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  • Von Kunstfressern, Gaudí und Tagen im Museum - Kinderbücher über Kunst

    Mit meinen heutigen Kinderbuchtipps entführe ich euch in die Welt der Kunst und Museen. Mit "Kunstfresser" geht es in die Museen dieser Welt. Mit "Gaudí" erfahren wir mehr über den spanischen Architekten und mit "Ein Museumstag" tauchen schon die Kleinen in die Welt der bildenden Künste ein. Kunstfresser - Aus dem Leben einer Museumsmotte Hermine und ihre Mottenkinder bekommen Besuch von Onkel Heribert. Museumsmotte Heribert ist weit gereist und weiss alles über Museen – egal, ob es um Kunst, Natur oder Technik geht. In witzigen Episoden führt er Jolinde, Jokurt, Jostos und Josina in die spannende Welt der Museen ein. Nichte Jolinde nimmt er sogar mit in die Stadt und besucht mit ihr ein Museum. So erfahren wir von Autorin Christine Ziegler in kurzen, kindgerechten Sachtexten, was ein Museum überhaupt ist, welches Museum das älteste ist, ob man Kunst essen kann, wer Picasso war, was Restaurator*innen machen, wie ein Museum organisiert ist, wer einst die Mona Lisa stahl und vieles mehr. Die informativen Sachtexte wechseln sich ab mit der Geschichte um Onkel Heribert und seine Nichte Jolinde. Auf die Frage, was Kunst überhaupt ist, meint Heribert nach einigem Überlegen: "Kunst konzentriert, bringt Gefühle und Beobachtung, einfach alles, auf den Punkt. Es ist etwas Besonderes, Schönes, das uns staunen lässt und nachdenken und manchmal sogar weinen. (...) Kunst kann man nicht erklären. Die muss man erleben." (S. 16) Auch sie enthalten spannendes Wissen, sind aber auch sehr humorvoll geschrieben und enthalten kleine Hints auf 100 Prozent biologische Mottenkost, die überregulierte Welt der Menschen (und Museen im Besonderen) und das merkwürdige Verhalten von Erwachsenen. Jolinde und Heribert werden im Museum in einen echten Kunstraub verwickelt! Für Spannung ist also ebenfalls gesorgt. Illustriert hat das Sachbilderbuch Stephanie Marian. Die Bilder sind in gedeckten Farben gehalten, mit vielen Braun- und Grauschattierungen, durchsetzt mit Sprechblasen der Motten in Mintgrün und Kopien von Kunstwerken aus allen Epochen. Die abgebildeten Menschen sind divers. Das Kindersachbuch lädt auch immer wieder zum Mitmachen ein und bietet am Ende Platz zum Eintragen der eigenen Museumsbesuche. Wem der Stil von Stephanie Marian auch so gut gefällt wie mir, wird auch im Sachbilderbuch "Wie Opa Floh den Südpol entdeckte" und im Kindersachbuch "Wie viel wärmer ist 1 Grad?" fündig. Fazit "Kunstfresser - Aus dem Leben einer Museumsmotte" von Christine Ziegler und Stephanie Marian ist eine mit Spannung und Witz gespickte Geschichte und gleichzeitig eine kindgerechte, kunstvoll illustrierte Einführung in die Welt der Kunst und Museen. Ein Buch, das definitiv nicht in die Mottenkiste gehört! Die Fakten Kunstfresser Aus dem Leben einer Museumsmotte Christine Ziegler (Text) Stephanie Marian (Illustration) Südpol Verlag 64 Seiten Erschienen am 27.08.2021 Hardcover ISBN: 978-3-96594-109-0 Ab 6 Jahren Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* PS: Herzlichen Dank an den Südpol Verlag für das Rezensionsexemplar. Gaudí - Architekt der Fantasie Ich war erst ein Mal als Kind in Barcelona. Am besten erinnere ich mich aber an all die Kunst, die es in der katalanischen Stadt zu erleben gibt: Picasso und Miró habe ich vor allem im Museum bestaunt, Gaudí lässt sich hautnah erleben - ob es nun im Park Güell, in verschiedenen von ihm gestalteten Häusern oder beim Besuch der Sagrada Familia ist. Zu diesem Jahrhundertbauwerk kann ich euch den Dokumentarfilm des Schweizer Filmemachers Stefan Haupt "Sagrada - El misteri de la creació" empfehlen. Aber kommen wir zum Buch: Autorin und Lehrerin Susan B. Katz und Illustratorin Linda Schwalbe widmen dem Ausnahmearchitekten und -künstler Antoni Gaudí ein ganzes Bilderbuch und machen so Kindern ab 5 Jahren sein Leben und Werk zugänglich. Wir erfahren, dass Antoni aufgrund einer Krankheit gekrümmte Beine hatte und die Schule nicht besuchen konnte. Stattdessen erkundete er seine Umwelt auf dem Land auf dem Rücken eines Esels. "Antoni fiel auf, dass sich alles in der Natur wellte: die Schneckenhäuser und die Berggipfel, die Brust eines Vogels und die Schatten der Äste eines Baums. (...) Antoni realisierte, dass gekrümmt nicht gleich gebrochen bedeutete." Als Jugendlicher konnte er dann trotz allem eine Universität besuchen und zog nach Barcelona. An der Universität lernte er, wie man Gebäude entwirft und baut. In seine Konstruktionen liess er seine Faszination für die gekrümmte Linie einfliessen. Im Bilderbuch thematisiert werden seine Häuser wie die Casa Batlló, die Casa Milà und die Casa Vicens, ebenso wie der Park Güell und die bis heute unvollendete Kirche "La Sagrada Familia". Alles Kunstwerke, die Gaudís unverkennbare Handschrift mit den Mosaiken aus zerbrochenen Fliesen und Flaschenböden - sogenannte Trencadís - tragen und das Gesicht Barcelonas prägen. Katz gelingt es aber auch, seine Persönlichkeit zu transportieren. Einige hielten ihn für verrückt, aber er war ein bescheidener Mensch und umgänglicher Bauleiter. In ihren Illustrationen greift Linda Schwalbe die gebogene Linie und auch die Mosaike auf. So dass ein schönes Gesamtkunstwerk aus Text und Bild entsteht. Sie verwendet dafür eine reduzierte Farbpallette aus Pastell- und und Blautönen. Die Acryl-Bilder sind meist doppel-, manchmal auch einseitig und bleiben auch bei mehrmaligem Betrachten interessant. Im Interview mit Linda Schwalbe erfahrt ihr noch mehr über ihre Arbeit an diesem Bilderbuch. Fazit Das Bilderbuch "Gaudí - Architekt der Fantasie" von Susan B. Katz und Linda Schwalbe ist gleichzeitig eine Künstlerbiografie und die Geschichte eines Jungen bzw. Mannes, der seine Leidenschaft gefunden und bis zu seinem Tod wie besessen verfolgt hat. Dieses Bilderbuch kauft ihr mit dem Risiko, dass die kleinen Zuhörer*innen danach unbedingt nach Barcelona reisen und Gaudís Werk selber erleben wollen! Die Fakten Gaudí Architekt der Fantasie Susan B. Katz (Text) Linda Schwalbe (Illustration) Elisa Martins (Übersetzung aus dem Englischen) NordSüd Verlag 40 Seiten Erschienen am 23.02.2022 Hardcover ISBN: 978-3-314-10598-2 Ab 5 Jahren Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* PS: Herzlichen Dank an den NordSüd Verlag für das Rezensionsexemplar. Ein Museumstag Zum Schluss möchte ich euch noch ein Bilderbuch vorstellen, das schon für Kinder ab 3 Jahren geeignet ist. "Ein Museumstag" ist das dritte Buch der Reihe von Susanna Mattiangeli und Vessela Nikolova. "Ein Strandtag" habe ich euch bereits vorgestellt. "Ein Markttag"* sieht auch wunderschön aus! Erzählt wird die Geschichte von einem kleinen Mädchen mit gelber Jacke. Ihr erkennt sie bestimmt auf dem Cover! Wir begleiten sie mit ihrer Schulklasse ins Museum - angefangen bei der Kasse und der Garderobe, geht es dann in die Räume, die voller Überraschungen stecken. Aus dem Text spricht die Bewunderung des Kindes für die künstlerischen Fähigkeiten der Malerinnen und Maler. Wie können die Tiere so echt aussehen? Und wie ist es möglich, dass die Engel tatsächlich zu schweben scheinen? Mit einem Augenzwinkern geht "Ein Museumstag" auch auf die Museumsbesucher*innen ein, die teils den abgebildeten Personen auf den Gemälden gleichen, die Bilder oder sich selbst fotografieren, sich mit Museumsgymnastik geschmeidig halten müssen und froh sind, im Museumspark frische Luft schnappen zu können. Auf der Seite mit dem Museumsshop habe ich meine Kinder und mich selbst wiedererkannt. ;-) Könnt ihr auch nie ohne etwas Schönes aus dem Museum gehen? Die Illustrationen von Vessela Nikolova wirken leicht, teils nur skizzenhaft. Sie reichen von kleinen Vignetten auf weissem Hintergrund bis zu ein- und doppelseitigen Bildern. Die Bilder in "Ein Museumstag" sind sehr divers: Wir sehen Menschen ganz unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Hautfarbe, mit Krücken, im Rollstuhl, mit oder ohne Brille, einige sind eher elegant gekleidet, andere casual, wieder andere sind extravagant geschminkt und tragen Tattoos. "Ein Museumstag" ist für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 in der Kategorie Bilderbuch nominiert. Fazit Das Bilderbuch "Ein Museumstag" von Susanna Mattiangeli und Vessela Nikolova macht Lust, all den Geheimnissen rund um die Kunst auf die Spur zu kommen. Es macht schon kleinen Kindern ab 3 Jahren Mut, sich den Werken der Künstler*innen aus ihrer ganz eigenen Perspektive anzunehmen. Und es ermuntert dazu, es mit der Kunst auch gleich selber mal auszuprobieren! Die Fakten Ein Museumstag Susanna Mattiangeli (Text) Vessela Nikolova (Illustration) Lucia Zamolo (Übersetzung aus dem Italienischen) Bohem 36 Seiten Erschienen am 04.06.2021 Hardcover ISBN: 978-3-95939-099-6 Ab 3 Jahren Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Noch mehr Kinderbücher über Kunst und Kreativität entdecken! Frida Kahlo. Kleine Bibliothek grosser Persönlichkeiten - Isabel Thomas, Marianna Madriz (Laurence King Verlag 2020) Frida Kahlo. Little People, Big Dreams - María Isabel Sánchez Vegara (Insel Verlag 2019) Bobs blaue Periode - Marion Deuchars (Laurence King 2019), Ich male mir ein seltsames Tier - Sarah Neuman, Renate Habinger (NordSüd Verlag 2017), Die Königin der Farben - Jutta Bauer (Beltz & Gelberg 2019) und Lili entdeckt die Farben - Lucie Albon (Gerstenberg Verlag 2018) Frida Kahlo und ihre Tiere - Monica Brown, John Parra (NordSüd Verlag 2017) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Mina - eine Vater-Tochter-Geschichte

    In seinem zweiten Bilderbuch "Mina" erzählt Matthew Forsythe eine Vater-Tochter-Geschichte über Vertrauen und Sorge. Er macht das mit Humor und mit seinen ganz besonderen Illustrationen voller Wärme. Vielleicht kennt jemanden den Autor und Illustrator Matthew Forsythe schon vom Bilderbuch "Pokko und die Trommel"*? Der Stil ist unverkennbar. In "Mina" tauchen wir ein in die Welt einer kleinen Maus - namens Mina, klar. Sie lebt mit ihrem Vater in einem ausgehöhlten Baumstumpf, idyllisch gelegen neben einem Teich am Waldrand. In ihrer heilen Welt malt sie, liest viel und lässt sich von nichts und niemandem stören. Auch nicht von ihrem Vater, der dauernd irgendwelche Dinge aus der Aussenwelt anschleppt. Doch eines Tages fährt ihr Vater eine echte Überraschung auf - eine ziemlich gefährliche Überraschung! Zumindest ist das Mina sofort klar. Nur ihr Vater scheint nicht zu verstehen, wen er sich da ins traute Heim geholt hat. "Schlaf jetzt. Alles wird gut. Du wirst sehen." "Ich weiss ja nicht", sagte Mina. Mina versucht dem Vater ihre Zweifel an der Harmlosigkeit der Überraschung klar zu machen. Aber der will nicht auf sie hören. Also entscheidet sie sich, ihm zu vertrauen. Und zu Beginn läuft es gar nicht schlecht. Doch Minas Instinkt hat sie nicht getäuscht. Das Tier im Haus ist definitiv eine Bedrohung und zu allem Übel bringt der Vater auch noch zwei weitere Überraschungen nach Hause! Wie Mina die Viecher wieder los wird? Das verrate ich natürlich nicht, aber eine Stabstrecke, die einst von Mina das Lesen gelernt hat, könnte was damit zu tun haben. Wer hat hier den Durchblick? In Matthew Forsythes Geschichte scheinen die Rollen zwischen Vater und Tochter oft verdreht: Er ist der Naive, sie die Kritische. Er lebt in seinen Träumen, sie auf dem Boden der Tatsachen - und mit der Nase im Buch. Er ist ein Luftibus, sie übernimmt Verantwortung. In diesem Sinne könnte man "Mina" auch als Statement gegen Adultismus verstehen. Denn eins ist klar: Der Vater hat die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und sollte ruhig mal auf seine Tochter hören. "Mina" fokussiert ganz auf die Vater-Tochter-Beziehung. Eine Mutter taucht nicht auf und wird auch nicht erwähnt. Der kanadische Comiczeichner, Designer von Zeichentrickfilmen und Autor Matthew Forsythe hält seine Illustrationen in warmen Tönen. Minas Welt ist umgeben von Blumen und Pflanzen. Die Illustrationen sind mal ein- und mal doppelseitig. Der Text steht immer separat vor weissem Hintergrund und ist knapp gehalten, sprüht aber vor trockenem Humor und steht in einem spannenden Wechselspiel zu den Bildern. "Mina" ist übrigens vor dem Hintergrund der Pandemie entstanden! Wenn ihr mehr erfahren wollt, lest das spannende Q & A mit Matthew Forsythe im Publishers Weekly. Im Tandem lesen "Mina" ist auch mein Buchtipp fürs Buchtandem aus je einem Kinder- und Erwachsenenbuch im MOKA-Magazin 2/2022. Welchen Tipp Anne für Erwachsene auf Lager hat, verrate ich euch auf Instagram. Oder bestellt euch einfach das Büchermagazin für die Tasche! Fazit Eine emotionale Vater-Tochter-Geschichte mit Spannung, Witz und traumwandlerischen Illustrationen schenkt uns Matthew Forsythe mit seinem Bilderbuch "Mina". Ein Spass zum Vorlesen ab 4 Jahren, der kleinen Zuhörer*innen Mut macht, auf ihren Instinkt zu vertrauen. Die Fakten Mina Matthew Forsythe (Text + Illustration) Rita Fürstenau (Übersetzung aus dem Englischen) Rotopol 68 Seiten Erschienen am 01.03.2022 Hardcover ISBN: 978-3-96451-028-0 Ab 4 Jahren Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Website von Matthew Forsythe Matthew Forsythe auf Instagram PS: Bei Rotopol gibt's auch süsse Gadgets rund um Mina, wie ein Postkartenset oder einen Pin. Herzlichen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar, die Karten und den Pin, den sich unsere Mittlere geschnappt hat, bevor es Nachbars Katze tut! ;-) Weitere Bücher gegen Adultismus Ich bin F*cking ICH! - Stine Stregen (Mixtvision 2022) Marie Käferchen - Kai Lüftner, Wiebke Rauers (NordSüd Verlag 2022) Mimi und der Bestimmertag - Anna Lisicki-Hehn (Eigenverlag 2021) Unsere Grube - Emma Adbåge (Beltz & Gelberg 2021) Noch mehr Katzen bei mint & malve Ein Fingerhut voll Mut - Taltal Levi (NordSüd Verlag 2019) Alle sehen eine Katze - Brendan Wenzel (NordSüd Verlag 2018) Wilmas Mäusejagd - Liliane Steiner (Kunstanstifter 2017) Nori geht schlafen - Brigitte Weninger, Yusuke Yonezu (minedition 2016) Pitschi - Hans Fischer (NordSüd Verlag, diverse Auflagen) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Die Plagegeister und der weisse Löwe

    (Werbung/Verlosung) Habt ihr Lust auf eine vielfältige und spannende Detektivgeschichte? Dann könnte "Die Plagegeister und der weisse Löwe" von Ilka Brühl genau das Richtige für euch sein. Lest rein und versucht euer Glück für eins von zwei Exemplaren! Ben, Melanija, Kilian und Johanna besuchen dieselbe Integrierte Gesamtschule, kannten sich aber bisher nicht. Erst ein Feueralarm und der Zufall bringen die vier ungleichen Protagonist*innen zusammen. Aus unterschiedlichen Gründen sind sie die letzten, die noch im Schulhaus sind, genauer gesagt vor dem Direktorat, das ganz schön übel zugerichtet wurde. Wer war das bloss und weshalb kommt jemand überhaupt auf die Idee, ins Direktorat einzubrechen? Da gibt's doch nichts zu holen? Die vier Schüler*innen entscheiden sich, der Sache auf den Grund zu gehen, zumal Johanna auch noch einen verdächtigen Rucksack mit leeren Spiritusflaschen drin findet und darauf ihre Fingerabdrücke hinterlässt. Nicht alle sind mit gleicher Begeisterung und Optimismus dabei und die eine oder den anderen beschleichen auch mal Zweifel darüber, ob nicht besser die Polizei einzuschalten wäre. Aber schliesslich raufen sich die Plagegeister immer wieder zusammen und kommen Schritt für Schritt voran mit ihren Ermittlungen. Was es mit dem weissen Löwen auf sich hat und was ein Computerspiel mit der ganzen Sache zu tun hat, erfahrt ihr, wenn ihr "Die Plagegeister und der weisse Löwe" lest! Gemeinsam sind sie stark Alle vier tragen das Ihrige zur Lösung des Falls bei. Melanija kennt sich als YouTuberin und Gamerin im Internet bestens aus, Kilian ist total schlagfertig, Johanna eine gute Reporterin und Ben ist nicht nur sportlich, sondern hat auch eine gute Menschenkenntnis. Ilka Brühl hat ihre Protagonist*innen nicht nur vom Charakter her unterschiedlich angelegt, sie bringen auch sonst ganz schön viel Diversität ins Spiel: Ben ist schwul und seit einem halben Jahr mit Cemil zusammen. Melanijas Familie kommt aus Slowenien, mit ihrem YouTube-Kanal verdient sie schon richtig Geld. Johanna musste mit ihrer Familie aus finanziellen Gründen in die Vorstadt ziehen und Kilian sitzt im Rollstuhl. Das gesamte Buch ist zwar in der dritten Person geschrieben. Doch Ilka Brühl wechselt nach ein paar Kapiteln immer wieder die Perspektive, so dass wir die Handlung mal mit Bens Augen sehen, mal aus Sicht der anderen drei Plagegeister. So lernen wir die unterschiedlichen Protagonist*innen auch immer wieder von einer anderen Seite kennen. Die Einschätzung der jeweils anderen wirken für mich etwas künstlich und sehr plakativ. Für meinen Geschmack hätten die Charaktere mit ihren Eigenheiten und Ambivalenzen auch etwas subtiler beschrieben werden können. Dafür kommt so die Message der Autorin sicher bei allen Leser*innen an: Wir sollten andere nicht nach ihrem Äusseren und auch nicht nach dem ersten Eindruck beurteilen, sondern ohne Vorurteile auf sie zugehen oder uns beim näheren Kennenlernen zumindest eines Besseren belehren lassen. Ilka Brühl, die sich mit unterschiedlichen Projekten für Diversität und Inklusion einsetzt, hat ihren Kinderkrimi übrigens auch selber illustriert. Die Bilder sind relativ einfach und schwarzweiss gehalten, bringen die vier Hauptprotagonist*innen aber sympathisch rüber. Etwas kritisch sehen könnte man, dass Kinder und Jugendliche beim Lesen auf die Idee kommen könnten, in einem ähnlichen Fall nicht die Polizei zu holen, sondern auf eigene Faust zu ermitteln. Dass das keine gute Idee ist, zeigt sich jedoch nicht nur an der Handlung im Buch, sondern vermittelt Ilka Brühl auch nochmals ganz klar in ihrem Nachwort. Für die zweite Auflage von "Die Plagegeister und der weisse Löwe" wünsche ich mir noch ein gutes Korrektorat, dann kann ich die Detektivgeschichte nur empfehlen. Fazit Wer Lust auf eine spannende, vielfältige Detektivgeschichte hat, die auch noch etwas mit digitalen Medien zu tun hat, liegt mit "Die Plagegeister und der weisse Löwe" von Ilka Brühl genau richtig! Die Fakten Die Plagegeister und der weisse Löwe Ilka Brühl (Text + Illustration) Lago Verlag 144 Seiten Erschienen am 17.05.2022 Hardcover ISBN: 978-3-95761-212-0 Ab 10 Jahren Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Ilka Brühl bei Instagram Website von Ilka Brühl PS: Herzlichen Dank an den Lago Verlag (Münchner Verlagsgruppe) für das Rezensions- und die Verlosungsexemplare. VERLOSUNG: 2 EXEMPLARE VON "DIE PLAGEGEISTER UND DER WEISSE LÖWE" Willst du 1 von 2 Exemplaren von "Die Plagegeister und der weisse Löwe" gewinnen? Dann beantworte mir untenstehende Frage in den Kommentaren und nimm auch auf Facebook und Instagram teil, um weitere Lose zu holen! So geht's: Verrate mir in den Kommentaren, ob du als Kind auch gerne Detektiv*in gespielt hast. Hier gibt's weitere Lose: Facebook Instagram Die Verlosung startet mit Freischaltung der Beiträge und endet am Sonntag, 28. August 2022, 23:59 Uhr. Viel Glück! Eure Eliane Teilnahmebedingungen: Du bist mindestens 18 Jahre alt und wohnst in der Schweiz, Deutschland oder Österreich. Das Los entscheidet über die*den Gewinner*in. Im Falle des Gewinns wirst du hier bzw. auf Facebook oder Instagram benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Der Versand erfolgt durch mich. Das Gewinnspiel hat nichts mit Facebook oder Instagram zu tun. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. 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  • Unser Sommer am See

    (Werbung) Kommt ihr mit in den Bayerischen Wald in ein Haus am See? "Unser Sommer am See" von Nikola Huppertz ist der perfekte Kinder- und Jugendroman für die Sommerferien oder um das Sommergefühl noch etwas zu verlängern. Agda und ihre jüngeren Geschwister Nick und Jula Emmerich verbringen den Sommer mit ihrem Vater im Bayerischen Wald. Papa Claus hat ein Haus gefunden, das einsam und allein auf einem Hügel liegt. Für die jugendliche Agda lässt das drei langweilige Wochen Ferien in der Provinz befürchten. Da würde es ja keine Leute haben, schon gar keine coolen, hübschen, grossstädtischen Mädchen. Kommt hinzu, dass ihre Mutter Saskia, die im Gegensatz zum Vater immer alles im Griff hat, derweil mit Freundin Ulrike in Florenz weilt. Die Kinder haben sich zwar sehr auf diesen Urlaub mit ihrem Papa gefreut, aber als Philosoph schwebt er manchmal etwas in anderen Sphären und ist nicht gerade praktisch veranlagt. Trotzdem findet Agda den Krähenriegel - so heisst der Hügel, auf dem das Haus steht - ganz hübsch. Und die kleine Jula findet nach ihrer Ankunft eine mumifizierte Katze, die bestimmt irgendwelche Zauberkräfte hat! Die erste Katastrophe ereignet sich schon in der ersten Nacht, als Papa im Dunkeln die Treppe hinunterstürzt und so nimmt ein aussergewöhnlicher Urlaub seinen Lauf. Während Papa im nächsten Städtchen im Spital ist, besorgen die Kinder im Dorf Lebensmittel und lernen Felix Piehl kennen. Er ist etwa im selben Alter wie Agda und sie findet ihn eigentlich ganz cool, was sie natürlich nie zugeben würde. Sie orientiert sich lieber an Bruce Lee. Den kleinen Bruder Nick nimmt Felix aber sofort für sich ein und setzt ihm den Floh vom Waldgoldschatz ins Ohr. Sommerabenteuer am See Nikola Huppertz erzählt in "Unser Sommer am See" in der dritten Person, wechselt aber die Perspektive immer wieder zwischen Agda, Nick und Jula. So bietet der Kinderroman viel Identifikationspotenzial für ein breites Altersspektrum, für Jungen genauso wie für Mädchen. Die Charaktere sind zudem vielschichtig gezeichnet, sind mal stark, mal schwach und haben alle ihre eigenen Talente und Vorzüge. Die Autorin bedient zwar einige Klischees, was Geschlechterrollen, Berufe, Stadt- versus Landleben etc. angeht. Sie bricht diese aber auch immer wieder, was den Roman sehr witzig macht. Auch wenn Claus als etwas übertrieben unbeholfener Vater dargestellt wird, fand ich es sehr erfrischend, hier mal einen Vater im Fokus einer Geschichte zu erleben und die taffe Agda, immer hart an der Grenze zum eingebildeten Stadtgirl, bildet ein gutes Gegengewicht. Wirklich schön wäre hingegen, wenn in Auflage 2 das generische Maskulinum gestrichen würde, es taucht leider immer wieder auf. Die Geschichte entwickelt sich nicht allzu schnell, Nikola Huppertz baut aber trotzdem eine gewisse Spannung auf, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Das nächste Missgeschick von Vater Claus kommt bestimmt und ob Julas Katze wirklich magische Kräfte hat, ob Nicks Schatzsuche erfolgreich ist, ob sich zwischen Agda und Felix vielleicht sowas wie eine erste Liebe anbahnt und was Landstreicher Pepe mit dem Ganzen zu tun hat, musste ich unbedingt wissen! Fazit Nikola Huppertz erzählt in "Unser Sommer am See" eine abenteuerliche Geschichte mit feinem Humor. Die Protagonist*innen sind vielseitig und alle von einer gewissen Komik. Und die Autorin aus Mönchengladbach versteht es, diese besondere Sommer- und Urlaubsstimmung aufkommen zu lassen. Wer einen Pageturner mit einer Mischung aus Bullerbü, Bruce Lee und Bayerischem Wald für Kinder ab 10 Jahren sucht, liegt hier genau richtig! Die Fakten Unser Sommer am See* Nikola Huppertz Thienemann 272 Seiten Erschienen am 28.04.2022 Hardcover, Halbleinen mit Lesebändchen ISBN: 978-3-522-18534-9 Ab 10 Jahren Buch bei Thienemann-Esslinger kaufen (DE)* Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Nikola Huppertz bei Instagram Elsa Klever, die Cover-Gestalterin, bei Instagram PS: Herzlichen Dank an den Thienemann-Esslinger Verlag für das Rezensionsexemplar. Unser Sommer am See bei Storytel hören! "Unser Sommer am See" gibt es auch als Hörbuch bei Storytel, gelesen von Christian Baumann. Das sind über 3.5 Stunden Hörgenuss! Schliesst einfach das kostenlose Storytel-Probeabo* ab und ihr könnt dieses und alle anderen Hörbücher von Storytel während 45 (statt nur 30) Tagen gratis hören. Danach kostet das Abo 14.90 Euro / Monat, ist aber jederzeit kündbar. Über den Link in meinem Instagram-Highlight kriegt ihr ebenfalls 45 Gratistage! Das könnte dir auch gefallen Das Universum ist verdammt gross und supermystisch - Lisa Krusche (Beltz & Gelberg 2021) Wieke und Ken - Karin Koch (Peter Hammer Verlag 2021) Blitzeinschlag im TerriTorium - Christine Werner (Mixtvision 2021) Unheimlich peinlich - Das Tagebuch der Ruby Black - Cally Stronk, Constanze von Kitzing (dtv Junior 2020) Agentin Yeshi - Gabriela Kasperski (Arisverlag 2020) Matti und Max - Abenteuer in Berlin - Sandra Lehmann, Manja Adamson (Biber & Butzemann 2020) Mino und die Kinderräuber - Franco Supino (Baeschlin 2020) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Die Gesetzlose - ein feministischer Western

    (Werbung) Habt ihr schon einmal einen feministischen Western gelesen? "Die Gesetzlose" von Anna North war mein erster Roman dieses Genres und gleich ein Jahreshighlight! Western sind euch aus Büchern, Filmen oder Comics bestimmt bestens bekannt. Wie viele der bekannten Western-Klassiker spielt Anna North' Roman "Die Gesetzlose" im Wilden Westen zum Ende des 19. Jahrhunderts. Es wird geraubt und scharf geschossen, Outlaws legen sich mit den Sheriffs an und weitere typische Motive des Westerns werden aufgegriffen. Im Gegensatz zu den altbekannten Geschichten, steht hier jedoch mit der 17-jährigen Ada eine Heldin im Zentrum. Ada wächst als Tochter einer alleinerziehenden Hebamme im kleinen Städtchen Fairchild auf und soll in ihre Fussstapfen treten. Mit 17 Jahren heiratet sie, was damals nichts Aussergewöhnliches war. Die Probleme beginnen, als sie nach einem Jahr Ehe immer noch nicht schwanger ist. Auch Sex mit einem anderen Mann hilft nicht. So gerät sie unter den Verdacht, unfruchtbar zu sein und das wurde oft mit einem Fluch in Verbindung gebracht, der offensichtlich auf ihr lasten musste. Frauenpflichten nicht erfüllt Irgendwann muss sie ihre Koffer packen und zurück zu ihrer Mutter ziehen. Sie darf diese aber nicht mehr wie früher zu ihrer Arbeit als Hebamme begleiten. Die Leute haben Angst, der Fluch könnte sich auf die ungeborenen Kinder übertragen. Als dann noch die Röteln um sich greifen und einige Frauen in Fairchild ihr Kind in der Schwangerschaft verlieren, wird eine Schuldige gesucht und in Ada gefunden. Adas Mutter ist bewusst, wie gefährlich die Situation für Ada und die ganze Familie ist und schickt Ada in ein Kloster, das verbannte Mädchen aufnimmt. Die Oberin erkennt, dass das Leben im Kloster nichts für Ada ist und bietet ihr an, sich der Hole-in-the-Wall-Gang anzuschliessen, einer Bande von Gesetzlosen rund um The Kid. Ada entscheidet sich für ein Leben bei der Gang, denn sie möchte sich auf die Suche nach einer Hebamme machen und das Rätsel ihrer Unfruchtbarkeit lösen. Im Kloster wäre das nicht möglich. Wie sich herausstellt, besteht die Hole-in-the-Wall-Gang aus lauter verbannten Frauen und nicht-binären Menschen, viele von ihnen ebenfalls unfruchtbar. Anna North erzählt sehr mitreissend von Adas Ausschluss aus der Gesellschaft, aus den patriarchalen, frauenfeindlichen, religiösen Strukturen, in denen junge Frauen nur eins durften bzw. mussten: Kinder kriegen. Wer das nicht konnte oder wollte, wurde als Hexe verschrien und ausgestossen. Rationales Wissen, wissenschaftliche Erkenntnisse waren hier gar nicht gefragt, werden nicht gehört. In der Hole-in-the-Wall-Gang ist das anders, hier erfährt Ada Verständnis, trifft auf Leidensgenossinnen und ihr medizinisches Wissen ist gefragt. Das Leben ausserhalb der Gesellschaft Nach und nach wird sie ins Leben einer Gangsterin eingeführt - Schiessen, Nahkampf, Reiten. Und schon bald geht es zum ersten Überfall, bei dem so einiges schief geht und der Adas Platz in der Gang in Frage stellt. The Kid schwebt eine ganz neue Gemeinschaft vor, eine Gemeinschaft der Verstossenen und um diesen Traum zu verwirklichen, heckt er/sie immer gewagtere Überfälle aus. Überfälle die nicht einfach viel Geld bringen sollen, sondern auch die gesellschaftlichen, die kapitalistischen und patriarchalen Strukturen in Frage stellen. "Eine Woche später hatte ich gelernt, wie man Augen ausdrückt und jemandem in die Eier tritt; wie man einem Mann auf den Hals schlägt und seinen Adamsapfel zertrümmert; wie man jemandem mit dem Hinterkopf die Nase bricht." (S. 107) Zum Plot möchte ich nicht mehr verraten, denn die Spannung zieht einen richtig durch die Seiten von "Die Gesetzlose". Anna North gelingt es bravourös, Adas Hadern mit dem Leben in der Gang zu schildern. Einerseits fühlt sie sich aufgehoben und kann ihr Wissen einbringen, andererseits begeht sie selbst schreckliche Taten und weiss nicht, ob der Zweck in diesem Fall die Mittel heiligt, und wie grosse Risiken sie für ihren Traum eingehen soll. "Die erste Hochzeit hatte ich für den Beginn meines Lebens gehalten. Bei der zweiten war ich mir ziemlich sicher, dass mein Leben zu Ende war." (S. 247) Neben der Thematik der Rolle der Frauen in der amerikanischen Gesellschaft, flicht Anna North auch die Themen Rassismus - sei es nun in Bezug auf Schwarze oder die indigene Bevölkerung Nordamerikas - und psychische Gesundheit bzw. Krankheit ein. Genial übersetzt hat das Werk Sonia Bonné, was wohl schon nur aufgrund von The Kids unklarer Geschlechtsidentität eine Herausforderung war. Das Ende hätte vielleicht etwas konsequenter sein können, aber dafür liess es mich irgendwie versöhnt und mit der Hoffnung auf einen zweiten Band zurück! Fazit Anna North erzählt in "Die Gesetzlosen" einen Western, wie ihn wohl die meisten noch nicht gelesen haben: Aus weiblicher Perspektive, mit gesellschaftskritischer Note, mit diversen Charakteren. Und trotzdem temporeich, voller Schiessereien, Gaunereien und Verfolgungsjagden hoch zu Ross. Ein Highlight dieses Bücherjahrs! PS: Die Hole-in-the-Wall-Gang gab es tatsächlich in Wyoming, unter den Mitgliedern auch Elzy Lay, Tall Texan und Sundance Kid, deren Namen so oder so ähnlich auch in "Die Gesetzlosen" auftauchen (vgl. Wikipedia). Die Fakten Die Gesetzlose Anna North Sonia Bonné (Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch) Eichborn 335 Seiten Erschienen am 25.03.2022 Hardcover mit Schutzumschlag und Leinenbändchen ISBN: 978-3-8479-0101-3 Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Anna North auf Instagram Herzlichen Dank an den Eichborn Verlag für das Rezensionsexemplar! Hör dich in den Wilden Westen! "Die Gesetzlose" von Anna North gibt es auch bei Storytel, der Hörbuch-Flatrate, gelesen von Giuliana Jakobeit. Besorgt euch die Hörbuch-Flatrate mit meinem Link für 45 (statt nur 30) Tage kostenlos* und ihr könnt dieses oder eins der 600'000 anderen Hörbücher für Gross und Klein gratis hören! Nach Ablauf des Probeabos kostet die Flatrate 14.90 Euro pro Monat, ist aber jederzeit kündbar. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. 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  • Tiefes, dunkles Blau - ein Sommerkrimi

    Sucht ihr ein Buch, das zum heissen Sommer passt? Dann empfehle ich euch Seraina Koblers ersten Krimi "Tiefes, dunkles Blau", Abkühlung und Lokalkolorit von Zürich inklusive. Rosa Zambrano ist bei der Zürcher Seepolizei tätig und in ihren späten Dreissigern noch kinderlos. Kurz nachdem sie bei Dr. Jansen in der Kinderwunschpraxis war, um ihre Eizellen einfrieren zu lassen, wird dieser tot aufgefunden. Im Zürichsee. War es ein Unfall oder etwa doch Mord? Welche Rolle spielt in der Sache Jansens Ehefrau, von der er sich gerade scheiden lassen wollte? Und was hat Jansens zweites Standbein als erfolgreicher Biotech-Unternehmer mit dem Ganzen zu tun? Rosas Chef überträgt ihr die Ermittlungen und die Abstimmung mit der Kriminalpolizei. Dort kriegt sie es mit Martin Weiss zu tun, mit dem sie schon die Polizeischule besuchte. Die beiden sind ein gutes Team. Da könnte vielleicht sogar privat was draus werden? Oder sollte Rosa nach 17 Jahren Beziehung vielleicht doch etwas zuwarten? Ermittlungen vom Botanischen Garten bis zum Seebad Utoquai Wir begleiten Rosa Zambrano bei den Ermittlungen, die sie durch die Zürcher Quartiere und natürlich immer wieder zum See führen. Wir lernen ihren geheimen Garten im Niederdorf kennen, ihren schwulen Freund Richi, ihre Schwestern und ihre Eltern. Rosa nutzt ihr gutes Gespür für Beziehungen und ihren genauen Blick für die Ermittlungen. Diese führen sie ins Zürcher Rotlichtmilieu und bis nach Zug, die Schweizer Hochburg der Biotech-Unternehmen. "Deshalb glaube ich auch, dass die ganzen Sachbeweise, Spuren und Belege, auf die bei der Krippo alle so viel Wert legen, gar nicht so wichtig sind. Wir müssen viel eher herausfinden, wie diese abgründigen Kräfte entstanden sind." (S. 144 f.) "Tiefes, dunkles Blau" ist ein moderner Krimi, sei es in Bezug das Thema der Biotechnologie (das verstand schon Martin Suter in seinem Roman "Elefant" gut zu verarbeiten) oder die Lebensweise von Rosa und ihrem Umfeld. Schwule und lesbische Paare kommen da ebenso selbstverständlich vor wie Heteros und künstliche Befruchtungen. Es geht dabei immer wieder um die Rolle der Frau in unserer Gesellschaft, um den Kinderwunsch, verschiedene Familienmodelle und auch ethische Facetten der Genforschung. "Es stimmte schon, was Richi sagte: Menschen waren gut darin, Neues zu erfinden. Aber schlecht darin, die Folgen abzuschätzen." (S. 200) In Rosa fand ich - vielleicht auch aufgrund unseres ähnlichen Alters - sofort eine sympathische Hauptprotagonistin. Rosa liebt ihren Garten und das Kochen, ihr Leben ist aber nicht frei von Brüchen und auch in ihrer Familie tun sich einige Abgründe auf. Seraina Kobler kombiniert die Ebenen des Kriminalfalls und Rosas privater Situation perfekt und baut so eine angenehme Spannung auf. Und die Stadt Zürich, insbesondere das Niederdorf und der Zürichsee kommen in diesem Sommerkrimi ebenfalls zu einem prominenten Auftritt. Fazit Seraina Kobler versteht es, mit "Tiefes, dunkles Blau" nicht nur, uns einen spannenden Krimi zu erzählen, sondern uns mit Ermittlerin Rosas kulinarischen Köstlichkeiten auch noch das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen. Ein Genuss für alle Sinne, gerade richtig für flirrend heisse Sommertage, am besten mit den Füssen im kalten Nass und karamellisierten Feigen auf dem Teller. Die Fakten Tiefes, dunkles Blau Ein Zürich-Krimi Seraina Kobler Diogenes Verlag 272 Seiten Erschienen am 27.04.2022 Taschenbuch ISBN: 978-3-257-30091-8 Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* PS: Herzlichen Dank an den Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar. Mehr von Seraina Kobler auf mint & malve Regenschatten - Seraina Kobler (Kommode Verlag 2020) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Meine Crew - ein Buch für Lieblingsmenschen und Mutgefühle

    (Werbung/Verlosung) Sucht ihr ein klischeefreies, vielfältiges Freund*innen-Buch? Dann hat eure Suche jetzt ein Ende! "Meine Crew - ein Buch für Lieblingsmenschen und Mutgefühle" von Anne Dittmann und Anna Lisicki-Hehn erfüllt diese Kriterien mit Leichtigkeit. Mit etwas Glück könnt ihr ein Exemplar gewinnen! Ihr kennt die Situation vielleicht: Ein Elternteil steht in der Buchhandlung vor dem Regal mit den Freund*innenbüchern, zieht eins nach dem anderen raus und stellt es wieder rein: zu kitschig, zu "merchandisig", zu doofe Fragen, zu viel zum Schreiben für die Kinder, nichts Kreatives, zu heteronormativ, zu "kernfamiliär", zu binär, zu klischeebehaftet, voller Stereotype, zu weiss, zu flach... Genau so ging es Anne Dittmann, als sie ihrem Kind zur Einschulung ein solches Album für all die alten und neuen Freundschaften der Schulzeit schenken wollte. Kurzerhand hat sie sich mit Illustratorin Anna Lisicki-Hehn zusammengeschlossen. Ihr kennt sie bestimmt von "Max findet einen Freund" oder "Mimi und der Bestimmertag". Zusammen haben sie ihr ideales, vielfältiges Freund*innenbuch entworfen und eine Crowdfundingkampagne gestartet. Diese lief zum Glück äusserst gut uns so können wir uns nun alle an "Meine Crew" erfreuen. Platz für die schönsten Freundschaftsmomente Das Album bietet Platz für 30 Freund*innen und vier Gemeinschaftsseiten, wo alle Lieblingsmenschen sich eintragen können. Bebildert sind die Seiten mit Kindern und Erwachsenen in ihrer ganzen Vielfalt: mit verschiedenen Hautfarben, mit und ohne Behinderungen, binär und nicht-binär, mit unterschiedlichsten Hobbies, mit und ohne Brille, mit oder ohne Kopfbedeckung etc. Die Besonderheit von "Meine Crew" hört aber nicht bei den Illustrationen auf, sondern spiegelt sich auch in den gestellten Fragen wieder: Aus ihnen spricht echtes Interesse an den einzelnen Persönlichkeiten, die sich im Buch verewigen, sie fragen nach Gefühlen, nach Lieblingsmomenten und Wohlfühlorten. Sie thematisieren, was man der Person Gutes tun kann, wenn sie gerade Angst hat oder es ihr nicht gut geht. Sie gehen auf die gemeinsame Beziehung, Träume und Ideen ein. Zum Einstieg erfahren die Freund*innen etwas über Vielfalt und die Einzigartigkeit aller Menschen und können ein Rätsel lösen. Am Ende motiviert das Buch mit Tipps zu Veränderungen und Protest. So wirkt es insgesamt empowernd, weil sich die Kinder wahrgenommen fühlen, sich in der Beantwortung der Fragen wirklich ausdrücken können (nicht nur oberflächlich) und weil sie sich als selbstwirksam erfahren - besonders mit ihrer Crew! Fazit "Meine Crew - ein Buch für Lieblingsmenschen und Mutgefühle" von Anne Dittmann und Anna Lisicki-Hehn ist das perfekte vielfältige Geschenk zum Schulanfang. Es bildet unsere diverse Gesellschaft ab und kitzelt aus den Kindern (und älteren Freund*innen) ehrliche, persönliche und vielseitige Antworten heraus. So entsteht ein wunderschönes Andenken an die neu entstandenen und langjährigen Freundschaften. Die Fakten Meine Crew Ein Buch für Lieblingsmenschen und Mutgefühle Anne Dittmann (Text) Anna Lisicki-Hehn (Illustration) Erschienen im Mai 2022 Hardcover ISBN: 9-783000-7214-1 Ab 6 Jahren Meine Crew im Shop kaufen (DE) Meine Crew bei kleinerstern.ch kaufen (CH) Website von Anne Dittmann Anne Dittmann bei Instagram Website von Anna Lisicki-Hehn Anna Lisicki-Hehn bei Instagram PS: Herzlichen Dank an Anne und Anna für das Rezensions- und das Verlosungsexemplar! Mehr von Anna Lisicki-Hehn bei mint & malve Max findet einen Freund - Anna Lisicki-Hehn (2020) Mimi und der Bestimmertag - Anna Lisicki-Hehn (2021) Noch ein klischeefreies Freund*innen-Buch Bereits vorgestellt habe ich euch das Freund*innen-Buch "Alle meine Freunde" von schönegrüsse.ch mit Platz für 24 Freund*innen. Ich finde es perfekt für die Kindergarten- und erste Grundschulzeit. VERLOSUNG: 1 EXEMPLAR VON "MEINE CREW" Willst du 1 Exemplar von "Meine Crew" gewinnen? Dann beantworte mir untenstehende Frage in den Kommentaren und nimm auch auf Facebook und Instagram teil, um weitere Lose zu holen! So geht's: Verrate mir in den Kommentaren, was du ins Freund*innenbuch schreiben würdest beim Punkt: "Das mag ich gerne (zum Beispiel ein Buch, einen Film oder eine Eissorte)": Hier gibt's weitere Lose: Facebook Instagram Die Verlosung startet mit Freischaltung der Beiträge und endet am Sonntag, 17. Juli 2022, 23:59 Uhr. Viel Glück! Eure Eliane Teilnahmebedingungen: Du bist mindestens 18 Jahre alt und wohnst in der Schweiz, Deutschland oder Österreich. Das Los entscheidet über die*den Gewinner*in. Im Falle des Gewinns wirst du hier bzw. auf Facebook oder Instagram benachrichtigt. Rechtsweg und Barauszahlung sind ausgeschlossen. Der Versand erfolgt durch das Team von "Meine Crew". Für diesen Zweck stelle ich die Adresse des Gewinners*der Gewinnerin Anna Lisicki-Hehn zu. Das Gewinnspiel hat nichts mit Facebook oder Instagram zu tun.

  • So sind Familien - Lauter liebevolle Vorlesegeschichten

    "So sind Familien" sagen uns Judith Allert und Marie Braner in ihrem Vorlesebuch mit 14 Geschichten. Und mit "so" meinen sie so vielfältig - mal klein, mal gross, mal mit alleinerziehendem Elternteil, mal mit gleichgeschlechtlichen Eltern, mal mit verwaisten Kindern, mal laut, mal leise, mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, mal mit Leih-Oma, mal mit Wohnung, mal mit WG und mal mit Mehrgenerationenhaus. Sucht ihr schöne, vielfältige Vorlesegeschichten, zum Beispiel für 14 Tage Ferien? Dann passt "So sind Familien - Lauter liebevolle Vorlesegeschichten" von Judith Allert und Marie Braner perfekt. Die beiden erzählen unaufgeregte Geschichten, die das bunte Familienleben zeigen - in seiner ganzen Vielfalt und mit allen Höhen und Tiefen, mit dem Chaos, den kleinen und grossen Glücksmomenten oder Missgeschicken. Die Geschichten sind in sich geschlossen und eignen sich so auch zum Vorlesen am Abend. Bei uns blieb es natürlich trotzdem meist nicht bei einer Geschichte, zwei mussten es schon sein. ;-) So vielfältig sind Familien Die Vielfalt zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichten von Judith Allert, die Marie Braner ebenso vielfältig illustriert hat. Durch die Illustrationen treffen wir sogar auf so einige Vielfaltsdimensionen, die im Text gar nicht erwähnt werden. Aber auch in den Geschichten ist die Diversität nie aufdringlich oder künstlich, sondern total selbstverständlich. Wie eingangs angedeutet gibt es verschiedenste Familienmodelle: Da sind queere Eltern, Alleinerziehende, Patchworkfamilien, verwitwete Elternteile und geschiedene Eltern mit neuen Partner*innen. Die Familien sprechen unterschiedliche Sprachen, haben unterschiedliche Hauttöne und kulturelle Hintergründe und verschiedene Religionen. Ein Kind trägt ein Okklusionspflaster, ein anderes ein Hörgerät, ein Mädchen sitzt im Rollstuhl und auch eine blinde Person taucht mal im Bild auf. Es gibt kinderreiche Familien und solche mit Zwillingen oder Einzelkind, Onkel und Tanten, Omas und Opas und sogar eine Leih-Oma. Neben alltäglichen Geschichten übers Fahrradfahren, den ersten Schultag, das Chaos am Morgen oder die Nachteile des Zwillingseins, gibt es auch ernstere über die Oma mit Demenz oder Eltern, die in einen Unfall verwickelt wurden. Aber auch die traurigen Geschichten schliessen immer mit einer positiven Grundstimmung ab. Schön ist, dass die Geschichten zwar in sich geschlossen sind, dass die eine oder andere Person aber mal aktiv in der einen Geschichte auftaucht und in einer anderen dann zum Beispiel die beste Freundin ist oder vom Onkel zum Friseur wird. Und beim grossen Strassenfest am Ende kommen alle wieder zusammen. Was am Strassenfest sonst noch passiert, müsst ihr selber herausfinden! Neben der abgebildeten Vielfalt zeichnen sich Marie Braners Illustrationen durch gedeckte, aber warme Farben aus. Und mir scheint, ich habe da eine gewisse Vorliebe für Girlanden, Lichterketten und Lampions entdeckt. Etwas Verbesserungspotenzial gibt's noch In einer zweiten Auflage - die es hoffentlich gibt! - lassen sich noch einige Tippfehler und kleinere Fehler, wie eine falsche Personenbeschriftung verbessern. Zudem taucht ein paar Mal das generische Maskulinum auf (z. B. bei den Nachbarn) und die Papas könnten durchaus auch Helme tragen auf der Fahrradtour. Fazit "So sind Familien" ist ein wunderbar vielfältiges Vorlesebuch mit schönen Geschichten aus dem Familienalltag für Kinder ab etwa 4 Jahren. Unsere 8-Jährige hört aber auch noch gerne mit! Für das abendliche Vorlesen im nächsten Urlaub oder auch einfach zuhause kann ich dieses Kinderbuch herzlich empfehlen! Die Fakten So sind Familien Lauter liebevolle Vorlesegeschichten Judith Allert (Text) Marie Braner (Illustration Carlsen Verlag 128 Seiten Erschienen am 27.05.2022 Hardcover ISBN: 978-3-551-52183-5 Ab 4 Jahren Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Judith Allert bei Instagram Marie Braner bei Instagram PS: Herzlichen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar. Ganz viel Vielfalt gibt's auch in diesen Kinderbüchern Kuchen zum Frühstück - Leckere Backrezepte für Kinder - Cynthia Cliff (Prestel 2021) Grüner Reis und Blaubeerbrot - Lieblingsrezepte für Kinder aus aller Welt - Felicita Sala (Prestel 2019) Komm, wir zeigen dir unseren Wald - Constanze von Kitzing (Carlsen 2022) Mimi und der Bestimmertag - Anna Lisicki-Hehn (2021) L wie Liebe - Martin Baltscheit, Sandra Brandstätter (Kindermann Verlag 2022) Ein Baby! Wie eine Familie entsteht - Rachel Greener, Clare Owen (Penguin Junior 2021) Vorlesen! Bringt Vielfalt in die Kinderbücher! Mit ganz vielen Buchtipps zum Schweizer Vorlesetag * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Manchmal male ich ein Haus für uns - Europas vergessene Kinder

    Alea Horst hat Kinder im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos befragt. Entstanden ist mit "Manchmal male ich ein Haus für uns" ein emotionales Buch mit den Antworten der Kinder, ergänzt um die Vignetten von Mehrdad Zaeri. Auf der griechischen Insel Lesbos leben rund 7'000 Flüchtlinge - teils jahrelang. Etwa 3'000 sind Kinder. Die meisten leben auf sehr engem Raum in ungeheizten Zelten, einige in Containern. Hilfsorganisationen berichten von unerträglichen hygienischen Zuständen. Flüchtlingshelferin und Fotografin Alea Horst hat vergangenes Jahr 20 von ihnen befragt. Die Kinder erzählen von ihrer Flucht, vom Leben im Zeltlager oder im Containerlager im Dorf Kara Tepe, vom Brand im Herbst 2020 im alten Lager Moria, von ihren Wünschen für ihr aktuelles Leben und ihren Träumen für die Zukunft. Einfach ein Zuhause haben Neben den grossformatigen Bildern finden wir Zitate der Kinder und auch immer wieder kleine Abschnitte mit Hintergrundinformationen. Zu den Interview-Ausschnitten hat Mehrdad Zaeri kleine Vignetten gemalt. Wer genau hinschaut, findet in jeder Vignette mindestens ein Haus. Das titelgebende Zitat stammt von Tajala (10 Jahre) aus Afghanistan und steht exemplarisch für ganz viele Kinder, die sich vor allem eins wünschen: ein Zuhause. Einen sicheren, sauberen, warmen Ort, an dem man sich wohlfühlen kann, nicht verjagt wird, willkommen ist, in dem man vielleicht sogar ein eigenes Zimmer hat, Ruhe, einen Rückzugsort, Schränke für Kleider und Spielsachen. Alles Dinge, an denen es unseren Kindern nicht mangelt. Die Berichte der Kinder sind sehr eindrücklich, offen und nahbar. Sie zeigen, dass die Kinder in den Flüchtlingscamps ganz normale (entschuldigt das Wort) Kinder sind, die gerne zur Schule gehen würden, gerne ein richtiges Haus und ein Zimmer hätten, ein paar Dinge, die ihnen gehören. Kinder, die aber unter den Zuständen im Flüchtlingslager leiden, die nicht zur Schule gehen können, Hunger und Kälte erdulden müssen, von Kriegstraumata verfolgt werden, Angst um ihr Zelt und ihre wenigen Habseligkeiten haben und warten, warten, warten... Bis sie endlich einen positiven Asylbescheid erhalten. Und leider kommt auch der nicht immer. Manche werden wieder zurückgeschickt in die Türkei oder abgeschoben in ihr Herkunftsland. Länder wie Afghanistan, Syrien, Somalia, Iran... Die vollständigen Abschriften der Interviews sind auf der Website des Verlags verfügbar. Fazit Das Kinderbuch "Manchmal male ich ein Haus für uns" von Alea Horst bietet Kindern ab etwa 8 Jahren viele Gesprächsanlässe über Krieg, Flucht und Migration. Über die Porträts und die Erfahrungsberichte kommen uns die Kinder ganz nah und führen uns vor Augen, dass es in Europa Kinder gibt, für die die grundlegendsten Kinderrechte in weiter Ferne liegen. Aber sie hoffen weiter auf ein menschenwürdiges Leben, ein Zuhause und Bildung. Die Fakten Manchmal male ich ein Haus für uns Europas vergessene Kinder Alea Horst (Text + Fotos) Mehrdad Zaeri (Illustration) Klett Kinderbuch 80 Seiten Erschienen am 16.02.2022 Hardcover ISBN: 978-3-95470-263-3 Ab 8 Jahren Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Website von Alea Horsts Verein für Hilfsprojekte, Aufklärung und Zukunftsbau Alea e.V. Alea Horst auf Instagram Mehrdad Zaeri auf Instagram PS: Herzlichen Dank an Klett Kinderbuch für das Rezensionsexemplar. Weitere Kinderbücher über Flucht, Krieg und Migration Von weit her - Robert Munsch, Saoussan Askar, Rebecca Green (Orlanda 2022) Wieke und Ken - Karin Koch (Peter Hammer Verlag 2021) Flucht - Issa Watanabe (Hanser Verlag 2020) Ich und meine Angst - Francesca Sanna (NordSüd 2019) Anne Frank. Kleine Bibliothek grosser Persönlichkeiten (Laurence King 2019) Der geheimnisvolle Koffer von Herrn Benjamin - Pei-Yu Chang (NordSüd 2017) - und weitere Buchtipps für mehr Weltoffenheit Die Flucht - Francesca Sanna (NordSüd 2016) Eine Graphic Novel über die Arbeit im Kriegsgebiet und Reportage aus Moria Penelopes zwei Leben - Judith Vanistendael (Reprodukt 2021) * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Der Mann im Untergrund

    Richard Wrights Roman "Der Mann im Untergrund" ist eine Wiederentdeckung aus den 1940er-Jahren. Eine düstere Geschichte über einen Schwarzen Mann, der sich in die Kanalisation flüchtet, nachdem er zu Unrecht eines Doppelmordes bezichtigt wurde. "Der Mann im Untergrund" von Richard Wright, einem der wichtigsten afroamerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts, erschien 1944 zuerst in Kurzform in einer Anthologie und erst 2021 auf Englisch auch in der vollständigen Romanform. Dank Kein & Aber und der Übersetzung von Werner Löcher-Lawrence liegt der Roman, zusammen mit dem Essay "Erinnerungen an meine Grossmutter" nun dankenswerterweise auch auf Deutsch vor. Rassismus und Polizeigewalt in den USA der 1940er-Jahre Aber zurück zur Geschichte: Fred Daniels, ein junger Schwarzer Mann, ist an einem Samstagabend auf dem Heimweg zu seiner schwangeren Frau. In der Tasche hat er den Lohn einer Woche. Da wird er aus dem Nichts von drei Polizisten angehalten. Sie nehmen ihn - vorerst ohne konkrete Anschuldigung - fest und bringen ihn aufs Revier. "Ihn einsperren zu wollen war so absurd, dass er am liebsten gelacht hätte, doch er hielt sich zurück. Er war so zuversichtlich, dass er das alles nicht ernst nehmen konnte." (18) Im Verlauf des Verhörs werfen sie ihm den Mord an Mister und Misses Peabody vor, die direkt neben Freds Arbeitgeberin Misses Wooten lebten. Fred weiss nichts von der Sache, versucht, sich zu verteidigen, verweist auf seine schwangere Frau, die bald gebären wird, auf Reverend Davis, eine angesehene Persönlichkeit in der Schwarzengemeinde, und auf Misses Wooten, die immer sehr zufrieden war mit seiner Arbeit und alles aufklären könnte. Doch nichts findet Gehör. Fred befindet sich in einem Alptraum. Die drei weissen Polizisten schreien ihn an, fragen ihn aus, schlagen ihn, ziehen ihm den Stuhl weg, so dass er zu Boden fällt. Sie foltern ihn, versuchen, ihm mit Gewalt ein Geständnis abzupressen, was ihnen irgendwann mit falschen Versprechungen auch gelingt. "Er hatte das seltsame Gefühl, dass diese Fragen die Kraft besassen, ihn auf eine merkwürdige Bahn zu katapultieren, auf der er sich irgendwie schuldig fühlte, obwohl er es doch gar nicht war." (S. 23) Später bringen die Polizisten Fred nach Hause, um seine Frau zu sehen. In dem Moment setzen bei ihr die Wehen ein und sie bringen sie ins Krankenhaus. Dort gelingt es Fred in einem unbeobachteten Moment abzuhauen. Draussen angekommen, weiss Fred keinen anderen Ausweg als den, durch einen Kanaldeckel in den Untergrund hinabzusteigen. Im Folgenden irrt er in der Kanalisation herum, beginnt, sich durch Wände zu graben. So gelangt er in verschiedene Kellerräume und durch die Keller teils auch wieder an die Oberfläche. Er hört Gottesdiensten zu, stolpert in eine Filmvorführung, in eine Leichenhalle, in die Werkstatt eines Juweliers. Die Zeit im Untergrund entfremdet ihn immer mehr vom Leben oberhalb. Gleichzeitig hat er das Gefühl, einige wichtige Erkenntnisse errungen zu haben - sei es in Bezug auf die Religion oder die Rolle von Geld. "Er befand sich zwischen der furchterregenden Welt des Lebens im Tod über ihm und der finsteren Welt des Todes im Leben hier im Untergrund." (S. 143) Immer mehr entfremdet er sich von der Welt und ihren vermeintlichen Errungenschaften. Aber auch von seinen Beziehungen - zum Beispiel zu seiner Frau oder seinem Baby, das er nie kennengelernt hat. Aus Spoilergründen möchte ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Aber so viel sei verraten: Das Ende von "Der Mann im Untergrund" hat es nochmals in sich! Richard Wright lässt die Handlung mit dem historischen Geschehen des Zweiten Weltkriegs aufeinanderprallen. Bezüge zu Religiosität, Rassismus und psychischen Krankheiten Im anschliessenden Essay "Erinnerungen an meine Grossmutter" geht der Autor auf die Entstehungsgeschichte seines Romans ein und verdeutlicht, welche Themen ihm zugrunde liegen. Da ist die Religiosität der Grossmutter, die sie ein Leben fernab der Realität führen liess (wie Fred im Untergrund). Da ist das Leben als Teil einer unterdrückten Minderheit, die Gewalt oft schutzlos ausgesetzt ist. "... und die Schwarzen werden in Amerika angegriffen, gebrandmarkt und behandelt, als hätten sie sich irgendwie schuldig gemacht. Sie wissen nicht, was sie getan haben, um so behandelt zu werden..." (S. 216) Da sind der Zerfall der Persönlichkeit und der Verlust des Kontakts zur Wirklichkeit wie bei einer Schizophrenie-Erkrankung. Und da sind einige weitere Bezüge, die Wright in seinem Roman implizit herstellt - wie die Christuslegende oder der Kampf der Unterdrückten im Untergrund gegen Hitler. Und schliesslich ganz zentral: das Thema der falschen Beschuldigung und wie ein Mensch darauf reagiert. In seinem Nachwort stellt Wrights Enkel Malcolm Wright dann auch noch den interessanten Vergleich mit Platons Höhlengleichnis an. Eigentlich sollte man mit Essay und Nachwort im Hinterkopf den Roman direkt ein zweites Mal lesen. Man würde bestimmt ganz viele Hinweise, Symbole und Metaphern erkennen, die beim ersten Lesen unbemerkt blieben oder scheinbar unbedeutend wirkten. "Der Mann im Untergrund" wäre auch sehr spannender Schulstoff, mit dem man auf zahlreiche Themen wie Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze, Kapitalismuskritik, die (Un-)Beständigkeit von Persönlichkeit, die Rolle der Religion usw. eingehen könnte. Fazit "Der Mann im Untergrund" von Richard Wright ist eine Wiederentdeckung, deren Lektüre sich sehr lohnt. Ein gleichermassen mitreissendes wie bedrückendes Leseerlebnis. Wir blicken mit Fred aus dem Untergrund auf das Leben an der Oberfläche und sehen durch seine Perspektive - von unten, als Schwarzer Mann, jenseits von Recht und Gesetz - praktisch vielfach vergrössert die Missstände unserer Gesellschaft. Wir befinden uns im Roman zwar in einer amerikanischen Stadt in den 1940er-Jahren. Aber so einige Problematiken bestehen heute genauso oder in abgewandelter Form, so dass das Buch absolut zeitlos erscheint. Eine ganz grosse Leseempfehlung! Die Fakten Der Mann im Untergrund Richard Wright Werner Löcher-Lawrence (Übersetzung aus dem Englischen) Kein & Aber 240 Seiten Erschienen am 10.05.2022 Hardcover ISBN: 978-3-0369-5873-6 Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* PS: Herzlichen Dank an Kein & Aber für das Rezensionsexemplar. Weitere Bücher für Erwachsene von Schwarzen Autor*innen bei mint & malve Zusammenkunft - Natasha Brown Und jetzt du! - Tupoka Ogette Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde - Angélique Beldner, Martin R. Dean Wut und Böse - Ciani-Sophia Hoeder Das Meer der Libellen - Yvonne Adhiambo Owuor Ein anderes Brooklyn - Jacqueline Woodson Nach der Flut das Feuer - James Baldwin In der Heimat meines Vaters riecht die Erde wie der Himmel - Samira El-Maawi Exit Racism - Tupoka Ogette * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Zusammenkunft - ein wütendes Debüt!

    (Werbung/Verlosung) Natasha Brown nimmt uns in ihrem Debütroman "Zusammenkunft" mit in die Londoner Finanzwelt. Hier scheint ein Aufstieg möglich, doch der Schein trügt. Ein Highlight des Bücherfrühjahrs! Sie hat einen Traum, nach oben kommen in der britischen Gesellschaft, dazugehören. Nicht mehr als Frau, als Schwarze, als Mensch einer tieferen Klasse definiert werden, sondern als Individuum angenommen sein. Damit kämpft die Ich-Erzählerin von Natasha Browns Debütroman "Zusammenkunft" den Kampf ihrer Vorfahr*innen weiter. Ein Kampf gegen Rassismus, gegen Sexismus, gegen Klassismus. Und sie tut es scheinbar erfolgreich: Sie schloss in Oxbridge (Universitäten von Oxford und Cambridge) ab, arbeitet in der Londoner Hochfinanz, steht vor einer Beförderung und hat einen weissen Freund aus der höheren britischen Gesellschaft. Doch sie bezahlt einen hohen Preis dafür und stellt selber fest: "Die Finanzindustrie war der einzig gangbare Weg nach oben. Ich tauschte mein Leben ein für ein Stückchen Mittelklassekomfort." (S. 30) Und auf diesem Weg hat sie es erst noch mit sexistischen Vorgesetzten zu tun, mit Kolleg*innen, die ihr unterstellen sich hochzuschlafen, mit Schwiegereltern in spe, die sie als (schlechte) Phase ihres Sohnes betrachten. Und so kann sie sich nie ausruhen, muss sich völlig verausgaben, lebt in dauernder Angst, denn der kleinste Fehler könnte sich rächen: "Jeder Tag ist eine Möglichkeit, es zu versauen. Jede Entscheidung, jedes Meeting, jeder Report. Es gibt keinen Erfolg, nur das vorläufige Abwenden des Versagens." (S. 37) Ein Spiegel unserer Gesellschaft Natasha Brown erzählt fragmentarisch, mit Schlaglichtern, dialogischen Episoden, kurzen Szenen. Der Roman hat zwei Erzählstränge, die fliessend ineinandergreifen: Im einen begleiten wir die Ich-Erzählerin an eine Geburtstagsfeier ihrer künftigen Schwiegermutter. Im anderen erfahren wir mehr zur unmittelbaren Vorgeschichte sowie zu ihrer Vergangenheit. "Hier geboren, Eltern hier geboren, immer hier gelebt - trotzdem, nie von hier. Ihre Kultur wird auf meinem Körper zur Parodie." (S. 61) In den Gedanken der Ich-Erzählerin werden uns die strukturellen Diskriminierungen pointiert vor Augen geführt. Es geht um die unzureichende Dekolonialisierung Grossbritanniens, um anhaltenden Alltagsrassismus, um eine verkrustete Mehrklassengesellschaft, um eine patriarchale Gesellschaft, die im Kapitalismus ihren Höhepunkt findet. "Ich bin, was wir immer für das Empire waren: purer Scheissprofit. Eine natürliche Rohstoffquelle zum Ausbeuten und Ausbeuten, Niedermachen und Ausbeuten." (S. 58) Ein einschneidendes Ereignis, das ich nicht spoilern darf, bringt die Erzählerin zu einem folgenschweren Entscheid oder zumindest an den Rand davon. Ein Entscheid, der auf absurde weise ein Akt der Selbstermächtigung ist. Das Ende bleibt offen und ist zwar für die Leser*innen hart, aber in seiner Konsequenz das einzig richtige Ende für diesen grossartigen Roman. Fazit Der Debütroman "Zusammenkunft" von Natasha Brown ist sprachlich und inhaltlich ein Highlight dieses Frühjahrs. Mit ihrer harten, schnellen, direkten Sprache schiesst die Ich-Erzählerin spitze, giftige Pfeile ins Herz einer patriarchalen, rassistischen und klassistischen Gesellschaft. Und das braucht es leider. Auch heute noch. Und nicht nur in Grossbritannien. Deshalb empfehle ich euch: Hört auf, die Buchsbäume zu schneiden und lest stattdessen dieses Buch! Die Fakten Zusammenkunft Natasha Brown Jackie Thomae (Übersetzung aus dem Englischen) Suhrkamp Verlag 113 Seiten Erschienen am 14.02.2022 Hardcover ISBN: 978-3-518-43046-0 Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Natasha Brown auf Instagram PS: Herzlichen Dank an den Suhrkamp Verlag für das Rezensions- und das Verlosungsexemplar. Noch mehr Bücher für Erwachsene von Schwarzen Autor*innen bei mint & malve Und jetzt du! - Tupoka Ogette Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde - Angélique Beldner, Martin R. Dean Wut und Böse - Ciani-Sophia Hoeder Das Meer der Libellen - Yvonne Adhiambo Owuor Ein anderes Brooklyn - Jacqueline Woodson Nach der Flut das Feuer - James Baldwin In der Heimat meines Vaters riecht die Erde wie der Himmel - Samira El-Maawi Exit Racism - Tupoka Ogette * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

  • Ich und die Welt

    Wie lange habt ihr Sommerferien und wohin werdet ihr fahren? Vielleicht wollt ihr euch von "Ich und die Welt" von Mireia Trius und Joana Casals inspirieren lassen, wo es hingehen könnte oder einfach wissen, wie das Leben andernorts so aussieht. Ich kann euch die statistische Weltreise nur empfehlen! In "Ich und die Welt" von Autorin Mireia Trius und Illustratorin Joana Casals reisen wir mit Mia aus Deutschland um die Welt und erfahren ganz viel über die Lebensweise in anderen Ländern. Jede Doppelseite widmet sich mit Infografiken und Karten einem anderen Thema. So bringt das Sachbuch Kindern ab 7 Jahren die Zahlen und Fakten mit den bunten Illustrationen in Retrofarben auf unterhaltsame Weise näher. Die Erzählerin Mia fragt auch immer mal bei den Leser:innen nach, wie es denn bei ihnen so ist, so dass sie sich direkt abgeholt fühlen. Das Leben in Zahlen Es beginnt bei häufigen Vornamen und Familienformen, geht weiter mit beliebten Haustieren, den Bevölkerungszahlen von Kontinenten, Ländern und grossen Städten. Wir erfahren mehr über beliebte Berufe und allerlei rund um die Schule - vom Schulweg, über die Hausaufgaben, bis zu den Sommerferien. Wusstet ihr, dass die Kinder in Italien 13 Wochen Sommerferien haben? Da schneiden Deutschland mit 6 Wochen und die Schweiz mit teils sogar nur 5 Wochen (zum Beispiel bei uns) schlecht ab. Dafür haben wir unterm Jahr mehr Ferien. Und dann geht's natürlich auch ab in die Ferien. Mia und ihre Familie haben sich Paris ausgesucht - da sind sie nicht die einzigen! Jährlich besuchen nämlich fast 17 Millionen Tourist:innen die französische Hauptstadt. Und 10 Millionen von ihnen besuchen das Musée du Louvre. Die meisten wohl, um die berühmte Mona Lisa zu sehen. Mia liefert uns auch spannende Fakten über das Essen in unterschiedlichen Kulturen, über Geburtstage, Weihnachten und Religionen weltweit. Und den krönenden Abschluss macht eine Übersicht, wie sich 100 hypothetische Menschen nach Geschlecht, Alter, Kontinent, Religion, Erstsprache, Alphabetisierung und Leben auf dem Land oder in der Stadt verteilen würden. Kleinere Abstriche Leider ist die Schweiz (und auch Österreich) in einigen Vergleichen nicht aufgeführt, das wäre für uns natürlich besonders interessant gewesen. Aber da kann die Autorin nichts dafür, weil die Schweiz in vielen Quellen einfach nicht erfasst wird. Das generische Maskulinum zieht sich leider durch die Texte, von den Schülern, über die Touristen, bis zu den Einwohnern. Da würde ich von Übersetzung und Lektorat mehr Gendersensibilität erwarten. Einige Infografiken sind etwas zu einfach dargestellt, so dass gewisse Informationen (z. B. Begriffsdefinitionen oder Kategorisierungen) fehlen und die Interpretation erschweren. Fazit "Ich und die Welt" von Mireaia Trius und Joana Casals macht deutlich, wie vielfältig die Welt ist, dass jedes Land und jede Kultur ihre Besonderheiten haben und dass es spannend ist, in diese unterschiedlichen Welten einzutauchen - ob nun als Tourist:in, für einen längeren Aufenthalt oder sogar für immer. Statistik wurde noch sie so unterhaltsam vermittelt! Die Fakten Ich und die Welt Mireia Trius (Text) Joana Casals (Illustration) Christiane Manz (Übersetzung aus dem Spanischen) Kleine Gestalten 48 Seiten Erschienen am 05.04.2022 Hardcover ISBN: 978-3-96704-726-4 Ab 7 Jahren Buch bei genialokal kaufen (DE)* Buch bei Thalia kaufen (DE)* Buch bei Orell Füssli kaufen (CH)* Buch bei Buchhaus kaufen (CH)* Buch bei Thalia kaufen (AT)* Mireia Trius auf Instagram Joana Casals auf Instagram PS: Herzlichen Dank an Kleine Gestalten und Kirchner Kommunikation für das Rezensionsexemplar. * Links mit * sind Affiliate-Links / Werbelinks. Wenn du das Buch über diesen Link kaufst, bekomme ich vom jeweiligen Shop eine kleine Provision. Am Buchpreis ändert sich für dich nichts. Du hilfst mir aber so, den Blog ein kleines Bisschen zu refinanzieren. Vielen Dank!

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