Juliette - Gespenster kehren im Frühling zurück
(Werbung) Liebt ihr auch französische Komödien? Dann empfehle ich euch heute mit "Juliette - Gespenster kehren im Frühling zurück" von Camille Jourdy eine Graphic Novel, die offensichtlich das Zeug zur Verfilmung hatte - denn jetzt läuft die Filmadaption von Blandine Lenoir in unseren Kinos. Und ihr könnt Tickets gewinnen!

Illustrationen: Camille Jourdy in "Juliette - Gespenster kehren im Frühling zurück" (Reprodukt 2024).
Juliette ist Kinderbuchillustratorin aus Paris. Die nächsten Wochen möchte sie zuhause bei ihrer Familie in der französischen Provinz verbringen. Sie hofft, sich dort erholen zu können, leidet sie doch unter Angstzuständen und einer Depression. Doch in der Kleinstadt wird es turbulenter als erhofft und das nicht immer im positiven Sinne: Juliettes Vater ist liebevoll, aber launisch. Die Grossmutter kann den Alltag nicht mehr alleine bewältigen, erkennt ihre Enkelin oft nicht, lebt in der Vergangenheit. Die exzentrische Mutter blüht dank Liebhaber und zweifelhafter Künstlerinnenkarriere nochmals auf und die Schwester empfängt erotischen Besuch im Garten und setzt so ihre Ehe aufs Spiel. Und dann erfährt Juliette auch noch ein Geheimnis ihrer Eltern aus der Vergangenheit, das ihr entweder nie erzählt wurde oder sie total verdrängt hatte.
Lakonisch-humorvolle Familiengeschichte
Das mag nun etwas bedrückend klingen, doch die französische Comiczeichnerin Camille Jourdy schafft es in ihrer lakonisch-humorvollen Graphic Novel "Juliette - Gespenster kehren im Frühling zurück", den Ereignissen und Dialogen eine gewisse Komik einzuhauchen. Und zum Glück ist da auch noch Polux, ein arbeitsloser Barkeeper, Dauersingle, Chaot und auch sonst ziemlich verschroben. Aber Juliette und er freunden sich an und nehmen gemeinsam ein einsames Entenküken in Obhut.
Camille Jourdy spricht mit ihrer Graphic Novel Themen an, die viele Familien und Beziehungen betreffen. Etwa die Scheidung der Eltern, das Altern, den Sinn des Lebens, die mentale Gesundheit, die Liebe und amouröse Abenteuer, den anstrengenden Alltag mit Kindern, Einsamkeit etc. In "Juliette" schwebt zwischen den Dialogen immer das Ungesagte, die Gespenster aus der Vergangenheit und Gegenwart.
Neben der ruhig, aber humorvoll erzählten Geschichte, besticht "Juliette" vor allem mit den Zeichnungen, die ein wahres Kunstwerk sind. Camille Jourdy erzählt viel nur über die Bilder, darunter auch zahlreiche Impressionen der Kleinstadt, von Wohnungen, Gärten, Wäldern und Parks. So vermittelt sie ein umfassendes Stimmungsbild und verrät uns ganz viel über die Lebensumstände ihrer Charaktere und all das Ungesagte zwischen ihnen, ohne jedes Detail explizit zu machen. Sie arbeitet mit Panels (meist ohne festen Rahmen) und freistehenden Szenen vor weissem oder dezent buntem Hintergrund und ergänzt um seitenfüllende Bilder ganz ohne Text. Einen besonderen Platz nimmt die Natur ein, ob nun in Form floraler Muster oder ganz in echt.
Ich kann euch den Einblick in ihre Arbeit, den sie Actes Sud gewährt hat, nur empfehlen (auf Französisch).
Und natürlich auch die Verfilmung von Blandine Lenoir, die ab 18. Juli 2024 sowohl in Schweizer als auch in deutschen Kinos zu sehen ist (siehe unten)!
Die Fakten
Camille Jourdy (Text + Illustration)
Lilian Pithan (Übersetzung aus dem Französischen)
Michael Hau (Handlettering)
Reprodukt
240 Seiten
Erschienen am 03.04.2024
Hardcover
ISBN: 978-3-95640-348-4
PS: Herzlichen Dank an Reprodukt für das digitale Rezensionsexemplar. Die Rechte für alle Bilder liegen bei der Autorin und dem Verlag.
KINOTICKETS UND BUCH AUF INSTAGRAM UND FACEBOOK GEWINNEN!
Auf Instagram und Facebook darf ich mit dem Filmverleih Cineworx und dem Reprodukt Verlag einmal das Buch plus zwei Kinotickets für "Juliette au Printemps" in Schweizer Kinos verlosen. Und für Deutschland verlose ich meine zwei eigenen Kinotickets für die synchronisierte Version "Juliette im Frühling".
Versucht euer Glück (gerne auch auf beiden Plattformen)!
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