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  • Früh übt sich, was ein Bücherwurm werden will

    Das Sprichwort «Früh übt sich, was ein Meister werden will» gilt auch für künftige Leserinnen und Leser. Das Üben beginnt in diesem Fall nicht mit dem Schulstart, sondern viel früher mit dem Vorlesen. Im Interview mit Anita Müller vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM gehe ich den Vorteilen des Vorlesens nach. Und ihr könnt ein Buchstartpaket gewinnen! «Kinder, die von Anfang an mit Büchern aufwachsen, sind im Vorteil.» sagt Buchstart Schweiz – eine gemeinsame Initiative der Stiftung Bibliomedia Schweiz und des Schweizerischen Instituts für Kinder- und Jugendmedien SIKJM (vgl. Blogbeitrag zum Thema Buchstart). Weshalb das so ist, welche Bücher für die Kleinsten empfehlenswert sind und wie das Vorlesen ab Geburt gelingt, habe ich Anita Müller gefragt. Sie ist Direktorin des SIKJM und damit sozusagen oberste Chefin des ersten Schweizer Vorlesetags am 23. Mai. MINT & MALVE: Frau Müller, ich freue mich, dass Sie sich für dieses Interview im Rahmen meiner Blogparade «Im #vorlesefieber mit MINT & MALVE» zur Verfügung stellen und aus Ihrer Erfahrung mit Kinder- und Jugendmedien sowie mit der Leseförderung berichten. Welches ist Ihre erste Erinnerung ans Vorlesen? Das sind kuschelige Momente auf dem Sofa mit meiner Mutter und meiner kleinen Schwester. «Joggeli söll ga Birli schüttle!», «Zottel, Zick und Zwerg»… Ich erinnere mich aber auch, wie gebannt ich vor dem Plattenspieler Trudi Gerster lauschte, die «Hänsel und Gretel» erzählte! Vorlesen sollte ganz früh beginnen, weshalb? Die ersten Jahre sind zentral für die sprachliche Entwicklung. Kinder, denen von klein auf regelmässig vorgelesen wird, verfügen über einen grösseren Wortschatz, sie werden mit sprachlichen Strukturen vertraut, entwickeln ihr Vorstellungsvermögen und vor allem: Sie erleben die Freude am Buch und an Geschichten. All dies sind wichtige Voraussetzungen und Kompetenzen für den späteren Leseerwerb. Und deshalb braucht es einen Schweizer Vorlesetag? Es gibt immer noch viel zu viele Kinder, denen nur selten oder gar nie vorgelesen wird. Der Schweizer Vorlesetag hat deshalb Kampagnencharakter: Wir wollen öffentlichkeitswirksam ein Zeichen setzen und vor allem auch Bevölkerungskreise für das Vorlesen gewinnen, die das bisher zu wenig pflegen. Unsere Hauptpartner famigros und 20 Minuten, Promis und ein grosses Netzwerk an Partnerorganisationen helfen uns dabei. Ich höre von Eltern in meinem Umfeld ab und zu: «Ich lese nicht gerne vor. Ich kann das nicht gut.» Was raten Sie unsicheren Eltern? Bleiben Sie locker, es geht beim Vorlesen nicht um Perfektion! Nehmen Sie sich Zeit und Ruhe, suchen Sie sich mit Ihrem Kind einen gemütlichen Platz und lesen Sie in der Sprache vor, in der Sie sich am wohlsten fühlen. Wichtig sind das gemeinsame Erleben einer Geschichte und die Aufmerksamkeit, die Sie Ihrem Kind schenken. Welche anderen Tipps sorgen dafür, dass das Vorlesen gelingt? Machen Sie aus dem Vorlesen ein kleines tägliches Ritual – vor dem Schlafengehen oder über Mittag zum Beispiel. Versuchen Sie, die Geschichte zum Leben zu bringen: Verändern Sie je nach Figur Ihre Stimme, sprechen Sie mal leiser, mal lauter, machen Sie Pausen, setzten Sie Mimik ein, beziehen Sie beim Erzählen Ihr Kind ein mit Fragen und Blickkontakt. Und wenn das Kind dieselbe Geschichte zum x-ten Mal schon wieder hören will: Machen Sie mit. Wiederholungen sind wichtig für das Kind und jedes Mal wird es dabei etwas Neues hören, sehen und lernen (alle Tipps auf einen Blick). Was könnten denn der Staat, Private, Bibliotheken, Buchhandel oder Verlage noch tun, um das Vorlesen zu fördern? Private: Just do it! Bibliotheken bieten schon viel an. Allgemein würde ich jedoch anregen, dass in Bibliotheken und Schulen nicht nur für die ganz Kleinen vorgelesen wird, sondern auch für ältere Kinder. Das Vorlesen bleibt wirksam und motivierend, auch über das Kleinkindalter hinaus. Der Staat kann mithelfen, die Eltern zu sensibilisieren, er kann Vorleseinitiativen unterstützen… Was macht für Sie das ideale Kinderbuch aus? Das ideale Kinderbuch ist das, welches im Moment am besten zu Ihrem Kind passt. Jedes Kind ist unterschiedlich und hat unterschiedliche Vorlieben und Interessen. Eine gute Idee ist deshalb, das Vorlesebuch mit Ihrem Kind gemeinsam auszuwählen. Lassen Sie sich gemeinsam ganz einfach von der Lust auf ein bestimmtes Buch leiten! Zum Abschluss nimmt mich natürlich noch wunder, welches denn Ihre drei liebsten Kinderbücher für die Kleinsten sind. Das ändert sich ständig, denn jedes Jahr erscheinen viele neue, tolle Bücher. Für die Kleinsten veröffentlichen wir jeweils jährliche Empfehlungen. Drei persönliche Tipps, auch für schon etwas ältere Kinderbuchbegeisterte: «Marta & ich» von It’s raining elephants; «Pass auf mich auf» von Lorenz Pauli; «Nur ein Tag» von Martin Baltscheit. «Marta & ich» gehört auch zu meinen Favoriten aus dem letzten Jahr (zum Blogbeitrag)! Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg mit dem ersten Schweizer Vorlesetag am 23. Mai. Ich hoffe, es wird der erste in einer langen Reihe von Schweizer Vorlesetagen sein! Anita Müller leitet seit 2014 das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM. Frühere Tätigkeiten beinhalten die Leitung von swisspeace, die Leitung des Pro Helvetia-Regionalbüros in Kairo und eine Tätigkeit in der internationalen Kulturvermittlung bei der Erklärung von Bern. Anita Müller promovierte an der Universität Zürich in Geschichte und studierte Arabische Sprache und Literatur. Wer mehr über die Wirkung des «Vorlesens» erfahren will, dem sei der Artikel von Maria Becker in der Fachzeitschrift Buch&Maus (März 2018) empfohlen. Fünf meiner liebsten Bilderbücher für Kinder ab 12 Monaten findet ihr im Blogbeitrag «Starkes aus Pappe». Das SIKJM setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der jedes Kind die Chance hat, mit guten Geschichten und Büchern zu wachsen. Das Institut gehört mit seinen Projekten zur Förderung der Sprach- und Lesekompetenzen von Kindern zu den Pionieren der Leseförderung und der Family-Literacy-Initiativen. Das SIKJM ist die einzige Organisation in der Schweiz, die sich auf Kinder- und Jugendliteratur in allen Medien spezialisiert. Es verfügt über eine einmalige Spezialbibliothek, widmet sich der Erforschung der Kinderliteratur, bietet Weiterbildungen und Beratungen an und entwickelt Projekte zur Leseförderung. Zu den herausragenden Projekten gehört neben dem Schweizer Vorlesetag die seit über 25 Jahren durchgeführte Schweizer Erzählnacht, die Buch-Initiative "Buchstart" und das preisgekrönte, interkulturelle Projekt "Schenk mir eine Geschichte". Vorlesen braucht deine Stimme! Mach am 23. Mai 2018 am ersten Schweizer Vorlesetag mit: Lese in deiner Familie, in einer Schule, einem Kindergarten oder einem anderen Vorleseort eine Geschichte vor und trage dich auf der Website ein. Jeder Eintrag zählt! Der vom SIKJM initiierte Schweizer Vorlesetag ist ein nationaler Aktionstag, der zeigt, wie wichtig und schön Vorlesen ist. Denn regelmässiges Vorlesen schafft nicht nur Nähe, sondern unterstützt Kinder auch in ihrer Entwicklung. Kinder, denen täglich vorgelesen wird, haben einen grösseren Wortschatz und sie lernen leichter lesen und schreiben. Im #vorlesefieber mit MINT & MALVE: Anlässlich des ersten Schweizer Vorlesetags vom 23. Mai 2018 findet bei MINT & MALVE die Blogparade #vorlesefieber statt. Mit Beiträgen rund ums Vorlesen zeige ich vom 11. April bis zum 23. Mai 2018, wie wichtig und schön das Vorlesen ist, wie viel Spass und spannende Stunden Kinderbücher den Kindern und ihren Bezugspersonen bringen. Du bist selber Blogger oder Autorin für ein Online-Magazin? Dann nimm an der Blogparade teil und zeige, was Vorlesen für dich bedeutet – egal, ob mit Kinderbuchtipps, Tipps zum Vorlesen, Einrichtungstipps für die Vorleseecke, einem DIY oder Rezepten rund ums Buch. Deinen Ideen sind keine Grenzen gesetzt! Die Details und die bisherigen Beiträge zur Blogparade findest du im Auftaktbeitrag. Verlosung: 2 x Buchstartpaket gewinnen! Unter allen neuen Abonnentinnen und Abonnenten meines Newsletters verlose ich bis Freitag, 20. April 2018, 23:59 Uhr, zwei Buchstartpakete. Die Teilnahme ist nur für erwachsene Personen aus der Schweiz möglich. Viel Glück! Herzlichen Dank an Bibliomedia Schweiz für die Verlosungsexemplare. Mehr über das Projekt "Buchstart" und das Bilderbuch "Nori geht schlafen" erfahrt ihr im Blogbeitrag.

  • Magischer, märchenhafter Orient

    Heute tauchen wir mit Franziska Meiners' "Das Flüstern des Orients" ein in die magischen Volksmärchen des Nahen Ostens, begleitet von einem passenden Rezept für ein orientalisches Couscous von Miss Broccoli! Riecht ihr schon Kurkuma, Kardamom und Zimt und schmeckt die süssen Datteln auf der Zunge? Hört ihr den Geist in der Flasche? Dann viel Vergnügen mit diesem kulinarisch-märchenhaften Beitrag. Märchen aus dem Morgenland Klar, den gestiefelten Kater kennen wir alle, Hänsel und Gretel, Schneewittchen und Rotkäppchen auch. Die Liste uns bestens bekannter Märchen könnten wir wohl noch lange weiterführen, haben wir sie doch früher alle von unseren Eltern vorgelesen bekommen oder auf Kassetten gehört. Zu verdanken haben wir die schriftliche Überlieferung dieser Volksmärchen v.a. den Gebrüdern Grimm. Aber wie sieht es mit Märchen aus dem Orient aus? Mir fallen da auf Anhieb nur "Alibaba und die 40 Räuber" oder "Aladin und die Wunderlampe" ein. Eine magere Ausbeute. Da kommt "Das Flüstern des Orients. Arabische Märchen zum Vorlesen und Entdecken" der jungen deutschen Illustratorin und Designerin Franziska Meiners wie gerufen! Ein kultureller Schatz Wie uns Franziska Meiners im Vorwort erklärt, erzählten früher Hakawati, Geschichtenerzähler, in den Kaffeehäusern der nahöstlichen Städte allabendlich traditionelle Märchen und Legenden. Doch diese Tradition verlor sich über die Jahre. Die traditionsreichen, magischen Geschichten werden allerdings immer noch von Generation zu Generation weitererzählt und weiterentwickelt. Franziska Meiners hat nun sechs von ihnen nacherzählt und kunstvoll illustriert. Von Ghouls und Dschinns Auch die arabischen Märchen beginnen mit dem bekannten "Es war einmal...", "Es lebte einst..." oder "In Beirut erzählte man sich...". Und schliessen schon mal mit "Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende". Neu ist für uns teilweise das Personal: In den sechs ausgewählten Erzählungen begegnen wir typisch arabischen Märchenfiguren wie dem Ghoul, einem furchterregenden Wüstenmonster, oder dem Dschinn, einem unsichtbaren Geschöpf, das gut oder böse sein kann. Der König ist hier teils der Sultan und der Richter ein Kadi. Besonders gefällt mir in der Auswahl die kurze Erzählung "Das Geheimnis des schwarzen Kleides", weil hier eine starke und intelligente Frau ihren Auftritt hat. Und in "Das kleine Kamel" schläft Prinzessin Mayla zwar ähnlich wie unsere "Prinzessin auf der Erbse" auf sieben Matratzen und unter sieben Decken, aber um ihren Mann wiederzufinden, wagt sie sich unerschrocken in die Unterwelt, ins Lande der Dschinn. Insgesamt sind die Märchen wunderbar fliessend geschrieben, ziehen einen sofort in Bann und vermitteln die Magie des Orients. Kunstvolle Illustrationen, Wissenswertes und Mitmachseiten Ihr ahnt es, angesprochen hat mich an dem Buch von Beginn an nicht nur der Inhalt, sondern auch die wunderschönen, modernen Illustrationen von Franziska Meiners. Die Bilder sind in Rot und Blau gehalten, nur ab und zu hat sich ein wenig Gold dazwischen geschlichen. Der Stil erinnert an Linol- oder Holzschnitte und abstrahiert stark. In den Bildern wird besonders deutlich, dass sich die Märchen nicht bei uns, sondern im Orient abspielen: Wir sehen die berühmten arabischen Fliessen, Kopftücher und lange Gewänder, "Aladinschuhe" und Palmen. Ebenfalls toll finde ich die sehr aufschlussreichen Informationen rund um die Geschichten. Ein Wörterverzeichnis erklärt die für die Kinder (und Erwachsenen) weniger geläufigen Begriffe. Zwei Seiten informieren über die Begriffe Naher Osten, Orient und Morgenland. Da erfahren wir auch, dass viele unserer Märchenmotive (vielleicht ja auch die vielen Matratzen der Prinzessin auf der Erbse) von den muslimischen Kulturen geprägt wurden. Auf den Mitmachseiten können die Kinder sich mit der arabischen Schrift auseinandersetzen oder Märchenfiguren ausmalen. Fazit Mit "Das Flüstern des Orients" gelingt es Franziska Meiners, uns die Magie arabischer Märchen näherzubringen und uns so einen Einblick in die Kultur des Morgenlandes zu geben. Die Geschichten sind knackig und unkompliziert geschrieben, sind spannend und gefühlvoll und überhaupt nicht angestaubt. Wunderbar ergänzt werden die Geschichten von den modernen, reduzierten Illustrationen, die ebenfalls zur Kulturvermittlung beitragen. Ich habe es gehört, das Flüstern des Orients und würde nun am liebsten gleich weiterlesen. PS: "Das Flüstern des Orients" wurde von der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur zum Kinderbuch des Monats April gewählt. PPS: In der Westfalenpost könnt ihr ein interessantes Interview mit Franziska Meiners lesen. Die Fakten Das Flüstern des Orients Franziska Meiners (Text + Illustration) NordSüd Verlag 112 Seiten Erschienen am 12.01.2018 ISBN: 978-3-314-10429-9 Ab 6 Jahren Einsicht ins Buch bei NordSüd (im Frühjahrsprogramm 2018) NordSüd auf Facebook Franziska Meiners auf Instagram Website von Franziska Meiners Übrigens: Im Rahmen der laufenden Blogparade "Im #vorlesefieber mit MINT & MALVE" tauchen wir in Woche 3 (ab dem 30. April) noch tiefer ein in die Märchenwelt - unter anderem mit einem Experteninterview zum Thema. Aber jetzt hattet ihr bestimmt dauernd den Duft des Orients in der Nase und seid gespannt auf das Rezept fürs Couscous von Miss Broccoli. Auf Ihrem Blog findet ihr heute ein orientalisches Orange-Dattel-Dessert - die ideale Ergänzung zum Hauptgericht und zum Buch! ;-) Orientalisches Couscous mit Cashews von Miss Broccoli - Mama- und Foodblog Rezept für 4 Personen: 200 g Quinoa (Alternativ: Couscous) 1 gehäufter EL Rosinen Ca. 2 Tassen Wasser 1 TL Bouillon 1 Messerspitze Zimt 1 Messerspitze Kardamom 1 Messerspitze Kurkuma 3-4 Nelken (diese später wieder rausnehmen) 1 EL Rapsöl Für die Sauce: 1 Dose Pellati gehackt 1 EL Rapsöl 2 Knoblauchzehen, gepresst ½ Zwiebel 1 grosse Karotte, in Stäbchen geschnitten 2 EL Cashewkerne Ca. 150 g Kürbis (am besten Butternut) in Kugeln ausgelöffelt 1/3 Zimtstange 1 Messerspitze Kardamom oder 3-4 Kardamom Hülsen Salz, Pfeffer 1 Messerspitze Cayennepulver Datteln Zubereitung: Das Quinoa mit dem Wasser, Bouillon, Öl und den Gewürzen aufkochen und nach Anleitung leicht köcheln lassen. Etwa nach 10 Minuten die Rosinen dazugeben. Wer keine Rosinen mag, kann auch Datteln oder gedörrte Aprikosen nehmen. Für die Sauce: Das Öl in der Pfanne heiss werden lassen. Den Knoblauch kurz andünsten und die Pellati dazu giessen. Nun die geschnittenen Karotten und Cashews dazugeben und alles ca. 5 Minuten köcheln lassen. Dann die Zimtstange (ganz), die restlichen Gewürze und die Kürbisbällchen dazu geben. Alles so lange auf niedriger Stufe köcheln, bis das Quinoa gar ist. Dann die Zimtstange entfernen. Das Quinoa in eine Teller anrichten, ein Loch in der Mitte machen. Die Sauce in das Loch geben. Die Datteln in Streifen schneiden und als Deko darüber streuen. Variante: Anstelle von Cashews, Kichererbsen oder Tofuwürfel in die Sauce geben. Ich habe das Rezept natürlich getestet (in der Variante mit Couscous, Cashews und Tofu) und kann euch sagen, es hat hervorragend geschmeckt! Gefehlt hat nur ein leckerer Nachtisch! Also ab zum orientalischen Orange-Dattel-Dessert! Lasst es euch schmecken!

  • Blogparade: Im #vorlesefieber mit MINT & MALVE

    Am 23. Mai 2018 findet erstmals der Schweizer Vorlesetag statt. Aus diesem Anlass mache ich mit meiner Blogparade "Im #vorlesefieber mit MINT & MALVE" auf die Bedeutung des Vorlesens und auf den Vorlesetag aufmerksam. Und ihr könnt mitmachen! Vorlesen kann so viel: Vorlesen lässt die Kinder neue Welten entdecken. Vorlesen schafft Geborgenheit. Vorlesen fördert die Sprachentwicklung und erleichtert später das Lesen. Vorlesen regt die Fantasie an. Vorlesen löst Diskussionen aus, bringt zum Nachdenken und zum Lachen. Schweizer Vorlesetag Um zu zeigen, wie wichtig und schön Vorlesen ist, findet am 23. Mai 2018 erstmals der Schweizer Vorlesetag statt. Das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM organisiert den nationalen Aktionstag in Kooperation mit famigros, 20 Minuten, kibesuisse, dem Verein der Leseanimatorinnen, dem Netzwerk Kinderbetreuung, dem Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband und vielen weiteren Partnern. Auf der Website des Schweizer Vorlesetags findet ihr hilfreiche Tipps zum Vorlesen und könnt euch selber als Vorleserin oder Vorleser eintragen. Im #vorlesefieber – zeige, was dir Vorlesen bedeutet! Mit der Blogparade #vorlesefieber in Zusammenarbeit mit dem SIKJM möchte ich bis zum 23. Mai 2018 die Freude am Vorlesen vermitteln und andere anstecken. Hier bei MINT & MALVE biete ich jede Woche einen spannenden Beitrag zum Thema Vorlesen: In Interviews und Gastbeiträgen geben euch Expertinnen rund ums Vorlesen und Kinderbücher interessante Einblicke in die Welt der Kinder- und Jugendmedien, Tipps zum Vorlesen und so manchen Kinderbuchtipp. Damit wir aber so richtig viele Leute erreichen – am besten alle Schweizer Eltern mit dem #vorlesefieber infizieren –, brauche ich euch! Erzählt in einem Blogbeitrag über euren Bezug zum Vorlesen. Ihr seid völlig frei in der Themenwahl. Hier ein paar Beispiele zur Inspiration: Mein liebstes Vorlesebuch aus der Kindheit Schön gemütlich: unsere Vorleseecke Unsere fünf besten Kinderbuchtipps Deshalb lieben wir Vorlesen Die besten Snacks für den Vorleseabend Schön eingeräumt: Kinderbücher prominent platziert – ein IKEA-Hack Wie Vorlesen mit Kindern unterschiedlichen Alters gelingt Vorlesen 2.0 – unsere liebste Kinderbuch- und App-Kombination Spezielle Vorlesetechniken und Hilfsmittel zum Vorlesen (z.B. die Erzählschiene) Vorlesen: Bei uns war das gar nicht so einfach Kinderbücher mit Geschlechterklischees? Nein danke! Du siehst, egal ob Familienbloggerin, Buchblogger, Interior- oder Lifestyle-Bloggerin, Foodblogger oder DIY-Bloggerin, das Thema "Vorlesen" kennt keine Grenzen! Und so wirst du Teil der Blogparade #vorlesefieber Poste zwischen dem 11. April und dem 23. Mai 2018 einen Blogbeitrag zum Thema "Vorlesen". Nenne den Titel der Blogparade und die Initiatorin MINT & MALVE im Blogpost und verlinke auf diesen Beitrag. Bildmaterial findest du am Ende des Beitrags. Informiere MINT & MALVE per Kommentar unter diesem Beitrag und/oder per Mail über deinen Blogbeitrag. Verwende bei Social Media Posts den Hashtag #vorlesefieber (und noch besser: markiere MINT & MALVE). Verlinke auch gerne auf den Schweizer Vorlesetag und verwende den offiziellen Hashtag #schweizervorlesetag. Trage dich auf der Website selber als Vorleser oder Vorleserin ein. Für deinen Hinweis auf den Schweizer Vorlesetag kannst du den Beispieltext am Ende dieses Artikels verwenden. Die Links zu euren Beiträgen werde ich in diesem Beitrag sammeln und in einem Abschlussbeitrag nochmals auflisten. Und natürlich teile ich auch gerne eure Posts auf Facebook, Instagram, Twitter und Pinterest, so dass wir das ganze Land mit dem #vorlesefieber anstecken können. Und jetzt bin ich gespannt auf eure liebsten Vorlesebücher, die coolsten Regal-DIYs, die besten Vorlesetipps und eure schönsten Erlebnisse rund ums Vorlesen! Eure Eliane MINT & MALVE PS: Egal, ob du an der Blogparade selber mitmachst oder ob du lieber nur mitliest, abonniere meinen kostenlosen Newsletter, um auf dem Laufenden zu bleiben. Er erscheint normalerweise einmal monatlich, während der Blogparade wöchentlich. PPS: Du möchtest dich das ganze Jahr über Kinderbücher austauschen? Dann werde Mitglied in der Facebookgruppe "Kinderbuchecke von MINT & MALVE". Ich freue mich auf dich! Vorlesen braucht deine Stimme! Mach am 23. Mai 2018 am ersten Schweizer Vorlesetag mit: Lese in deiner Familie, in einer Schule, einem Kindergarten oder einem anderen Vorleseort eine Geschichte vor und trage dich auf der Website ein. Jeder Eintrag zählt! Der vom SIKJM initiierte Schweizer Vorlesetag ist ein nationaler Aktionstag, der zeigt, wie wichtig und schön Vorlesen ist. Denn regelmässiges Vorlesen schafft nicht nur Nähe, sondern unterstützt Kinder auch in ihrer Entwicklung. Kinder, denen täglich vorgelesen wird, haben einen grösseren Wortschatz und sie lernen leichter lesen und schreiben. Im #vorlesefieber mit MINT & MALVE Das Banner der Blogparade kannst du gerne für deine Beiträge verwenden. Bitte verlinke es auf diesen Beitrag (oder auf die Startseite von www.mintundmalve.ch) und verwende es in keinem anderen Zusammenhang. Blog: Banner #vorlesefieber mit MINT & MALVE, Format 1:1 Blog / Facebook: Banner vorlesefieber mit MINT & MALVE, Format 2:3 Instagram: Banner #vorlesefieber mit @mintundmalve, Format 1:1 Pinterest: Banner #vorlesefieber mit MINT & MALVE, Format 3:2 Beiträge zur Blogparade #vorlesefieber Anne Eltern-Zeit: Achtsamkeit im Familienalltag mit Babys und Kleinkinder. Teil 1: Achtsames Vorlesen, 23. März 2018 (nachnominiert) Perlenmama: Unsere Buchtipps zum Vorlesen im Frühjahr 2018 (inkl. Verlosung), 11. April 2018 Miss Broccoli: Orientalisches Orangen-Dessert mit Datteln und Mandeln (zum Buch "Das Flüstern des Orients" von Franziska Meiners), 13. April 2018 MINT & MALVE: Magischer, märchenhafter Orient (Kinderbuch "Das Flüstern des Orients" und Couscous-Rezept), 13. April 2018 Herzensangelegenheit Buch: Vorlesen - meine liebsten Vorlesebücher aus der Kindheit, 20. April 2018 Frieda Friedlich: Alltag mit hochsensiblem Kind #4 - Friedas hochsensibler Bücher-Check, 23. April 2018 tadah - It's a moms world: #vorlesefieber - Es gibt ein Fest von Monique Berndes, 25. April 2018 Kinderbuch-Detektive: Vorlesegeschichten für Kinder, 26. April 2018 Chain-Elle Art's: Integration im Schnelldurchlauf und was das mit magischen Büchern zu tun hat, 26. April 2018 Mein Kinderbuch heute: Jakob und Conni haben (keine) Angst im Dunkeln?, 30. April 2018 Geschichtenwolke Kinderbuchblog: 20 Vorlesetipps für Zuhause, 2. Mai 2018 Brigitte Wallingers Kinderbuchblog: 1 Vorlesetipp, 2. Mai 2018 Kleinstadt: Bünzli-Säugetiere und Siffer-Reptilien, 7. Mai 2018 Wanderindli: Was Vorlesen für uns bedeutet, 7. Mai 2018 kinderbuchlesen.de: Gute Nacht: Kinderbücher zum Träumen, 9. Mai 2018 x-mal anders sein: Welche Farbe hat ein Kuss? Buchliebe, Kitaprojekt und Vorlesefieber, 9. Mai 2018 Mama Rausch: Vorlesen - Warum es wichtig ist & 6 Tipps zum Vorlesen, 11. Mai 2018 Die Angelones: Zum Schweizer Vorlesetag: Bücher machen Leute, 11. Mai 2018 Familienbücherei: Blogparade Vorlesefieber: Vorlesen leicht gemacht mit den richtigen Büchern, 13. Mai 2018 Brambrillas Mitmachspass: Eine Geschichte zum Vorlesen, 14. Mai 2018 Keinsteins Kiste: Chemie mit Globi - mit Gewinnspiel!, 15. Mai 2018 Livricieux: Blogparade | Meine Familie im #Vorlesefieber, 17. Mai 2018 Buchwegweiser: Kniffe für das Vorlesen in der Kindergruppe, 17. Mai 2018 Kids & Cats: Vier neue Kinderbücher im Mai – Blogparade: Im Vorlesefieber bei Mint&Malve, 18. Mai 2018 Buchfamilie: 5 Gelegenheiten, um mehr mit euren Kindern zu lesen, 19. Mai 2018 schaeresteipapier: Schweizer Vorlesetag - Mittwoch 23. Mai 2018, 21. Mai 2018 Das Kinderbuchhaus: Sternstündchen - Eine Vorlese-Momentaufnahme von Renate Habinger, 22. Mai 2018 Hoi Berlin: Unser Kinderzimmer ist (endlich) fertig eingerichtet, 23. Mai 2018 ​

  • Frühlingsgefühle in Buchform

    Jetzt ist er langsam, aber sicher da: der Frühling! Und aus diesem Anlass durfte ich für Nadja und ihren Blog LouMalou erneut eine bunte Palette an Lieblingsbüchern für Gross und Klein zusammenstellen. Es ist wieder für jede und jeden was dabei: Ein wunderbares Alltagsabenteuer für die Kleinen, ein frühlingshaft zart illustriertes Sachbilderbuch, ein DIY-Buch für die Kreativen und drei Romane voller Sprachperlen, Witz und tiefen Gefühlen. Hier eine kleine Vorschau, was euch erwartet: Und jetzt geht es bei LouMalou by Nadja Zimmermann weiter. Viel Spass!

  • Komm mit ins Abenteuerland!

    Wie fleissige Leserinnen und Leser meines Blogs wissen, liebe ich Abenteuerbücher. Für Claudia und ihren Blog Hoi Berlin durfte ich nun eine ganze Sammlung an Büchern mit Abenteurerinnen, Entdeckern und Heldinnen für Gross und Klein zusammenstellen. Vom Abenteuer im Garten, über eine Reise zu abenteuerlichen Ereignissen, Festen und Orten rund um die Welt, eine Expedition an den Südpol und natürlich auch eine an den Nordpol und unerschrockene Kämpfe mit wilden Drachen - und Prinzessinnen - bis hin zur Reise zur berühmten "Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson ist für jede und jeden etwas dabei! Hier eine kleine Vorschau: Und jetzt geht es auf dem Blog von Hoi Berlin weiter! Den Blog von Claudia kann ich euch übrigens sowieso wärmstens empfehlen. Ich amüsiere mich bei ihr bestens über Kurioses, entdecke tolle DIY-Tipps, die ich banausenhaft in die Tat umzusetzen versuche, und bestaune ihre Konsequenz in Sachen zuckerloses Leben.

  • Total normal - Volume 1

    Bist du normal? Was ist schon normal? Und ist das jetzt gut oder schlecht? Die Labor Ateliergemeinschaft geht mit "Ich so du so - alles super normal" genau diesen Fragen mit Comics, Bildern, Listen, Texten und Geschichten nach. Auf meiner Facebook-Seite könnt ihr ein Exemplar gewinnen. In der Labor Ateliergemeinschaft haben sich Illustratorinnen, Grafikdesigner und Autorinnen zusammengeschlossen, um gemeinsame Projekte zu realisieren. Darunter zum Beispiel Jörg Mühle, Philip Waechter, Moni Port und von Zubinski. In "Ich so du so" kommen Kinder und Erwachsene aus aller Welt zu Wort und erzählen, was denn "normal" ist, wann sie sich nicht normal gefühlt haben und ob es überhaupt erstrebenswert ist, normal zu sein oder doch viel spannender, unterschiedlich zu sein. Und was war eigentlich früher normal? Und wie verändert sich das "Normalsein"? Die Macherinnen und Macher des Buches sagen dazu: "Heisst das, wir wollen alle normal sein? Nein! Wir wollen sein dürfen, wer wir sind, und dazugehören - jeden Tag anders, neu oder gleich, ohne dass man uns bewertet oder in eine Schublade steckt. Denn jeder Mensch ist vielseitig und einzigartig." (S. 6) Ein Buch so vielfältig wie wir Menschen "Ich so du so" ist ein Sammelsurium aus unterschiedlichsten Stilen, Fragen, Antworten, Zeitbezügen und Perspektiven auf das Normalsein - oder eben die Vielfalt. Witzige Comics, neu interpretierte Märchen, Fragebögen wie der Normal-O-Meter und Geschichten von früher unterhalten, regen zum Nachdenken an, lösen Diskussionen aus und laden zum Mitmachen ein. Ein paar Fragen - wild herausgepickt Kann ich mal die Hautfarbe haben? Bin ich mit 5 Kilo weniger 5 Mal mehr wert? Wie heisst du, und wie viel PS hat das Teil (der Rollstuhl, a.d.R.)? Mit wem oder was würdest du gerne einen Tag das Leben tauschen? Wenn ich gross bin, bin ich dann eigentlich ein Mann oder eine Frau? Welche Farben sind Jungenfarben? Die Antworten in ihrer ganzen Vielfalt finden wir teils im Buch, teils sind wir als Leserinnen und Leser aufgefordert, selbst Antworten zu geben und denken so darüber nach, ob es denn so wichtig ist, zu wissen, ob jemand Mann oder Frau ist, ob es sich wirklich lohnt, für den Schwarm abzunehmen oder ob unsere eigenen Fragen das Gegenüber vielleicht auch schon verletzt haben. Preisgekröntes Sachbuch Das Sachbuch für Kinder ab 9 Jahren hat bereits den Leipziger Lesekompass 2018 der Stiftung Lesen und der Leipziger Buchmesse erhalten und ist für den Deutschen Kinder- und Jugendliteraturpreis in der Kategorie Sachbuch nominiert. Fazit "Ich so du so" können wir irgendwo aufschlagen und sind mitten drin in der Diskussion über Verschiedenheit und Gemeinsamkeiten, Anderssein und Vielfalt, Klischees und Toleranz. Und auch wenn die Labor Ateliergemeinschaft eine klare Botschaft aussendet, nämlich: "Es ist normal, verschieden zu sein und das ist gut so." (S. 117). So vermittelt sie diese nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern immer witzig, kreativ, überraschend und entlarvend direkt. "Ich so du so" ist das ideale Sachbuch, um über Vielfalt ins Gespräch zu kommen! Verlosung Auf Facebook könnt ihr bei MINT & MALVE bis Ostermontag, 2. April 2018, 23:59 Uhr an der Verlosung teilnehmen, um ein Exemplar von "Ich so du so" zu gewinnen. Wenn ihr zusätzlich meinen Newsletter abonniert, hüpft ihr gleich doppelt in den Lostopf (bitte im Anmeldeformular unter "Namen" den Vor- und Nachnamen angeben, damit ich weiss, wer wer ist). Viel Glück! Die Gewinnerin oder der Gewinner wird via Facebook benachrichtigt. Herzlichen Dank an Beltz & Gelberg für das Besprechungs- und Verlosungsexemplar! Die Fakten Ich so du so - Alles super normal Labor Ateliergemeinschaft Beltz & Gelberg 176 Seiten Erschienen am 08.03.2018 ISBN: 978-3-407-82316-8 Ab 9 Jahren Blick ins Buch und mehr bei Beltz & Gelberg Beltz Stories (Jugendprogramm) bei Instagram Beltz & Gelberg bei Facebook Beltz & Gelberg bei Twitter Website der Labor Ateliergemeinschaft Reihe: Klischeefreie Kinderbücher Weitere Kinder- und Jugendbücher, die sensibel gegenüber Geschlechterrollen, Familienformen und verschiedenen Kulturen sind, präsentiere ich euch in loser Folge hier auf dem Blog. Bereits erschienene Buchtipps findet ihr unter den ähnlichen Beiträgen und über den Tag "Klischeefrei" (siehe auch Schlagwörter auf der Startseite).

  • Starkes aus Pappe

    Bilderbücher für die Kleinsten sind so eine Sache: Die Auswahl ist zwar riesig, aber der Einheitsbrei gross. In meinem Gastbeitrag auf dem Happy Mum Blog stelle ich euch ein paar besondere Pappbilderbücher für die Kleinsten vor. Mit dem Vorlesen kann man bekanntlich nicht zu früh beginnen (Blogbeitrag zum Thema "Buchstart"). Am besten ist es, Bilderbücher gehören von Geburt an dazu oder zumindest, sobald die Kleinen bis zum Bild im Buch scharf sehen können. Spätestens wenn sie selbst danach greifen können, sind Bücher in der Regel vor keinem Baby sicher - zumindest war das bei uns so. Und das ist gut so! Für Nadine vom Happy Mum Blog habe ich fünf Bilderbücher für Kinder ab 1 Jahr herausgesucht, die aus der Masse herausstechen. Ein kleiner Vorgeschmack Und weiter geht es bei Happy Mum Blog. Schaut euch Nadines Blog auch unbedingt sonst mal an, da findet ihr alles rund ums Mama sein, Mama werden, Lifstyle, Mode und Kinder. Die Schwäne haben es mir ja besonders angetan! ;-) #schwänesinddieneuenflamingos

  • Von Hexern, Narren und Winterkönigen

    Mit "Tyll" entführt uns Daniel Kehlmann mitten in die Wirren des Dreissigjährigen Krieges und erzählt die Geschichte von Till Eulenspiegel oder eben "Tyll Ulenspiegel" neu. Ein opulentes, düsteres Werk! Daniel Kehlmann nimmt sich in seinem neusten Roman einmal mehr historischem Stoff an. Mit Tyll finden wir uns mitten im Dreissigjährigen Krieg (1618-1648), in einem Durcheinander der Fürsten, Kurfürsten und Könige, zwischen Schlachten und Religionskämpfen, im Sumpf von Aberglaube, Alchemie und Hexenprozessen. Von Letzterem ist auch Tylls Vater Claus betroffen. Er wird vom Jesuiten Tesimond und dem Weltweisen Athanasius Kircher der Hexerei und des Pakts mit dem Teufel bezichtigt. Schnell wird ihm der Prozess gemacht, eine ausweglose Farce, das ist schnell klar. Für Tyll wird es im kleinen Dorf zu gefährlich, als Tagelöhner möchte er sich nicht durchschlagen und so flieht er mit der Bäckerstochter Nele. Die beiden schliessen sich dem fahrenden Volk an. Tyll ist begnadeter Seiltänzer und Jongleur, Nele tanzt und schauspielert meisterhaft. Schnell eilt Tyll sein guter Ruf als Gaukler voraus. Irgendwie gelangen Tyll und Nele an den Hof von Friedrich von Böhmen, dem Winterkönig, und seiner Gemahlin Elisabeth Stuart. Ebendieser Friedrich hatte den Dreissigjährigen Krieg ausgelöst, indem er die Krone Böhmens angenommen und sich so gegen den Kaiser gestellt hatte. Wie allen Leuten, hält Tyll auch dem Königspaar unverfroren den Spiegel vor. Seine Witze, Anspielungen und Fragen sind voller schmerzhafter Ehrlichkeit. Eine Ehrlichkeit, die sich in der damaligen Zeit nur Gaukler leisten konnten, alle anderen wären dafür kurzerhand gehängt worden. Auch Tyll kann sich dem Krieg nicht dauerhaft entziehen, im zweitletzten Teil des Romans sitzt er als Mineur im Schützengraben, verschüttet, ohne Aussicht aufs Überleben. Aber Tyll hat beschlossen, nicht zu sterben. Wenn das einer schaffen kann, dann der Ulenspiegel. Für mich eine der stärksten Szenen des Buchs. Erdrückend die Erde, die auf den Mineuren lastet, förmlich spürbar der Sauerstoffmangel, der sie verrückt werden, sie halluzinieren lässt. Kehlmann verstrickt in seinem opulenten Roman geschickt das Schicksal von Tyll mit demjenigen zahlreicher Persönlichkeiten - neben dem Königspaar, mit dem Schriftsteller Martin von Wolkenstein, mit dem Arzt Paul Fleming und dem bereits erwähnten Weltweisen Athanasius Kircher, dessen Karriere aus einem einzigen Lügengebäude besteht. Ich mochte zwar nicht alle Protagonisten, v.a. Tyll blieb mir bis zum Schluss unsympathisch, aber das tut dem Lesegenuss keinen Abbruch und ist vom Autor wohl grösstenteils so gewollt. Einzige Mankos sind für mich einige Längen, die auf den 480 Seiten entstehen, und eine gewisse Verwirrung ob des unendlichen Aufgebots an Personal. Fazit Daniel Kehlmanns "Tyll" ist zweifellos ein besonderes Werk, sprachgewaltig, spannend im Aufbau, mit geschickt verwobenen historischen Begebenheiten und Persönlichkeiten. Sehr eindrücklich ist auch, wie es Kehlmann gelingt, uns Einblick ins Seelenleben so unterschiedlicher Protagonisten - vom Müllerssohn, über die Winterkönigin, bis zum fanatischen Gelehrten - zu geben und von düsteren, traurigen, brutalen Ereignissen doch leichtfüssig und ironisch zu erzählen - ganz so wie Tyll auf dem hohen Seil zu tanzen wusste. Die Fakten Tyll Daniel Kehlmann Rowohlt 480 Seiten Erschienen am 09.10.2017 ISBN: 978-3-498-03567-9 Leseprobe und mehr bei Rowohlt Rowohlt auf Instagram Rowohlt auf Facebook Rowohlt auf Twitter Rowohlt auf Pinterest Website von Daniel Kehlmann

  • Ei, Ei, Ei

    Ja, um nichts Anderes als "Das Ei" geht es im gleichnamigen Buch der deutschen Illustratorin Britta Teckentrup. Kann das denn so spannend sein? Ja, es kann. Aus dem Ei gepellt Britta Teckentrup widmet sich dem Ei als Wunder der Natur, mit seiner perfekten Form, seiner zerbrechlichen und doch starken Schale. Sie zeigt, wie unterschiedlich Vogeleier in Farbe, Form und Grösse sein können. Kennt ihr Elefantenvögel? Es gibt sie auch nicht mehr, aber diese Riesenvögel Madagaskars legten die grössten Vogeleier, die es auf der Erde je gab - 10 Kilogramm schwer und mit einem Umfang von mehr als einem Meter. Britta Teckentrup blickt ins Ei und zeigt uns die Entstehung eines Kükens und führt uns ein in die Caliologie, das Studium von Vogelnestern: Hängenester, Haufennester, Nisthöhlen, Lehmnester und mehr. Auch ein kleiner Exkurs zum gemeinen Kuckuck darf nicht fehlen. Der Eier sind viele Und natürlich hört es bei den Vogeleiern nicht auf: Insekteneier, Reptilieneier, Fischeier und Eier von Säugetieren wie dem Schnabeltier erhalten ebenfalls ihren Auftritt. Sie haben oft ganz andere Eigenschaften als Vogeleier - sind rund, ihre Schale bzw. Hülle ist weich, gallertartig, crèmefarben bis durchsichtig und werden von ihren Eltern meist nicht ausgebrütet. Kunst, Religion, Mythologie und Traditionen So perfekt das Ei ist, so wenig erstaunt es, dass es in Kunst, Religion und Mythologie seit jeher eine grosse Rolle spielt - als Quelle des Lebens, als Sinnbild für die Auferstehung von Jesus Christus, als Zeichen der Jungfräulichkeit. Als Quell des Lebens bietet sich das Ei auch wunderbar an für Frühlingsrituale. Natürlich denken wir da sofort an Ostern, aber solche Eierbräuche gab es schon lange vor Christus. Und weil das Ei für Glück, Wohlstand und Gesundheit steht, taucht es auch in vielen Geschichten auf - von den Märchen der Gebrüder Grimm bis zu Harry Potter. Die Illustrationen kommen daher, wie man es sich von Britta Teckentrup gewohnt ist: meist gedeckte Farben, verschiedene Ebenen, ganz unterschiedlich strukturierte Flächen, die sich wunderbar zu Collagen zusammenfügen. Fazit Britta Teckentrup liefert uns mit "Das Ei" ein wunderschön illustriertes Sachbilderbuch über das Wunderwerk Ei. Die Texte zu den sanften Illustrationen sind schön formuliert, dicht und angenehm kurz gehalten. Hier treffen Kunst, Kultur und Natur aufeinander. Und wären die meisten Eier nicht oval, würde ich sagen: Das ist eine runde Sache! PS: Bei Janetts Meinung findet ihr ein ganz spannendes Interview mit Britta Teckentrup aus dem letzten Jahr. PPS: Das Buch habe ich bei einem Gewinnspiel des sehr, sehr fantastischen Kinderbuchladens "Buchstäbchen Stuttgart" gewonnen. Dort könnt ihr dieses und viele weitere Kinderbücher auch online bestellen. Die Fakten Das Ei Britta Teckentrup Kathrin Köller (Übersetzung) Prestel Verlag 96 Seiten Erschienen am 27.03.2017 ISBN: 978-3-7913-7286-0 Ab 6 Jahren Blick ins Buch bei Randomhouse Prestel auf Facebook Prestel (UK) auf Instagram Website von Britta Teckentrup Britta Teckentrup auf Instagram Britta Teckentrup auf Pinterest

  • Drei ist einer zuviel

    Was für ein Debüt von Mareike Fallwickl! Ihr Roman "Dunkelgrün fast schwarz" trifft uns als Leser mit genauso unberechenbarer Wucht wie die Protagonisten Moritz, Raffael und Johanna. Mareike Fallwickl ist freie Lektorin und Texterin aus Österreich, deren Leben "von vorn bis hinten und von oben bis unten aus Buchstaben" besteht, wie sie selber sagt. Jetzt bloggt sie nicht mehr nur über Bücher (Bücherwurmloch) oder redigiert diese (Mareike Fallwickl | Konzeption, Text, Redaktion), sondern legt mit "Dunkelgrün fast schwarz" in der Frankfurter Verlagsanstalt ihren ersten eigenen Roman vor. Gefangen im Beziehungsdreieck Über die Handlung möchte ich nicht zu viel verraten. Nur so viel: Moritz zieht in den 80er-Jahren mit seiner Mutter Marie und der kleinen Schwester Sophia ins kleine Dorf Dürrnberg in den Hügeln nahe der österreichischen Kleinstadt Hallein. Vater Alexander studiert noch Medizin in Wien, bevor er auch zur Familie stösst. Schon bald trifft Moritz auf den gleichaltrigen Raffael. Vom ersten Tag an sind sie beste Freunde und bleiben es ihre gesamte Schulzeit. Ihre Beziehung ist über weite Strecken sehr einseitig: Raffael ist der Anführer, selbstbewusst, egoistisch, fordert sein ganzes Umfeld und auch Moritz immer wieder heraus, provoziert und geniesst seine Macht. Moritz spielt den stillen, schüchternen, hilfsbereiten Part, sucht Halt, ordnet sich unter, lässt sich mitreissen, schaut zu Raffael auf, obwohl er sich auch immer wieder schlecht behandelt fühlt von ihm. Als die beiden Teenager sind, wird aus dem unzertrennlichen Duo ein Trio: Johanna lebt seit dem tödlichen Unfall ihrer Eltern bei ihrer Tante und besucht fortan mit den beiden Jungs das Gymnasium. Sie nehmen sie in ihre Mitte auf und damit kippt das fragile Gleichgewicht der Freundschaft. Wie ein Pendel schwingt Johanna zwischen den beiden ungleichen Polen Raffael und Moritz hin und her. Mit dem Ende des Gymnasiums und einem tragischen Schicksalsschlag trennen sich die Wege der drei (glaubt zumindest Moritz - der Leser weiss es bald besser). Erst 2017 treffen sie wieder aufeinander - mit voller Wucht! Von Freundschaften, Beziehungen, Kindern, der Jugend in allen Schattierungen "Das Grün ist dunkler geworden, viel dunkler, tief und massiv, fast schwarz. Es füllt den Raum, bis an die Decke strahlt es. Einst war Raffael knospengrün, raupengrün, wie Zuckererbsen in ihrer frisch geöffneten Schote, an manchen Tagen limonenhell." (S. 39) Bald erfahren wir, was es mit dem Titel des Buches auf sich hat: Moritz ist Synästhetiker, er sieht Farben und vieles riecht und schmeckt für Moritz auch speziell. Mit Farbe drückt er sich bis zum erwähnten Schicksalsschlag auch aus, er zeichnet und malt leidenschaftlich, in seiner Jugend oft Johanna. Das Malen ist seine Sprache, die er mit Worten oft nicht findet. Mit der Verknüpfung verschiedener Sinne, der erweiterten Wahrnehmung von Moritz vermittelt uns Mareike Fallwickl Gefühle ganz neu, sehr intensiv, unmittelbar, "sinnvoll". Das Buch ist unheimlich dicht geschrieben, jede Seite wartet mit Sätzen auf, in die man sich am liebsten reinlegen würde. Aus jedem Kapitel springen uns zehn geniale Ideen entgegen. Immer wieder übermannen uns ihre Sprachbilder. Es scheint, als hätte Mareike Fallwickl all ihre Lebens- und Leseerfahrung (sie liest locker 100 Bücher pro Jahr) in ihr Gehirn gepackt, im Herz einmal durchgesiebt, frisch eingefärbt und mit ihren Händen in neue Sätze gegossen. Auch wenn die Themen nicht neu sind, hat man nie das Gefühl, schon mal etwas Ähnliches gelesen zu haben. Im Gegenteil. Ich habe mich in so vielem wiedergefunden: Die Kindheit und Jugend auf dem Land, das Aufwachsen in den 90er-Jahren und das Abschliessen der Matura kurz nach der Jahrtausendwende. Das Gefühl der Jugend, dass einem alle Möglichkeiten offen stehen. Das Gefühl in der Schwangerschaft, das Gefühl, plötzlich für ein Kind verantwortlich zu sein und es vor Bedrohungen aller Art beschützen zu wollen. Auch Johannas Leben als Bloggerin kann ich im Ansatz nachfühlen - zum Glück abgesehen von ihrem unsteten Leben, ihrer tiefen Verzweiflung und der doch etwas sehr speziellen Ausrichtung ihres Blogs. Die Autorin hat das Buch spannend aufgebaut: Wir wechseln immer wieder die Perspektive zwischen Moritz, Marie und Johanna. Während die Passagen von Moritz und Johanna in der dritten Person geschrieben sind, erzählt Marie in der Ich-Form. Alle drei Perspektiven sind überzeugend. Wir fühlen, fiebern, leiden und hoffen mit den Figuren, dass es uns so richtig mitnimmt - im positiven Sinne. Zudem fliegen wir zwischen den verschiedenen Zeitfenstern in den 80er-Jahren, um die Jahrtausendwende und in der Gegenwart (2017) hin und her und wissen so immer etwas mehr als die Protagonisten und trotzdem nur so viel, dass wir immer noch mehr erfahren möchten. Fazit Mit ihrem literarischen Debüt "Dunkelgrün fast schwarz" dringt Mareike Fallwickl tief ein in die Gefühlswelt ganz unterschiedlicher Protagonisten: der kleine, einsame Junge, die tieftraurige, von Sehnsucht getriebene Jugendliche und junge Frau, die sich sorgende Mutter, Ehefrau, Freundin und Grossmutter. Sie alle reiben sich auf ihrer Suche nach Zugehörigkeit, nach Liebe und Freundschaft an dominanten, teils manipulativen Freunden, Liebhabern und oft abwesenden Ehemännern und Vätern. Mit ihrer unglaublich dichten, direkten, einmal weichen, einmal harten Sprache, zieht sie uns hinein in das verworrene, oszillierende Netz der Beziehungen und lässt uns nicht mehr raus. Ein Buch, das nachwirkt. Unbedingte Leseempfehlung! Herzlichen Dank an die Frankfurter Verlagsanstalt für das Rezensionsexemplar. Die Fakten Dunkelgrün fast schwarz Mareike Fallwickl Frankfurter Verlagsanstalt 480 Seiten Erschienen am 05.03.2018 ISBN: 978-3-627-00248-0 Leseprobe und mehr bei der Frankfurter Verlagsanstalt Mareike Fallwickl bei Instagram Mareike Fallwickl auf Facebook Frankfurter Verlagsanstalt auf Instagram Frankfurter Verlagsanstalt auf Facebook

  • Dem Käse auf der Spur

    Die Schweiz ist ja berühmt für ihren Käse. Da sollte auch jedes Kind wissen, woher der Käse eigentlich kommt. Im Gastbeitrag über "Die Geiss, die alles weiss" von Mira Gysi habe ich mich für den Mama- und Foodblog Miss Broccoli mit der neugierigen Geiss Ina auf die Suche gemacht. Milchschnee? So ein Käse! Ina lebt auf einem kleinen Bauernhof in den Bergen. Sie wird täglich gemolken. Aber was geschieht nach dem Melken mit ihrer Milch? Ob die Kuh recht hat, wenn sie meint, aus Geissenmilch werde Schnee gemacht? Ina begibt sich im Sachbilderbuch von Mira Gysi auf Entdeckungsreise und erfährt so viel Interessantes über die Produktion von Käse, Wurst und Gemüse. Ein kleiner Einblick Weiter geht es bei Miss Broccoli, dem Mama- und Foodblog von Moana, den ich euch sehr empfehlen kann, ganz besonders mit kleinen Kindern - es gibt so viel Leckeres, Vegetarisches, Kreatives und erst noch Nachhaltiges zu entdecken bei ihr!

  • Mehr Lesezeit: So kommst du auch als Mami zum Lesen

    Liest du auch alle Bücher, die du vorstellst? Wie kommst du nur dazu, so viel zu lesen? Das sind die beiden häufigsten Fragen, die mir zum Blog gestellt werden. Höchste Zeit, sie mal zu beantworten. Gut, die erste Frage ist schnell abgehandelt und eigentlich auch nicht Gegenstand dieses Beitrags: Klar, lese ich alle Bücher. Wie soll ich sonst darüber schreiben? Also auf zur zweiten: Da müssen wir uns schon etwas mehr Zeit nehmen - die wir doch nicht haben! ;-) Lesezeit wird zur Mangelware Die Frage stellen mir nicht etwa Männer, sondern Frauen und auch nicht Frauen ohne Kinder, sondern Mütter. Und besonders oft sind es Mütter, die neben der Kinderbetreuung noch in Teilzeit arbeiten und einem intensiven Hobby wie dem Bloggen nachgehen (ob das nun ein Hobby, eine Leidenschaft oder schon eher ein Beruf ist, lassen wir mal bei Seite). Da ich zu dieser speziellen Spezies gehöre, verstehe ich total, dass viele Mamis sagen: "Ich komm einfach nicht dazu, auch noch ein Buch zu lesen". Und es geht mir auch oft so, dass ich viel weniger zum Lesen komme, als ich gerne würde. In der Zeit vor dem Blog war das dann einfach so, dann war halt eine Weile Leseflaute - schade, aber hat ja ausser mir auch niemanden gestört. Seit ich den Blog habe, treffe ich aber bei meinen Kolleginnen und Kollegen auf Bookstagram, meinen liebsten Kinderbuch- und Mamabloggerinnen (schaut mal in die Rubrik Seitenblick), in Verlagsvorschauen, in den Feuilletons der Zeitungen, in Fachzeitschriften und wo sonst noch überall Bücher angepriesen werden auf neue, schöne, äusserst lesenswerte, gehypte Bücher oder schon lange fällige Klassiker (am besten in einer neuen, wunderschönen Auflage oder gleich im Schmuckschuber im Dreierpack). Und diesen Büchern kann ich unmöglich widerstehen. Ihr könnt euch vorstellen, wie mein SuB (Stapel ungelesener Bücher) wächst und wächst und damit auch mein Bedürfnis, die Bücher nicht nur so rumliegen zu lassen, sondern auch endlich zu lesen und euch empfehlen zu können - sie an den Mann, die Frau und süsse Kinder zu bringen. Kommt hinzu, dass ich eine gemütliche Leserin bin, querlesen geht gar nicht und dass ich ein Buch abbreche, kommt auch selten vor. Das heisst, ich muss jetzt etwas strategischer an die Sache rangehen, um bei der Dreifachbelastung Mamasein, Job und Blog (und Freunde, Entspannen, mal Shoppen etc. muss ja auch noch drin sein) noch zum Lesen zu kommen. Und weil ich aus der häufigen Frage nach meiner Lesezeit auch heraushöre, dass die Mamis unter euch gerne mehr lesen würden, halte ich meine Tipps hier für euch fest. Lesezeit ist Erholungszeit - meine Tipps Ich bin überzeugt, dass Lesen ein Mittel gegen den Mami-Stress ist und deshalb ideal zur Blogparade #tudiretwasgutes von SimplyLovelyChaos passt. Mit einem Buch können wir das alltägliche Chaos mal vergessen, in fremde Welten eintauchen, uns abkapseln, runterfahren, kurz: Wir holen uns etwas von der berühmt berüchtigten - da so seltenen - #metime. 1. Lesezeit einfordern Mein erster Tipp ist nicht einfach umzusetzen, aber bringt wohl am meisten. Euer Partner macht bestimmt unter der Woche mal Sport, mal trifft er Freunde, besucht vielleicht noch eine Weiterbildung. Mamis fordern oft zu wenig Freizeit ein, verbringen diese lieber einfach zuhause oder erledigen doch noch kurz den ganzen Haushalt, wenn die Kinder endlich im Bett sind. Das sollten wir ändern. Wer nicht zum Sport gehen mag oder gerade nur stillende Freundinnen hat, die sich abends nicht mehr treffen wollen/können, sollte sein Kontingent an freier Zeit fürs Lesen einfordern. 2. Stillzeit nutzen In meiner Stillzeit kam ich so viel zum Lesen wie nie zuvor. Unter Hebammen mag es umstritten sein und vielleicht spricht irgendeine Theorie über bedürfnisgerechtes Stillen dagegen und ich löse jetzt einen Shitstorm aus, aber Lesen beim Stillen klappt super! Und da kommt v.a. zu Beginn einiges an Zeit zusammen. Das können schon mal acht Stunden Lesezeit sein, die sich da an einem Tag ansammeln. Das Lesen "echter" Bücher hat da natürlich zwei Nachteile: Umblättern ist einhändig mühsam und stört manches Kind. Ein Leselicht in der Nacht stört vielleicht auch Baby und Partner und ist nicht in jedem Raum vorhanden. Deshalb habe ich in der Stillzeit den E-Book-Reader schätzen gelernt. Es gibt nichts Praktischeres! 3. Warte-, Ruhe- und Fahrzeiten nutzen Wer nicht (mehr) stillt oder beim zweiten Kind unmöglich im Radau und unter den Eifersuchtsattacken des ersten Kindes auch noch lesen kann, muss sich neue Zeitfenster suchen. Schweizerinnen beginnen ja oft schon nach 14 Wochen wieder zu arbeiten, wenn's hoch kommt, bleiben sie sechs Monate zuhause. Danach haben die meisten wieder einen Arbeitsweg und wenn der mit dem öffentlichen Verkehr zurückgelegt wird, eignet er sich ideal zum Lesen. Ich habe auf all meinen Wegen zur Schule, zur Uni oder zur Arbeit schon gelesen, egal ob im Bus über Land, in der Pariser Metro oder in der vollgestopften S-Bahn. Wer den Umgebungslärm oder die Gespräche der Sitznachbarn nicht ausblenden kann, findet bestimmt geeignete Kopfhörer - mit oder ohne Musik. Vollzeitmamis ohne Arbeitsweg haben vielleicht das Glück, dass ihre Kinder gleichzeitig Mittagsschlaf machen oder zumindest Zimmerstunde oder sonst eine Form von Pause. Dann lasst den Haushalt in dieser Zeit Haushalt sein und lest ein Buch! Mamis mit älteren Kindern müssen vielleicht ihre Kinder zum Sport bringen und da warten oder sie später wieder abholen und haben da Zeit, ein paar Seiten zu lesen. 4. Ablenkungen ausschalten Das klingt ja alles gut: Wir schaufeln uns Zeit frei oder nutzen tote Zeiten. Wozu? Um sie auf Instagram, Facebook oder Pinterest zu vertrödeln. Ja, so geht es mir auch (und nicht nur mir, auch Mareike vom Bücherwurmloch hat ihre Erfahrungen dazu verbloggt und Nina vom Frau Mutter Blog ergeht es nicht viel anders). Viel zu oft tappe ich in die Smartphone-Falle. Ich muss noch kurz einen Post machen, andere Posts kommentieren und teilen, einen schon lange gespeicherten Artikel mit den neusten Social-Media-Tipps lesen, den neusten Ikea-Hack einer Mamabloggerin studieren, auf Whatsapp die Nachrichten beantworten, in die Mails schauen... Uuups, ich bin ja schon da, die Kinder stehen wieder auf der Matte oder es wäre eigentlich höchste Zeit fürs Bett. Da hilft wirklich nur eins: eine Regel! Setzt euch zumindest abends eine Deadline, bis wann ihr online sein dürft. Danach wird das Handy ganz aus dem Raum verbannt oder in den Flugmodus versetzt. Dasselbe gilt für Netflix oder andere Streamingdienste. Okay, das wird jetzt nicht einfach, aber deshalb gibt's ja Tipp 5. 5. Der Appetit kommt beim Essen - äh, Lesen Mit Büchern ist es tatsächlich wie mit dem Essen, hat man erst mal gekostet, will man mehr. Ist man erst mal in der Geschichte drin, will man wissen wie's weitergeht: Wird's was mit den beiden? Ist sie wirklich so fies, wie es scheint? Ist tatsächlich der Gärtner der Mörder? Okay, dafür muss das Buch natürlich gut sein, mindestens so gut wie die neuste Netflix-Produktion. Wenn ihr nun nicht selber regelmässig die Buchhandlungen durchstöbern, die Verlagsvorschauen studieren, die Bestsellerlisten konsultieren, den Literaturclub bzw. das literarische Quartett schauen oder eure Freunde und Bekannten fragen mögt, abonniert einfach meinen Newsletter und ihr kriegt einmal monatlich Buchtipps für Gross und Klein. Und wenn der Mord dann gelöst oder die Liebe besiegelt ist: Nicht zu lange pausieren. Ich beginne ein neues Buch meist direkt, nachdem ich das letzte ausgelesen habe. So bleibe ich immer im Lesemodus. Und hier kommt Tipp 6 ins Spiel. 6. Gelegenheit macht Diebe Auch dieses Sprichwort trifft auf das Lesen zu: Erstens hilft es, wenn ihr immer ein Buch zur Hand habt, es mit nehmt, wohin auch immer ihr geht, für den Fall, dass sich eine Möglichkeit zum Lesen auftut - im Zug, auf dem Spielplatz, im Wartezimmer oder wenn mal alle Kinder aus Versehen gleichzeitig schlafen. Zweitens hilft es, wenn ihr genügend Bücher zur Auswahl zuhause habt (so ein SuB hat eben doch seine Vorteile). So könnt ihr nach Abschluss eines Buches, gleich das nächste beginnen. Die Vielfalt ungelesener Bücher im Regal stellt sicher, dass für jede Stimmung was da ist und das Lesefutter nicht so schnell ausgeht. In diesem Sinne: Viel Spass beim nächsten Buch! Vielleicht ist es ja dieses hier? Wie macht ihr das? Habt ihr noch Tipps für mehr Lesezeit? Wie hat sich euer Leseverhalten mit den Kindern verändert und kämpft ihr auch mit all den Ablenkungen der digitalen Welt? Ich freue mich über eure Kommentare und Rückmeldungen dazu, ob meine Tipps euch geholfen haben!

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