tatsache, dass er eigentlich seinen Sohn von der Tagesmutter abholen müsste. Immer wieder weist uns der Erzähler auf die Gelegenheiten hin, die Philip hätte, um die Verfolgungsjagd abzubrechen. Und genau das zieht uns in den Bann: Wir wollen wissen, ob Philip plötzlich eine davon ergreift oder ob er sich weiter hinein begibt in diese Spirale, in die ihn der Zufall zu treiben scheint. Und bei jeder weiteren Entscheidung für die Verfolgung oder wie es der Erzähler darstellt, die Nicht-Entscheidung zum Abbruch, fragen wir uns: wieso? Wieso hat Philip scheinbar seinen Willen verloren? Wieso fällt er derart aus der Zeit, ja aus der Zivilisation und überlässt sich völlig dem Trieb? Auch dem Erzähler bleiben die Gründe verborgen: "Und je gründlicher ich die Einzelheiten kläre, umso schemenhafter wird die Welt, in der sich die Geschichte ereignete. Man könnte denken, es gehe mir wie jenem, den die Redensart beschreibt; doch der Wald, darauf bestehe ich, ist eine reine Behauptung, ein abstraktes System, das in der Wirklichkeit nicht zu finden ist. Der Wald zerfällt in lauter Bäume, genau wie der Himmel in Planeten zerfällt, in Sterne und Meteore." (S. 7f) In diesem Abschnitt wird schon deutlich, was den Roman neben dem Sog der Geschichte ausmacht: Bärfuss flicht immer wieder philosophische Gedanken darüber ein, was Zufall ist, was freier Wille, was Schicksal, was ein Anfang, was ein Ende. Und wie beeinflusst unsere Zivilisation unser Handeln? Wie abhängig sind wir von der Technik? Nicht alles hat sich mir an diesem Roman erschlossen. Besonders die Bedeutung der Szene in einem Hörsaal, die Philip aus seinem Tunnel zerrt und dazu führt, dass er versucht, seine Sekretärin per Münztelefon zu erreichen und ins normale Leben zurückzukehren, konnte ich nicht nachvollziehen. Fazit Lukas Bärfuss ist mit "Hagard" ein sehr spannender Roman gelungen. Es ist aber nicht einfach eine Geschichte - wie sie so oft erzählt wird - eines Endvierzigers, der aus seinem bürgerlichen Leben ausbricht. Das Buch hat starke philosophische Passagen über den Sinn des Lebens, das Funktionieren unserer Gesellschaft und das menschliche Wesen, meisterhaft eingeflochten in die Handlung. Ein Roman, der zum Nachdenken über sich selbst, die Gesellschaft und die Technik anregt und so lange nachklingt. Die Fakten Hagard Lukas Bärfuss Wallstein 180 Seiten Erschienen am 21.02.2017 ISBN: 978-3-8353-1840-3 Leseprobe und mehr bei Wallstein Nomination für den Leipziger Buchpreis 2017 Wallstein auf Facebook Wallstein auf Instagram
- 24 Türchen - 24 Kinderbücher
Der Advent steht kurz bevor und damit auch all die Türchen, die Kinder und Erwachsene mit leuchtenden Augen Tag für Tag öffnen. Dieses Jahr öffnen auch 13 Kinderbuchbloggerinnen für euch 24 Türchen. Ich darf für MINT & MALVE zwei beisteuern. Vom 1. bis zum 24. Dezember empfehlen euch die Kinderbuchblogs jeden Tag ein besonderes Kinderbuch. Und das Beste daran? Ihr kriegt nicht nur tolle Tipps, sondern könnt das Buch auf den Blogs jeweils gewinnen, wenn ihr einen Kommentar hinterlasst. Und hier öffnen sich die Türchen: 1. Dezember bei Kinderbuch-Detektive 2. Dezember bei Kids&Cats 3. Dezember bei Lütte Lotte 4. Dezember bei Papillionis liest 5. Dezember bei Kinderbuch-Detektive 6. Dezember bei Die Bücherwelt von Corni Holmes 7. Dezember bei Favolina & Junior 8. Dezember bei Juli liest 9. Dezember bei Lütte Lotte 10. Dezember bei Buchverzückt 11. Dezember bei Familienbücherei 12. Dezember bei Geschichtenwolke Kinderbuchblog 13. Dezember bei MINT & MALVE- ALSO BEI MIR! 14. Dezember bei Kunterbuntes Bücherregal 15. Dezember bei Familienbücherei 16. Dezember bei Letteraturen 17. Dezember bei Papillionis liest 18. Dezember bei Kids&Cats 19. Dezember bei Kinderbuch-Detektive 20. Dezember bei MINT & MALVE - ALSO BEI MIR! 21. Dezember bei Juli liest 22. Dezember bei Familienbücherei 23. Dezember bei Buchverzückt 24. Dezember bei Kinderbuch-Detektive Was hinter den einzelnen Türchen steckt, bleibt selbstverständlich streng geheim bis jeweils um 0:00 Uhr. Natürlich weisen wir auf unseren Social Media Kanälen Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest auch fleissig auf die Aktion hin und freuen uns, wenn ihr die Kunde vom #kinderbuchadvent mit uns in die Welt hinaustragt. Auf eine besinnliche Adventszeit mit glänzenden Kinderaugen und viel Zeit zum Vorlesen! Herzlichen Dank für die Idee und die gesamte Organisation an Anna von den Kinderbuch-Detektiven.
- Bücher eröffnen Welten
Heute, am deutschen Vorlesetag, am Tag nach dem Internationalen Tag der Toleranz, zeigen Kakaoschnuten und MINT & MALVE zusammen mit euch, wie Toleranz und Vielfalt im Buch und Kinderbuch gehen! Eine Auswahl meiner liebsten Bücher und Kinderbücher zum Thema Weltoffenheit findet ihr in diesem Blogbeitrag und im Verlaufe des Tages auch auf Instagram, Facebook, Twitter und Pinterest. Haltet einfach Ausschau nach dem Hashtag #bücherfürmehrweltoffenheit. Und macht gerne jederzeit mit! Ganz am Ende dieses Beitrags findet ihr einige Links zu Bloggerinnen, die sich auch Gedanken zu Vielfalt und Toleranz im Buch und Kinderbuch gemacht haben. Gerne ergänze ich euren Link. Schreibt mir einfach eine Mail. Vielfalt und Toleranz im Buch und Kinderbuch Bücher eröffnen uns neue und andere Welten, lassen uns über unsere Nasenspitze hinausdenken, fordern uns auf, neue Perspektiven einzunehmen. Bücher lassen uns eintauchen in die Vielfalt der Bilder, der Kulturen und Sprachen. Sie fördern das Ein- und das Mitfühlen. Sie fördern Toleranz und Akzeptanz. Deshalb bin ich überzeugt, dass Lesen und Vorlesen zu einer vielfältigen Gesellschaft, einer toleranten Gemeinschaft, einer offenen Welt beitragen. Zur besseren Orientierung beginne ich mit den Büchern für die Kleinen und schliesse mit den Büchern für Erwachsene. Wir starten mit zwei Bilderbüchern, die in gedeckten Farben und sehr poetisch davon erzählen, was wir alles gemeinsam haben und wie alles auf der Welt zusammenhängt. Zusammen umarmen wir die ganze Welt Manuela Monari, Evelyn Daviddi, Coppenrath, 2017, ISBN: 978-3-649-62602-2, ab 3 Jahren Das italienische Duo erzählt in seinem Bilderbuch, das wunderbar in den Herbst passt, ganz poetisch vom kleinen Bären, dessen Papa und wie alles auf der Welt zusammenhängt: "Genau, kleiner Bär, die Welt ist ein riesiges Knäuel aus Umarmungen. (...) Wir gehören alle zusammen". Die deutsche Übersetzung stammt von Ulrike Schimming. Ihren Blog letteraturen über Kinder- und Jugendbücher kann ich euch wärmstens empfehlen. > Zum Buch Zusammen unter einem Himmel Britta Teckentrup, ars edition, 2017, ISBN: 978-3-8458-1973-0, ab 4 Jahren Es kommt schon in der Widmung zum Ausdruck, dieses Buch hat Britta Teckentrup "für eine vereinte Welt" gestaltet. Mit Löwen, Pinguinen, Katzen, Vögeln, Delphinen, Wölfen und mehr reisen wir durch alle Kontinente, durch Steppen, Meere, über Berge, durch die Lüfte sowie durch alle Tages- und Jahreszeiten und befinden uns doch immer unter ein- und demselben Himmel. Das Besondere am Buch sind neben Britta Teckentrups charakteristischen Illustrationen die Gucklöcher, die verschiedene Seiten sowohl textlich als auch gestalterisch miteinander verbinden. > Zum Buch Mit dem folgenden Buch bleiben wir im Tierreich, aber auch hier lässt sich die Botschaft natürlich übertragen auf uns Menschen. Neben kultureller Vielfalt soll in diesem Beitrag auch die Vielfalt der Geschlechterrollen und die Toleranz für Liebe in jeder Form ihren Platz erhalten. Zwei Papas für Tango Edith Schreiber-Wicke und Carola Holland, Thienemann, 2005 und 2017, ISBN: 978-3-522-45847-4, ab 4 Jahren Die Autorin erzählt die wahre Begebenheit nach, wie Silo und Roy, zwei männliche Pinguine, im Zoo von Manhattan gegen alle Widerstände zusammenbleiben, ein Ei ausbrüten und die Papas vom kleinen Tango werden. Die Geschichte ist witzig erzählt und kommt ganz ohne moralischen Zeigefinger aus. > Zum Buch Bei den Bilderbuchprogrammen von 2016 und 2017 fällt auf, dass die Themen der Vielfalt, von Flucht und Migration sowie von offenen und geschlossenen Grenzen und Grenzüberschreitungen häufig im Zentrum stehen und das sehr kreativ, berührend und auch mal mit Humor. Hier kommt keiner durch! Isabel Minhós Martins und Bernardo P. Carvalho, Klett Kinderbuch, 2016, ISBN: 978-3-95470-145-2, ab 4 Jahren "Hier kommt keiner durch!" ist ein ganz besonderes Buch, die Hälfte der Seiten ist praktisch leer. Denn der General, auch bekannt als "der Bestimmer", möchte die Leute von der rechten Seite fernhalten, er will sie ganz für sich haben. Ein Glück für all die Menschen und Tiere, dass der Aufpasser seinen Auftrag nicht erfüllt, sich erweichen lässt und anstelle des Generals zum Helden der Geschichte wird. Das Buch zeigt in bester Wimmelbuchmanier, wie willkürlich eigentlich Grenzen sind und wie befreiend es ist, diese zu sprengen. Es wurde dieses Jahr mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Bilderbuch ausgezeichnet. > Zum Buch Die Flucht Francesca Sanna, NordSüd Verlag, 2016, ISBN: 978-3-314-10361-2, ab 4 Jahren Wie sprecht ihr mit Kindern über Flucht und Migration? Ganz gut geht das mit "Die Flucht" von Francesca Sanna. Aus der Sicht zweier Kinder erzählt die Autorin und Illustratorin die Geschichte einer Familie, die vom Krieg hart getroffen wird und die Flucht ergreift, um einen Weg ins friedliche Europa, in ein Land mit hohen Bergen zu suchen. Text und Illustration zeigen zwei unterschiedliche Perspektiven. So sind wir gleichzeitig aussenstehender Beobachter und erleben die Flucht durch Kinderaugen oder vielmehr -seelen. Die Illustrationen sind sehr intensiv, das offene Ende sehr stimmig. Mit ihrem Bilderbuchdebüt ist die Autorin für den Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis 2017 nominiert. > Zum ausführlichen Blogbeitrag PUNKTE Giancarlo Macrì, Carolina Zanotti, Gabriel Verlag, 2017, ISBN: 978-3-522-30471-9, ab 4 Jahren Dieses Bilderbuch ist nicht wirklich bunt. So gar nicht. Es ist nämlich nur schwarz und weiss und beinhaltet nur Punkte - und so heisst das Buch von Giancarlo Macrì und Carolina Zanotti auch: PUNKTE. Das minimalistisch gestaltete Bilderbuch aus dem Gabriel Verlag (Thienemann Esslinger) thematisiert mit einfachsten Mitteln und ganz wenig Text das Thema Flucht und den Umgang mit ihren Ursachen und Folgen. Und es zeigt: "Zusammen schaffen wir so viele Dinge!". > Zum Buch Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin Pei-Yu Chang, NordSüd Verlag, 2017, ISBN: 978-3-314-10382-7, ab 5 Jahren Pei-Yu Chang erzählt in ihrem Bilderbuch die Geschichte des deutschen Philosophen und Schriftstellers Walter Benjamin (1892-1940), der zu Beginn des Zweiten Weltkriegs vor den Nationalsozialisten flüchten musste, weil er angeblich gefährliche Ideen hatte. Die Hauptrolle spielen sein Koffer und das Geheimnis um dessen Inhalt. Die Autorin und Illustratorin hat ihr Buch in einem ganz aussergewöhnlichen Mix aus Collagen und Farbstiftzeichnungen gestaltet. Mit ihrem Bilderbuchdebüt regt sie zum Nachdenken über die Freiheit der Gedanken, Ideen, Theorien und Meinungen an. > Zum Buch Mit dem folgenden Buch kommen wir nochmals auf Geschlechterrollen und Geschlechterklischees zu sprechen, dringen aber auch vor in das Thema Transgender. Prinzessin Hannibal Melanie Laibl und Michael Roher, Luftschacht Verlag, 2017, ISBN: 978-3-903081-12-3, ab 6 Jahren Prinz Hannibal wäre viel lieber eine Prinzessin. Deshalb holt er sich Ratschläge von seinen sieben Schwestern, doch diese gleichen einer Tortur durch die Märchenwelt von Aschenbrödel über Schneewittchen bis zu Rapunzel. Am Ende sieht Hannibal ein, dass er vor allem auf sein Herz hören muss. Ein Bilderbuch für alle "Helden in Blümchenstrumpfhosen", wie es eingangs heisst und ebenso für alle Fans besonderer Illustrationen, die mit ihren Kindern das Thema Transgender ansprechen möchten. > Zum Buch Auch Jugendbücher thematisieren verständlicherweise immer wieder Vielfalt, Geschlechterrollen und die Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft, die Herausbildung einer eigenständigen Persönlichkeit. Good Night Stories for Rebel Girls – 100 aussergewöhnliche Frauen Elena Favilli, Francesca Cavallo, Hanser Verlag, 2017, ISBN: 978-3-446-25690-3, ab 12 Jahren Die 100 Geschichten zeigen eine unglaubliche Palette an starken, rebellischen Frauen aus aller Welt, die Hürden überwunden, Schicksalsschläge weggesteckt, Schlechtes in Gutes verwandelt, gekämpft, gelebt, andere mit ihrer Neugier angesteckt und motiviert haben. Besonders zu empfehlen sind im Zusammenhang mit den Themen Vielfalt und Toleranz zum Beispiel die Portraits von Aung Sang Suu Kyi (Politikerin und Friedensnobelpreisträgerin), Irena Sendler (Widerstandskämpferin) oder Eufrosina Cruz (Politikerin und Aktivistin). Das Buch ist nominiert für das Wissenschaftsbuch des Jahres 2018. > Zum ausführlichen Blogbeitrag Haroun and the Sea of Stories (Harun und das Meer der Geschichten) Salman Rushdie, Granta Books,1991, ISBN: 0-14-014035-2, ab 9 Jahren Salman Rushdies "Haroun and the Sea of Stories" ist eine Hommage an das Geschichtenerzählen, eine Liebeserklärung an die Literatur. Nachdem Rushdie wegen seines Buches "Die satanischen Verse" vom Iran zum Tode verurteilt worden war, schrieb er dieses Jugendbuch einer fantastischen Welt mit realen Elementen. Es lässt sich nicht nur als Buch über Geschichten lesen, sondern auch als Gegenüberstellung von demokratischen und autoritären Regimes oder Gesellschaften und ist deshalb für Erwachsene eine ebenso spannende Auseinandersetzung mit der politischen Realität wie es Jugendliche auf eine fantastische Abenteuerreise mitnimmt. > Zum Buch Bei den Büchern für Erwachsene beschäftigen mich immer wieder Romane und Berichte aus der Zeit der beiden Weltkriege, des Nationalsozialismus und der jüdischen Geschichte. Ida & Louise Louise Carpenter, Dörlemann Verlag, 2007, ISBN: 978-3-908777-54-0 Ida und Louise Cook waren zwei besondere Schwestern. Wie die Jungfrau zum Kinde kamen sie vor dem Zweiten Weltkrieg dazu, mindestens 29 Juden zur Ausreise aus Deutschland zu verhelfen und ihnen damit das Leben zu retten. Am liebsten würde man nach der Lektüre noch viel mehr erfahren über die bescheidenen Heldinnen, die sich ihr ganzes Leben lang nicht als solche gesehen haben und sich wohl auch nie wirklich bewusst wurden, in welcher Lebensgefahr sie damals schwebten, wie selbstlos sie gehandelt haben. > Zum ausführlichen Blogbeitrag Melnitz Charles Lewinsky, dtv, 2007, ISBN: 978-3-423-13592-4 Die Familiensaga "Melnitz", ein echter Wälzer für lange Herbst- oder Wintertage, vom Schweizer Charles Lewinsky spielt unter anderem im Aargauer Städtchen Baden, in den Surbtaler Dörfern Endingen und Lengnau und in Zürich. Der Autor erzählt die Geschichte der jüdischen Familie Meijer aus dem Judendorf Endingen zwischen 1841 und 1945. Der Roman lässt uns den Traum von der Akzeptanz mitträumen, während die Welt rund um die Protagonisten aus den Fugen gerät. Besonders schön ist die mit Jiddisch und Hebräisch durchwirkte Sprache, besonders spannend die politischen und gesellschaftlichen Verwerfungen rund um die erste Abstimmung über eine Volksinitiative zum Schächtverbot, besonders bedenkenswert der förmlich spürbare Antisemitismus. Für historisch und politisch Interessierte und Anhänger detailreicher Familiengeschichten eine absolute Leseempfehlung! > Zum Buch Und schliesslich zeigen uns auch Rieseberichte, Reportagen oder Bildbände aus fernen Ländern und Kulturen, wie gross die Vielfalt auf der Welt ist und wie spannend es ist, einen Teil davon zu entdecken. Auch wenn das manchmal - wie derzeit im Falle Afghanistans - nur zwischen zwei Buchdeckeln möglich ist. Afghanische Reise / Afghanistan Roger Willemsen, Fischer Verlage, 2007, ISBN: 978-3-596-17339-6 / Jaroslav Poncar, Edition Panorama, ISBN: 978-3-89823-544-0 "Afghanische Reise" von Roger Willemsen ist ein Reisebericht der besonderen Art. Mit neugierigem Blick betrachtet er das erwachende Land um 2005 und schildert seine Eindrücke in wunderbar poetischer Sprache. > Zum Buch Betrachtet man dazu den Bildband "Afghanistan" von Jaroslav Poncar und sieht die Schönheit Afghanistans jenseits von Krieg und Zerstörung, möchte man sofort dahin reisen, wenn man denn nur könnte! > Zum Buch / zur Website von Jaroslav Poncar Ihr habt noch nicht genug? Hier findet ihr noch mehr #bücherfürmehrweltoffenheit: Kolibri - Kulturelle Vielfalt in Kinder- und Jugendbüchern, Empfehlungsliste 2017/2018 von Baobab Books Ich lese mich rund um die Welt - Blogbeitrag von Bettina auf Bleisatz Weltkindertag 2017 - eine Welt für alle - Blogbeitrag von Janet auf Kinderbuchlesen.de Bücher: Toleranz und Weltoffenheit - Blogbeitrag von Sarah auf vorstadtmuddi.at
- Von der Idee zum Bilderbuch
Wie entsteht ein Kinderbuch? Die Geschichte des Bilderbuchs "Ein Loch gegen den Regen?" von Daniel Fehr und Francesca Sanna hat mit einem Satz begonnen. Welcher Satz das war, erfahrt ihr im folgenden Interview mit Autor Daniel Fehr. Auch Illustratorin Francesca Sanna hat mir Auskunft dazu gegeben, wie dieses Buch entstanden ist. Aber zuerst zum Inhalt. Nur Mut, kleiner Hase! Der Hase gräbt ein Loch, ein Loch gegen den Regen. Schliesslich ziehen gerade dunkle Wolken auf. Der Bär findet, das gehe so nicht: "Gegen den Regen gräbt man doch kein Loch. Gegen den Regen braucht man eine Höhle". Der Hase lässt sich davon nicht beirren und gräbt weiter. Nach und nach tauchen weitere Tiere auf - der Dachs, das Eichhörnchen, der Specht, der Biber und die Kuh. Und sie alle wissen viel besser als der Hase, wie man sich vor dem Regen schützt. Oder doch nicht? Die Tiere diskutieren und diskutieren, die Regenwolken kommen immer näher, der Hase gräbt und gräbt. Und dann... fällt der erste Tropfen, der Regen wird stärker und stärker. Am Ende regnet es in Strömen. Bär, Kuh, Eichhörnchen, Biber, Dachs und Specht werden nass. Und der Hase? Der schlüpft ins Loch. Und bleibt trocken. Autor Daniel Fehr erzählt genau richtig für dreijährige Kinder: In ganz einfachen, trockenen Sätzen, mit immer wiederkehrendem Muster. Bis es tropft, bis es regnet, bis es ziemlich stark regnet. Und da schlüpfen die kleinen Leserinnen und Leser gedanklich mit dem schlauen, hartnäckigen Hasen ins Loch und lachen sich ins Fäustchen, dass die Besserwisser rundherum ganz nass werden. Francesca Sanna (bekannt von ihrem Kinderbuchdebüt "Die Flucht", das ich auch schon vorgestellt habe) hat die Geschichte in ihrem unverkennbaren Stil illustriert. Die gedeckten, herbstlichen Farben hat sie flächig eingesetzt. Feine Details hauchen den Tieren Leben und Charakter ein. Für "Ein Loch gegen den Regen?" fertigte die Illustratorin im Zoologischen Museum in Zürich zuerst zahlreiche Skizzen der Tiere an, um sich den Anatomien und Posen jedes Tieres anzunähern. Danach stellte sie eine Farbpalette zusammen, passend zum natürlichen Umfeld, aber mit ein paar Kontrasten (z.B. Gelb). Die von Hand gezeichneten Texturen und Details scannte sie ein, um sie digital zu arrangieren und mit den gewählten Farben zu versehen. Fazit "Ein Loch gegen den Regen" von Daniel Fehr und Francesca Sanna zeigt - wunderschön illustriert -, dass sich Hartnäckigkeit, Durchhaltewillen, ja Mut auszahlt. Wer überzeugt ist von einer Sache, kann sie auch erreichen, selbst wenn er oder sie auf Widerstand stösst. Und das höchste Lob an dieses Buch? "Nochmal!", sagte meine Tochter nach dem ersten Durchgang und seither folgten viele weitere. Der Autor im Interview Wie bei fast jedem Buch hat mich nach dem Vorlesen wunder genommen, wie denn "Ein Loch gegen den Regen?" überhaupt entstanden ist. Daniel Fehr stellte sich meinen Fragen in einem kurzen Interview. MINT & MALVE: Was war zuerst da? Das Loch, der Hase oder der Regen? Oder die Idee, ein Bilderbuch zum Thema Durchhaltewillen zu machen? Daniel Fehr: Am Anfang war der Satz: "Nein, so geht das nicht!" Und hätte ich auf diesen Satz gehört, dann gäbe es wohl heute das Buch nicht. Die Tiere kamen nach und nach dazu, eines nach dem anderen – immer mit dem Satz im Mund: "Nein, so geht das nicht!" Die Geschichte stellt ihm etwas entgegen: einen kleinen, grabenden Hasen. Vielleicht war der Hase sogar ein wenig eher da. (Nicht schlecht für einen Hasen, denn gewöhnlich sind es die Igel, die immer schon da sind und den Hasen alt aussehen lassen.) Wie kam es zur Zusammenarbeit mit der Illustratorin Francesca Sanna? Der atlantis Verlag und ich suchten nach einer passenden Illustratorin für meinen Bilderbuchtext. Der Programmverantwortliche, Hans ten Doornkaat, brachte Francesca Sanna ein und sie wurde schnell zu meiner Wunschkandidatin. So sehr, dass wir ohne Alternative auf sie setzten. Ihre Figuren haben einen starken Charakter und sind doch nüchtern genug, dass sie bestens zum lakonischen Text passen. Glücklicherweise sagte sie sofort zu. Und wie haben Sie zusammengearbeitet? Hatten Sie bereits eine Vorstellung, wie die Tiere und die Umgebung aussehen sollten oder haben Sie Francesca Sanna völlig freie Hand gelassen? Wenn ich einen Bilderbuchtext schreibe, habe ich bereits eine Vorstellung von Setting und Ablauf. Zudem weiß ich schon ziemlich genau, welcher Textteil auf welcher Doppelseite stehen soll. Ich schreibe also nicht nur einen Text, sondern konzipiere ein Bilderbuch. Trotzdem vertraue ich danach ganz auf die Arbeit der Illustratorinnen und Illustratoren. Gute Illustratorinnen und Illustratoren wie Francesca Sanna erfassen nicht nur den Kern eines Textes sehr schnell und präzise, sie bringen auch ihre eigene Sicht in den Text hinein und bereichern ihn. Dieses Zusammenspiel von Text und Illustration macht ein Bilderbuch erst zu einem spannenden Bilderbuch. Dürfen wir uns 2018 auf ein weiteres Bilderbuch von Ihnen freuen? Das nächste Buch, das von mir in deutscher Sprache veröffentlicht wird, erscheint voraussichtlich im Frühling 2018. Leider darf ich hier noch nicht mehr verraten. Nur so viel: Ich freue mich sehr darauf, denn auch dieses Buch hat einen grossartigen Illustrator. Mehr von Daniel Fehr - Bücher und Spiele Diesen Herbst ist bei Templar Publishing, einem englischen Verlag, Fehrs drittes Bilderbuch erschienen: Mr Left and Mr Right, wunderbar illustriert von Celeste Aires. Mr Left and Mr Right ist ein Bilderbuch mit Klappen, das Gross und Klein animiert, um die Ecke zu denken. Da es wenig Text hat, eignet es sich auch gut, um mit Kindern erste englische Worte zu lernen. Daniel Fehr arbeitet nicht nur als Bilderbuchautor, sondern entwickelt auch Gesellschaftsspiele für Kinder und Erwachsene. Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann hier seinen Newsletter abonnieren. Die Fakten Ein Loch gegen den Regen? Daniel Fehr (Text) Francesca Sanna (Illustration) atlantis Verlag 32 Seiten Erschienen am 26.08.2016 Ab 3 Jahren ISBN: 978-3-7152-0719-3 Leseprobe und mehr bei Atlantis Website von Daniel Fehr Website von Francesca Sanna

















