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- Mama, ich will Brokkoli! Gesunde Familienküche leicht gemacht
Wollt ihr schon lange gesünder kochen, euch fehlen aber Tipps, wie ihr das angehen könnt und die richtigen Rezeptideen? Dann hilft euch "Mama, ich will Brokkoli!" von Foodbloggerin und Ernährungscoach Moana Werschler alias Miss Broccoli weiter. Moana Werschlers Buch "Mama, ich will Brokkoli!" führt euch in drei Teilen zu einer gesünderen Familienküche. Im ersten Teil geht es darum, was gesunde Kinderernährung überhaupt ist. Welche Nährstoffe brauchen Kinder? Auf welche Nährstoffe gilt es besonders zu achten und in welchen Lebensmitteln finden sie sich? Und wie kommt man eigentlich von dem vielen Zucker los, der sich überall versteckt und den die Kinder so lieben? Essen soll Spass machen! Im zweiten Teil wird es dann noch konkreter, indem Moana Werschler ihre Tipps verrät, um Mahlzeiten stressfreier zu gestalten, Teller mit einer bunten Palette an Nährstoffen zu kreieren, mit Menüplan und Meal Prepping Zeit und Nerven zu sparen oder wie man nachhaltig und ökologisch kocht. Dabei geht sie natürlich auch Herausforderungen wie "Picky Eater" oder Streit am Esstisch an. Diese beiden Ratgeber-Teile kann man als Fundus an Tipps und Fakten über gesunde Ernährung betrachten, wo man auch immer wieder gezielt nachlesen kann, wenn man unsicher ist oder den nächsten Punkt auf der Checkliste hin zu einer gesunden Familienküche angehen möchte. Oft wird auch auf die unterschiedlichen Herausforderungen zwischen der veganen und der vegetarischen Ernährung eingegangen. Besonders wertvoll finde ich in diesen beiden ersten Teilen, dass die Autorin versucht, den Stress rauszunehmen. Man muss nicht von Null auf Hundert alles umstellen, sondern sich einfach mal ein, zwei Punkte vornehmen. Die Ernährung muss auch nicht bei jedem einzelnen Essen perfekt ausbalanciert sein, sondern zum Beispiel über eine Woche hinweg möglichst vielfältig. Loskochen mit kinderleichten Rezepten! Im dritten Teil gilt es dann, die Schürze umzubinden, zu schnetzeln und brutzeln. Moana Werschler versammelt in ihrem Buch eine breite Palette an Rezepten, die Kinder mögen und von denen ihr vielleicht manche schon von ihrem Blog Miss Broccoli oder ihrem Instagram-Account kennt: Da gibt es Grundrezepte wie Pizzateig, Frühstücksideen für Klein und Gross, gesunde Hauptmahlzeiten mit ganz viel Gemüse vom obligatorischen Brokkoli, über Hülsenfrüchte, Karotten und Kürbis bis zu Süsskartoffeln und Zucchini. Und zum Abschluss finden sich auch noch gesunde Snacks und Süssigkeiten zum Selbermachen. Wir haben als erstes die Pakora mit Süsskartoffeln ausprobiert, weil letztere in den USA sehr oft gegessen werden. Sie waren richtig lecker, fast etwas zu süss. Nächstes Mal darf also vielleicht sogar noch mehr Gemüse rein. Als nächstes möchten wir Erdbeeren-Fruchtriegel selber machen, aber es ist eine echte Herausforderung, alle Zutaten zusammenzukriegen. Immerhin fehlen mir jetzt nur noch die Oblaten, dann kann es losgehen! Fazit Moana Werschler präsentiert mit ihrem Buch "Mama, ich will Brokkoli!" eine Mischung aus Ratgeber und Rezeptbuch mit schnellen, gesunden Familienrezepten. Damit bietet sie ganz viel Grundlagenwissen über eine gesunde, vegetarische oder vegane Familienküche und ganz viele Tipps und Inspiration zur stressfreien Umsetzung. Ein Buch, das ich allen Familien mit kleinen, aber auch mit schon grösseren Kindern empfehlen kann! Die Fakten Mama, ich will Brokkoli! Die leckersten Rezepte von Miss Broccoli. Mehr Gemüse und Spaß. Gesunde Familienküche leicht gemacht Moana Werschler Humboldt Verlag 232 Seiten Erschienen am 23.02.2023 Hardcover ISBN: 978-3-8426-1705-6 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* PS: Herzlichen Dank an den Humboldt Verlag für das Rezensionsexemplar. Weitere Kochbücher und Backbücher für Gross und Klein bei mint & malve Heute pflanz ich, morgen koch ich. Tipps zum Gärtnern, Ernten und Rezepte für Kinder - Felicita Sala (Prestel junior 2022) Mit Alma und Nasian in 8 Tagen um die Welt - Andrea Steidl, Emanuela Sarac, Katja Seifert (mvg verlag 2022) Kuchen zum Frühstück - Leckere Backrezepte für Kinder - Cynthia Cliff (Prestel junior 2021) Grüner Reis und Blaubeerbrot. Lieblingsrezepte für Kinder aus aller Welt - Felicita Sala (Prestel junior 2019) Äpfel. Rezepte aus dem Obstgarten - James Rich (AT Verlag 2019) LouMalou Entspannt kochen - Nadja Zimmermann (AT Verlag 2019) Apfelduft & Heidelbeerblau. Backen mit Früchten, Beeren und Blüten - My Feldt, Linda Lomelino (AT Verlag 2019) Foutah Djallon - Eine kulinarische Rundreise durch Westafrika -Mamadou Oury Balde, Carla Behringer, Eva Behringer (Books on Demand 2019) Ferrante, Frisch & Fenchelkraut - Nicole Giger (AT Verlag 2019) Helvetia Vegetaria - Carlo Bernasconi (AT Verlag 2017) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Mach dir die Welt - 30 Frauen erzählen: Ein Buch zum Mitmachen
(Werbung/Verlosung) Sucht ihr ein schönes Kinderbuch, das sich perfekt als Geschenk eignet, mit Geschichten aussergewöhnlicher Frauen inspiriert und auch noch zum Mitmachen einlädt? Dann liegt ihr mit "Mach dir die Welt" von Raffaela Schöbitz goldrichtig! Mit etwas Glück könnt ihr das Buch anlässlich des Internationalen Kinderbuchtags und der Blogger*innen-Aktion #HeuteeinBuch bei mir gewinnen! "Ich mach mir die Welt - widde widde wie sie mir gefällt...", sang schon Pippi Langstrumpf. Raffaela Schöbitz ruft Kinder von heute mit ihrem Buch "Mach dir die Welt" genau dazu auf und liefert mit den 30 Frauenporträts ganz viel Inspiration und Mitmachideen dazu. Und das Ganze ist auch noch von ihr selber wundervoll illustriert! "Eine Kindheit ohne Bücher wäre keine Kindheit." ~ Astrid Lindgren (S. 23) 30 Frauen erzählen Die Porträts von 30 Frauen auf jeweils drei oder vier Seiten erinnern natürlich an andere Bücher mit Kurzbiografien inspirierender Frauen. Ich denke da an die verschiedenen Bände von "Good Night Stories for Rebel Girls" von Elena Favilli und Francesca Cavallo oder die "Unerschrocken"-Bände von Pénélope Bagieu im Comic-Stil. Raffaela Schöbitz tritt da durchaus in deren Fussstapfen, geht aber auch neue Wege: Sie erzählt die Geschichten der inspirierenden Frauen aus der Ich-Perspektive. So ist es, als würden Astrid Lindgren - um ans obige Zitat anzuknüpfen - Malala Yousafzai, MC Mary Kom oder Zheng Yisao direkt zu uns sprechen. Ausserdem ergänzt sie die Porträts von Frauen aus aller Welt und allen Epochen um vier Gastbeiträge von Emilia Roig, Andrea Grill, Katharina Kösl und Mithu Sanyal und verleiht so auch inspirierenden Frauen der Gegenwart eine Stimme. "Unsere stärkste Waffe ist unsere Stimme." ~ Sonita Alizadeh, afghanische Rapperin (S. 71) Zudem speziell ist, dass auf jedes Porträt mit spannenden Fakten und Anekdoten aus dem Leben der Frauen eine Mitmachseite folgt. Hier werden die Leser*innen direkt angesprochen und aufgefordert, selbst etwas Neues auszuprobieren, sich herauszufordern, in neue Gebiete vorzuwagen. Wie wäre es mal mit Schachspielen? Oder du könntest dir selbst eine Nachricht in die Zukunft. An welche Düfte knüpfst du besondere Erinnerungen? Und was ist deine Definition von Freiheit? Raffaela Schöbitz' Mitmach-Seiten knüpfen an die gelesenen Biografien an und führen sie mit den Leser*innen und ihrem Leben und Sein zusammen. Die Auswahl der Porträtierten Frauen ist recht vielfältig. Natürlich stammen viele aus einer Zeit, aus der auch überhaupt Details zu ihren Biografien überliefert sind, also so ab 1800. Es gibt aber auch Frauen aus früheren Epochen wie Kleopatra (69-30 v. Chr.) oder die Schwestern Trung Trac und Trung Nhi (1. Jh. n. Chr.). Die Frauen leben und lebten auch in ganz unterschiedlichen Weltregionen: USA, Europa, Naher Osten, Asien und Nordafrika sind vertreten. Was fehlt, ist leider jemand aus Afrika südlich der Sahara sowie Australien/Neuseeland. Bekannte Frauen wie Marie Curie, Frida Kahlo, Jeanne d'Arc, Rosa Luxemburg, Ada Lovelace, Mutter Teresa oder Greta Thunberg ergänzen sich mit zumindest mir nicht geläufigen Namen wie MC Mary Kom, Judit Polgár, Valentina Tereschkova, Gitanjali Rao, Alicia Garza oder Ute Bock. Unter den Proträtierten sind ebenso weisse Frauen wie BIPoC, es gibt hetero, cis und queere Frauen, unterschiedliche Religionen und sozioökonomische Hintergründe sowie Behinderungen. Auch thematisch deckt Raffaela Schöbitz eine breite Palette ab: Naturwissenschaften, Politik, Luftfahrt, Mode, Kunst, Sport und Aktivismus - es ist von allem etwas dabei. So kommen auch Themen wie Klassismus, Bildung für Mädchen und Frauen, Zwangsehen, Kolonialismus und mehr zur Sprache. Ein paar Kritikpunkte habe ich, die ich beim gemeinsamen Lesen mit Kindern ansprechen würde und hoffe, dass sie für eine zweite Auflage verbessert werden: Erstens kommt das "I-Wort" vor. Zweitens ist die Information, dass Kleopatra Suizid mit einer Kobra begangen habe, nach heutigem Wissensstand unwahrscheinlich und sollte folglich nicht als Fakt präsentiert werden (mehr zur Faktenlage erfahrt ihr hier). Ein No-Go ist für mich die unkritische Darstellung von Coco Chanel. Wenn sie schon in diesen Reigen inspirierender Frauen aufgenommen wird, dann bräuchte es meiner Meinung nach unbedingt einen Hinweis auf ihre Nazi-Verbindungen (nachzulesen z.B. hier). Bei anderen Frauen, die nicht durchwegs "gut" waren, gibt es im Buch zum Glück auch (selbst)-kritische Hinweise auf diese Schattenseiten. Inspirierende Frauen wunderschön auf Papier gebannt Jede Kurzbiografie ziert eine wunderschönes Porträt von Raffaela Schöbitz, ergänzt und aufgelockert wird der Text durch kleine, illustrierte Vignetten und prägnante Zitate in Sprechblasen. Auch der Umschlag mit seiner groben Struktur überzeugt optisch und haptisch. So dass das Buch ein wunderbares Geschenk für Kinder und Jugendliche darstellt. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 8 Jahren. Ich würde die Altersempfehlung etwas nach oben schrauben auf mindestens 10 Jahre, weil in den Texten zahlreiche komplexe Konzepte und Fremdwörter auftauchen. Zudem ist ein gewisses historisches Hintergrundwissen zur Einordnung und kritischen Betrachtung des Gelesenen hilfreich. Bei 8-jährigen Kindern würde ich also unbedingt empfehlen, die Porträts gemeinsam zu lesen und sie zu diskutieren, vielleicht auch gemeinsam weiterzuforschen. Fazit Mit "Mach dir die Welt" von Raffaela Schöbitz holt ihr euch ein wunderschönes, inspirierendes Buch ins Haus, das erst noch motiviert, über Dinge neu nachzudenken, Neues auszuprobieren und sich selbst herauszufordern. Ein mutmachendes Buch über Frauen, die ihren Weg trotz vieler Widerstände gegangen sind bzw. immer noch gehen und damit einen Platz in der Geschichte und in unseren Bücherregalen verdient haben. Die Fakten Mach dir die Welt 30 Frauen erzählen: Ein Buch zum Mitmachen Raffaela Schöbitz (Text und Illustration) Mithu Sanyal, Andrea Grill, Emilia Roig, Katharina Kösl (Gastbeiträge) Leykam 200 Seiten Erschienen am 16.08.2022 Hardcover ISBN: 978-3-7011-8238-1 Ab 10 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Raffaela Schöbitz bei Instagram Leykam Verlag bei Instagram PS: Herzlichen Dank an den Leykam Verlag für das Rezensions- und das Verlosungsexemplar. Weitere Biografien für Kinder und Jugendliche bei mint & malve Aretha Franklin, Kamala Harris, Amanda Gorman. Little People, Big Dreams - María Isabel Sánchez Vegara (Insel Verlag 2022) Marie Curie, Ein Licht im Dunkeln, Frances Andreasen Osterfelt, Anja C. Andersen, Anna Blaszczyk (Knesebeck 2020) Anne Frank. Kleine Bibliothek grosser Persönlichkeiten, Isabel Thomas, Paola Escobar (Laurence King 2019) "Hannah Arendt, Little People, Big Dreams" und "Die drei Leben der Hannah Arendt" "Unerschrocken 1" und "Unerschrocken 2" (es gibt neu auch einen Sammelband) - Pénélope Bagieu (Reprodukt 2017/2018) Good Night Stories for Rebel Girls 1 - Francesca Cavallo, Elena Favilli (Hanser 2017) Good Night Stories for Rebel Girls 2 - Francesca Cavallo, Elena Favilli (Hanser 2018) Anne Frank, Frida Kahlo und Marie Curie. Little People, Big Dreams, María Isabel Sánchez Vegara (Insel Verlag 2019) VERLOSUNG ZU #HEUTEEINBUCH: Gewinnt 1 Exemplar von "Mach dir die Welt"! Im Rahmen der Blogger*innen-Aktion "Heute ein Buch! - Aus Liebe zum Lesen" darf ich zum Internationalen Kinderbuchtag mit Unterstützung des Leykam Verlags ein Exemplar von "Mach dir die Welt" an euch verlosen! So geht's: Verrate mir in den Kommentaren, wessen Lebensgeschichte dich inspiriert. Weitere Lose gibt's hier: Instagram Facebook Die Verlosung startet mit Freischaltung der Posts und endet am Samstag, 8. April 2023, 23:59 Uhr. Teilnahmebedingungen: Du bist mindestens 18 Jahre alt und wohnst in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Das Los entscheidet über die Gewinner*innen. Im Falle des Gewinns wirst du hier bzw. auf Facebook oder Instagram benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Der Versand erfolgt durch den Leykam Verlag. Zu diesem Zweck gebe ich deine Adresse an den Verlag weiter. Die Verlosung hat nichts mit Instagram oder Facebook zu tun. Viel Glück! Noch mehr Kinderbücher zum Vorlesetag! Bei untenstehenden Blogs könnt ihr heute ebenfalls euer Glück versuchen und ein tolles Buch zum Vorlesen gewinnen. Schaut vorbei! Alu – https://www.grossekoepfe.de/ Anne – https://www.xmalanderssein.de/ Brigitte – https://www.wallinger.at/ Eliane – https://www.mintundmalve.ch/ Henrike – https://www.instagram.com/frau_buecherfee Janet – https://www.kinderbuchlesen.de/ Jenny – https://www.kinderchaos-familienblog.de/ Julia - https://juliliest.net/ Katja – https://kuestenkidsunterwegs.blogspot.com/ Lukas – https://www.instagram.com/buecherwuermchen_universum/ Miri – https://geschichtenwolke.de/ Sari – https://www.heldenhaushalt.de/sari02/ Steffi – https://www.biber-butzemann.de/blog Susanne – https://familienbuecherei.blogspot.com/ * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. 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- "Change" und "The Hill We Climb" - zwei Bücher von Amanda Gorman
Amanda Gorman ist eine wichtige, ermutigende, Schwarze Stimme aus Amerika. Das beweist sie im Bilderbuch "Change" genauso wie in ihrem Gedicht "The Hill We Climb - Den Hügel hinauf" zu US-Präsident Joe Bidens Amtsantritt. Es ist wieder einmal Zeit für ein Buchtandem - also je ein Buch für Kinder und eins für Erwachsene, die sich gut ergänzen. Die beiden Bücher von Amanda Gorman sind schon kurz nach Erscheinen bei uns eingezogen. Jetzt, wo wir für eine Weile in den USA leben und ein gewisser Ex-Präsident sich anschickt, wieder ins höchste Amt der USA zurückzukehren und das Land noch mehr zu spalten als in seiner ersten Amtszeit, ist es höchste Zeit, die beiden Werke der jungen Lyrikerin vorzustellen. Beide Bücher eint eines: Die Hoffnung auf Veränderung, Veränderung zum Guten, mehr Zusammenleben, mehr Akzeptanz, mehr Inklusion, mehr Überwindung von Ängsten und Heilen von Wunden. Change. Eine Hymne für alle Kinder Kommen wir zuerst zum Bilderbuch "Change", zu dem die Dichterin Amanda Gorman (geboren 1998 in Los Angeles, Kalifornien) den Text beigetragen hat und Loren Long, ein preisgekrönter amerikanischer Illustrator, die Bilder. Amanda Gorman erzählt in Versen von einem Mädchen, das mit seiner Gitarre durch die Nachbarschaft geht und kleinere und grössere gute Taten vollbringt. So hilft sie einem (scheinbar jüdischen) Jungen beim Aufheben von Müll, bringt einer gebrechlichen, alten Frau Lebensmittel, baut eine Rampe für ein Mädchen im Rollstuhl usw. Auf ihrem Weg gibt sie jedem Kind, das sich ihr anschliesst, ein anderes Instrument, so dass die Band wächst und wächst. Gemeinsam tragen sie die Botschaft der Veränderung hinaus in die Welt. Mit dem Lied verbreitet das Mädchen bzw. später alle Kinder die Überzeugung, dass jede*r etwas Gutes tun kann, für sich selbst, für seine*ihre Mitmenschen und die Gemeinschaft. Und dass wir trotz all unserer Unterschiede gleich sind. Am Ende steht die Hoffnung, dass diese Kinder eine bessere Zukunft formen. "Ich summe mit Hunderten Herzen, und jeder von uns reicht seine Hand. Ich nutze meinen Verstand, meine Stärken, beuge ein Knie für den Widerstand." Joy Denalane und Daniela Seel haben diese Hymne, wie sie im Untertitel genannt wird, wunderbar ins Deutsche übertragen, so dass die Verse flüssig zu lesen sind und weiterhin wohlklingend daherkommen. Was bei Übersetzungen aus dem amerikanischen Englisch eine besondere Herausforderung ist, da die deutsche Sprache doch einiges sperriger ist und härter klingt. Loren Long hat das Bilderbuch in intensiven Farben illustriert und liefert damit nicht nur die Hymne ergänzende Informationen, die helfen, die Botschaft zu verstehen. Er deckt damit auch so manche Vielfaltsdimension ab: Da gibt es junge und alte Menschen, einen Jungen mit Kippa, eine Mutter und ihr Sohn, die scheinbar arm sind, ein Mädchen (vielleicht Native American, vielleicht auch mit asiatischen Wurzeln) im Rollstuhl und Schwarze Kinder wie das singende Mädchen selbst. In Nebenrollen sind auch Personen zu sehen, die muslimisch sein könnten etc. Auch Martin Luther King ist, in Anlehnung an die real existierenden Mauerbilder von ihm, prominent in Szene gesetzt, so dass das Erbe des Afroamerikanischen Widerstands und die Errungenschaften der Bürgerrechtsbewegung mitschwingen. Zuerst habe ich mich gewundert, dass ein weisser Mann das Buch von Amanda Gorman illustriert hat. Irgendwie wäre es doch schön gewesen, eine junge BIPoC hätte es bebildern können. Was ich aber wiederum ganz schön und irgendwie passend finde, ist, dass Loren Long farbenblind ist und bei der Erstellung seiner Bilder grosse Hindernisse überwinden muss. Das passt wiederum sehr gut zur Botschaft des Buches und zu Amanda Gorman selbst, die wiederum grosse sprachliche Schwierigkeiten hatte in ihrer Kindheit. Und die Illustrationen sind ja auch von sehr hoher Qualität. Mein Hinweis soll also in keiner Weise eine Kritik an den Bildern darstellen. Vielleicht hatte die Wahl des Illustrators auch damit zu tun, dass er bereits Barack Obamas Kinderbuch bzw. seinen Brief an seine Töchter "Of Thee I Sing" illustriert hat? Das ist wäre auch eine wunderbare Verbindung. Die Fakten Change. Eine Hymne für alle Kinder Amanda Gorman (Text) Loren Long (Illustration) Joy Denalane, Daniela Seel (Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch) Hoffmann und Campe 48 Seiten Erschienen am 22.09.2021 Hardcover ISBN: 978-3-455-01266-8 Ab 4 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* (derzeit nur auf Englisch verfügbar) Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Website von Amanda Gorman Website von Loren Long The Hill We Climb - Den Hügel hinauf Mit 22 Jahren hielt Amanda Gorman das Gedicht "The Hill We Climb - Den Hügel hinauf" bei der Amtseinführung des 46. amerikanischen Präsidenten Joe Biden. Damit ist sie die jüngste Dichterin, die je bei einer Vereidigung ein Gedicht vortrug. Wie es der Titel schon anklingen lässt, handelt auch dieses Gedicht von der Hoffnung und wird vom Optimismus getragen, dass eine bessere, friedlichere, solidarischere Zukunft möglich ist. Amanda Gorman macht darin aber auch vor den dunklen Kapiteln amerikanischer Geschichte nicht Halt - spricht die Sklaverei an und die vorangegangene, verheerende Amtszeit von Donald Trump mit dem traurigen und beängstigenden Nachspiel des Sturms auf das Kapitol. Dieser Bedrohung der Demokratie stellt sie die Hoffnung gegenüber, die nicht zuletzt mit dem neu antretenden Präsidenten und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris (siehe Buchtipp dazu) verbunden war und noch ist. "Wir streben vielmehr nach Verbundenheit, gemeinsamen Perspektiven und Zielen. Ein Land für Menschen aller Art, jeder Kultur und Lage, jeden Schlags. Und so lenken wir den Blick nicht auf das, was zwischen uns steht, sondern auf das, was vor uns liegt." (S. 21/23) Es handelt sich um eine zweisprachige Ausgabe. Das englische Original steht also der Übersetzung von Uda Strätling, Hadija Haruna-Oelker und Kübra Gümüsay (ihr kennt sie bestimmt von ihrem Sachbuch "Sprache und Sein") direkt gegenüber. Das ist sehr spannend und weist auch auf einige Differenzen hin, die der besseren Lesbarkeit, dem Klang und der Metrik geschuldet sind. In diesem Zusammenhang sind auch die Erläuterungen des Übersetzerinnen-Teams im Anhang sehr interessant und lesenswert. Gerade in obigem Zitat, geht der Begriff "colors" verloren, der natürlich auf Schwarze Menschen, Rassismus gegen Schwarze und Colorism anspielt. Das Gedicht ist durchaus auch pathetisch und appelliert an den amerikanischen Nationalstolz, der zumindest mir als Schweizerin eher suspekt ist. Aber das soll für eine Inauguration eines amerikanischen Präsidenten und einen so geschichtsträchtigen Auftritt ja auch erlaubt sein. Das Buch, das wie das Bilderbuch bei Hoffmann und Campe erschienen ist, hat keine Altersempfehlung. Ich würde es durchaus schon für Jugendliche empfehlen. Gerade die zweisprachige Ausgabe lässt sich perfekt für den Englisch-Unterricht nutzen. Natürlich gibt es auch für Geschichte, Politik oder ähnliche Fächer viel her. Wie Amanda Gorman ihr Gedicht vorgetragen hat, könnt ihr natürlich auch nachschauen, so eindrücklich! Ich hoffe, die Amerikaner*innen besinnen sich vor den nächsten Wahlen 2024 darauf! Die Fakten The Hill We Climb - Den Hügel hinauf (zweisprachige Ausgabe) Amanda Gorman (Text) Uda Strätling, Hadija Haruna-Oelker, Kübra Gümüsay (Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch) Hoffmann und Campe 64 Seiten Erschienen am 30.03.2021 Hardcover ISBN: 978-3-455-01178-4 Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* PS: Herzlichen Dank an den Hoffmann und Campe Verlag für die Rezensionsexemplare. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Wilde Radtour mit Velociraptorin
Fahrt ihr gerne Velo? Wir sind grosse Fahrradliebhaber*innen in unserer Familie und die Mittlere erst noch leidenschaftlicher Dino-Fan. Wir bilden uns also gerne ein, Nils Mohl und Halina Kirschner hätten "Wilde Radtour mit Velociraptorin" nur für uns geschrieben. Natürlich geben wir euch gerne eine Scheibe davon ab. ;-) Autor und Fahrrad-Freak Nils Mohl nimmt uns in seinem neuen Kinderbuch "Wilde Radtour mit Velociraptorin" mit auf eine Reise durch das ABC des Fahrradfahrens. Er tut das zwar ganz geordnet von A bis Z, aber gar nicht langweilig, sondern ganz unterhaltsam entlang einer witzigen Geschichte. Das Velofahren ist des Autors Lust Besonders sympathisch finde ich als Schweizerin ja, dass Nils Mohl direkt mit einer kleinen Abhandlung über den Begriff "Vélo" startet, als wichtige Präambel quasi, bevor es mit A wie "Anfang und Abenteuerlust" so richtig beginnt. Im Zentrum der Geschichte steht das Alter-Ego des Autors, der Ich-Erzähler und Schriftsteller, der gerne Fahrrad fährt und mal eine Pause vom Schreiben braucht, weil ihm partout keine Geschichte in den Sinn kommt. Was würde da näher liegen, als eine Runde auf dem Rad zu drehen, um den Kopf durchzulüften? Eben! Das tut er und zack kommt auch schon die Velociraptorin (wörtlich etwa: Schnelle Räuberin) um die Ecke. Sein erster Reflex? Flucht. Doch die Velociraptorin hat die Schnelligkeit nicht umsonst im Namen, denn sie kann bis zu 40 km/h schnell werden. Glücklicherweise stellt sich heraus, dass dieses Urzeittier ganz friedlich unterwegs ist und einfach gerne eine Fahrradtour mit dem Schriftsteller machen würde. Da sie nicht Fahrradfahren kann, nimmt sie erstmal im Anhänger Platz. Turbulente Tour mit Dino im Schlepptau Die gemeinsame Tour wird allerdings ganz schön turbulent und die Wege der beiden trennen sich auch nochmals. Doch am Ende bringt der Schriftsteller der Dinosaurierin das Velofahren bei und rüstet sie mit viel Wissenswertem rund ums Fahrradfahren aus: Es geht um die Acht im Rad, Carbon, die Felge, die Gangschaltung, das Mountainbike, die Nabenschaltung, das Peloton, das Ventil, den Wiegetritt oder die Zangenbremse. Dabei kommen so erstaunliche Fakten ans Tageslicht, wie dass es Fahrradhelme erst seit 1975 in Geschäften zu kaufen gibt. Oder wusstet ihr, dass auf dem längsten Tandem 35 Fahrer*innen Platz fanden? Für besonders Interessierte werden all diese und viele weitere Begriffe in der Seitenspalte nochmals erklärt. Der Hamburger Schriftsteller Nils Mohl hat neben der amüsanten Geschichte auch sprachlich sehr viel zu bieten. So tritt der Buchstabe des jeweiligen Abschnitts nicht nur in den erklärten Begriffen auf, sondern kommt auch sonst gehäuft im Text als Anfangsbuchstabe vor. Mit Schüler*innen könnte man also wunderbar auf Wörtersuche gehen. Für private Leser*innen machen die vielen Alliterationen einfach Spass. Der eine oder andere Begriff (wie z. B. "episch") ist für 4-jährige Zuhörer*innen wohl erklärungsbedürftig, aber neue Wörter kann man ja immer entdecken. Halina Kirschner, Illustratorin aus Leipzig, hat das Kinderbuch in drei kräftigen Sonderfarben schön wild illustriert. Das passt wunderbar zum rasanten Inhalt und bringt eine frühlingshafte Brise direkt ins Wohnzimmer. Die Illustrationen reichen von illustriertem Text, über kleine Vignetten, bis zu ganzen Doppelseiten. Ein bisschen geflucht wird beim F auch noch, aber keine Angst, nicht mit dem Wort, an das ihr jetzt denkt! ;-) Die Velociraptorin ist da viel einfallsreicher! Einige Male habe ich das Gendern vermisst, wenn etwa nur von "Fahrer" oder "Mechaniker" die Rede ist. Und dass es kein Wort mit X gibt, finde ich etwas schade. Das X ist nur der Buchstabe, der auf der Karte den Ankunftsort markiert. Mir würde beispielsweise die XTR-Schaltung einfallen, aber vielleicht sollte ja auf Schleichwerbung verzichtet werden, was auch völlig okay ist. Dafür hat Nils Mohl für andere knifflige Buchstaben wie das Q oder das Y Begriffe aus dem Fahrraduniversum gefunden. Helm ab! Fazit Nils Mohl und Halina Kirschner machen mit "Wilde Radtour mit Velociraptorin" richtig Lust, sich auf den Sattel zu schwingen, ordentlich in die Pedale zu treten und den nächsten Hügel hinunterzusausen. Natürlich erst, wenn wir das Kinderbuch von A bis Z vorgelesen haben und damit nicht nur eine rasante Geschichte mit schnellem Urzeittier genossen, sondern auch noch unser Fachwissen rund ums Fahrrad- oder eben Velofahren aufpoliert haben! Die Fakten Wilde Radtour mit Velociraptorin Nils Mohl (Text) Halina Kirschner (Illustration) Mairisch Verlag 56 Seiten Erschienen am 25.03.2023 Hardcover ISBN: 978-3-948722-27-2 Ab 4 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Nils Mohl auf Instagram Website von Nils Mohl Website von Halina Kirschner PS: Herzlichen Dank an den Mairisch Verlag und Kirchner Kommunikation für das Rezensionsexemplar in elektronischer Form sowie die Bilder. Weitere Bücher von A bis Z bei mint & malve Im Buchstabenfieber – ABC-Bücher für Kinder - 6 Buchtipps AnyBody - Dick & dünn & Haut & Haar: das grosse Abc von unserem Körper-Zuhause - Katharina von der Gathen, Anke Kuhl (Klett Kinderbuch 2021) Der Fuchs hat seine lieben Nöte beim Halleluja auf der Flöte - Cornelia Boese, Elsa Klever (Thienemann-Esslinger 2018) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. 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- Ellas Elfentanz
Das Schultheater steht bevor. Ella möchte unbedingt die Rolle der Elfe spielen. Ob das gelingt? Ihr erfahrt es in "Ellas Elfentanz" von Annika Klee und Stella Eich. Der Jupitermond Verlag nimmt sich in seinen Büchern besonderen Themen an und lässt Diversität im Bilderbuch hochleben. Das gilt auch für die "Wunderbare-Wesen"-Reihe von Annika Klee und Stella Eich, zu der das Bilderbuch "Ellas Elfentanz" gehört. Das Duo aus Autorin und Illustratorin spricht mit "Ellas Elfentanz" das Thema Behinderung an. Das Besondere? Ellas Rollstuhl spielt nur auf der Bildebene eine Rolle. Für die Handlung ist ihre Behinderung völlig irrelevant. Entsprechend sehen wir hier ein Mädchen im Rollstuhl in der Hauptrolle, ohne dass dieser Charakter auf die Behinderung reduziert wird oder besondere Hindernisse überwinden muss. Im Gegenteil: Ella ist ein Kind wie die anderen auch und sie möchte unbedingt die Rolle der Elfe im Schultheater spielen. Dazu gehört viel Text und erst noch ein ein Tanz. Zu so einer Rolle gehört ganz schön viel Mut! Soll sie sich wirklich trauen? Am Tag der Rollenverteilung ist Ella wahnsinnig aufgeregt, kann sich kaum auf den Schulstoff konzentrieren. Das merkt die Lehrerin und fragt deshalb, wer sich für die Rolle der Elfe interessiere. Und tatsächlich, Ella überwindet ihre Scheu und spricht und tanzt für die Rolle vor. Und das gelingt ganz wunderbar. "Die Arme sich im Tanze biegen. Wie sie schwirren, gleiten, fliegen! Es ist, als hüpfe Elfenlicht im leichten Tanz als Elfenkranz um Ellas schimmerndes Gesicht." Sie bekommt die Rolle! Und die Aufführung? Sie wird magisch, das sei an dieser Stelle verraten! Stella Eich hat den Text von Annika Klee passend zur Geschichte elfengleich illustriert. Es dominieren zarte Pastelltöne und überall scheint Elfenglanz in den Bäumen und in der Luft zu schweben. Die Grösse der Bilder reicht von kleinen Szenen bis zu doppelseitigen Bildern. Die Kinder sind vielfältig dargestellt, was zum Beispiel Haarfarben, Hauttöne oder Brillen angeht. Ein Mädchen kann asiatisch gelesen werden. Der Text von Annika Klee ist in Reimform gehalten. Das führt beim Vorlesen zu einer schönen Rhythmisierung. Allerdings sind die Verse nicht immer ganz flüssig, die Reime überzeugen nicht durchgehend. Ich denke, die Geschichte hätte auch ohne Reime gut funktioniert. Da ich beim Vorlesen auf Schweizerdeutsch übersetze und es da sowieso schwierig ist, alle Reime zu erhalten, stören mich die kleinen Mängel aber nicht. Wie immer beim Jupitermond Verlag ist auch dieses Kinderbuch klimaneutral in einer deutschen Druckerei hergestellt worden. Ich mag die Haptik des strukturierten Umschlags und der matten Seiten sehr. Besonders schön ist, dass man mit dem Kauf des Buches auch noch den Verein "Sozialheld*innen" unterstützt, der sich dafür einsetzt, dass Menschen mit Behinderungen bei Produkten und Dienstleistungen mitgedacht werden und so weniger Barrieren begegnen. Fazit "Ellas Elfentanz" von Annika Klee und Stella Eich rückt ein Mädchen im Rollstuhl in den Fokus. Die Geschichte kommt aber ganz ohne die direkte Thematisierung ihrer Behinderung aus und trägt dadurch zur Normalisierung bei. Eine wunderbar beflügelnde Geschichte über ein mutiges Mädchen! Die Fakten Ellas Elfentanz Annika Klee (Text) Stella Eich (Illustration) Jupitermond Verlag 28 Seiten Erschienen am 21.09.2022 Hardcover ISBN: 978-3-949239-18-2 Ab 4 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Annika Klee bei Instagram Stella Eich bei Instagram Jupitermond Verlag bei Instagram PS: Herzlichen Dank an den Jupitermond Verlag für das Rezensionsexemplar. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Polle 8 - Comic-Magazin für Kinder
Das Thema Post beschäftigt uns aktuell sehr, deshalb passt die frisch erschienene Ausgabe von POLLE, dem Comic-Magazin für Kinder, thematisch perfekt! Ein Blick in das vielseitige Comicheft mit kanadischem Schwerpunkt lohnt sich aber für alle! Seit wir in den USA sind, ist Post für die Kinder wichtiger denn je. Gespannt rennen sie jeden Tag zum Briefkasten, um zu schauen, ob sich darin ein Brief, eine nette Karte oder gar ein Paket aus der Schweiz befindet! Hauptsache, die Post kommt an! Ironischerweise auf dem elektronischen Weg hat uns die neue POLLE #8 erreicht: Sie hat so einiges rund ums Thema Post und Kommunikation im weitesten Sinne zu bieten. Das neuste Heft des Comic-Magazins für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren von Péridot versammelt zudem einige kanadische Comic-Künstler*innen: Im obigen Titelbild zu erkennen sind Guillaume Perreault und sein "Weltraumpostbote"*. Der heutige Auftrag bringt Bob in eine moralische Zwickmühle, in die Nähe eines schwarzen Lochs und damit in Lebensgefahr! Michael DeForge lässt uns mit der kanadischen Spezialität "Butter Tart" das Wasser im Mund zusammenlaufen. Die fantastische Elise Gravel klärt mit viel Humor über Fake News im Internet auf. Und Cathon verrät uns, wie ihr Arbeitsalltag als Comiczeichnerin aussieht - so witzig! :-) Bilder: Ferdinand Lutz, POLLE (2023). Besonders gefreut haben wir uns über den Comic von Thomas Wellmann aus seiner Serie "Nika, Lotte, Mangold!" (Band 1 und Band 2 habe ich euch auch schon vorgestellt und den deutschen Zeichner auch schon interviewt), in dem Mangold einen wirklich üblen "Bad Hair Day" erlebt. Daneben gibt es Comics von Axel Scheffler, Lis Xu, Jeroen Eunke, Leo Leowald, Philip Waechter und Dominik Merscheid, Marie Boisson, Tor Freeman und einigen mehr sowie ein Interview mit Cover-Gestalterin Aisha Franz. Fazit Die POLLE macht einfach immer Spass mit ihrer bunten Mischung an längeren und kürzeren Comics aus Deutschland und aller Welt. Das Comic-Magazin passt genauso für Comic-Neulinge wie für eingefleischte Comicfans, denen es viel Abwechslung und regelmässig Neuentdeckungen in die gute Stube bringt. Die POLLE voller Comics und Geschichten gibt es auch im Abo. Sie erscheint zweimal jährlich. Mit dem Förderabo gibt's coole Extras dazu - nächstes Mal zum Beispiel einen POLLE-Patch von Thomas Wellmann. Die Fakten POLLE #8 Aisha Franz, Guillaume Perreault, Alec Longstreth, Tor Freeman, Marie Boisson, Elise Gravel, Michael DeForge, Philip Waechter u. v. m. Péridot 52 Seiten Erschienen am 13.03.2023 Softcover ISBN 978-3-9822850-8-5 Ab 7 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Direkt bei Péridot bestellen #1 bis #7 gibt es auch bei Thalia und Orell Füssli, #8 habe ich da noch nicht gefunden. Schaut aber einfach mal vorbei! PS: Herzlichen Dank an Péridot für das Rezensionsexemplar in elektronischer Form sowie die Bilder (abgesehen vom Titelbild des Artikels, das von mir stammt). Mehr Comics für Kinder bei mint & malve Akissi 4 - Die Königin der Nervensägen - Marguerite Abouet, Mathieu Sapin (Reprodukt 2022) Der kleine Holzroboter und die Baumstumpfprinzessin - Tom Gauld (Moritz Verlag 2022) Zack! - Volker Schmitt, Màriam Ben-Arab (Kibitz Verlag 2021) Power-Prinzessinnen-Patrouille und Mauer, Leiter, Bauarbeiter - Mawil (Reprodukt 2021) Spiel & Spass mit der Hundebande - Dorothée de Monfreid (Reprodukt 2021) supercool - Eine Grundschulgeschichte - Tanja Esch (jaja 2015) Hilda und der Bergkönig - Luke Pearson (Reprodukt 2019) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Silberregen glitzert nicht
Suchtproblematiken tauchen in Jugendbüchern für Early Teens wohl nicht allzu häufig auf. Christine Werner nähert sich dem Thema Medikamentenabhängigkeit in ihrem Roman "Silberregen glitzert nicht" ganz feinfühlig aus der Perspektive der 12-jährigen Emely. Da ich viele Jahre für eine NPO gearbeitet habe, die sich in der Schweiz für eine fortschrittliche Suchtpolitik einsetzt und auch in meinem letzten Job mit dem Programm für "Kinder von suchtkranken Eltern" in Berührung kam, interessiert mich das sensible Thema Sucht in Kinder- und Jugendbüchern. Deshalb war für mich sofort klar, dass ich das neue Jugendbuch von Christine Werner lesen möchte. Ihr erster Jugendroman "Blitzeinschlag im TerriTorium" hat mir auch schon gut gefallen. Und "Silberregen glitzert nicht" konnte mich nun trotz dem schweren Thema, oder vielleicht gerade deshalb, noch mehr begeistern. Den schönen Schein wahren Emely ist wie erwähnt 12 Jahre alt, sie hat zwei kleine Geschwister, einen besten Freund Mathis, mit dem sie gerne Skaten geht, und in der Schule scheint sie auch ganz gut zu sein. So weit so gut, würde man meinen. Doch Emely hat ein Geheimnis. Sie schmeisst den Haushalt praktisch alleine und übernimmt auch noch die Betreuung ihrer kleinen Geschwister. Ihr Papa ist nämlich oft beruflich unterwegs und ihre Mama schafft es morgens oft nicht aus dem Bett. Daneben liegt meist eine leere Tablettenverpackung. Um welches Medikament es sich handelt, wissen wir nicht. Aber wir merken schnell, dass es kein gutes Zeichen ist, wenn neben Mamas Bett wieder einmal Emelys Mutter hat auch gute Phasen, in denen sie den Haushalt macht, gute Laune verbreitet und mit den Kindern schöne Pläne schmiedet. Pläne, die sie dann aber leider doch allzu oft einfach verschläft. Und so bleibt die ganze Arbeit und die Verantwortung für die Geschwister wieder an Emely hängen. Diese stellt ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse Mal für Mal zurück, um gegen aussen den Schein einer "normalen" Familie zu wahren. Eine riesige Last auf so jungen Schultern. Wenn alles zu viel wird Nach und nach macht sich die Last auch gegen aussen bemerkbar. Wenn sie es etwa nicht schafft, Bruder und Schwester rechtzeitig im Kindergarten oder in der Kita abzuliefern, wenn sie ihren schmutzigen Pullover aus der Schmutzwäsche fischen muss oder wenn sie fast zu spät ins Schulzimmer stolpert. Und irgendwann, ja irgendwann traut sie sich endlich, sich ihrem besten Freund anzuvertrauen. Mathis soll es zwar ebenfalls unbedingt für sich behalten. Emely möchte auf keinen Fall, dass andere Kinder oder Erwachsene Bescheid wissen. Aber zumindest kann sie jetzt mit jemandem darüber sprechen. Und Mathis wäre nicht der beste Freund überhaupt, wenn er Emely nicht auf eine professionelle Suchtberatungsstelle hinweisen würde. Und so nimmt das Buch ein hoffnungsvolles Ende, dass jemand Emely aus ihrer Lage hilft, ihr die übermenschliche Last von den Schultern nimmt und dass schliesslich auch ihre Mama die nötige Hilfe erhält, um der Medikamentensucht zu entkommen. Christine Werner hat das Buch sehr geschickt aufgebaut, indem sie einen langsam an die Problematik heranführt und einem Stück für Stück klar wird, wie es Emely ergeht und wie sie sich in dieser Situation fühlt. Wir spüren ihr Verantwortungsbewusstsein, die Liebe zur Mutter, den absoluten Willen, alles am Laufen zu halten, aber natürlich auch die Traurigkeit über den Zustand der Mutter und den Fakt, dass sie so wenig Unterstützung hat und den immensen Druck, den sie spüren muss, weil sie selbst in die Rolle eines Elternteils für ihre zwei kleinen Geschwister und ihre Mutter schlüpft (Parentifizierung). Und selbstverständlich auch die Enttäuschung darüber, dass sie oft verzichten muss (zum Beispiel auf Ausflüge in den Skatepark, Shopping o.ä.) und der Zweifel daran, ob sie ihrer Mutter überhaupt wichtig ist. "Warum kriegt sie es nicht hin? Weil ich nicht wichtig bin. Egal." (S. 75) Der Jugendroman für junge Teenager ab etwa 11 Jahren hat mich sehr, sehr mitgenommen. Was sicher auch daran liegt, dass Christine Werner alles aus der Perspektive von Emely beschreibt. So sind wir ganz nah an ihr und ihrer emotionalen Not dran. Hoffen mit ihr und werden oft wieder enttäuscht. Sehr gut gefällt mir auch, dass die Autorin ihre Kapitel immer mit einer Frage überschrieben hat, die zuerst einmal bildhaft verstanden werden kann, die aber eine ganz greifbare Relevanz für Emely hat und im Verlauf des Kapitels vielleicht nicht immer beantwortet, aber doch thematisiert wird. Ebenfalls ein tolles Stilmittel sind Quizfragen im Stile von "Wer wird Millionär?", die sich Emely ausdenkt, da ihre Mama und sie Quizsendungen lieben. Wie toll wäre es, wenn ihre Mama oder sie einmal eine solche Show gewinnen und dann jubelnd im Silberregen stehen würde? Der Silberregen ihres Lebens ist aber leider alles andere als ein Segen. "Was ist eine Million wert? A: die Antwort auf die Biologie-Frage B: die Entdeckung von Quizanien C: Mama, die tanzt" (S. 109) Darüber hinaus ist Emely als cooles Mädchen, das Skateboarden mag, klischeefrei gezeichnet. Ihre Freund*innen haben den Namen nach zu urteilen ganz unterschiedliche kulturelle Hintergründe. Und auch Nebenrollen wie der Fassadenarbeiter sind sympathisch geschrieben. Fazit Christine Werner erzählt in "Silberregen glitzert nicht" sehr gefühlvoll von einem Teenager-Mädchen, dessen Mutter tablettensüchtig ist. Als Leser*innen des Jugendbuchs erleben wir mit Emely, was es bedeutet, viel zu früh viel Verantwortung übernehmen zu müssen. Gleichzeitig teilen wir mit ihr die Hoffnung, dass es Menschen gibt, die ihr und ihrer Mutter helfen können. So erzählt der Roman nicht nur vom schweren Thema der Medikamentensucht und ihren Folgen für die Kinder der betroffenen Familien, sondern transportiert auch, dass es sich lohnt, sich jemandem anzuvertrauen und Hilfe zu holen. Niemand muss so etwas alleine durchstehen! Schon gar kein Kind. Die Fakten Silberregen glitzert nicht Christine Werner Mixtvision 208 Seiten Erschienen am 08.02.2023 Hardcover ISBN: 978-3-95854-197-9 AB 11 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Christine Werner bei Instagram PS: Herzlichen Dank an den Verlag Mixtvision für das Rezensionsexemplar. PPS: In der Schweiz haben gemäss Sucht Schweiz etwa 100'000 Kinder suchtkranke Eltern. Die Stiftung organisiert deshalb zusammen mit Partnerorganisationen jeweils im Frühjahr eine Aktionswoche für Kinder von Eltern mit einer Suchterkrankung. 2023 findet sie vom 13.-19. März statt. Weitere Bücher (für Erwachsene) zum Thema Sucht Pizza Girl - Jean Kyoung Frazier (Kampa 2022) Das grüne Auge - Nathacha Appanah (Lenos Basel 2021) Auf Erden sind wir kurz grandios - Ocean Vuong (Hanser Verlag 2019) Loyalitäten - Delphine de Vigan (Dumont 2018) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Flauschig mauschig
Schon Kinder betrachten ihren Körper kritisch. Autorin Nora Burgard-Arp und Illustratorin Franziska Viviane Zobel wollen dem mit ihrem Bilderbuch "Flauschig mauschig" etwas entgegensetzen. Wider den Diät- und Schlankheitswahn Nora Burgard-Arp betrachtet die immer noch vorherrschende "Diet Culture" in unserer Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf Kinder und ihre Körperwahrnehmung sehr kritisch. Mit "Flauchig mauschig" setzt sie ein liebevolles, empowerndes Zeichen dagegen und vermittelt so ihre Botschaft: "Liebe Kinder, ihr seid noch so viel mehr als eure äußere Erscheinung. Ihr seid klug, lustig, warmherzig, kreativ, verträumt, wild oder schüchtern. Und manchmal seid ihr sogar alles gleichzeitig." ~ Nora Burgard-Arp In "Flauschig mauschig" begegnen wir Lou - das Geschlecht wird offen gelassen. Lou ist ganz einsilbig und traurig heute. Papa findet erst nach und nach heraus, weshalb. Ein Kind hat Lous Bauch als "dick" beschimpft. Papa erklärt Lou einfühlsam, dass "dick" eigentlich gar kein Schimpfwort ist, sondern einfach beschreibt, wie etwas ist. Als solches ist das Wort erstmal neutral. Der einfühlsame Papa verrät Lou dann auch, mit welchem Zaubertrick vor dem Spiegel, man den kritischen, negativen Blick auf den Körper in einen liebevollen, positiven Blick auf sich selbst - mit Körper und Persönlichkeit verwandeln kann. Wie wir im Nachwort zum Buch erfahren, wird die Methode der "Spiegelexposition" auch in Therapien gegen Essststörungen wie Magersucht und Bulimie angewendet. So vermittelt Autorin Nora Burgard-Arp jungen Leser*innen bzw. Zuhörer*innen ab 5 Jahren, dass Körper ganz unterschiedlich und genau so gut sind, wie sie sind. Es wird auch deutlich, dass Körper sich verändern und so auch das Abenteuer Leben abbilden - wie Beispielsweise die Schwangerschaftsstreifen auf Mamas Bauch oder Omas Lachfältchen. Menschen in ihrer Vielfalt Franziska Viviane Zobel hat "Flauschig mauschig" wunderbar warm illustriert. Die Menschen scheinen geradezu von innen heraus zu leuchten! Besonders gefällt mir neben dem offen gelassenen Geschlecht von Lou auch, dass Lou, Mama und Oma People of Color sind. Auch auf der abschliessenden Seite, die die Leser*innen zum Nachmachen einlädt, sehen wir eine breite Palette an Körpern: dick, dünn, mit hellen und dunklen Hauttönen, im Rollstuhl, europäisch oder asiatisch gelesen. Ganz schön ist auch der positive Nebeneffekt, dass ihr mit dem Buchkauf (siehe Links unten) die Organisation nuruWomen e.V. unterstützt. Der gemeinnützige Verein hilft Frauen in Äthiopien und anderen Ländern des globalen Südens mit Bildung und Mikrokrediten, ein selbstbestimmtes, unabhängiges Leben zu führen. Fazit "Flauschig mauschig" von Nora Burgard-Arp und Franziska Viviane Zobel ist ein wunderbar bestärkendes Bilderbuch, das die Selbstakzeptanz und das Selbstbewusstsein fördert. Die wohlwollende Betrachtung von Lous Körper und die Ergänzung um tolle Eigenschaften jenseits des Aussehens wirken ansteckend und ermutigen dazu, zu sich zu stehen. Die Fakten Flauschig mauschig Nora Burgard-Arp (Text) Franziska Viviane Zobel (Illustration) Jupitermond Verlag 32 Seiten Erschienen am 23.02.2023 Hardcover ISBN: 978-3-949239-12-0 Ab 5 Jahren Buch kaufen bei genialokal (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Nora Burgard-Arp bei Instagram Franziska Viviane Zobel bei Instagram Jupitermond Verlag bei Instagram PS: Herzlichen Dank an den Jupitermond Verlag für das digitale Rezensionsexemplar. Weitere Körperbücher bei mint & malve Some Bodies - Sophie Kennen, Airin O'Callaghan (Sleeping Bear Press 2022) AnyBody - Dick & dünn & Haut & Haar: das grosse Abc von unserem Körper-Zuhause - Katharina von der Gathen, Anke Kuhl (Klett Kinderbuch 2021) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Durch die Jahreszeiten
In Dawid Ryskis und Sören Maahs' Bilderbuch geht es mit einer Familie "Durch die Jahreszeiten". Kommt ihr mit und erlebt Frühling, Sommer, Herbst und Winter zwischen zwei Buchdeckeln? Seid ihr auf der Suche nach einem wunderschön gestalteten Bilderbuch, das das ganze Jahr über aktuell bleibt? Dann ist das Bilderbuch "Durch die Jahreszeiten" von Dawid Ryski und Sören Maahs genau das Richtige! Winter, Frühling, Sommer und Herbst Mit einer vierköpfigen Familie und dem Hund Polly starten wir das neue Jahr im Schnee. Wir sehen eine verschneite Grossstadt, aber auch wie sich die Familie auf den Schneehügeln in einer etwas ländlicheren Regionen die Zeit mit Schlitteln, Skifahren und Snowboarden vertreibt. Die ersten Schneeglöckchen und Krokusse schauen schon heraus und der Schneemann wird bald geschmolzen sein. Weiter geht es durch den Frühling mit den wunderschön blühenden Obstbäumen, ersten Bienen, Blumen und Vogelgezwitscher. Die Bilder sind harmonische, kräftige Farben mit roten, blauen und gelben Akzenten im grafischen Stil etwas retromässig illustriert und erstrecken sich immer über eine ganze Doppelseite. In den Sommerferien reisen wir mit der Familie ans Meer, rutschen in Gedanken die geniale Wasserrutsche hinunter, übernachten im Zelt und werfen den Grill an. So geht es weiter über den Herbst mit Drachenfliegen und Halloween bis mit dem ersten Schnee wieder der Winter Einzug hält und die Familie einen neuen, noch viel grösseren Schneemann bauen kann. Neben den wunderschönen Illustrationen im reduzierten Stil, die so gekonnt die Stimmung verschiedener Jahreszeiten heraufbeschwören gefällt mir auch, dass die Familie und weitere Personen so vielfältig dargestellt sind. Da gibt es ganz unterschiedliche Haarfarben und Hauttöne, einige Personen können asiatisch, andere als Schwarz gelesen werden. Mit dem reduzierten Text lädt Sören Maahs dazu ein, die Bilder des polnischen Illustrators um eigene Geschichten zu ergänzen. Zudem macht es Spass, nach süssen Details wie dem kleinen Maulwurf mit Brille Ausschau zu halten. Fazit "Durch die Jahreszeiten" von Dawid Ryski und Sören Maahs ist ein Bilderbuch, das Kinder ab etwa drei Jahren durch das Jahr begleitet und alle Jahreszeiten mit ihren Naturphänomenen bildlich erleben lässt. Das Bilderbuch ist mit den Illustrationen im Retrostil auf jeden Fall auch etwas fürs Auge der erwachsenen Vorleser*innen. Die Fakten Durch die Jahreszeiten Dawid Ryski (Illustration) Sören Maahs (Text) Kleine Gestalten 32 Seiten Erschienen am 11.04.2017 Hardcover ISBN: 978-3-89955-783-1 Ab 3 Jahren Buch bei genialokal.de kaufen* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Noch mehr Jahreszeiten-Bücher für Kinder bei mint & malve Meine Gartenfreunde. Die kleine Meise - Carla Häfner, Sandy Lohß (Oetinger 2022) Ein Garten für uns - Zoë Tucker, Julianna Swaney (NordSüd 2022) Heute pflanz ich, morgen koch ich. Tipps zum Gärtnern, Ernten und Rezepte für Kinder - Felicita Sala (Prestel junior 2022) Meine Freundin Erde - Patricia MacLachlan, Francesca Sanna (NordSüd 2020) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Morgen, morgen und wieder morgen
(Werbung) Gabrielle Zevin nimmt uns in ihrem Bestseller "Morgen, morgen und wieder morgen" mit in die Gamingwelt und erschliesst uns so ein ganzes Universum. In den USA und Grossbritannien war der Roman "Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin 2022 ein voller Erfolg. Nun können wir ihn dank der Übersetzerin Sonia Bonné (siehe auch "Die Gesetzlose" von Anna North) auch auf Deutsch geniessen. Ich habe das über 500 Seiten starke Buch über Neujahr gelesen und bin froh, euch jetzt endlich davon erzählen zu können! Eine besondere Freundschaft Sadie und Sam begegnen sich in ihrer Kindheit bzw. frühen Teenagerjahren in einem Krankenhaus in Los Angeles. Sadie begleitet ihre an Krebs erkrankte Schwester Alice oft zu den Behandlungen, leistet ihr Gesellschaft. Sam hat einen schweren Autounfall überlebt, doch dabei seinen Fuss 27 Mal gebrochen. Die beiden verbringen ganze Nachmittage mit Videospielen, ihrer grossen Leidenschaft. Über das gemeinsame Hobby entwickelt sich schnell eine innige Freundschaft, die allerdings auf einem wackligen Fundament steht, weil Sadie nicht ganz offen ist zu Sam. Ihre Oma Freda warnt Sadie, aber die hört nicht auf sie: "Freundschaft ist Freundschaft, und Wohltätigkeit ist Wohltätigkeit. (...) Es ist unmöglich, von einem Freund Wohltätigkeit zu erfahren." (S. 43) So kommt es, wie es kommen muss und die Freundschaft zwischen dem "armen" Jungen aus Koreatown und dem "reichen" Mädchen aus den Flats (ein Teil von Beverly Hills) geht zwischenzeitlich auseinander. Erst im Studium treffen sie sich am anderen Ende der USA, in Cambridge, Massachusetts wieder. Und sie beginnen, gemeinsam Videospiele zu entwickeln. Eine Rolle spielen auch Sams Mitbewohner Marx, er hat wie Sam koreanische (sowie japanische) Wurzeln, und Dov, Sadies Dozent und Freund mit Wurzeln, Frau und Kind in Israel. "Aber da war sie nun: Sadie Green in Person. Bei ihrem Anblick hätte er heulen können. Es fühlte sich an, als wäre sie ein mathematischer Beweis, der ihm jahrelang entgangen war..." (S. 16) Beziehungen auf dem Prüfstand Ihr merkt schon, das Beziehungskarussell dreht sich schnell in "Morgen, morgen und wieder morgen" - sei es nun in Bezug auf Freundschaften oder Liebesbeziehungen. Immer hinein spielen auch die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe, Problematiken wie Klassismus, Sexismus und Rassismus und der Umgang der Protagonist*innen damit. Und die eine oder andere Beziehung muss durchaus als toxisch bezeichnet werden. Sie alle haben neben der eh schon schwierigen Identitätssuche auch mit Trauer und Verlust umzugehen. Gleichzeitig begleiten wir sie in einer Zeit der kreativen Euphorie, einer Phase der schier unendlichen Schaffenskraft. Ich bin nur so durch die Seiten dieses Romans geflogen, fand den Ausflug in die Gamingwelt spannend, erkannte so einige Spiele und andere popkulturelle Referenzen der 1990er-Jahre wieder. Ich konnte zwar nicht immer alle Entscheidungen oder Gedanken der Protagonist*innen nachvollziehen, was mich ab und zu verzweifeln liess. Wieso macht er/sie sich das Leben selber schwer? Sprecht doch einfach miteinander! Aber genau das macht wohl einen Teil des Sogs aus. Man wünscht ihnen so, dass alles gut geht und dann geschieht auch noch ein ganz grosses Unglück, das das gesamte Geflecht an Freundschaften und beruflichen Beziehungen zum Einsturz bringt. "Sam bezweifelte, dass er etwas anderes fühlen konnte als Schmerz, und so sehnte er sich weniger nach dem Vergnügen als andere Leute. Am glücklichsten war er, wenn er gar nichts fühlte." (S. 276) Gabrielle Zevin arbeitet geschickt mit Vor- und Rückblenden, wechselt gekonnt die Perspektive und lässt einen Teil des Buches sogar ganz in einem Game spielen. Was es damit auf sich hat, erfahren wir als Leser*innen natürlich nach und nach. Das Ende ist traurig und hoffnungsvoll zugleich - und es kommt viel zu früh. Denn man mag Sadie und Sam nach 560 Seiten gar nicht mehr loslassen, man wünscht sich, dass es wie in einem Game immer weitergeht: Morgen, morgen und wieder morgen. Gabrielle Zevin spricht sehr viele Themen an und erzählt nicht alle aus. Inhalt und Message von "Morgen, morgen und wieder morgen" erscheinen relativ offensichtlich, ohne viele Metaebenen. Aber es ist allemal ein sehr unterhaltsamer, emotionaler, (fast) unkitschiger Roman mit Suchtpotenzial! Fazit "Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin ist ein literarischer Ausflug in die Gamingwelt und in das Aufwachsen und das (persönliche und berufliche) Sich-Finden von jungen, kreativen, ambitionierten Menschen in den USA. Sie alle haben ihren Rucksack zu tragen: Mal verzweifeln sie an den gesellschaftlichen Hürden, mal an der eigenen Unzulänglichkeit, mal am unfairen Schicksal und mal rücken sie mit 99 Leben hoffnungsvoll ins nächste Level vor. Die Fakten Morgen, morgen und wieder morgen Gabrielle Zevin Sonia Bonné (Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch) Eichborn 560 Seiten Erschienen am 24.02.2023 Hardcover ISBN: 978-8479-0129-7 Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* PS: Herzlichen Dank an den Eichborn Verlag für das Rezensionsexemplar. Hörbuch-Flatrate 45 Tage gratis testen! "Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin gibt es auch als gekürzte Hörbuchfassung bei Storytel, gelesen von Moritz Pliquet und Slim Weidenfeld. Besorgt euch die Hörbuch-Flatrate mit meinem Link für 45 (statt nur 30) Tage kostenlos* und ihr könnt dieses oder eins der 600'000 anderen Hörbücher für Gross und Klein gratis hören! Nach Ablauf des Probeabos kostet die Flatrate 14.90 Euro pro Monat, ist aber jederzeit kündbar (auch vor Ablauf des Probeabos). Die Verfilmung ist übrigens auch schon geplant. Das würde ich mir auf jeden Fall gerne im Kino anschauen! * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!
- Stone Blind - Der Blick der Medusa
(Werbung) Lust auf griechische Mythologie, aber mit erfrischend neuem Fokus auf Medusa? Dann versuchen wir es doch mal mit "Stone Blind - Der Blick der Medusa" von Natalie Haynes. Vorab gilt es wohl zu sagen, dass es in diesem Roman - wie immer in der griechischen Mythologie - ziemlich gewalttätig zu- und hergeht. Wer also Mühe damit hat, liest diese Rezension und das Buch besser nicht. Neuerzählungen griechischer Mythen Ihr wisst vielleicht aus früheren Besprechungen, dass ich Bücher über die griechischen Mythen gerne lese, am liebsten Neuerzählungen mit einem feministischen Blick auf die Geschichten der Götter und Göttinnen. Bisher vorgestellt habe ich euch "Galatea" und "Ich bin Circe" von Madeline Miller. Nun habe ich mich mit "Stone Blind - Der Blick der Medusa" von Natalie Haynes wieder demselben Genre gewidmet. Ein kleines Fazit vorab: Natalie Haynes konnte mich mit ihrer Neuerzählung des Medusa-Mythos oder man könnte auch sagen der Perseus-Sage nicht so überzeugen, wie das Madeline Miller vermochte. Die weibliche Perspektive Aber kommen wir zuerst zum Inhalt des Buches: Natalie Haynes erzählt uns in ihrem Roman, wie es überhaupt dazu kam, dass die sterbliche Gorgone Medusa zum bekannten Wesen mit den Schlangenhaaren wurde, dessen Blick (sterbliche) Lebewesen sofort in Stein verwandelte. Sie möchte uns also einen neuen Blick auf das vermeintliche Monster geben, das vielleicht doch vielmehr liebende und geliebte Schwester und Opfer der göttlichen Grausamkeiten war. Haynes erzählt ihre Geschichte konsequent aus weiblicher Perspektive, einmal sind es die anderen Gorgonen, einmal die Graien, einmal Athene oder Hera, einmal Medusa selbst oder ein Olivenhain (Elaia), die uns erzählen, wie es zu Medusas Verwandlung zum "Monster" kam. In immer wechselnden Perspektiven nähern wir uns in unterschiedlichen Erzählsträngen dem grossen Höhepunkt (bzw. aus Medusas Perspektive der Tiefpunkt) an, der Ermordung Medusas durch den sterblichen Helden Perseus, ein Sohn des Zeus. "Für Sterbliche sind wir also Monster. Wegen unserer Zähne, unserer Flügel, unserer Stärke. Sie fürchten uns, also nennen sie uns Monster." (S. 271) Trotz dieser oberflächlich betrachtet weiblichen Perspektive stehen aber oft Perseus, Zeus, Phorkys, König Kepheus, Hermes und andere Männer im Mittelpunkt. Wir erfahren zwar etwas mehr von Medusas Gefühlen und Gedanken, aber sie steht nicht dauernd im Zentrum, ja nicht mal in einem Grossteil des Buches. Da hätte ich mir vom Titel her schon etwas mehr erhofft. Immerhin sind auch die Einblicke in die Seelen von Athene oder der beiden Sterblichen Danaë und Andromeda nicht ganz uninteressant. Page turner, aber leider ohne den erhofften Tiefgang Durch die sehr häufig wechselnde Perspektive muss man sich als Leser*in dauernd umstellen, wieder neu orientieren. Das führt zwar dazu, dass sich das Buch recht kurzweilig und abwechslungsreich liest, aber es erschwert es, in die Tiefe zu gehen, sich wirklich einzufühlen. So habe ich "Stone Blind" schnell und gerne gelesen, aber die Charaktere blieben doch etwas oberflächlich und unnahbar. Auch kognitiv ist es eine gewisse Herausforderung, alle Handlungsstränge, Personen, ihre Taten und Wege zusammenzuhalten und der Geschichte zu folgen. Kenner*innen der griechischen Mythologie werden hier natürlich einen leichteren Zugang finden als Leser*innen, die sich noch kaum mit der Thematik befasst haben. Natalie Haynes lässt zwar manchmal ihren Witz und ihre Ironie aufblitzen, etwa wenn sie Beschreibt, wie die Gorgonen (unsterbliche "Monster" mit riesigen Stosszähnen, Schlangen als Haaren und schuppigen Körpern) aber das gelingt ihr lange nicht so gut wie beispielsweise Madeline Miller (oder auch Michael Köhlmeier in seinen "Sagen des klassischen Altertums"*). Schliesslich wird zwar deutlich, dass Medusa nicht einfach ein schlangenhaariges Monster war, sondern von Poseidon vergewaltigt und danach auch noch der Rache von Athene zum Opfer fällt und dass sie darüber hinaus von ihren zwei unsterblichen Schwestern Stheno und Euryale abgöttisch geliebt wurde. "Sie [Stheno, A.d.R.] hatte noch nie Angst um ein anderes Wesen gehabt. (...) Doch dann war da plötzlich Medusa, die von allem Möglichen verletzt werden konnte, sogar von einem Stein." (S. 27) Im Gegensatz zu Circe oder Galatea in Millers Büchern findet aber keine nennenswerte Emanzipation statt, so dass sich der feministische Aspekt des Romans in der weiblichen Perspektive auf die Perseus-Sage erschöpft. Ich bin gespannt, ob Natalie Haynes sich im bereits angekündigten Folgeband "A Thousand Ships - Die Heldinnen von Troja" noch steigern kann. Potenzial wäre durchaus vorhanden. Fazit Nathalie Haynes' "Stone Blind - Der Blick der Medusa" über das vermeintliche Monster mit den Schlangenhaaren ist ein unterhaltsamer Roman mit erfrischend neuem Blick auf die zugrundeliegende griechische Sage. Der Roman bleibt etwas hinter seinen Möglichkeiten zurück, ist aber trotzdem lesenswert und lässt auf mehr von der britischen Autorin, Journalistin, Komikerin und Kennerin der griechischen Mythologie hoffen. Die Fakten Stone Blind - Der Blick der Medusa Natalie Haynes Babette Schröder, Wolfgang Thon (Übersetzung aus dem Englischen) dtv Verlag 384 Seiten Erschienen am 16.02.2023 Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen ISBN: 978-3-423-28317-5 Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Website der Autorin Natalie Haynes auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar und die Collage Art von Alexandra Stiller. Hörbuch-Flatrate 45 Tage gratis testen! "Stone Blind - Der Blick der Medusa" von Natalie Haynes gibt es auch als Hörbuch bei Storytel, gelesen von Laura Maire. Besorgt euch die Hörbuch-Flatrate mit meinem Link für 45 (statt nur 30) Tage kostenlos* und ihr könnt dieses oder eins der 600'000 anderen Hörbücher für Gross und Klein gratis hören! 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- Ich bin Circe - Neuerzählung einer Göttinnengeschichte
(Werbung) Jeweils im Sommer nehme ich mir einen dicken Schinken vor und meistens lohnt es sich. So auch beim Roman "Ich bin Circe" von Madeline Miller. Das #dickebüchercamp von Marina aka @nordbreze ist immer eine Gelegenheit, ein dickes Buch vom Stapel ungelesener Bücher zu befreien, das im normalen Arbeits-, Familien- und Blogger*innen-Alltag liegen geblieben ist. Auf dem Bild seht ihr, welche Bücher ich ins Auge gefasst habe. Mehr dazu lest ihr im Instagram-Post. Die Wahl fiel schliesslich auf "Ich bin Circe" von Madeline Miller, weil viele mir das Buch als sehr lesenswert empfohlen haben. Soviel vorneweg: Sie hatten recht! Griechische Mythologie neu erzählt "Ich bin Circe" erzählt die Geschichte der griechischen Göttin Circe in gut lesbarem und humorvollem Stil neu. Circe wurde als Tochter des Sonnengotts Helios und der Nymphe Perse geboren. Und weil es damals keinen Namen gab, für das, was sie war, war sie einfach auch eine Nymphe, gehörte also zu den niedrigsten von den niedrigen Gottheiten der griechischen Mythologie. Im Verlauf der Geschichte erfahren wir, dass Circe eine Hexe ist. Nach und nach lernt sie, ihre besonderen Kräfte und die der Natur einzusetzen. Das wird nicht immer goutiert von den höheren Göttern wie ihrem Vater Helios oder Zeus, dem König der Götter und Menschen, und so landet sie in der Verbannung auf der Insel Aiaia. "Ich war ein Nichts, ein Stein. Ein Nymphenkind unter abertausend anderen." (S. 32) Ich möchte natürlich für all diejenigen, die in der griechischen Mythologie - wie ich - nicht so bewandert sind, nicht zu viel verraten, damit die Lektüre spannend bleibt. Aber Circe bekommt es neben Helios und Zeus mit alten Bekannten wie Hermes, Apollon, Ariadne und Athene und Sterblichen wie Daidalos (Dädalus) und Odysseus zu tun. Zu den Menschen hat Circe einen ganz besonderen Draht, was für Göttinnen jedoch nicht unproblematisch ist. Und so muss sie ihre ganz eigene Position zwischen der Götterwelt und der Welt der Sterblichen finden. Feministisch erzählte griechische Sage Circe erzählt uns ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive gleich selbst. Das bringt uns der Hauptprotagonistin sehr nahe und erlaubt auch eine Innensicht, die die ganzen Ambivalenzen deutlich macht. So erleben wir hautnah mit, wie Circe sich in der Welt der Göttinnen und Götter zurechtfindet, wie sie versucht, ihre Rolle - auch als Frau - zu finden, wie sie sich emanzipiert, ihre Macht zu nutzen lernt, sich vermeintlich stärkeren Göttern und anderen Herausforderungen mutig stellt und dabei nicht ihre "Menschlichkeit" verliert. In diesem Sinne kann man "Ich bin Circe" sowohl als Bildungsroman als auch als feministischen Roman bezeichnen. "Aber in einem einsamen Leben gibt es jene seltenen Momente, in denen eine Seele eine andere berührt, so wie Sterne einmal im Jahr die Erde streifen." (S. 198) Madeline Miller erzählt in modernem, munterem, manchmal leicht sarkastischem Ton. Der Roman ist zwar relativ lang, aber immer wenn es droht, eintönig und für die Leser*innen damit langweilig zu werden, nimmt Circes Leben eine neue Wendung. Die amerikanische Autorin fährt viel mythologisches Personal auf, wer da kurzzeitig den Überblick verliert, findet aber im Anhang praktische Kurzbeschreibungen. Die Übersetzung von Frauke Brodd ist, soweit ich das beurteilen kann, sehr gut. "Ich bin Circe" ist Madeline Millers zweiter Roman, wurde aber vor ihrem ersten Roman "Das Lied des Achill"* auf Deutsch übersetzt. Für alle, die gut Englisch können, habe ich unten noch einen Hörtipp! Beim Eisele Verlag erscheint von Madeline Miller ausserdem diesen Herbst "Galatea"*, die Erzählung des Pygmalion-Mythos, illustriert von Thomke Meyer. Fazit Madeline Millers Roman "Ich bin Circe" kann ich euch für ein verlängertes Wochenende oder eine Woche Ferien mit etwas mehr Lesezeit sehr empfehlen! Eine spannende, feministische Adaption der griechischen Sage mit mehr Bezügen zur modernen Welt, als man auf Anhieb vermuten könnte! Die Fakten Ich bin Circe Madeline Miller Frauke Brodd (Übersetzung aus dem Amerikanischen) Eisele Verlag 520 Seiten Erschienen am 30.08.2019 Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen ISBN: 978-3-96161-068-6 Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Hörbuch-Flatrate 45 Tage testen! "The Song of Achilles" von Madeline Miller gibt es auch als Hörbuch bei Storytel, gelesen von Frazer Douglas. Besorgt euch die Hörbuch-Flatrate mit meinem Link für 45 (statt nur 30) Tage kostenlos* und ihr könnt dieses oder eins der 600'000 anderen Hörbücher für Gross und Klein gratis hören! Nach Ablauf des Probeabos kostet die Flatrate 14.90 Euro pro Monat, ist aber jederzeit kündbar. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

















