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- Neun Hunde in Paris
Die Hundebande ist wieder los! Dorothée de Monfreids liebenswürdige Truppe macht sich im neusten Comic "Die Hundebande in Paris" auf zum Geburtstag von Onkel Jakob. Wie es sich für die Hundebande gehört, steckt die Reise voller witziger Überraschungen! Vielleicht kennt ihr frühere Bände von der Hundebande? Die ersten drei habe ich euch hier schon in einem eigenen Artikel vorgestellt. Waren die bisherigen Bände (es gibt noch zwei weitere bei Reprodukt) aus Pappe, kommt der neuste Band "Die Hundebande in Paris" mit dünnerem Papier und mehr wie ein richtiger Comic daher. Es gibt zwar immer noch seitenfüllende Bilder, aber auch Seiten mit zwei, drei oder vier Panels. Die Ausgabe von Reprodukt kommt zudem mit einem eleganten roten Leinenrücken daher! Wenn einer eine Reise tut... Aber kommen wir zur Geschichte: Die Hundebande kriegt eine Postkarte von Onkel Jakob. Er lädt sie zu seiner Geburtstagsfeier in Paris ein. Die Sause soll noch heute Abend stattfinden. Also nichts wie los! Die bunte Truppe macht sich sofort auf nach Paris. Etwas zu Trinken und ein Geschenk - Kekse - für Onkel Jakob müssen auch mit. Schon die Zugfahrt ist herrlich amüsant, denn es dauert natürlich keine fünf Minuten bis Popow Hunger hat, Micha sich langweilt und Zaza fragt, ob sie denn bald da seien. Das kommt bestimmt nicht nur euch Vorleser*innen bekannt vor, sondern auch euren Kindern! Unfreiwilliger Stadtrundgang In Paris angekommen merken die neun Hunde, dass sie eigentlich keine Ahnung haben, wo sich das Haus von Onkel Jakob befindet. Die Auskünfte des Hasen sind leider auch nicht sehr hilfreich und so beginnt eine abenteuerliche Suche durch ganz Paris. Unterwegs kommen sie an allen grossen Sehenswürdigkeiten vorbei: Erklimmen den Montmartre, baden im Brunnen vor dem Pompidou, stöbern durch die Bücher entlang der Seine, stehen vor der Notre-Dame - historisch aktuell ohne den abgebrannten Turm - und kraxeln sogar auf den Eiffelturm. Bei dem ganzen Spass wechseln sie auch noch dauernd das Verkehrsmittel. Mal Kutsche, mal Schiff, mal Bus und natürlich Métro dienen ihnen als fahrbare Untersätze. Ob das Geschenk heil ankommt? Dabei wandert die rosa Kiste mit den Keksen von Hund zu Hündin zu Hund usw. Ob und was am Ende noch drin ist und ob die Hundebande überhaupt bei Onkel Jakob ankommt, erfahrt ihr, wenn ihr euch selbst in das witzige Comic-Abenteuer von Dorothée de Monfreid stürzt. Schönes Detail: Die Namen der Hunde sind wunderbar divers: Jane und Alex, Omar und Pedro, Nono und Popow, Micha, Kaki und Zaza. Dahinter kann man sich die verschiedensten Herkünfte vorstellen und jeder Hund hat neben dem unterschiedlichen Aussehen auch seine charmanten Eigenheiten. Wir haben uns sehr gefreut, dass die Hundebande etwas mit unseren Kindern mitgewachsen ist und wir dieses Mal in ein längeres Abenteuer eintauchen konnten. Und das erst noch in der Stadt, die meine Grosse schon seit sie denken kann, gerne selbst entdecken möchte! Das müssen wir dann wohl unbedingt tun, sobald Kurzurlaube im Nachbarland wieder möglich sind. Im Gepäck haben wir dann bestimmt auch ein paar Kekse. ;-) Fazit Die französische Comic-Zeichnerin Dorothée de Monfreid liefert mit dem neusten Band "Die Hundebande in Paris" einmal mehr ab! Das Bilderbuch im Comicstil bringt uns nicht nur eine witzige Geschichte der charmanten Hundecrew, sondern lässt uns wie nebenbei Paris entdecken. Dies zwar aus einer recht touristischen Warte, aber vielleicht folgt der Insider-Band für Pariskenner*innen ja noch! Die Fakten Die Hundebande in Paris Dorothée de Monfreid (Text + Illustration) Ulrich Pröfrock (Übersetzung aus dem Französischen) Reprodukt 40 Seiten Erschienen am 10.03.2020 Hardcover mit Leinenrücken ISBN: 978-3-95640-221-0 Ab 4 Jahren Website von Dorothée de Monfreid (ihr findet da auch tolle Malvorlagen mit Raum für Kreativität) PS: Herzlichen Dank an den Reprodukt Verlag für das Rezensionsexemplar. Like it? Pin it! Magst du diesen Buchtipp? Dann freue ich mich sehr, wenn du dir den Pin dazu auf Pinterest merkst. #Hundebande #DorothéedeMonfreid #ReproduktVerlag #Paris #Frankreich #Comics #Vorlesen #Bilderbuch #Kinderbuch #Reise #Geburtstag #Abenteuer #Stadt #Humor
- Junge Frauen auf neuen Wegen
Rachele De Caro versammelt in "Junge Macherinnen" 12 Frauen, die es gewagt haben, beruflich ihren eigenen Weg zu gehen. Was es dafür braucht und was den jungen Frauen wichtig ist auf ihrem Weg, erfahren wir in 12 ausführlichen Interviews. Ich muss zugeben, Bücher wie "Lean in" von Sheryl Sandberg fasse ich nicht mal mit der Kneifzange an. Weshalb? Weil ich auch ohne Lektüre weiss, dass in solchen Büchern beschrieben wird, wie eine Frau aus privilegierter Situation sich unter Selbstaufopferung (oder Aufopferung der Familie) mit "männlichen Mitteln" in einer Männerdomäne durchschlägt. Sowas will und muss ich nicht lesen, weil es eben nicht auf die Situation der 99% Frauen mit nicht so privilegierter Ausgangslage übertragbar ist. Und ich das Bestreben, sich in patriarchalen Strukturen mit patriarchalen Verhaltensweisen zu behaupten, schon für sehr fragwürdig halte. Meiner Meinung nach geht es viel mehr darum, diese Strukturen aufzubrechen und neue Verhaltensweisen als "erfolgreich" zu etablieren - ohne Ellbogeneinsatz. Eine gesunde Prise Skepsis Deshalb ging ich auch ein kleines Bisschen skeptisch an die Lektüre von "Junge Macherinnen" heran. Würden auch hier diese Vorzeige-Businessfrauen abgebildet, denen Karriere über alles geht und die Karriere auch noch männlich definieren? Ich kann Entwarnung geben! Ihr könnt also weiterlesen. "Junge Macherinnen" porträtiert anhand von Interviews 12 junge Schweizerinnen (jung ist man zum Glück auch noch mit 37 oder 38, uff!), die neue Wege gehen und sich selbständig gemacht haben. Dabei sind die 12 Frauen so unterschiedlich wie ihre 12 neuen Wege: Da sind die, die vor Selbstbewusstsein strotzen. Da sind aber auch introvertierte und ruhige Frauen. Da sind die mit internationalem Flair, aber auch die stark lokal verwurzelten. Da sind die mit den Akademikereltern, da sind aber auch Bauernmädchen. Da sind Singles und Familienmenschen. Zwei Beispiele Nadia Cavelle hat zum Beispiel den Sprung von der Verlagsarbeit zur Schauspielerin, Filmemacherin, Skript- und Theaterautorin gewagt - und das in London! Und im Rahmen ihrer Arbeit setzt sie sich erst noch dafür ein, die weiblichen Erzählstimmen verstärkt in die Branche einzubringen und dem herrschenden Sexismus entgegenzuwirken. "Ich glaube fest daran, dass man es wagen sollte, wenn man tief im Innern den Wunsch hat, etwas zu machen - auch wenn man nicht weiss, was dabei herauskommt." ~ Nadia Cavelle (S. 22) Julia Kreienbühl ist Textildesignerin und Mutter und hat mit little indi ein nachhaltiges Kleiderlabel für Kinder gegründet. Sie sieht sich nicht primär als Macherin, sondern macht vor allem das, was ihr Freude macht. Sie ist eher schüchtern und schildert auch, mit welchen Ängsten sie umzugehen hat. "Wenn man etwas Neues wagt, gibt es keine Standardlösungen, die man herausnehmen kann - man muss sich selber zu helfen wissen." ~ Julia Kreienbühl (S. 27) Was die Weinexpertin, die Journalistin und die Schreinerin gemeinsam haben Sehr spannend fand ich auch die Porträts von Luzia Tschirky, Russland-Korrespondentin beim Schweizer Radio und Fernsehen SRF, Politikerin Mattea Meyer und von Schriftstellerin Tabea Steiner, einfach, weil sie mir thematisch am nächsten liegen. Aber auch die Interviews mit der Bio-Bäuerin mit Hofladen, der Weinbloggerin, der App-Entwicklerin, der Schreinerin und der Bestattungsplanerin liefern sehr spannende Einsichten. Neben all den Unterschieden zwischen den sehr unterschiedlichen Macherinnen in ganz verschiedenen Berufsfeldern, fördern die Porträts auch einige Parallelen zu Tage. So ist vielen die Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen und auch die Gleichstellung - gerade in männlich dominierten Berufsfeldern. Alle Frauen zählen mehr auf ihr Bauchgefühl, als dass sie alles im Voraus durchplanen würden. Sie alle bauen auf ein Netzwerk, das ihnen Halt gibt, sie unterstützt und sie versuchen auch, dieses Netzwerk auszubauen. Sie wollen ihren ganz eigenen Weg gehen, fernab bereits ausgetretener Pfade, aber auch ohne, sich dem Verhalten der Männer in ihrer Domäne anzupassen. Und sie alle machen einfach. Und wenn es mal nicht klappt, dann versuchen sie es halt nochmals anders. Stimmungsvolle Bilder, gelungenes Layout Paolo De Caro hat die Interviews um schöne, nahbare Fotos der Macherinnen in ihrem alltäglichen Umfeld ergänzt. Und er hat das Buch frisch und modern, mit Mut zur Farbe gestaltet. Eine kleine Kritik muss ich anbringen: Wenn in einem Buch so oft von der weiblichen Perspektive, der Gleichstellung, von Sexismus etc. die Rede ist, würde ich mir in den Interviewfragen und den Begleittexten erst recht eine gendersensible Sprache wünschen. Leider taucht hier aber das generische Maskulinum doch ab und zu auf. Wer sich für die sprachlichen Aspekte der Gleichstellung interessiert, kann meinen Beitrag zu "Sprache und Sein" von Kübra Gümüsay nachlesen. Fazit Mit "Junge Macherinnen" präsentiert Rachele De Caro nicht nur spannend zu lesende Porträts von 12 Schweizer Unternehmerinnen. Sie zeigt auch, wie vielfältig die Lebens- und Arbeitsmodelle aussehen können und dass es nicht richtig oder falsch gibt, sondern jede ihren eigenen Weg finden muss. In diesem Sinne ist das Buch ein grosser Schatz an Inspirationen und ein Mutmacher dazu! Die Fakten Junge Macherinnen Rachele De Caro (Text) Paolo De Caro (Fotos und Gestaltung) Édition De Caro 192 Seiten Erschienen am 01.01.2019 Hardcover ISBN: 978-3-9525107-0-4 Das Buch ist im lokalen Buchhandel erhältlich oder direkt auf der Website des Verlags. PS: Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an die Édition De Caro. PPS: Die ebenfalls porträtierte Madelyne Meyer ist bekannt als Bloggerin edvin uncorked und hat 2019 ebenfalls ihr erstes Buch herausgebracht: Endlich Wein verstehen - Madelyne Meyer, AT Verlag, 2019 Like it? Pin it! Magst du diesen inspirierenden Buchtipp? Dann teile die Inspiration bei Pinterest! #Sachbuch #jungemacherinnen #ÉditionDeCaro #RacheleDeCaro #Selbständigkeit #Gleichstellung #metoo #Feminismus #Unternehmerinnen #Frauen
- Ferienabenteuer mit Hai
Marie ist grosser Fan von Haien. Sie erklärt deshalb die Maiferien kurzerhand zu "Haiferien". Ob Marie auch tatsächlich einen Hai findet? Das erfahrt ihr im neuen Bilderbuch von Nini Alaska! Stehen bei euch vielleicht gerade Maiferien an wie bei Marie? Oder Pfingstferien? Auch wenn es, wie bei uns, nur ein verlängertes Pfingstwochenende ist, habe ich genau das richtige Buch für euch! Den Haien auf der Spur Wie gesagt, Marie liebt Haie! Sie malt jeden Tag welche und immer wieder schenkt sie ihrer Lehrerin Frau März eins ihrer Haibilder. Frau März ist es denn auch, die Maries Papa auf die Idee bringt, sein grosses, rotes Segelboot zu nehmen und mit Marie in See zu stechen. "Marie", sagte Papa oft, 'wir halten die Nase in den Wind und schauen geradeaus - bist du dabei?" "Klar, Papa", stimmte Marie dann immer zu." Da die Ostsee gleich um die Ecke liegt, ist schnell klar, wo es hingeht. Marie hofft natürlich, in der Ostsee auch tatsächlich einen Hai zu finden. Falls es denn in der Ostsee überhaupt Haie gibt? Marie hat da ihre Zweifel, weil sie beim Baden noch nie einen gesehen hat. Aber klar gibt es in der Ostsee Haie! Ganz viele sogar, weiss ihr Vater. Denn er ist Meeresbiologe und hat deshalb Ahnung von Fischen. Am ersten Tag der Maiferien geht es endlich los. Papa und Marie gehen mit ganz viel Suppe und Dosenwürstchen an Bord. Nur: Das Abenteuer bzw. die Haie lassen auf sich warten. Weit und breit ist keine Haiflosse in Sicht. Da beschliesst Marie, etwas nachzuhelfen. Wie und ob der Plan aufgeht? Das müsst ihr in "Haiferien" selbst herausfinden! Vater-Tochter-Geschichte Das Schöne an Nini Alaskas Buch ist, dass wir mit Marie ein abenteuerlustiges Mädchen in der Hauptrolle haben und dass eine Vater-Tochter-Beziehung im Mittelpunkt steht. Maries Mutter hat sich alleine auf Weltreise gemacht und Marie und Papa zurückgelassen. Es ist toll, das Vater-Tochter-Gespann zu begleiten und ihre Dialog mit feinem Witz zu verfolgen. Nini Alaskas Illustrationen erstrecken sich meist über eine ganze Doppelseite und werden von recht viel Text begleitet. So eignet sich das Bilderbuch perfekt zum Vorlesen, wenn man man so richtig Zeit hat, um in einer Geschichte zu versinken. Wenn den Kindern abends schon halb die Augen zufallen, würde ich es nicht empfehlen. Denn dann schlafen sie entweder ein oder, was viel wahrscheinlicher ist bei der spannenden Geschichte, sind am Ende wieder hellwach! Fazit Wer Lust auf ein Ferienabenteuer ohne Klischees hat und vielleicht sogar Haie mag, ist mit Nini Alaskas "Haiferien" genau auf dem richtigen Dampfer, äh, Segelboot! Das Kinderbuch mit dem mutigen Mädchen, der herzerwärmenden Vater-Tochter-Geschichte und feinem Humor ist perfekt zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren. Die Fakten Haiferien Nini Alaska (Text + Illustration) Tulipan Verlag 48 Seiten Erschienen im Januar 2020 ISBN: 978-3-86429-459-4 Ab 4 Jahren Das Buch ist in jeder lokalen Buchhandlung erhältlich. Kauft lokal ein und unterstützt so eure Buchhändler*innen vor Ort. Website von Nini Alaska PS: Herzlichen Dank an den Tulipan Verlag für das Rezensionsexemplar. Noch mehr von Nini Alaska Hollie & Fux - Nini Alaska (Tulipan, 2019) Like it? Pin it! Magst du diesen Buchtipp? Dann freue ich mich, wenn du ihn auf Pinterest teilst. #Bilderbuch #NiniAlaska #Ferien #Klischeefrei #Familie #Meer #Ostsee #Schweden #Haie #Abenteuer #TulipanVerlag #Familienleben #Väter
- Zwischen Frausein und Muttersein
Drei Frauen, ihr Frausein und ihre Mutterschaft stehen im Zentrum von Laura Vogts zweitem Roman "Was uns betrifft". Eine vielschichtige Suche nach der eigenen Rolle. "Am Tag, als ein Ei auf Kommando des luteinisierenden Hormons ihren rechten Eierstock verliess und sich mit einem Spermium vereinte, sass Rahel in der zweitvordersten Reihe an einer Lesung." (S. 9) Rahel ist 27 Jahre alt und ungewollt schwanger. Der Vater des Kindes hat sich aus dem Staub gemacht. Sie sieht ihren Beruf als Jazz-Sängerin und die Mutterrolle als unvereinbar und setzt ganz auf Letzteres. Der Zufall will es, dass sie den Schriftsteller Boris kennenlernt und ziemlich überstürzt zu ihm aufs Land, in ein grosses Haus in der Ostschweiz, zieht. Rahel stürzt sich voll in ihre Mutterrolle und verbannt die Musik aus ihrem Leben. Schwieriges Zurechtfinden im Muttersein Boris nimmt Rahels Sohn Rico wie sein eigenes Kind an. Später bekommen sie noch das gemeinsame Kind Leni. Die Geburt ist ungleich schwerer als die von Rico und Rahel fühlt sich nach der Geburt leer, kann schlecht eine Beziehung zu ihrer Tochter aufbauen, das Stillen ist ein Kampf. Die emotionalen Defizite - vielleicht ist es auch eine postpartale Depression - überkompensiert sie mit übertriebenem Perfektionismus im Haushalt. Boris weist sie ab, obwohl er objektiv gesehen ein toller umsorgender Vater und verständnisvoller Partner ist. In Rahel steigt aber immer wieder die Befürchtung auf, Boris könnte - wie einst ihr eigener Vater und Ricos leiblicher Vater - plötzlich aus ihrem Leben verschwinden. Gleichzeitig wird klar, dass sie ihr Leben als Sängerin vermisst. Die beiden unterschiedlichen Welten aber auch nicht zusammenbringt. Sie hat Mühe, gleichzeitig Frau und Mutter und sich selbst zu sein, sich neu zu positionieren, ihr Selbst wiederzufinden. "... vor mir der halbierte Körper, in jeder Hälfte stecken noten, die nicht klingen. Da liege ich nun, verstreut in meinen Kindern." (S. 103) Stark sein bis zum Verleugnen? In dieser Phase kommt nun Rahels jüngere Schwester Fenna zu Besuch. Auch sie schwanger, allerdings gewollt. Abstruserweise ist diese Schwangerschaft eine Retourkutsche dafür, dass ihr Freund Luc sie einmal im Wald vergewaltigt hat. Fenna ist eine starke, selbstbestimmte Frau, sieht sich als Feministin. Um dieses Bild von sich aufrechtzuerhalten, rechtfertigt sie die Vergewaltigung, macht ein Machtspiel daraus, in dem sie durchs Schwangerwerden wieder die Oberhand gewinnt. Die Wertung des Ganzen ist uns Leser*innen überlassen. Fennas Auftauchen und ihr Austausch mit Rahel bringen Fragen rund um das Frauenbild und die Rolle der Macht in Beziehungen aufs Tapet. Eine oft abwesende Mutter Die dritte Frau im Bunde ist Verena, die Mutter von Rahel und Fenna. Auch sie trifft später im Haus auf dem Land ein. Rahel, Fenna und Verena konfrontieren sich gegenseitig mit ihren Rollen als Mütter, Töchter, Frauen. Verena hat ihre Mädchen alleine aufgezogen, hat viel gearbeitet und war so für Rahel oft fast genauso wenig greifbar wie ihr abwesender Vater. Zumindest erscheint die Beziehung recht unterkühlt. Verena ging später eine Beziehung mit einer Frau ein. So bringt auch dieser Erzählstrang nochmals viele spannende Fragen ein über Familien- und Rollenmodelle sowie über Beziehungen. Laura Vogt erzählt den Grossteil des Romans mit einer Erzählstimme von aussen, aber jeweils in wechselnden Perspektiven durch die Augen der drei Frauen Rahel, Fenna und Verena. Nur einzelne Tagebuchpassagen bieten eine Innensicht von Rahel. So entsteht ein vielstimmiges, vielschichtiges Bild von den drei Frauen, die wiederum ganz unterschiedliche und sich im Laufe der Zeit ändernde Bilder von sich selbst, von den anderen, vom Frausein und vom Muttersein haben. Fazit "Was uns betrifft" von Laura Vogt ist ein tiefgründiger, psychologischer Roman über das Frausein, mit und ohne Kind, über das Muttersein, mit und ohne Partner*in, mit und ohne berufliche Pflichten oder Erfüllung. Indem die Autorin dieses Spannungsfeld vielstimmig aufzeigt, regt sie sehr zum Nachdenken an über frühere und aktuelle Rollenbilder, feministische Bestrebungen und das Zurechtfinden in sozialen Gefügen. Besonders jungen Müttern kann ich die Lektüre sehr empfehlen, sie hallt lange nach. Die Fakten Was uns betrifft Laura Vogt Zytglogge Verlag 210 Seiten Erschienen am 28.02.2020 Hardcover ISBN: 978-3-7296-5043-5 PS: Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Zytglogge Verlag. Like it? Pin it! Magst du diesen Buchtipp? Dann freue ich mich, wenn du dir den Pin auf Pinterest merkst. #LauraVogt #Zytglogge #Frauen #Feminismus #Familie #Mutterschaft #Geburt #Karriere #familiensache #Roman #SchweizerAutorin
- Ein goldenes Blatt, grüne Nadeln, der schweigende Wald
"Die kleine Waldfibel" von Linda Wolfsgruber entführt uns eine Stunde oder zwei in den Wald und lockt uns damit ganz bestimmt hinter dem Ofen hervor. Gerade ist es hier zwar trüb und nass, aber nicht so kalt, dass ich hinter dem Ofen sitzen würde. Aber ihr wisst natürlich, wie ich das meine. Linda Wolfsgrubers Waldfibel macht nämlich so richtig Lust, nach der Lektüre den Wald selbst zu erkunden. Mit dem Wald durchs Jahr Entlang der vier Jahreszeiten führt uns Linda Wolfsgruber, geboren im Südtirol und lebhaft in Wien, durch das Ökosystem Wald. Dabei erklärt sie uns viel über Laub- und Nadelbäume, über Waldbewohner wie das Eichhörnchen, den Specht oder Borkenkäfer und darüber, wie verschiedene Bäume ein organisches Ganzes bilden. Das Herzstück der Waldfibel bilden die Beschreibungen der häufigsten Baumarten. Wunderschön gestaltet, indem wir sowohl den jungen Baum ohne Laub als auch - auf Transparentblättern - den ausgewachsenen Baum in voller Blätterpracht bewundern können. Die Aquarell- und Tuschezeichnungen von Linda Wolfsgruber sind durch die Buchgestaltung perfekt in Szene gesetzt. Den Wald mit allen Sinnen erleben Der Waldbesuch in Buchform ist aber nicht nur Wissensvermittlung, sondern ganz in der Tradition Joseph von Eichendorffs auch ein intellektueller Waldspaziergang. Eichendorff selbst kommt nicht zu Wort, aber Poetinnen und Poeten wie Heinz Janisch, Hilde Domin oder Erich Kästner. "Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm. Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden." ~ Erich Kästner Neben der eingestreuten Lyrik finden wir auch einfache Rezepte - wie Brennesselaufstrich und Baumkuchen - oder eine Anleitung für eine Maipfeife. Die Buchgestaltung von Christiane Dunkel-Koberg ist nicht nur mit den Transparentblättern, sondern auch mit dem Umschlag in holziger Optik und Haptik ein Gesamtkunstwerk - ganz wie wir es von den kunstanstiftern gewohnt sind! Fazit "Die kleine Waldfibel" von Linda Wolfsgruber ist ein schönes Sachbuch für Waldfreund*innen mit poetischer Ader. Dank dem handlichen Format kann die Waldfibel beim nächsten Waldspaziergang sogar gut mit von der Partie sein! Die Fakten Die kleine Waldfibel Linda Wolfsgruber (Text + Illustration) Christiane Dunkel-Koberg (Buchgestaltung) kunstanstifter 144 Seiten Erschienen am 31.01.2020 Hardcover mit Prägung ISBN: 978-3-942795-92-0 Ab 5 Jahren Dieses Buch erhältst du im lokalen Buchhandel. Unterstütze die örtliche Buchhandlung und kaufe lokal! Website von Linda Wolfsgruber PS: Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an den Verlag kunstanstifter und an Kirchner Kommunikation. Noch mehr #waldbücher bei MINT & MALVE Ich habe anfangs Jahr auf Instagram eure liebsten Waldbücher gesammelt und aus diesem Anlass selbst einige vorgestellt. Das könnte euch auch noch interessieren! Die Wand - Marlen Haushofer (Ullstein) Mikadowälder - Marie-Alice Schultz (Rowohlt) Wald - Doris Knecht (Rowohlt) Holli & Fux - Nini Alaska (Tulipan) Jim Curious - Streifzug durch den Dschungel - Matthias Picard (Reprodukt) Like it? Pin it! Magst du diesen Buchtipp? Dann freue ich mich, wenn du dir den Pin auf Pinterest merkst. #Kunstanstifter #LindaWolfsgruber #Waldbücher #Wald #Natur #Nachhaltigkeit #Umwelt #Umweltschutz #Bäume #Sachbuch #Sachbilderbuch
- Sie hat (nicht immer) Bock
(Werbung) Bei Katja Lewinas Buch "Sie hat Bock" knallt nicht nur das Cover* richtig rein, sondern auch der Inhalt! Sie spricht darin über Sex und was daran auch heute noch sexistisch ist. *Im Bild ist das E-Book. Die Printausgabe lohnt sich in diesem Fall aber eindeutig. Nicht nur der gestreifte Schutzumschlag, sondern auch der eigentliche Umschlag sind ein Hingucker. Fragen über Fragen Habt ihr (Frauen) euch schon mal überlegt, warum ihr euch regelmässig die Beine rasiert? Habt ihr euch schon mal gefragt, weshalb frau mit mehr Sexualpartner*innen, als es dem Schnitt entspricht, direkt zur Schlampe wird? Oder weshalb wir keinen "sinnvollen" Begriff für die weiblichen Geschlechtsorgane haben? Katja Lewina geht diesen und vielen weiteren Fragen rund um die weibliche Sexualität unerschrocken, witzig, direkt und ohne Tabus nach. "Sie hat Bock" basiert auf ihren Kolumnen für verschiedenste Magazine von der Brigitte bis zum Playboy. "Sex wurde über viele Jahrtausende dafür benutzt, um zu unterdrücken, zu beschämen und zu verletzen - und das ist noch immer so." (S. 16) In fast 30 kurzen und knackigen Kapiteln geht sie so ziemlich allen Themen rund um die weibliche Sexualität, die sexuelle Sozialisation und unseren Umgang damit auf den Grund. Hier eine nicht ganz abschliessende Liste, was sie alles anspricht: Sexismus und Beschimpfungen, freie Liebe, Pornos, Masturbation, Gynäkolog*innen-Besuch, sexualisierte Gewalt (#metoo), Orgasmus, Sexarbeit, Unterwerfung und Dominanz, Komplimente, Verhütung, Jungfräulichkeit, Schamhaare und weibliche Säfte, Sexspielzeug und verschiedenste Spielarten von Sex. WTF?! Dabei scheut sie nicht davor zurück, Hand anzulegen, äääh, den Finger auf den Wunden Punkt zu legen. Und sie tut das auch noch herrlich erfrischend, so dass man während dem Lesen selbst alle Hemmungen bzw. Scheuklappen ablegt und sich immer wieder fragt: Ja, warum zum Teufel ist das eigentlich so? Und finde ich das gut? Und wenn nicht, weshalb lasse ich mir diese Ungerechtigkeit eigentlich gefallen? Ja, weshalb habe ich sie bisher noch nicht mal hinterfragt? "Immer wieder war ich mit Typen in der Kiste gelandet, die keine Ahnung zu haben schienen, wie eine Frau untenrum so funktionierte. Das lag sicher nicht an mangelndem Willen. Sondern daran, dass weibliche Sexualität etwas ist, über das man im Laufe der Jahrtausende verdammt viel Bullshit verbreitet hat." (S. 13f.) Wenn Katja Lewina über Sex spricht bzw. schreibt, dann tut sie dies nicht nur - aber auch - mit Bezug auf wissenschaftliche Erkenntnisse, mischt diese mit ihren eigenen Erfahrungen und lotet aus feministischer Perspektive mögliche Lösungen aus. Dabei möchte sie niemandem vorschreiben, wie sie*er ihre*seine Sexualität zu leben hat. Aber sie macht mehr als deutlich, dass sie*er eben frei darüber entscheiden sollte und nicht aufgrund irgendwelcher gesellschaftlicher Konventionen. F* the System Dazu gehört auch, tradierte Muster und patriarchale Strukturen zu hinterfragen und aufzubrechen. Mit ihrer humorvollen und motivierenden Art macht sie denn auch direkt Lust darauf und legt den argumentativen Boden zur sexuellen Emanzipation. "Wie wir unsere Sexualität erleben, was für Wünsche und Fetische wir entwickeln, hängt massgeblich von der Gesellschaft ab, in der wir aufwachsen. Mit anderen Worten: Je weniger Alternativen es zur männlichen Dominanz gibt, desto weniger können wir entsprechende Begierden entwickeln und desto mehr verharren wir in alten Rollenklischees." (S. 85) Das einzige, das mich am Buch gestört hat, ist, dass es mit der Zeit recht wiederholend wird. Das ist bestimmt auf den Umstand zurückzuführen, dass das Buch aus Kolumnen entstanden ist, die natürlich auch für sich alleine funktionieren mussten. Und dafür musste die Autorin jeweils weiter ausholen, das eine oder andere nochmals erklären. Liest man das Buch an einem Stück, fallen einem diese Wiederholungen auf. Liest man es häppchenweise über längere Zeit, fällt diese Kritik aber wohl kaum mehr ins Gewicht. Fazit Katja Lewinas Sachbuch "Sie hat Bock" ist ein äusserst lesenswertes Buch über die weibliche Sexualität - für Frauen und Männer! Es räumt auf mit uralten Vorurteilen und tradierten Vorstellungen darüber, wie Frauen im Bett funktionieren oder - aus männlicher Perspektive - zu funktionieren haben. Mit viel Humor hält uns die Autorin die fortwährenden Ungerechtigkeiten vor Augen, bricht mit falschen Klischees und führt uns aus dem patriarchalen Sumpf auf einen neuen Pfad der sexuellen Selbstermächtigung. Die Fakten Sie hat Bock Katja Lewina Dumont 224 Seiten Erschienen am 18.02.2020 Hardcover ISBN: 978-3-8321-8117-8 Website von Katja Lewina PS: Herzlichen Dank an Dumont für das digitale Rezensionsexemplar, das ich über NetGalley beziehen konnte. PPS: Das PocketBook HD 3 im Bild wurde mir kostenlos zur Verfügung gestellt von PocketBook. Like it? Pin it! Hast du Bock auf "Sie hat Bock" gekriegt? Dann merke dir doch den Pin dazu auf Pinterest. #Sachbuch #Feminismus #KatjaLewina #Dumont #Frauen #Sexualität #Gleichstellung
- Kindern Flügel wachsen lassen
(Werbung/Verlosung) Der 1. Juni ist Internationaler Kindertag. Aus diesem Anlass stelle ich euch ein Buch über Frida Kahlo, die weltberühmte Malerin, vor. Im Rahmen der Aktion "Heute ein Buch!" könnt ihr ein Exemplar dieses Sachkinderbuchs aus der Reihe "Kleine Bibliothek grosser Persönlichkeiten" gewinnen! "Füsse, wofür brauche ich euch, wenn ich Flügel zum Fliegen habe?" ~ Frida Kahlo Eins meiner liebsten Zitate von Frida Kahlo, der weltberühmten mexikanischen Malerin passt gut zum Anlass dieser Buchvorstellung: dem Internationalen Kindertag, der jeweils am 1. Juni gefeiert wird. Der Tag soll auf die Rechte und Bedürfnisse von Kindern aufmerksam machen. Frida ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie viel möglich ist, auch wenn die Ausgangslage alles andere als leicht ist. Wir Erwachsene sollten - wie einst Fridas Vater - unseren Teil dazu beitragen, dass möglichst vielen Kindern Flügel wachsen. Biografie einer berühmten Künstlerin kindgerecht erzählt "Frida Kahlo" aus der Reihe "Kleine Bibliothek grosser Persönlichkeiten" des Laurence King Verlags ist ein Kindersachbuch, das für Kinder ab etwa 8 Jahren leicht verständlich und doch umfassend auf das Leben der mexikanischen Malerin zurückblickt. In angenehm kurzen Texthäppchen von Isabel Thomas und wunderschön fein gezeichneten Illustrationen von Marianna Madriz tauchen wir in Fridas Leben ein. Eingestreut sind auch immer wieder Zitate von Frida selbst, wodurch wir ihre Perspektive hautnah miterleben. "Meine Kindheit war herrlich; denn obgleich mein Vater ein kranker Mann war..., wurde er für mich zu einem unvergleichlichen Vorbild an rücksichtsvoller Zärtlichkeit, an sachkundiger Arbeitsweise ... und vor allem an Verständnisbereitschaft für alle meine Probleme." (S. 15) So begleiten wir Frida durch all ihre Lebensabschnitte. Da geht es um ihre Erkrankung an Kinderlähmung als kleines Mädchen und ihren Umgang mit den Folgen. Wir erfahren, wie sie als ganz kleines Kind die Revolution miterlebt hat, wie sie mit 18 Jahren durch einen schweren Verkehrsunfall erneut für lange Zeit ans Bett gefesselt wird. Wir erfahren, wie sie als Jugendliche war und welche politische Einstellung sie hatte. Später kriegen wir einen Einblick in ihr Leben an der Seite ihres Mannes Diego Rivera - ebenfalls Maler. Und wir sehen, wie sie mithilfe des Malens mit allen Schicksalsschlägen umgeht - von der Kinderlähmung, über den Verkehrsunfall, über ihre Fehlgeburten und die Beziehungswirren mit Diego, bis zum Vermissen ihres Heimatlandes im Exil in den USA. Wie die anderen Bände der Sachbuchreihe "Kleine Bibliothek grosser Persönlichkeiten" verfügt auch dieser Band über ein hilfreiches Glossar und eine Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen von Fridas Biografie im Überblick. Fazit In "Frida Kahlo" zeichnet Isabel Thomas das Leben der bekannten mexikanischen Malerin kindgerecht, aber nie verniedlichend nach. Kinder ab 8 Jahren erhalten in diesem Sachbuch einen spannenden Einblick in ihr Leben voller Herausforderungen, Schmerz und Leid, aber auch voller Lebensfreude, Selbstbewusstsein und Kreativität. PS: Aus der Reihe "Kleine Bibliothek grosser Persönlichkeiten" habe ich auch schon den sehr gelungenen Band über "Anne Frank" vorgestellt. Die Fakten Frida Kahlo Kleine Bibliothek grosser Persönlichkeiten Isabel Thomas (Text) Marianna Madriz (Illustration) Bettina Eschenhagen (Übersetzung aus dem Englischen) Laurence King Verlag 64 Seiten Erschienen am 28.02.2020 Hardcover ISBN: 978-3-96244-109-8 Ab 8 Jahren Das Buch ist im lokalen Buchhandel erhältlich. Kaufe vor Ort, um die Buchhändlerinnen und Buchhändler zu unterstützen. Mehr von Frida Kahlo auf MINT & MALVE Wer hier regelmässig mitliest, wird nicht zum ersten Mal über den Namen Frida Kahlo gestolpert sein. In folgenden Artikeln kommt die mexikanische Künstlerin ebenfalls zu ihrem Auftritt: Frida Kahlo. Little People, Big Dreams - Isabel Sánchez Vegara und Gee Fan Eng (Insel Verlag Berlin, 2019) Frida Kahlo und ihre Tiere - Monica Brown und John Parra (NordSüd Verlag, 2017) Good Night Stories for Rebel Girls I - Elena Favilli und Francesca Cavallo (Hanser, 2017) Verlosung auf Facebook + Instagram Anlässlich der Bloggeraktion "Heute ein Buch!" kannst du bei zahlreichen Buch- und Familienbloggerinnen das jeweils vorgestellte Buch gewinnen. Bei mir kannst du hier in den Lostopf hüpfen für 1 Exemplar von "Frida Kahlo" von Isabel Thomas und Marianna Madriz: Facebook Instagram Die Verlosung läuft ab Freischaltung der Posts am Montag, 01.06.2020 bis Freitag, 05.06.2020 um 23:59 Uhr. Herzlichen Dank an den Laurence King Verlag für das Rezensions- und das Verlosungsexemplar. Folgende Blogs sind ebenfalls dabei bei "Heute ein Buch!". Schau mal bei ihnen rein und versuch dein Glück! kinderbuchlesen.de Grosse Köpfe x-mal anders sein Kinderchaos Familienblog Juli liest Mutter & Söhnchen Geschichtenwolke Kinderbuchblog Heldenhaushalt Biber & Butzemann Familienbücherei Mom's favorites and more Ich wünsche dir einen ganz schönen Kindertag! Deine Eliane Like it? Pin it! Magst du diesen Buchtipp? Dann freue ich mich, wenn du dir den Pin zum Beitrag auf Pinterest merkst. #LaurenceKing #FridaKahlo #Biografie #Bilderbuch #Sachbuch #Sachbilderbuch #Klischeefrei #Kunst #Kreativität #Feminismus
- Die Suche nach dem Licht
Marya Sklodowska war ein aussergewöhnliches Mädchen und eine bewundernswerte Frau. Besser bekannt ist sie unter dem Namen Marie Curie. Ihr Leben und ihre bahnbrechende Arbeit stellen Frances A. Østerfelt und Anja C. Andersen in der eindrücklichen Graphic Novel "Marie Curie - Ein Licht im Dunkeln" vor. Über Marie Curie habe ich an dieser Stelle auch schon berichtet. Ich habe euch die entsprechenden Artikel unten verlinkt. Sie hat mich schon zu Schulzeiten beeindruckt, als ich ihre Biografie gelesen habe. Die Faszination ist geblieben und zum Glück erscheinen immer wieder Bücher, die sich dem Leben und Wirken dieser eindrücklichen Persönlichkeit annehmen. Kindheit, Kampf und Karriere Die Graphic Novel der dänischen Autorinnen Frances A. Østerfelt und Anja C. Andersen ist in fünf Kapitel gegliedert und startet mit Maries bzw. damals noch Maryas Kindheit in Polen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wir erfahren, wie schwierig es damals für Mädchen war, überhaupt Schulbildung zu erhalten. Die Liebe zur Wissenschaft entdeckte Marya durch ihren Vater, der Lehrer war und der sich stark für die Ausbildung seiner Töchter einsetzte. Wir lesen auch viel über die harten Verluste von Marya - sie verlor ihre Mutter und eine Schwester - und von den Entbehrungen, mit denen die Familie im besetzten Polen zu kämpfen hatte. Nach Abschluss der Schule waren Marya und ihre Schwester Bronia als Privatlehrerinnen tätig. Sie arbeitet auf ihren Traum hin, einst nach Frankreich auszuwandern, um dort zu studieren. Um drei Jahre als Gouvernante und eine gescheiterte Liebe reicher, gelang es Marya tatsächlich, ihrer Schwester nach Paris zu folgen. Hier nannte sie sich Marie und war an der Universität Sorbonne eine der wenigen Physikstudentinnen unter lauter Männern. In ihrer Doktorarbeit widmete sich Marie den magnetischen Eigenschaften verschiedener Metalle. Bei dieser Arbeit traf sie auf ihren zukünftigen Ehemann Pierre Curie. Fortan stürzten sich die beiden gemeinsam in die Erforschung radioaktiver Elemente und erhielten 1903 auch gemeinsam den Nobelpreis für Physik. Den zweiten Nobelpreis, diesmal in Chemie, erhielt sie nach Pierres Unfalltod 2011 alleine. So ist sie bis heute der einzige Mensch, der zwei Nobelpreise in unterschiedlichen Disziplinen erhalten hat! Porträt einer kämpferischen Frau Die Autorinnen der Graphic Novel zeichnen diese und alle folgenden Stationen im Leben von Marie Curie eindringlich nach. Im Zusammenspiel mit den Bildern der polnischen Illustratorin Anna Blaszczyk tauchen wir ganz tief ein in die damalige Zeit, in die leidenschaftliche, aufopferungsvolle Suche von Marie nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Immer wieder wird deutlich, wie hart Marie Curie dafür kämpfen musste, als Frau in der Wissenschaft ernst genommen und anerkannt zu werden. Was ausgespart wird, sind die längerfristigen Wirkungen von Maries und Pierres Entdeckungen - wie Hiroshima, Tschernobyl etc. Diese hat sie aber auch nicht mehr erlebt. Im Juli 1934 verstarb sie nach längerer Krankheit und damit endet auch das Buch. Die Illustrationen sind im Collagen-Stil gehalten. Immer wieder sind auch echte Fotos eingearbeitet. Die Graphic Novel arbeitet mit verhältnismässig wenigen Dialogen, vielmehr wird von aussen erzählt. Maries Stimme - oder auch die ihres Vaters und ihrer Schwester - lesen wir in Briefausschnitten. Die Illustrationen sind stark assoziativ. Einige Zusammenhänge werden nur Erwachsenen mit mehr Hintergrundwissen deutlich werden. Einige Anspielungen bleiben wohl auch ihnen verborgen. Das macht das genaue Studieren der Bilder aber auch interessant und tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Fazit Frances A. Østerfelt, Anja C. Andersen und Anna Blaszczyk ist mit "Marie Curie - Ein Licht im Dunkeln" eine eindringliche Graphic Novel über die berühmte Wissenschafterin gelungen. So bringen sie Kindern ab etwa 10 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen sowohl die wissenschaftlichen Zusammenhänge als auch die feministische Komponente von Marie Curies Lebenswerks näher. Übrigens: Marie Curies Leben gibt es derzeit erneut im Kino zu sehen und zwar in Marjane Satrapis Film "Marie Curie - Elemente des Lebens". Marjane Satrapi kennt ihr vielleicht vom Graphic-Novel-Klassiker "Persepolis", den ich auch schon auf dem Blog besprochen habe. Die Fakten Marie Curie Ein Licht im Dunkeln Frances Andreasen Osterfelt und Anja C. Andersen (Text) Anna Blaszczyk (Illustration) Franziska Hüther (Übersetzung aus dem Dänischen) Knesebeck 136 Seiten Erschienen am 06.03.2020 ISBN: 978-3-95728-366-5 Ab 10 Jahren PS: Herzlichen Dank an den Knesebeck Verlag für das Rezensionsexemplar. Noch mehr von Marie Curie bei MINT & MALVE: Marie Curie wird auch in folgenden Büchern porträtiert, die ich auf dem Blog besprochen habe: Wenn nicht ich, wer dann? Grosse Reden, grosser Frauen - Anna Russel (Sieveking, 2019) Marie Curie. Little People, Big Dreams - María Isabel Sánchez Vegara und Frau Isa (Insel, 2019) Good Night Stories for Rebel Girls I - Elena Favilli und Francesca Cavallo (Hanser, 2017) Like it? Pin it! Gefällt dir dieser Buchtipp? Dann freue ich mich, wenn du den Pin zur Graphic Novel auf Pinterest teilst. #Knesebeck #FrancesAndreasenOsterfelt #AnjaCAndersen #AnnaBlaszczyk #MarieCurie #GraphicNovel #StarkeFrauen #Wissenschaft #Forschung #Physik #Chemie #Biografie #Sachbuch #Nobelpreis
- Krass und lustig und lecker!
Wenn ich meine Tochter frage, wie sie "Akissi" findet, sagt sie: "Krass und lustig. Und cool." In diesem Artikel erkläre ich nicht nur, weshalb das auf die Comics von Marguerite Abouet und Mathieu Sapin zutrifft. Ich gebe euch auch ein super leckeres Rezept mit! Akissi aus den gleichnamigen Comics von Marguerite Abouet und Mathieu Sapin lebt in der Elfenbeinküste in Westafrika. Genauer gesagt in der Grossstadt Abidjan. Und da erlebt das kleine Mädchen ganz viele Abenteuer. Akissi muss sich nicht nur mit ihrem grossen Bruder Fofana rumschlagen, der echt fies ist zu ihr. Sie kriegt es auch mit Katzen, Würmern, Läusen und Mäusen zu tun. Und in Band 2 sogar mit einem richtig bösen, gewalttätigen Lehrer. Die Geschichten sind also wirklich krass. Da ist nicht alles heile Welt. Selbstbewusste Heldin mit kreativem Köpfchen Aber Akissi weiss sich zu behaupten und ihr Äffchen Bubu steht ihr treu zur Seite. Sowohl ihrem Bruder bietet sie die Stirn als auch dem bösen Lehrer und allen anderen Widrigkeiten. Dabei findet sie immer kreative, wenn auch oft recht unzimperliche Lösungen und muss auch mal auf kleinere und grössere Notlügen zurückgreifen. Den zuhörenden Kindern macht das natürlich unendlich Spass. Als Mutter muss ich da schon manchmal die Augenbrauen hochziehen und hoffen, dass sich meine Kinder nicht zu viel von Akissi abschauen. Okay, das Selbstbewusstsein, den Mut und die Sicherheit, sich und seine Rechte zu verteidigen, wünsche ich meinen Kindern auch. Aber ich hoffe, sie liefern sich untereinander etwas weniger Kämpfe und spielen weniger fiese Streiche. Die Akissi-Bücher bestehen jeweils aus 14 kurzen Comic-Geschichten. Sie bauen zwar leicht aufeinander auf, aber sind auch einzeln verständlich und in sich geschlossen. Anhand der Geschichten erhält man einen kleinen Einblick ins alltägliche Leben in Abidjan aus der Sicht eines selbstbewussten, witzigen Mädchens der MIttelschicht. Marguerite Abouet ist selbst in der grössten Stadt der Elfenbeinküste aufgewachsen und erzählt in den Büchern von ihren eigenen Kindheitserinnerungen - vom Markt, vom Leben mit ganz vielen Onkeln und Tanten und Kokotas (Kopfnüssen). Besonders cool an Akissi ist, dass sie sich nicht in bestimmte Geschlechterrollen drängen lässt. Sie mag kurze Haare (und holt sich dafür absichtlich Läuse), spielt gerne Fussball und hält mit Fluchwörtern nicht hinter dem Berg. Klar, finden das die Kinder lustig! Bonus-Tracks Am Ende der Bücher findet sich jeweils ein Bonus-Track - wer kennt sie noch von den CDs?! Da werden Begriffe wie Gâte-Gâte erklärt, Rezepte geteilt und eine Anleitung für afrikanische Zöpfe gegeben. Fazit "Akissi", das selbstbewusste, freche, kreative und empathische Schwarze Mädchen, vermittelt uns in den rasanten Comic-Geschichten von Marguerite Abouet und Mathieu Sapin ein facettenreiches Bild des Alltags in einer westafrikanischen Metropole. Akissi ist nicht nur witzig, sondern bricht auch mit Geschlechterklischees. Grosse Leseempfehlung für diese eigenwillige und lustige Heldin! Die Fakten Akissi 1. Auf die Katzen, fertig, los! Marguerite Abouet (Text) Mathieu Sapin (Illustrationen) Ulrich Pröfrock (Übersetzung aus dem Französischen) Reprodukt 96 Seiten Erschienen am 10.10.2018 Hardcover ISBN: 978-3-95640-158-9 Ab 6 Jahren Akissi 2. Vorsicht, fliegende Schafe! Marguerite Abouet (Text) Mathieu Sapin (Illustrationen) Ulrich Pröfrock (Übersetzung aus dem Französischen) Reprodukt 96 Seiten Erschienen am 09.10.2019 Hardcover ISBN: 978-3-95640-205-0 Ab 6 Jahren Alles zu den Kindercomics von Akissi bei Reprodukt. Übrigens: Akissi hat gewissermassen eine grosse Schwester: Aya. Die gleichnamigen Comics stammen von Marguerit Abouet und ihrem Mann Clément Oubrerie und spielen ebenfalls in Abidjan. Mmmmmh, fein, Ziegenköttel! Rezept zum Nachmachen Ziegenköttel mit Kokos. Klingt lecker, oder? Was, findet ihr nicht?! Ist es aber! Ich darf euch hier das Rezept aus Band 1 zur Verfügung stellen. Der perfekte Snack zum Vorlesen witziger Comics! Oder auch einfach für Zwischendurch, wenn man eine echt leckere und seeeehr süsse Stärkung braucht. Wie ihr im Bild seht, sind unsere ersten Ziegenköttel noch etwas bleich ausgefallen, wir üben noch! ;-) PS: Herzlichen Dank an den Reprodukt Verlag für die Rezensionsexemplare und das Zur-Verfügung-Stellen des Rezepts. Black Lives Matter - #ownvoices Im Rahmen der Debatte "Black LIves Matter" sind die Bücher um "Akissi" ein Beispiel für #ownvoices - also ein Buch von Schwarzen Autor*innen über Schwarze Menschen. Solche Stimmen von Schwarzen Menschen und People of Color sind gerade im Kinderbuchbereich noch relativ selten, aber umso wichtiger für ein diversifiziertes, facettenreicheres Bild von einem so vielfältigen Kontinent, der in unserer Wahrnehmung oft hinter dem Schlagwort "Afrika" verschwimmt. Martina vom Bilderbuchwegweiser hat dazu im letzten Herbst einiges unter dem Motto #mehr_als_1_afrika auf Instagram gepostet. Schaut einmal bei ihr rein und entdeckt weitere Bücher von und über Afrika. Like it? Pin it! Magst du diesen krassen Buchtipp oder das leckere Rezept? Dann verbreite deine Begeisterung in den Social Media oder merke dir diesen Pin auf Pinterest. Danke! #MargueriteAbouet #MathieuSapin #ReproduktVerlag #PeopleofColor #PoC #BlackLivesMatter #BücherfürmehrWeltoffenheit #Geschlechterrollen #Klischeefrei #diverseKinderbücher #Diversität #Vielfalt #Bilderbuch #Kinderbuch #Comic #Gender #Alltagsgeschichten #Rezept #Snack #Süssigkeiten
- Zwischen Himmel und Erde
Was habt ihr in der Zeit von Lockdown und Stayhome am meisten vermisst? Lässt man die sozialen Kontakte mal weg, war es bei mir die Weite. Bis zum Horizont blicken zu können. Mit Carolina Celas Kinderbuch "Bis zum Horizont" können wir hier zumindest etwas Abhilfe schaffen. Wenn der Blick im Raum gefangen ist Verbringt man viel Zeit in den eigenen vier Wänden, ist klar, dass der Blick weniger oft in die Ferne schweifen kann. Es fehlt die morgendliche Aussicht auf den nächsten Hügel, der verträumte Blick aus dem Zugfenster, der Ausblick von einer Anhöhe oder aus dem Hochhaus über die Stadt oder über die spiegelglatte Fläche vom Meer. In dieser Situation oder auch generell bei Sehnsucht nach Weite oder Fernweh kommt Carolina Celas Bilderbuch "Bis zum Horizont" gerade recht. Mit diesem poetischen Kinderbuch begeben wir uns auf Entdeckungsreise. Wir schauen aus dem Fenster an den nächsten Bergkamm. Blicken durchs Fernglas über den Fluss. Wir suchen den Horizont - die Linie zwischen Himmel und Erde. Mal finden wir sie, mal verschwindet sie. Aber erreichen können wir sie nie. Mal ist der Horizont eine gerade Linie, mal eine Mauer, mal ein Hügelzug, mal ein Gebüsch, das wir gerade zurechtstutzen. Diese Linie zieht sich durch Der optische Clou an der Sache: Durch das ganze Bild zieht sich eine waagrechte Linie. Manchmal ist sie gleichzeitig der Horizont, manchmal aber auch nicht. Zudem entdecken wir in der bunten, grafischen Bildwelt von Carolina Celas immer wieder witzige Details: So zeigt das Bild an der Wand genau den Ausschnitt vom Berg, den wir nicht sehen. Der Horizont im Museum ist eigentlich gar nicht zu sehen, würden nicht alle Pullover auf derselben Höhe beginnen. Elefanten laufen nicht nur über Brücken, sondern verstecken sich auch im Blumentopf und neben Menschen machen hier auch Katzen Yoga. Fazit Carolina Celas bringt mit ihrem Bilderbuch "Bis zum Horizont" nicht nur Weite ins Wohnzimmer. Sie macht auch deutlich, dass immer von unserer Perspektive abhängt, wie wir die Landschaft, Gebäude und Räume wahrnehmen. Eine philosophische Reise entlang einer ganz besonderen Linie - dem Horizont! Geeignet ab 4 Jahren, aber umso augenöffnender, je älter die Leser*innen werden. Die Fakten Bis zum Horizont Carolina Celas (Text + Illustration) Claudia Stein (Übersetzung aus dem Englischen) Kleine Gestalten 40 Seiten Erschienen am 05.02.2020 Hardcover ISBN: 978-3-89955-839-5 Ab 4 Jahren PS: Herzlichen Dank an Kleine Gestalten und Kirchner Kommunikation für das Rezensionsexemplar. Like it? Pin it! Würdest du auch gerne in die Ferne schweifen? Dann speichere dir doch den Pin zum Bilderbuch auf Pinterest ab! #KleineGestalten #beyondthehorizonbook #CarolinaCelas #Horizont #Philosophisches #Poetisches #Kinderbuch #Bilderbuch #Perspektive #Weite #Fernweh
- Vater-Tochter-Sommer-Abenteuer
Väter stehen in Kinderbüchern öfter in der zweiten Reihe. Nicht so in Lizzy Stewarts neustem Bilderbuch "Auf zur Schatzinsel!". Was das ungleiche Vater-Tochter-Gespann in diesem Sommerbuch erlebt, erzähle ich euch in diesem Blogbeitrag. Gleich und gleich gesellt sich gern? Mathilda und ihr Papa sind ein tolles Duo, aber sie sind sehr gegensätzlich. Sie schnell, er langsam. Sie ordentlich, er chaotisch usw. Klar, dass diese Verschiedenheiten nicht nur viel Spass bedeuten, sondern auch für einigen Zündstoff sorgen. Eines Tages sind die beiden am Strand. Mathilda hat eine Schatzkarte und möchte sich sofort auf machen, den Schatz zu suchen und zu finden. Und auf keinen Fall möchte sie sich ablenken oder gar vom Weg abbringen lassen! Wenn da nur nicht ihr Papa wäre! Stadt nach Mathildas Anweisungen zu rudern, schaut er lieber ins Wasser. Statt das Ziel im Auge zu behalten, bewundert er irgendwelche Felsen im Meer. Und dann möchte er auch noch eine Abkürzung nehmen! Ihr kennt das Problem mit Abkürzungen? Genau. Meist führen sie auch nicht schneller zum Ziel. Aber die beiden haben Glück und landen am Ufer der Schatzinsel. Da beschliessen sie, ihren jeweils eigenen Weg zu gehen. Und klar, Papa lässt sich wieder von allem Möglichen ablenken, während Mathilda zielstrebig auf den Schatz zusteuert. Wer den Schatz wohl zuerst entdeckt? Die Tochter sagt, wo's lang geht! Lizzy Stewart erzählt uns in ihrem Bilderbuch "Auf zur Schatzinsel!" wieder eine wunderbare Geschichte, die mehr vermittelt als ein sommerliches Abenteuer oder eine spannende Schatzsuche. Da geht es auch um die Beziehung zwischen Vater und Tochter, um unterschiedliche Eigenschaften und wie sich zwei ganz unterschiedliche Menschen ergänzen können. Was am Ende zählt, ist, dass sich beide akzeptieren wie sie sind und den/die jeweils andere*n wertschätzen. Dann kann nämlich ganz Überraschendes passieren! Toll ist auch, dass die Kinderbuchautorin die üblichen Rollen verdreht: Der Papa ist verträumt, lässt sich von allem aufhalten. Die Tochter hat das Heft in der Hand, ist zielstrebig und pflichtbewusst. Exotisch bunte Bildwelt Lizzy Stewart hat ihr Vater-Tochter-Abenteuer in den buntesten Farben illustriert. Da gibt es Bilder, die ganze Doppelseiten füllen und kleinere freigestellte Szenen auf weissem Hintergrund. Besonders gefallen mir die üppigen Tier- und Pflanzenwelten. Der Text ist schön in die Bilder eingepasst und die variable Schriftgrösse macht es den Vorleser*innen leicht, die Höhepunkte auch entsprechend zu betonen. Fazit Lizzy Stewart präsentiert mit "Auf zur Schatzinsel!" eine empathische Vater-Tochter-Geschichte mit schöner Botschaft, farbenprächtigen Bildern und einer Prise Abenteuer. Genau das Richtige für das abendliche Vorleseritual in den Sommerferien! Die Fakten Auf zur Schatzinsel! Lizzy Stewart (Text + Illustration) Seraina Maria Sievi (Übersetzung aus dem Englischen) orell füssli 32 Seiten Erschienen am 13.03.2020 Hardcover ISBN: 978-3-280-08012-2 Ab 4 Jahren Like it? Pin it! Magst du diesen sommerlichen Buchtipp? Dann merke dir den Pin dazu auf Pinterest. #LizzyStewart #orellfüssli #Abenteuer #Bilderbuch #Kinderbuch #Familiensache #Vater #Tochter #Gegensätze #Meer #Schatzsuche #Klischeefrei #StarkeMädchen
- Kalle und Elsa erobern das Weltall
Das Erfolgsduo "Kalle und Elsa" geht in die dritte Runde! Im neusten Band vom Schwedischen Duo Jenny Westin Verona und Jesús Verona übernachtet Kalle bei Elsa - was für ein Abenteuer! "Kalle und Elsa" haben mich ja bereits mit ihrem ersten Abenteuer begeistert, in dem sie einen spannenden freien Tag im Garten erleben. Und auch der Nachfolger "Kalle und Elsa. Ein Sommerabenteuer" konnte überzeugen. Klar, dass auch "Kalle und Elsa lieben die Nacht" hier einziehen musste! Auswärts übernachten Im dritten Band der klischeefreien Kinderbuch-Reihe übernachtet Kalle bei Elsa. Natürlich haben sie vor dem Schlafen noch viel vor! Sie wollen eine Rakete bauen, ins Weltall fliegen, ganz viele Chips und Süssigkeiten essen. Was halt alles dazugehört zu einer waschechten Übernachtungsparty. Sie bauen also drauf los, packen Proviant ein und drehen dann eine Runde im Weltall. Dem Meteorregen weichen sie selbstbewusst aus und landen dann auf dem Mond. Ob es Mondtiere gibt? Elsa ist sich nicht sicher, aber "auf jeden Fall einige Nachteulen, Mondsüchtige und vielleicht den einen oder anderen Weltraumaffen.", meint sie. Elsa ist auch im dritten Abenteuer der beiden die Anführerin, die Wagemutige. Selbst als sie in einem schwarzen Loch verschwindet, möchte sie nicht von Kalle gerettet werden: "...ich brauche nicht gerettet zu werden. Ich bin stark wie eine Supernova!" Elsas Papa nimmt die recht wilde Party zum Glück sehr gelassen. Als liebe Nachteule sorgt er für die Verpflegung der Weltraumtruppe. Im gemütlichen Chaos lassen die beiden den Abend ausklingen. Knallbunt und wild illustriert Jesús Verona hat die abenteuerliche Geschichte von Jenny Westin Verona wieder knallbunt und ohne Geschlechterklischees illustriert. Im Weltall wird's fast etwas psychedelisch. Für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten, aber die doppelseitigen Bilder machen auf jeden Fall gute Laune und strotzen nur so vor Fantasie! Mit viel Fantasie jenseits von Geschlechterstereotypen und Helikoptereltern Auch im dritten Bilderbuch überzeugt das Duo Jenny Westin Verona und Jesús Verona mit einer diversen Geschichte und Illustrationen voller Fantasie: Kalle ist eine Person of Color, bei Elsa ist "nur" der Papa zuhause und kümmert sich um alles, ohne zu helikoptern. Elsa ist äusserst selbstbewusst und weiss, was sie will, zum Beispiel Ingenieurin sien. Und Kalle trägt wie in allen Büchern gerne Pink (apropos Farben: Schaut euch auch meine Besprechung zu "Disco" an). In dieser Hinsicht ist auch das neuste Abenteuer von "Kalle und Elsa" sehr gelungen. Betrachte ich die ganze Reihe, wünsche ich mir allerdings für Band 4 mal etwas Neues. Denn das Strickmuster ist zumindest für mich als Vorleserin immer dasselbe und deshalb wenig überraschend. Fazit "Kalle und Elsa lieben die Nacht" erzählt eine fantasievolle Geschichte vom Übernachten bei einer Freundin. Jenny Westin Verona und Jesús Verona bieten uns mit ihrem Bilderbuch einmal mehr ein Abenteuer ohne Klischees, dafür mit viel Diversität und ein bisschen kreativem Chaos. Für Weltraumforscherinnen und Mondabenteurer ab 3 Jahren eine absolute Leseempfehlung! Die Fakten Kalle und Elsa lieben die Nacht Jenny Westin Verona (Text) Jesús Verona (Illustration) Karl-Axel Daude (Übersetzung aus dem Schwedischen) Bohem Press 32 Seiten Erschienen am 14.05.2020 ISBN: 978-3-95939-091-0 Ab 3 Jahren Dieses Buch erhältst du in jeder Buchhandlung in deiner Nähe! Bitte unterstütze den lokalen Buchhandel. Auch wenn du online kaufst, kannst du das lokal tun - zum Beispiel im Online-Shop deiner Buchhandlung des Vertrauens. PS: Herzlichen Dank an Bohem Press (Coppenrath) für das Rezensionsexemplar! Like it? Pin it! Magst du diesen klischeefreien Buchtipp? Dann freue ich mich, wenn du dir den Pin dazu auf Pinterest merkst. Du hilfst damit, diverse Kinderbücher sichtbarer zu machen! #Klischeefrei #diverseKinderbücher #Bohem #JennyWestinVerona #JesúsVerona #Bilderbuch #Kinderbuch #Diversität #PeopleofColor #Vielfalt #Übernachten #Fantasie #Weltall #Weltraum #Nacht

















