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Pia und Poppy und das Rätsel um den Seelöwen

Habt ihr Lust auf ein Abenteuer in San Francisco? Dann taucht ein in die Geschichte um "Pia und Poppy und das Rätsel um den Seelöwen" von Katharina Reschke und Anne-Kathrin Behl.


Pia und Poppy und das Rätsel um den Seelöwen - Katharina Reschke, Anne-Kathrin Behl (cbj 2021)

"Pia und Poppy und das Rätsel um den Seelöwen" ist bereits der zweite Band der "Pia & Poppy"-Reihe. Er lässt sich aber gut ohne Kenntnis von Band 1 lesen. Es besteht natürlich die Gefahr, dass ihr nach der Lektüre wie ich unbedingt auch "Pia und Poppy und der verschwundene Professor"* lesen wollt. ;-)


Ein Seelöwenbaby in Gefahr

Aber kommen wir zum Rätsel um den Seelöwen: Pia verbringt mit ihren Eltern den Urlaub in San Francisco. Ihr Vater hilft einem Freund von Pias Oma Maple, seine "Villa Futura" - ein komplett digitalisiertes Haus - besser zu programmieren. Da funktioniert nämlich nicht alles, wie es sollte und das sorgt zuweilen für witzige Zwischenfälle - zum Beispiel in Form skurriler Dialoge mit dem eigenwilligen Spiegel oder Betten, die sich unkontrolliert zusammenklappen.


In der ersten Woche hat Pia schon die coole Poppy Williams kennengelernt. Poppy erinnert etwas an Pippi Langstrumpf, geht sie doch (fast) immer barfuss und betritt Häuser mit Vorliebe durchs Fenster. Und noch etwas scheint sie mit der schwedischen Kinderbuchheldin gemeinsam zu haben: Wo Poppy ist, da ist auch ein Abenteuer!


Und genauso ist es auch in Pias zweiter Ferienwoche. Als Pia, Poppy und die überbehüteten Zwillinge Alfie und Olivia heimlich einen Nachmittag am Strand verbringen, entdeckt Pia ein einsames Seelöwenbaby, das ganz schwach und krank wirkt. Die Kinder suchen Rat bei Poppys erwachsenem Freund Rick, der sich im Tierschutz engagiert. Sie rufen also das Marine Mammal Center, das auch sofort mit drei Leuten zu Hilfe eilt. Am nächsten Tag erfahren Pia und Poppy, dass es dem kleinen Seelöwen schon wieder besser geht. Was für eine Erleichterung! Allerdings wurden in seinem Magen kleine Plastikteilchen entdeckt. Woher können die stammen, wer hat das Meer mit kleinsten Plastikteilen so verunreinigt? Pia und Poppy begeben sich auf die abenteuerliche Suche nach den Umweltsünder*innen.


Das Buch wird stark von der Handlung vorangetrieben, was ich jetzt einfach mal Katharina Reschkes Erfahrung als Drehbuchautorin zuschreibe. Jedenfalls wird es in diesem Kinderroman bestimmt nie langweilig!


Selbstbewusste Mädchen und diverse Charaktere

Neben der tollen Detektivgeschichte und den sympathischen Protagonist*innen überzeugt Katharina Reschkes Kinderroman auch mit selbstbewussten Mädchen - allen voran Poppy. Aber auch Pia wird in ihrer Gesellschaft ganz mutig und erfinderisch. Gemeinsam schaffen sie es sogar, ihren Freunden Alfie und Olivia etwas mehr Freiheiten zu verschaffen. Und das nicht im Geheimen, sondern mit ihrer ganzen Überzeugungskraft an einer Familienkonferenz mit Olivias und Alfies Eltern. Poppy gehört zudem zur indigenen Bevölkerung, was im Text angesprochen wird. Rick ist Afroamerikaner, was wir aufgrund eines Vergleichs mit Barack Obama sowie der Illustrationen von Anne-Kathrin Behl erfahren. Auch toll finde ich am Buch, dass die Autorin Generationen verbindet, denn an der Auflösung des Falls sind nicht nur die Kinder, sondern auch der erwähnte Freund Rick und Poppys coole Oma beteiligt.


Eine Kritik muss ich allerdings anbringen und ich hoffe, dass dies bei Folgebänden besser gelöst wird: Poppy gehört wie erwähnt zur indigenen Bevölkerung Nordamerikas. Die Autorin verwendet dafür den Begriff "Ureinwohner". Da dieser negativ konnotiert ist, sollte er meiner Meinung nach nicht verwendet werden. Der Begriff der "indigenen Bevölkerung" ist Kindern vielleicht noch nicht allzu geläufig, aber das wird er auch nicht, wenn weiterhin stereotype Fremdbezeichnungen verwendet werden. Es gäbe auch die Möglichkeit, Poppys ethnische Zugehörigkeit einfach beim Namen zu nennen, um die Probleme solcher Sammelbegriffe, die kaum je von allen Gruppen gutgeheissen werden, zu umgehen.


Kinderbuch zum Vorlesen oder Selberlesen

"Pia und Poppy und das Rätsel um den Seelöwen" wird vom Verlag cbj ab 8 Jahren empfohlen. Ich denke, in dem Alter passt das Buch inhaltlich bestens, ist aber von der Länge und der kleinen Schriftgrösse noch eine rechte Herausforderung. Aufgelockert wird der Text immerhin durch Textnachrichten an Pias Freunde, die ihren Urlaub an der Ostsee verbringen, und die tollen schwarzweissen Illustrationen von Anne-Kathrin Behl. Ihr erinnert euch an "Roberts weltbester Kuchen"? Die Bilder sind unverkennbar von Anne, mit den feinen Gesichtern, den roten Wangen und Knopfaugen und den hippen Details wie Pias Chucks. Ich würde das Buch deshalb ab 8 Jahren zum Vorlesen empfehlen und erst ab 9 oder 10 Jahren zum Selberlesen.



Fazit

Katharina Reschke hat mit "Pia und Poppy und das Rätsel um den Seelöwen" einen spannenden und witzigen Kinderroman geschrieben. Das Buch vereint eine Detektivgeschichte mit der Problematik der Plastikverschmutzung und einer Freundschaftsgeschichte. Durch die Seiten getragen werden die Leser*innen von den sympathischen, empathischen und diversen Protagonist*innen und ganz viel Humor. Ein Sommerabenteuer, das unbedingt in den Koffer oder in die Badetasche gehört dieses Jahr!


Die Fakten

Katharina Reschke (Text)

Anne-Kathrin Behl (Illustration)

cbj Kinderbuch

192 Seiten

Erschienen am 22.03.2021

Hardcover

ISBN: 978-3-570-17689-4

Ab 8 Jahren (zum Vorlesen), ab ca. 9 Jahren (zum Selberlesen)




PS: Herzlichen Dank an den cbj Verlag (bzw. das Bloggerportal von Penguin Randomhouse) für das Rezensionsexemplar.


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